Eher ungewöhnliche Quellenangaben

Einige Fragen zu eher ungewöhnlichen Quellenangaben:

Ich will diesmal viele Internetquellen angeben, die ich (wegen der teils langen URLs) im Detail lieber am Schluss hätte.
Kann ich das so machen? Alternativen?

Im Fließtext:
Die Deutsche Public Relations Gesellschaft definiert: „Nach der Berufsauffassung der DPRG sind Public Relations das bewusste und legitime Bemühen um Verständnis sowie um Aufbau und Pflege von Vertrauen in der Öffentlichkeit auf der Grundlage systematischer Erforschung.“1

Als Fußnote:
1 Internetquelle: dprg.

Und dann im Quellenverzeichnis:

Internetquellen:

dprg: Deutsche Public Relations Gesellschaft
URL: http://www.dprg.de/statische/itemshowone.php4?id=3 (23.2.11)

Werke ohne Autorenangaben.

Im Fließtext:
„NPOs wirtschaften nicht gewinnorientiert […]“1

Als Fußnote
1 Gabler 1996, S. 233.

Im Quellenverzeichnis:
ohne Autor (Gabler): Gabler-Volkswirtschafts-Lexikon. Wiesbaden, 2003, 5. Auflage.
ohne Autor (Pons): Wörterbuch Schule und Studium. Latein - Deutsch. Stuttgart, 2006, 8. Auflage.

Wie gibt man so was an?
Bundeszentrale für politische Bildung. Autorin: Dr. Maria Braun: Marketing und Bildung. Bonn, 2005.

Schreibt man da noch das „Hrsg“ dahinter?
Ministerium für Kultus, Jugend und Sport des Landes Baden-Württemberg (Hrsg.): Der Bildungsplan 2004 - Grundschule. Ditzingen, 2004.

  1. Wie gebe ich am Besten ein Zitat aus einem Vorwort durch einen anderen Autor als an?
    Vorschlag:
    Fußnote: Bucher im Vorwort zu Schmied 2009, S. 9.
    Steht dann im Literaturverzeichnis der Schmied oder der Bucher und der Schmied oder
    Bucher als Vorwort zu Schmied: Das neue Schulmodell. München, 2010. S 3-12.

Teilantwort
Hi

Ich will diesmal viele Internetquellen angeben, die ich (wegen
der teils langen URLs) im Detail lieber am Schluss hätte.
Kann ich das so machen? Alternativen?

Bei einer Fußnoten-Referenz sollte die erste immer vollständig sein, bei weiteren Angaben kannst du ein Kürzel einführen, dieses kommt dann entweder ins normale Literaturverzeichnis, falls ihr sowieso mit Kürzeln arbeitet (Schmidt 2002a u.ä. und daneben die volle Angabe) oder du musst sie anders angeben, in meinem Fachbereich wäre das z.B.:
Autor. „Titel der Website“ (letztes Zugriffsdatum) (=DPRG)Im Quellenverzeichni…

Hallo Kate
vielen Dank für deine umgehende und ausführliche Antwort
Fragen 4 und 5 ok.
Ich habe keine eindeutige Vorgaben, Hauptsache es ist angemessen und konsistent.

Zu Frage 1:
Deine Hinweise sind sicher korrekt, ich würde mich aber trotzdem gern darum drücken in Fußnoten drei und mehr Zeilen lange URLs zu packen, wie sei manchmal eben unvermeidlich sind.
Sie kommen dann im Quellenverzeichnis ohnehin: Eindeutig angegeben sind sie auf jeden Fall. Ich dachte schon daran in der ersten Fußnote sowas wie:

1 Internetquelle dprg.
Hinweis: Internetquellen sind in den Fußnoten nur mit einem Kürzel angegenen. Im Quellenverzeichnis ist der jeweils vollständige Nachweis mit Datum angegeben.

Die Autoren gebe ich in den Fußnoten ja auch verkürzt wieder.

Zu Frage 2
Gabler ist ein Standardwerk.Ich kann ja nochmal nach Autorenhinweisen suchen. Wenn ich nicht fündig werde, bleibe ich dann bei meineem Vorschlag(?)
Den Pons gebe ich an um die lateinische Ursprungsbedeutung von „imago“ für den Begriff Image aufzuzeigen. Werde auch hier nochmal nach einem zitierbaren Autor suchen, sonst bleibts(?)

Zu Frage 3
Im Bibliothekskatalog findet es sich z.B so:

Marketing für politische Bildung
Becker, Helle. - Bonn : Bundeszentrale für Politische Bildung, 2000

Dann kann ich es doch auch einfach unter der Autorin angeben, ohne Herausgeber. Die Autorin hinten anhängen sieht etwas seltsam aus, zumal sie dann im verkürzten Fußnotenhinweis der nur den Hrsg. nennt dann ganz verscwunden wäre.

Neue Frage:
6a)
Ein Buch wird steht im Unibib.katalog so:

Tu Gutes und rede darueber : Public Relations für die Wirtschaft
Zedtwitz-Arnim, Georg-Volkmar. - Köln : Deutscher Instituts-Verlag, 1978

Es gibt aber schon mehrer Auflagen in den 60er-Jahren.

6b)
Ein Buch ist als veränderte Neuauflage angegeben.
Wenn ich dann nur: Braun, Hans: Das moderne Leben. Berlin, 2005.
schreibe, wird sich doch jeder wundern der weiß, dass es den Tiltel schon viel langer gibt. schreibe ich dann:
Braun, Hans: Das moderne Leben. Berlin, 2005 (veränderte Neuauflage).

Gruß
Stefantu

Hi

Zu Frage 1:

Sie kommen dann im Quellenverzeichnis ohnehin: Eindeutig
angegeben sind sie auf jeden Fall. Ich dachte schon daran in
der ersten Fußnote sowas wie:

1 Internetquelle dprg.
Hinweis: Internetquellen sind in den Fußnoten nur mit einem
Kürzel angegenen. Im Quellenverzeichnis ist der jeweils
vollständige Nachweis mit Datum angegeben.

Literaturangaben und Erklärungen sollte man nicht mischen, du kannst einen solchen Hinweis aber am Ende der Einleitung, wo Formalia wenn nötig angegeben werden, ergänzen.

Die Autoren gebe ich in den Fußnoten ja auch verkürzt wieder.

Wenn du ein Abkürzungsverzeichnis im Literaturverzeichnis hast (amerikanisches System) ist das mit der Abkürzung in Ordnung.

Zu Frage 2
Gabler ist ein Standardwerk.Ich kann ja nochmal nach
Autorenhinweisen suchen. Wenn ich nicht fündig werde, bleibe
ich dann bei meineem Vorschlag(?)

Dann zitierst du es wie eine Monographie und fügst hinter der Seitenangabe ein Semikolon und das Stichwort, unter dem nachgeschlagen wurde, an. Aus einem Lexikon mit Autorenangabe unter den Artikeln wird zitiert, wie aus einem Sammelband.

Den Pons gebe ich an um die lateinische Ursprungsbedeutung von
„imago“ für den Begriff Image aufzuzeigen. Werde auch hier
nochmal nach einem zitierbaren Autor suchen, sonst bleibts(?)

Gib einfach im Literaturverzeichnis an, welches Wörterbuch du benutzt hast, hast du mehrere benutzt gehört das übrigens in eine eigene Sektion (Wörterbücher oder Hilfsmittel) oder zitiere gleich ein etymologisches Lexikon, falls du in einem sprachlichen Studiengang bist, sind Wörterbuchzitate unüblich, sonst deinen Betreuer fragen.

Zu Frage 3
Im Bibliothekskatalog findet es sich z.B so:

Marketing für politische Bildung
Becker, Helle. - Bonn : Bundeszentrale für Politische Bildung,
2000

Dann kann ich es doch auch einfach unter der Autorin angeben,
ohne Herausgeber. Die Autorin hinten anhängen sieht etwas
seltsam aus, zumal sie dann im verkürzten Fußnotenhinweis der
nur den Hrsg. nennt dann ganz verscwunden wäre.

Hier wurde die BPB als Verleger wahrgenommen, was technisch ja auch richtig ist.

Neue Frage:
6a)
Ein Buch wird steht im Unibib.katalog so:

Tu Gutes und rede darueber : Public Relations für die
Wirtschaft
Zedtwitz-Arnim, Georg-Volkmar. - Köln : Deutscher
Instituts-Verlag, 1978

Es gibt aber schon mehrer Auflagen in den 60er-Jahren.

Dann nimm das Buch in die Hand und schau rein, die wie vielte Auflage dieses jetzt ist.

6b)
Ein Buch ist als veränderte Neuauflage angegeben.
Wenn ich dann nur: Braun, Hans: Das moderne Leben. Berlin,
2005.
schreibe, wird sich doch jeder wundern der weiß, dass es den
Tiltel schon viel langer gibt. schreibe ich dann:
Braun, Hans: Das moderne Leben. Berlin, 2005 (veränderte
Neuauflage).

Wenn du willst, kannst du die (Neuauflage) anführen. Alles andere interessiert sowieso nicht, weil ohnehin nur die Ausgabe zählt, mit der du auch _wirklich_ gearbeitet hast (eben weil Seitenzahlen verändert sein können).

Wo die Neuauflage hinkommt, ist je nach Fach unterschiedlich. In meinem Fach käme die Angabe nach dem Titel.

lg
Kate

Hallo kate,
nochmal vielen Dank. Werde mal sehen wie ich alles konsistent unterbringe.

Hallo,

Moment kurz: bei der amerikanischen Zitierweise ist aber keine Fußnote nötig. Man würde im o.a. Beispiel hinter dem Zitat direkt die verkürzte Quelle angeben, welche auf das Literaturverzeichnis verweist.

Grüße

Hallo,
Nachtrag zu Frage 3
Habe mich in den Titeln ohne offensichtliche Autorenausgabe nochmal genauer umgeschaut und Namen gefunden - Leider nicht bei den einzelnen Artikeln. Nicht ganz eindeutig, wer jetzt als Autor zu zählen ist.

Also da heißt es im Brockhaus:
Redaktionelle Leitung Anette Zwahr, die einzelnen Autoren sind nur summarisch im letzten Band aufgeführt

Ist es dann: Zwahr, Anette u.a.: Brockhaus Ezykolpädie, Band 25. ORT,JAHR.

oder im Duden:
Herausgegeben von der Dudenredaktion. Redaktionelle Bearbeitung der 9. Auflage Ursula Kraif und Anja Steinhauer

Ist es dann: Dudenredaktion: Duden Band 5, Fremdwörterbuch. ORT, JAHR.

oder im Gabler Wirtschaftslexikon:
3 Autoren als „Schriftleitung“ angegeben und einer als „Redaktionelle Mitarbeit“

Zählen dann alle vier als Autoren? Dann nenne ich nur den alfabethisch ersten + „u.a.“

Gruß, Stefantu

Nachdruck versus 2. Auflage
Hallo

Was ist der Unterschied zwischen der 2. Auflage und einem (unveränderten) Nachdruck der als 1. Auflage verkauft wird?

Ich denke keiner. Nur dass ich im ersten Fall mit der hochgestellten Ziffer 2 an der Jahreszahl kennzeichne, im zweiten Fall mit einer hochgestellten 1 die auch wegbleiben kann. Ist´s so?

MfG, Stefantu

Hi

Der Brockhaus ist eigentlich etabliert genug, dass du ihn nur als Brockhaus Enzyklopädie, Bd. 25. Ort, Jahr. Seitenzahl
(denk aber dran, dass du das nur bei Zitaten angibst, Informationen gelten im Lexikon als allgemeines Wissensgut)
Sonst müsstest du nämlich alle Autoren angeben und das will niemand :wink:

zitieren musst, wenn du musst :wink:

Selbiges gilt für den Duden, der hier als Verlag aber auch Herausgeber fungiert:
Duden. Fremdwörterbuch. 9. Auflage. Ort, Jahr. Seitenzahl Spalte.

Wenn der Gabler keinen Herausgeber nennt, dann lass ihn eben weg. Autoren kannst du nur gebrauchen wenn sie dem zitierten Artikel zuordbar sind.
Ich habe ihn jetzt auch an ein paar Stellen als „Gabler Wirtschaftslexikon, 14. Auflage, Band 4, Gabler-Verlag, Wiesbaden, 2000“ zitiert gefunden, also müsste das so okay sein.

Und wegen der Spalten solltest du deinen Chef nochmal fragen, es scheint in manchen Fachrichtungen unüblich zu sein, Spalten anzugeben wenn sie nicht von vornherein nummeriert sind. Aus der Geschichte und Relwiss kenn ich es nur mit Spaltenangabe 1 oder 2 *Schulterzuck*

lg
Kate

Hi,

Also doch nicht unbedingt die Autoren raussuchen. Ich sortiere sie dann im Literaturverzeichnis unter den Titeln ein B wie Brockhaus, D wie Duden und G wie Gablers Wirtschaftslexikon (und nicht etwa unter ohne Autor).
Im Fließtext dann entsprechend z.B.: Nach dem BROCKHAUS hat: […] für den Bereich der Produktwerbung der Begriff Werbung den Begriff Reklame Anfang des 20 Jhd. verdrängt."

Spalten? Das scheint nicht zu meinem Thread zu gehören

Danke für dein Mühe,
Stefantu

PS. Was ist der Unterschied zwischen der 2. Auflage und einem (unveränderten) Nachdruck der als 1. Auflage verkauft wird?
Gar keiner nur dass ich es mal als 2., mal als 1. Auflage angeben muss?