Das wird ja immer besser…
Sehr geehrter Herr Perrey (da wir jetzt wohl beim „Sie“ sind),
ich muss leider feststellen, dass ihre Fähigkeit des Verdrehens von Aussagen und Aufstellen von Behauptungen ihren Mangel an Selbstkritik noch übertrifft.
das nennt man pädagogischen Freiraum
es heißt nicht „Freiraum“ (auch wenn Sie das gerne so hätten),
sondern „Ermessensspielraum“
Ich zitiere aus der SchuO des Landes Rheinland-Pfalz § 45 Abs. 1:
„Leistungsfeststellung und Leistungsbeurteilung werden durch die pädagogische Verantwortung und die Freiheit des Lehrers bestimmt.“
und ich bin froh, dass
ich mich nicht vor selbsternannten „Gutachtern“, die die
Situation und die Umstände der Klasse nicht kennen,
rechtfertigen muss.
Kennen Sie denn die Umstände hier?
Nein, aber ich sprach nicht von diesen Umständen hier, sondern von mir. Meine Umstände kenne ich sehr gut.
Gutachter war früher eine ungeschützte Berufsbezeichnung,
heute trifft das auf „Sachverständiger“ zu (neue Nomenklatur).
Egal, wie Sie das sehen: ich habe die Ahnung, Sie nicht.
Eine gewagte spekulative Aussage. Sie kennen mich nicht, behaupten aber, dass ich keine Ahnung hätte. Selbst wenn Sie diese Aussage auf Grund meines letzten Postings treffen sollten, so steht sie doch auf sehr wackligem Boden. Ich hoffe nicht, dass Ihre Gutachten auf so wenigen Tatsachen aufbauen.
Deswegen nenne ich mich „Sachverständiger“.
Das sei Ihnen unbenommen.
Ich persönlich finde, er hat eine bessere Note verdient. Aber
da ist der Lehrer nicht zu packen.
Vermutlich hat er aber sowieso mehr Punkte verdient, als der
Lehrer verteilt hat.
Das ist ja der Oberhammer! Kannst du mir bitte mal Deine
gedankenlesende Glaskugel leihen, damit ich damit bei der
nächsten Kirmesvorstellung auftreten kann?
Ich würde „Hau den Lukas“ empfehlen in Ihrem Falle.
Daß der Schüler mehr Punkte verdient hat, ist die Norm, aus
der Erfahrung meiner umfangreichen „Sachverständigenpraxis“.
Das wird ja immer besser. Verstehe ich Sie richtig? Ein Schüler hat also grundsätzlich immer mehr Punkte verdient, als er in einer Arbeit bekommen hat? Unabhängig vom Lehrer, der Klasse, der Arbeit? Das bedeutet also, dass Sie allein (oder jemand, der Ihnen ergeben ist), in der Lage sind, die wahre Punktezahl jeder jemals geschriebenen Englischarbeit zu ermitteln. Herrlich…
Dein persönliches
Engagement in diesem Forum in allen Ehren, aber eine solche
Aussage in völliger Unkenntnis der Sachlage zu treffen, halte
ich für gleichermaßen fahrlässig wie anmaßend.
Wenn ich mich richtig erinnere, hatte ich meine Unkenntnis der
Sachlage durchaus angedeutet. Außerdem hatte ich Einsicht in
die Unterlagen angeboten, um eine faire Würdigung von 2.
Seite anzubieten
Haben Sie das alles überlesen? Blinde Wut,
oder was?
Nein, das nennt man Erfassung eines Textes. Sie schrieben (ich zitiere):
„Ich persönlich finde, er hat eine bessere Note verdient. Aber da ist der Lehrer nicht zu packen.
Vermutlich hat er aber sowieso mehr Punkte verdient, als der Lehrer verteilt hat.“
Dies ist nach wie vor eine bestenfalls spekulative Aussage. Ich habe mich wohl undeutlich ausgedrückt: Auch wenn Sie anbieten, die Arbeit nach Ihren gottgleichen Kriterien zu beurteilen, so kennen Sie immer noch nicht die spezifische Situation der Klasse. Ist das so schwer zu verstehen? Oder möchten Sie noch Gespräche mit dem zuständigen Lehrer, allen Schülern sowie deren Eltern und vielleicht noch der Schulleitung führen? Dann nehme ich natürlich alles zurück.
Es tut natürlich weh, wenn man feststellen muß, daß da
irgendwo ein Maulwurf unterwegs ist, der Schülern zu ihrem
Recht verhelfen will.
Da Sie sich wohl als der überhaupt einzige Verfechter der Schülerinteressen ansehen, mag es Sie schockieren, dass es auch andere Lehrer gibt, die sich für Schüler einsetzen. Daher „tut es mir nicht weh“.
Aber noch eine Anmerkung zur Sache: In der Regel finde ich 45
% der Gesamtpunktzahl als Grenze von der 4 zur 5 passend (im
speziellen Fall wären also 14 Punkte eine 4-, ab 15 Punkte
eine glatte 4).
Wie kommen Sie dazu? Kann man das plausibel machen?
Was plausibel machen? Dass 45 % von 30,5 Punkten gerundet 14 ergibt? Das müssten Sie sich im Mathematik-Brett erklären lassen. Ansonsten sind meine Arbeiten so aufgebaut, dass man mit 45 % der Punkte eine gerade noch „ausreichende“ Leistung gezeigt hat. Dies kann von Arbeit zu Arbeit und sogar von Klasse zu Klasse unterschiedlich sein, daher kann ich Ihnen keine für Sie „plausiblen“ Punkte nennen. Aber ich wiederhole mich…
Dann sollte eine gleichmäßige Punkteverteilung
von der 4 bis zur 1 erfolgen. Dies würde bedeuten, dass man
mit 16,5 Punkten eine sichere 4 bekommt.
Kennt man. Ich bin auch so verfahren in meiner früheren
Praxis. Das heißt aber nicht, daß es Gültigkeit besitzt. Oder
nicht angreifbar wäre. Es ist objektiv durch nichts
gerechtfertigt, werden Sie sich bitte darüber im klaren!
Vielen Dank für die Belehrung.
Aber wie gesagt, das hängt natürlich von weiteren Faktoren ab,
wie z.B. Bonusaufgaben, Anteil von Textaufgaben, u.s.w.
Das entlarvt sich alles von selbst: Der Lehrer schafft sich
sein eigenes Bewertungssystem, bei aller bemühter
Differenzierung, in das ihm erstmal keiner dreinredet. Schlimm
ist, daß er oft in Unkenntnis der Rechtslage operiert. Ich
möchte hier nicht ausführlich werden, aber meine
Sachverständigenpraxis (ja, richtig gelesen!) spricht Bände.
Dann klären Sie mich diesbezüglich doch mal über die Rechtslage auf. Oder können sie nur Worthülsen produzieren und auf Ihre langjährige Erfahrung verweisen?
Falls Sie interessiert (und vom Fach Englisch) sind, schicke
ich Ihnen gerne mal ein Gutachten rüber, bei dem selbst Ihnen
der Hut hochgehen wird.
Da verzichte ich gerne drauf. Jetzt möchte ich Ihnen aber noch einen Tipp geben: Wenn Sie ganz oben auf den Namen klicken, erscheint eine sog. ViKa, der sie eine Menge Informationen entnehmen können.
Ein Gutachten, das leider die Nichtversetzung einer Schülerin
nicht verhindern konnte, obwohl der Lehrer nur
Bewertungsschrott abgeliefert hatte. Die Behörde fand es noch
nicht einmal für notwendig, fristgerecht dem Widerspruch zu
entsprechen. Das ist beinahe die Norm an deutschen Schulen.
Ich habe zu keinem Zeitpunkt bestritten, dass es das nicht geben kann. Ich wehre mich nur gegen Tätigung von Aussagen in Unkenntnis von Sachlagen.
Alexander von Alten-Bockum
[email protected]
Experte in w-w-w-Forenfragen