Eigentumswohnung auf Kredit

Hallo zusammen,

Erich Ehrlich möchte eine Eigentumswohnung kaufen. Er könnte sie aus seinem Ersparten sofort bezahlen, aber:
Sein Bankberater rät ihm, lieber einen Kredit aufzunehmen. Die Raten kann er dann von seinem zu versteuernden Einkommen absetzen (Erich ist selbständig). Das wäre günstiger.

Erich ist nur teilweise überzeugt, er befürchtet, dass die Bank ihn nicht ganz uneigennützig berät.

Ericht hat nun die Idee,innerhalb der Familie Geld zu leihen - ganz offiziell mit Kreditvertrag und zu geringen Zinsen. Diese Rückzahlungen würden ja auch sein Einkommen mindern. Wäre das legal?

Erich Ehrlich möchte eine Eigentumswohnung kaufen. Er könnte
sie aus seinem Ersparten sofort bezahlen, aber:
Sein Bankberater rät ihm, lieber einen Kredit aufzunehmen. Die
Raten kann er dann von seinem zu versteuernden Einkommen
absetzen (Erich ist selbständig). Das wäre günstiger.

´Das ist doch relativ einfach nachzurechnen. Die gesamten Zinsen die während der gesamten Laufzeit anfallen vs Steuerersparnisse im selben Zeitraum.

Erich ist nur teilweise überzeugt, er befürchtet, dass die
Bank ihn nicht ganz uneigennützig berät.

Da hat Erich recht. Die Bank interessiert sich nur für die Zinseinnahmen. Dass Erich was spart(wenn es stimmt) wäre nur ein zufälliger Bonus.

Ericht hat nun die Idee,innerhalb der Familie Geld zu leihen -
ganz offiziell mit Kreditvertrag und zu geringen Zinsen. Diese
Rückzahlungen würden ja auch sein Einkommen mindern. Wäre das
legal?

Legal ja, aber da kommt ein Rattenschwanz auf einen zu. Der Geldverleiher hat dadurch ja Einnahmen die wieder versteuert werden müssten. Aber zuerst muss der Geldverleiher das Geld erst erhalten(Schenkungssteuer?).

Und jetzt der Pessimist:
Mir wäre das alles zu haarig. Und bei so viel Geld würde ich nicht einmal Familienmitgliedern trauen.
Ist die Arbeit sicher? Ich meine, wie sicher wird die Modellrechnung denn überhaupt eintreten?
Was ist mit dem Fall einer Hyperinflation bei der der Gesetzgeber einfach erklärt, dass Sparguthaben nur bis zu einem Wert gesichert sind und der Rest ist futsch, aber Kredite mit Faktor x umgerechnet werden.
Unvorhergesehenes Krankheit Arbeitsunfähigkeit. Wie alt ist Erich eigentlich und wie lange soll das laufen? Irgendwann möchte man die gesparte Miete ja genießen.

Das Ganze vs. gekauft, bezahlt, meins.

Nachtrag
Hi,

wie hoch sollen die Gesamtersparnisse denn sein? Der Bankberater hat sicherlich die Zahlen für den Idealfall vorgelegt.
Ist einem der Betrag verteilt über x Jahre dem Aufwand gegenüber überhaupt wert?
Gier vs Logik

MFG

Sein Bankberater rät ihm, lieber einen Kredit aufzunehmen. Die
Raten kann er dann von seinem zu versteuernden Einkommen
absetzen (Erich ist selbständig).

Sofern die ETW vermietet wird, stimmt das.
Bei Eigennutzung nach meiner Kenntnis nicht.

Und:
Ich würde ebenfalls lieber cash zahlen.
Denn später beleihen könnte man die Wohnung bei Bedarf immer noch.

Erdbeerzunge

Servus,

bei einem Vertrag innerhalb der Familie wäre wichtig, dass dieser vereinbart und durchgeführt wird „wie unter Fremden“, d.h. die Verzinsung den Marktverhältnissen entspricht, Sicherheit vereinbart und gestellt wird (Grundschuldbestellung kostet auch wieder Geld, das nicht in der Familie bleibt), Abrechnungen wie vereinbart erfolgen usw.

§ 42 AO - Missbrauch von rechtlichen Gestaltungsmöglichkeiten - greift nicht nur bei dem beschriebenen Darlehen unter Angehörigen, sondern grundsätzlich, wenn die Wohnung mit einem Kredit finanziert wird, obwohl Barmittel vorhanden sind, die weniger Zinserträge einbringen, als der Kredit kostet. Über diese Barmittel dürfte der Fiskus informiert sein.

Ganz unabhängig davon: Der Berater von der Bank hat sich disqualifiziert, indem er behauptet hat, es sei möglich, mit „künstlich erzeugtem“ Aufwand die Steuerlast mehr zu verringern als um 45 % (+ Soli) des Aufwandes - es gäbe ja nur einen Sinn, „wegen der Steuer“ Aufwand zu erzeugen, den man sonst nicht hätte, wenn dieser Aufwand zu einer Steuerentlastung führte, die größer ist als der Aufwand.

Schöne Grüße

MM

von 100% gezahlten zinsen, gibt es immer nur ca. 40% über die steuer vom Finanzamt zurück. gib dem bankmensch nen tritt.

zum innerfamilären Geschiebe: das wäre eine gestalterische Möglichkeit, aber ob hier der aufwand lohnt …

gruß inder

Ganz unabhängig davon: Der Berater von der Bank hat sich
disqualifiziert, indem er behauptet hat, es sei möglich, mit
„künstlich erzeugtem“ Aufwand die Steuerlast mehr zu
verringern als um 45 % (+ Soli) des Aufwandes - es gäbe ja nur
einen Sinn, „wegen der Steuer“ Aufwand zu erzeugen, den man
sonst nicht hätte, wenn dieser Aufwand zu einer
Steuerentlastung führte, die größer ist als der Aufwand.

Du hast bei Deiner Rechnung vergessen, dass man das wegen Kreditaufnahme zum derzeitigen Dumpingpreis freie Geld dann anlegen kann, und zum Teil steuerfrei und mit nennenswerten Erträgen.

So gesehen könnte es Sinn machen, die Immobilie mit 1,8% p.a. zu finanzieren, und mit dem eigenen Geld 1,5% p.a. steuerfrei zu erlösen.

Ich habe selber in der Vergangenheit Kredit bewusst zusätzlich aufgenommen, und mit der risikolosen Anlage des Geldes Gewinn erwirtschaftet.
In der Regel klappt das aber nicht, weil die Banken das Geld auch selber so anlegen könnten, ohne Umweg über Dritte.

Schöne Grüße

MM

Grüße

Erdbeerzunge

Servus,

das mit der steuerfreien Verzinsung könntest Du vielleicht nochmal erläutern. 25 % auf alles ist zwar stark ermäßigt, aber doch deutlich mehr als Null.

Die vollständige Rechnung einschließlich allem, was an der Darlehensgewährung und an der Grundschuldbestellung dran hängt, könnte tatsächlich ein klein wenig über Null ausgehen - die Regel ist das aber keineswegs. Wenn man bloß die effektiven Zinsen vergleicht, lügt man sich in die Tasche.

Unabhängig davon ist das ein typischer 42-AO-Fall, weil der Ertrag aus der Aktion ausschließlich aus dem ESt-Effekt besteht und es keinen wirtschaftlichen Grund gibt, mit fremden Mitteln zu finanzieren, wenn auch eigene da sind. Klappt also nur, wenn der Fiskus vom vorhandenen Barvermögen nichts weiß.

Schöne Grüße

MM