Was verdient ein prof. mit dr. titel uni münster

hallo kann mir wer verraten was ein jura prof mit dr titel an der uni münster verdient?
verheiratet 3 kinder
mir stellt sich die frage aus reiner neugierde
danke

Guten Morgen

ein jura prof mit dr titel an

erst mal sei angemerkt, dass es zumindest in Deutschland i. d. R. (Ausnahmen möglich, aber selten) keine Professur ohne vorherige Promotion (also Erlangung eines Dr.-Grades) gibt.

der uni münster verdient? verheiratet 3 kinder
mir stellt sich die frage aus reiner neugierde

Kann man so nicht sagen, ohne zu wissen, was für eine Professur er ganeu inne hat und wie die Stelle besoldet ist.

Altverträge (vor 2005 glaub ich) werden mit C2, C3 oder C4 besoldet, alle später berufenen nach W1, W2 oder W3.
Bei den der Besoldung nach C ist zusätzlich das (Dienst-)Alter ein weiteres Kriterium.

Um eine ganz, ganz, ganz grobe Hausnummer zu bekommen kannst du dich hier mal durchklicken: http://oeffentlicher-dienst.info/beamte/

Gruß
Wawi

Moin,

kann mir wer verraten was ein jura prof mit dr titel an
der uni münster verdient?

den Link mit den Besoldungstabellen hast Du ja gekriegt.
Nun ist es aber so, daß viele Profs daneben noch ein nicht unerheblich Summe verdienen, wenn sie Gutachten schreiben, Drittmittel einwerben, oder sonstewie Geld auftreiben (Bücher schreiben etc.).
Je nachdem, wie geschickt er/sie dabei ist, ist die W-Bezahlung das Brotundbuttergeld, die Nebenverdienste machen dann den Löwenanteil aus.

Gandalf

zunächst mal…
Moin

hallo kann mir wer verraten was ein jura prof mit dr titel an
der uni münster verdient?

Einen Jura-Prof ohne Doktortitel gibt es schonmal nicht, weil der liebe Gott vor jede universitäre Habilitation die Promotion gesetzt hat.
In den künstlerischen Fächern hingegen, auf Akademien etc., gibt es auch Professoren ohne Doktortitel.
Gruß,
Branden

Alte Zöpfe
Hallöle.

Nachdem die Habilitation schon eine Weile keine generelle Voraussetzung mehr für eine Professur ist, bröckelt auch langsam die Promotion. Eine google-Suche verrät, daß hier die Fachhochulen den alten Zopf der Habilitation längst abgeschnitten haben (wie auch mehr und mehr Universitäten dies tun) und die Promotion langsam durch Praxiserfahrung substituiert wird.

http://www.raumplanung.uni-dortmund.de/stb/profil/mi…
http://www.htw-dresden.de/fakultaet-geoinformation/p…
http://www.fh-oow.de/kontakt/index.php?id=214
http://www.wiso.hs-osnabrueck.de/bode.html
http://www3.fh-swf.de/fbin/lehmann.htm
http://www.hs-ulm.de/forster
http://www.hfg-offenbach.de/w3.php?nodeId=1046
http://www.fbi.fh-koeln.de/institut/personen/goedert…
http://www.journalistik-dortmund.de/prof.-holger-wor…

usw.

Erstaunlich auch, daß ich auf die Schnelle viele Prof.-Dipl.-Menschen und Professoren ohne Habilitation in Ostdeutschland auffinden konnte, obwohl dort die Gesamtheit der wissenschaftlichen Mitarbeiter zur Wende weit höher qualifiziert waren als in Westdeutschland und man hätte erwarten können, daß die damalige Verteilung akademischer Grade zumindest halbwegs konstant bliebe. Die Auflösung der Promotion B hat hier offenkundig zu einer Verdrängung der höchsten akademischen Grade geführt.

reinerlein

Moin,

Nachdem die Habilitation schon eine Weile keine generelle
Voraussetzung mehr für eine Professur ist,

der Juniorprofessur sei ‚Dank‘

bröckelt auch
langsam die Promotion.

Nicht wirklich.

Eine google-Suche verrät, daß hier die
Fachhochulen den alten Zopf der Habilitation längst
abgeschnitten haben

Wahr ist, daß eine Habilitation noch nie eine Voraussetzung einer FH-Professur war. Voraussetzung war eine fünfjährige Beruferfahrung, von denen drei Jahre außerhalb der Hochschule verbracht sein mußte.
Was aber nicht zwingend Industrie heißen mußte, Arbeit in einer Großforschungseinrichtung z.B. war auch hochschulfremd.

(wie auch mehr und mehr Universitäten dies
tun) und die Promotion langsam durch Praxiserfahrung
substituiert wird.

Das wäre mir neu!
Zumindestens in den Naturwisenschaften ist mir dieser Trend noch nicht aufgefallen.
Auch in FHen gibt es kaum noch Profs ohne Dr.
Ausnahmen (Uni und FH) sind z.B. Architektur und die künstlerischen Fakultäten.

Erstaunlich auch, daß ich auf die Schnelle viele
Prof.-Dipl.-Menschen und Professoren ohne Habilitation in
Ostdeutschland auffinden konnte,

Das werden noch Leute sein, die zu DDR-Zeiten zu Amt und Würde kamen.

Mir ist keine Neuberufung ohne Promotion in den Naturwissenschaften bekannt, auch keine an einer FH.

Gandalf

1 Like

Hallo,

(wie auch mehr und mehr Universitäten dies
tun) und die Promotion langsam durch Praxiserfahrung
substituiert wird.

Das wäre mir neu!
Zumindestens in den Naturwisenschaften ist mir dieser Trend
noch nicht aufgefallen.
Auch in FHen gibt es kaum noch Profs ohne Dr.
Ausnahmen (Uni und FH) sind z.B. Architektur und die
künstlerischen Fakultäten.

Ich kenne den Trend auch eher umgekehrt. Einer meiner Professoren war ein alter, kurz vor der Pension stehender Prof. Dipl.-Ing. Dipl.-Wirtsch.-Ing. Der war echt klasse, hatte immer eine nette Anekdote auf Lager, hatte aber mit Wissenschaft nicht viel gemein. Der Kerl war ein reiner Praktiker und darauf war er auch sichtlich stolz. Lt. seinen Erzählungen (die er jede Vorlesung wiederholte), absolvierte er seine beiden Studien und war dann Jahrzehnte in der Industrie tätig, ehe er in seinen 50ern an die FH wechselte.

Und genau das ging scheinbar früher noch. Heute wird eine Promotion oder eine adäquate wissenschaftliche Leistung verlangt und natürlich Berufserfahrung. Ohne hat man eigentlich keine Chance. Ich jedenfalls kenne in meinem persönlichen & fachlichen Umfeld (Informatik) keinen FH-Prof, der die letzten 10 Jahre berufen wurde, und nicht dementsprechenden Background vorweisen kann.

Gruß, Leebo

Guten Abend.

Das werden noch Leute sein, die zu DDR-Zeiten zu Amt und Würde kamen.

Mir ist keine Neuberufung ohne Promotion in den Naturwissenschaften
bekannt, auch keine an einer FH.

Umgekehrt wird ein Schuh draus. Da es in der DDR keine Habilitation gab sondern die Promotion B, und keine vertikale Gliederung des Hochschulsystems existierte, hatte die DDR viel mehr Akademiker, deren Qualifikation höher als Promotion A lag. Auch gab es viel mehr Hochschulkader, die die von der Promotion B unabhängige Lehrerbefähigung (Facultas docendi) führten. „Prof. Dipl.-Ing.“ oder derlei Konstrukte sind per Verordnung in der DDR unmöglich gewesen. Deswegen hatten die nach der Wende leider oft nur in Fachhochschulen umgewandelten Technischen Hochschulen und Ingenieurhochschulen jede Menge B-promovierter Mitarbeiter, während in der genuinen westdeutschen FH so gut wie nie Habilitierte tätig werden.
Und daraus wiederum bezogen die neuen Fachhochschulen auf dem Gebiet der ehemaligen DDR wie die HTWK Leipzig, HTW Dresden u.ä. den Großteil ihres guten Rufes, denn die sehr hohe Qualifikation der Hochschullehrer und Mitarbeiter dort, die für eine exzellente Lehre sorgten, sprachen sich nach 1990 schnell herum.

Daher wunderte ich mich, daß es diesen hochqualifizierten Mitarbeiterblock schon 20 Jahre nach der Wende scheinbar gar nicht mehr gibt. Und in der Universität wird ja in den Ingenieurwissenschaften eigentlich auch nicht mehr habilitiert - das hat mit der Juniorprofessur übrigens nichts zu tun. (Die Juniorprofessur ist eine Totgeburt.)

Viele Grüße und gute Nacht
reinerlein

Sehr richtig, Branden! Den „Genie-Paragraphen“ auf Juristen anzuwenden, wäre wie… ja, wie ???

*grübel*
Andreas