Hallo,
Sicher wären großzügige Pauschalen eine Möglichkeit, und
wahrscheinlich nicht mal die schlechteste.
Damit so eine Pauschalisierung allerdings wirkungsvoll und
verfassungssicher wäre, müßte sie im großen Stil angelegt
werden, nicht nur ein oder zwei unausgegorene
Pauschalregelungen, sondern die Abschaffung der meisten
Sonderregelungen und ihr Ersatz durch Festbeträge, und da
stehen zu viele Interessen dagegen.
Also insbesondere Letzteres ist in der Tat zu befürchten.
Die Abgeltungssteuer ginge z.B. schon in die richtige
Richtung, aber ich denke, wenn der erste dagegen klagt, ist
sie in ihrer jetzigen Form auch wieder weg, und dass nicht mal
zu unrecht.
Wegen den pauschalierten Werbungskosten sprich Sparerfreibetrag? Ich denke mal diejenigen, die davon wirklich ernsthaft betroffenen sind, haben einen so hohen persönlichen Steuersatz, dass sie von der Senkung des Steuersatzes soweit profitieren, dass sich das aufhebt. Bin natürlich kein Verfassungsrichter, aber ich nehme an, der Staat hat da soviel Gestaltungsspielraum, dass er das so machen kann.
Die Regelung zur Pendlerpauschale war dagegen dermaßen ungeschickt, dass ich mich die ganze Zeit frag(t)e, ob das wirklich ernst gemeint war. Ich glaube, wenn die Regierung die Pauschale halbiert hätte, dann wäre das verfassungsrechtlich nicht zu beanstanden gewesen. Keine Ahnung, wie es zu bewerten gewesen wäre, wenn man die letzten 20 Kilometer ausgenommen hätte, oder für die Pauschale grundsätzlich eine km-Begrenzung angesetzt hätte.
Also eine echte Werbungskostenpauschale, mit der dann auch alles abgegolten ist, wäre schon ganz praktisch. Aber eben weil das auch viel zu einfach ist, wird es diese Lösung in Deutschland geben.
Grüße