Welches Studium ist vorteilhafter für Grundschule?

hallo (:
also wollte mal fragen, ob man nach einen Soziale Arbeit Studium ne weiterbildung oder so machen kann damit man grundschullehrer werden kann? oder würde das was bringen erst ein soziale arbeit studium zu machen oder gleich lehramt zu studieren?
un dann wollt ich noch fragen ob man, wenn man lehramt regelschule studiert hat iwie ne weiterbildung oder so machen kann, dass man auch in einer grundschule als lehrer arbeiten kann?
danke für die antworten (:
liebe grüße

Hallo insaneCrank,

also, das Studium auf Lehramt an einer Grundschule ist entschieden ein anderes als das Studium der Sozialen Arbeit. Stelle dir die Frage, was du in deinem Beruf lieber machst: Unterrichten oder Menschen helfen? Ich bin zur Zeit an einer Grundschule, die eine Schwerpunktschule ist, d.h. es gibt dort beeinträchtigte Kinder, die in die Klasse integriert werden. Aber der Schwerpunkt liegt eindeutig auf dem Unterrichten. Kinder, die in die Klasse integriert werden sollen, haben dann noch extra Förderunterricht außerhalb der Klasse.
Als Sozialpädagoge kann man sich sein Betätigungsfeld nach dem STudium selbst aussuchen: Ob die Arbeit mit Behinderten, ob als Betreuer beim Jugendamt oder etwas anderes. Hier hast du mehr Möglichkeiten, innerhalb deines Berufes abzuwechseln. Als Lehrer unterrichtest du nur, deshalb soll man das nur machen, wenn man unbedingt Lehrer werden möchte.
An meiner Grundschule gibt es viele Praktikanten - vielleicht kannst du auch mal ein Praktikum machen, möglichst an einer Schule und an einer Stelle, wo Sozialpädagogen eingesetzt werden. Dann hast du den direkten Vergleich.
WEnn du beides studieren willst, dauert es sehr lange, bis du fertig bist. Das Studium der Sozialen Arbeit dauert als Bachelor ungefähr 7 Semester, das Lehramtstudium für Grundschule ungefähr 8-9 Semester, dazu kommen aber noch 2 Jahre Referendariat. Insgesamt wären das mindestens 9 Jahre, bis du fertig bist.
Ob eine Weiterbildung reicht, nach dem Studium der Sozialen Arbeit als Lehrer unterrichten zu können, kann ich mir nur schwer vorstellen - es sind halt zwei völlig unterschiedliche Studiengänge. Und ich würde es niemanden raten, als Quereinsteiger zu unterrichten, die pädagogischen Grundlagen fehlen dann einfach.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen. Wenn du noch weitere Fragen hast, mail mir einfach wieder.

Viel Glück bei deiner Berufswahl!
Viele Grüße
Aenaria

Hallo!
Ich kann nur für Bayern sprechen, aber im Prinzip müsste das für alle Bundesländer so gelten:

Grundschullehramt ist extrem beliebt, deshalb sind die Zugangskriterien sehr scharf. Quereinsteiger gibt es also kaum bis gar nicht.

Vom Studium Soziale Arbeit auf GrundschulLEHRAMT dürfte sehr schwierig sein, Fortbildung dazu wird es keine geben. Es gibt aber Schulsozialarbeiter, die haben dann nichts mit Unterricht zu tun, sondern arbeiten an einer Schule und kümmern sich um die Härtefälle.

Wenn man unbedingt in einer Grundschule arbeiten möchte, sollte man von vornherein Grundschullehramt studieren. In Bayern wird jedenfalls kein Staatsexamen anerkannt, das in einem anderen Lehramt erworben wurde, einfach weil es zwei komplett verschiedene Stiefel sind. An den weiterführenden Schulen geht es mehr um Wissensvermittlung, darauf liegt im Studium und im Examen der Schwerpunkt. Im Bereich der Grundschule ist der Aspekt Didaktik und Pädagogik wichtiger, das wird im Studium und im Examen sehr betont. Vom Fachlichen und vom Pädagogischen sind Grundschule und weiterführende Schule komplett verschieden.
Sollte man keinen Studienplatz in Grundschullehramt bekommen, sollte man nach Möglichkeit Hauptschullehramt beginnen, häufig kann man nach ein paar Wochen oder auch nach einem oder zwei Semestern nachrücken. Hat man vorher Hauptschullehramt studiert, wird einem davon wenigstens ein Teil anerkannt, weil beides Volksschulen sind.

Um das Studium Grundschullehramt kommt niemand herum. Dazu ist es einfach viel zu wichtig, ordentlich ausgebildet zu sein.

Zur Frage, ob es etwas bringt, zuerst Soziale Arbeit zu studieren: Soweit ich weiß, wird einem nichts anerkannt. Es schadet ganz sicher nicht (gerade im Hinblick auf viele Schüler, bei denen man mehr Sozialarbeiter ist als Lehrer), aber wirklich bringen tut es einem nichts. Und man sammelt im Hinblick auf den Numerus Clausus auch keine Wartesemester (falls man nicht über die Note, sondern über die Wartezeit reinkommen muss), weil man ja eingeschrieben ist.

Liebe Grüße

Hallo,
entschuldige, dass ich erst jetzt antworte.

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie du auf mich kommst mit der Expertenanfrage. Ich kann dir leider gar nicht weiterhelfen.

Ich denke aber, wenn du Lehrer werden willst, dann studier gleich auf Lehramt für Grundschule.

Grüße

Hallo,
habe deine Frage erst heute beim Stöbern gefunden. Um dir zu helfen, müssen wir das Bundesland wissen, in dem du arbeiten möchtest. Die Lage und die möglichen Ansprechpartner sind von Land zu Land gelegentlich stark unterschiedlich und hängen in der Regel auch stark vom jeweiligen Lehrerbedarf ab.

So merkwürdig sich das für Leute anhört, die einen Beruf in unserem Gebiet (soziales / Lehramt) übernehmen wollen: Du solltest dich auf jeden Fall informieren, wie du später finanziel dastehen wirst. Meist verdienen Lehrer ( insbesondere verbeamtete) deutlich mehr, als Sozialarbeiter / Sozialpädagogen mit zusätzlicher „Lehrerqualifikation“. Da je nach Schule / Schulform / gesellschaftlicher Weiterentwicklung die Aufgaben und Arbeitsbelastung in beiden Berufen sehr ähnlich sein können, ist es auf Dauer sehr frustierend für die (fast) gleiche Arbeit deutlich weniger Geld (d.h. impliziet auch Anerkennung) zu bekommen. Hört sich im Moment für dich vielleicht etwas „spießig“ an, aber denk daran, dass du den Job wahrscheinlich jahrelang machst. Irgendwann werden solche Sachen wichtig.

Ansonsten hat Aenaria sehr viel sinnvolles geschrieben. An einer Stelle möchte ich ihr jedoch (zumindest unter den Bedingungern in Nordrhein-Westfalen) deutlich wiedersprechen: Wir unterrichten, insbesondere in Schulen in sozialen Brennpunkten nicht nur. Wir übernehmen sowohl im Bereich Elternarbeit, als auch im Bereich Schülerarbeit viele Aufgaben, die eigentlich ausgebildete Sozialarbeiter/-pädagogen und Psychologen übernehmen müssten. Die fehlen aber meist an den Schulen. Das wird sich meiner Einschätzung nach in NRW auch, wenn überhaupt, nur sehr langsam ändern. Diese „Sozialarbeit“ bindet viel zeit und (wenn man den Beruf ernst nummt) bei vielen auch sehr viele emotionale Resourcen (kurz ausgedrückt: der Stress in dem Bereich ist oft höher, als der, den man für den Unterricht aufwenden muss).
Zum Thema unterrichten: Auch für den GS-Unterricht brauchst du ein solides Grundwissen der Fächer. Z.B. ist Matheunterricht deutlich mehr, als das Beibringen der Grundrechenarten und von Sachrechnen ( nur ein Beispiel: schon mal vom kardinalem, ordinalen und Mengenaspekt von Zahlen gehört? Wenn nicht, dann wirst du wahrscheinlich viele Probleme von schlechteren Mathe-Anfängern nicht verstehen können und ihnen dann auch nicht helfen können. Das ist auch für dich frustierend, da du das dann möglicherweise entweder unter „ich kann Kindern nichts beibringen“ oder „ich muss immer nur mit dummen Kindern zusammenarbeiten“. Das war jetzt natürlich sehr überzogen, der fachliche Teil im guten GS-Unterricht ist aber wesentlich komplexer, als man im ersten Moment glaubt. Nicht umsonst ist der erste Teil der Ausbildung ja an den Unis angesiedelt.
Ich wünsche dir viel Erfolg bei der Berufs- und Ausbildungswahl. Zumindest für den GS-Beruf kann ich sagen: Trotz der nervigen Sachen kann es ein ganz toller Beruf sein. Ich denke aber, dass die 2 Hauptvorraussetzungen zum einen Freude an Kindern (auch an gelegentlich stinkenden mit schlechten Manieren) und eigenes Interesse und Freude an zumindest der Hälfte der Fächer, die du unterrichtest, sind.
Gruß,
C. Funke