Computerspiele von der Steuer absetzbar?

Hallo,
ist es möglich, Computerspiele in Form von Werbungskosten (als Arbeitsmittel?) von der Steuer abzusetzen, wenn man in der Spielebranche tätig ist? Und bis zu welcher Höhe würde das gehen?
Danke!

Nach § 12 Nr. 1 EStG sind Kosten nur als Werbungskosten steuerlich absetzbar insoweit sie nicht zu den „Kosten der privaten Lebensführung“ zählen.

Wenn sich die Sache in deren Nutzung aufteilen lässt (zb PC: 50 % berufliche Nutzung) spricht nichts gegen eine Anerkennung als Werbungskosten. Wenn sich die Nutzung jedoch nicht eindeutig aufteilen lässt dann besteht absolut keine Möglichkeit zur Berücksichtigung.

Nun ist der Nachweis, dass PC-Spiele NUR (oder überwiegend) beruflichen Zwecken dient, recht schwer, da PC-Spiele nun mal ausdrücklich zum spielen gedacht sind.
Jetzt ist wiederum der Begriff „Spielebrance“ recht weiträumig. Vom Designer, Programmierer, Verkäufer kann da alles drunter fallen. Jedoch würde ich selbst (wenn ich in der Situation wäre) dies nicht anerkennen, da Programmierer eigentlich andere Möglichkeiten haben Codes zu testen und für Verkäufer oder Tester wird es ebenso andere Möglichkeiten geben (Testversionen von der Firma anfordern, Shareware etc.)

MfG
Tobi@s

Als Programmierer hat man wahrscheinlich beschränkt unmittelbaren Nutzen, aber wie sieht es z. B. bei Gamedesignern (was hat die Konkurrenz für Spielmechaniken verwendet?) oder bei Grafikern (wie wurde dieses und jenes visuelle Problem gelöst?) aus?

Mir ist z. B. bekannt, dass man als Zeichentrickanimator kein Problem beim Absetzen von Animationsfilms-DVDs hat, die ja auch eigentlich zunächst mal einen privaten Nutzen haben. Deshalb würde mich interessieren wie das in der Spielebranche aussieht weil ich da schon eine gewisse Parallele sehe.

Als Programmierer hat man wahrscheinlich beschränkt
unmittelbaren Nutzen, aber wie sieht es z. B. bei
Gamedesignern (was hat die Konkurrenz für Spielmechaniken
verwendet?) oder bei Grafikern (wie wurde dieses und jenes
visuelle Problem gelöst?) aus?

Aber auch da stellt sich die Frage ob die Firma da nicht eigene Interessen hat dieses Wissen zu erlangen und von daher solche Spiele als Firmeneigentum anschafft bzw. warum die Firma das nicht tun sollte.
Dennoch sehe ich die Frage ob man als Grafiker die Daten tatsächlich so aus dem (fertigen) Spiel entnehmen kann oder eher doch auf technische Studien zurückgreifen kann, denn ich glaube kaum dass man aus einem fertigen Spiel entnehmen kann WIE die Konkurrenz dieses oder jenes visuelle Problem gelöst hat.
Auch bei einem Gamedesigner bleibt die Frage ob man die verwendeten Techniken nicht schneller herausfinden kann wenn man Mr. Google fragt. Auch ist ja eher hier die Fantasie des Designers gefragt um das WAS zu implementieren. Denn auch hier kann man aus dem fertigen Spiel nicht das WIE erklären.

Natürlich ist die Frage: wie viele Spiele werden (bei welchem Einkommen) denn tatsächlich als WK geltend gemacht? Wenn es nur zwei Spiele sind - naja, mein Gott, warum darüber streiten. Da ist die steuerliche Auswirkung geringer als die Arbeit bei einer Ablehnung. Aber wenn jemand bei einem Gehalt von 10.000 € gleich 20 Spiele (a 50 € natürlich) kauft ist das etwas unglaubwürdig :smile:

MfG
Tobi@s

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