Alte Sitzordnung in der Kirche - Herkunft?

Hallo Forum,

früher gab es in den Kirchen eine klar geregelte Sitzordnung: die
Frauen und Mädchen saßen links, die Männer und die Jungen rechts.

Worauf war diese Sitzordnung zurückzuführen?

Vielen Dank im voraus für Eure Hilfe!

MfG,
„renardo“

Hallo Renardo,

eine solch starre Sitzordnung war nie grundsätzlich in allen Kirchen gleich und auch nicht vorgegeben, sondern eher aus der Tradition abgeleitet. Manchmal auch umgekehrt (rechts Frauen, links Männer) oder oben auf der Empore oder wie auch immer…).

Ich kann mir das nur damit erklären, daß man sich gegenseitig nicht vom Gottesdienst ablenken sollte. Dies ist übrigens heute noch in den meisten Synagogen so, daß hier Frauen und MÄnner getrennt sitzen - jedoch hier meist die Frauen und Kinder auf der Empore und die Männer unten im Raum. Selbst in der neuen Synagoge in München ist eine Trennung vorgesehen - Männer rechts und MItte ebenerdig und Frauen links etwas erhöht und etwas abgeschirmt durch einen Sichtschutz (oder war es umgekehrt…?).

Grüssle,

fr. Christian

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[völlig off topic]
Hallo Christian,

entweder Du hast in der ViKa bei der Altersangabe gemogelt (dürft Ihr Katholiken so etwas überhaupt? *fg*) oder Du hast Deine berufliche Laufbahn ein wenig ‚beschönigt‘. Mit 31 Jahren - und das auch noch vor dem Eintritt in den Orden (ist es ein Orden?) - 15 Jahre Vertriebserfahrung in der freien Wirtschaft? Wann willst Du angefangen haben? Mit 15? :wink:

Grüße
Renee

Hallo Christian

eine solch starre Sitzordnung war nie grundsätzlich in allen
Kirchen gleich und auch nicht vorgegeben, sondern eher aus der
Tradition abgeleitet.

und genau das ist meine Frage:
Welchen Ursprung hat diese Tradition, dass die Frauen links und die
Männer rechts saßen?

[…] Selbst in
der neuen Synagoge in München ist eine Trennung vorgesehen -
Männer rechts und MItte ebenerdig und Frauen links etwas
erhöht und etwas abgeschirmt durch einen Sichtschutz

Eben!!!
Und da wäre es doch durchaus möglich - wenn nicht sogar
wahrscheinlich, dass diese Übereinstimmung kein purer Zufall ist!

  • oder??
    Vielleicht gibt es da einen gemeinsamen Ursprung???
    … und schon sind wir wieder bei meiner Frage.

MfG,
„Renardo“

Hallo Christian,

Ich kann mir das nur damit erklären, daß man sich gegenseitig
nicht vom Gottesdienst ablenken sollte. Dies ist übrigens
heute noch in den meisten Synagogen so,

nein - in orthodoxen Synagogen sitzen Männer und Frauen getrennt - in den liberalen sitzt man zusammen. Da die meisten religiös praktizierenden Juden in nicht-orthodoxen Synagogen beten, kann nicht die Rede davon sein, daß es in den meisten Synagogen eine getrennte Sitzordnung gäbe.

daß hier Frauen und
MÄnner getrennt sitzen - jedoch hier meist die Frauen und
Kinder auf der Empore und die Männer unten im Raum.

Kinder können sich oben und unten aufhalten - Mädchen bleiben ab der Vorpubertät bei den Frauen auf der Empore - wie gesagt im orthodoxen Bereich.

Selbst in
der neuen Synagoge in München ist eine Trennung vorgesehen -

Wieso „selbst“? In München gibt es mehrere Synagogen. In Beth Shalom (liberal) sitzt man zusammen - und in den Synagogen der Einheitsgemeinde, die sich orthodox definiert, sitzt man getrennt.

Viele Grüße

Iris

Hallo Renee,
danke für den ehrlich (?) gemeinten Hinweis. Ich habe vor dem Eintritt in den Orden ab dem 17 Lebensjahr gearbeitet. U. a. als Vertriebler. 17 + 15 = 32 Jahre jetzt. Klarer?

Gruß,

fr. Christian

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Hallo Renardo,

letztendlich ist es ja bei dieser Frage egal, wer in der Synagoge wo sitzt. Ich denke die Tradition, daß es - auch heute noch - in vielen Kirchen eine Art Sitzordnung gibt, rührt m. E. daher, daß man lange annahm, daß sich Männer und Frauen gegenseitig vom Gottesdienst abhalten - sei es durch „unzüchtiges“ Verhalten oder Gespräche.

Ob das heute noch seine Berechtigung hat? Ich wage es zu bezweifeln… ;o))

Viele Grüsse,

fr. Christian

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Moin, renardo,

Frauen und Mädchen saßen links, die Männer und die Jungen
rechts.

das kenne ich anders: Frauen vorn, Männer hinten, wobei das mit den Jungs auch nicht ganz stimmt, die saßen mindestens bis zur Firmung, meist die ganze Schulzeit bei den Frauen.

Kirche diente früher weniger der Erbauung1, sondern mehr der Pflege der sozialen Kontakte. Wer also Geschäfte gleich welcher Art besprechen wollte, war gut beraten, das in der Kirche zu tun - die Absprachen beim Frühschoppen, der sich durchaus bis zum Abend hinziehen konnte, waren im Falle eines Falles wegen sehr unterschiedlicher Erinnerungen selten beweisbar.

Gruß Ralf

1 Der Respekt war schon im 16. Jahrhundert nicht groß:

_Mit unserm Pfarrer will der liebe Gott uns strafen:
Man kann, sobald er lehrt, nicht wachen und nicht schlafen.

Johann Wilhelm Ludwig Gleim_

Hallo renardo

Im Oktober habe ich hier bereits geschrieben:

Warum ist oder war da so?

Es WAR.
Und während ich mir früher als Erklärung nur
Prüderie vorstellen konnte, ist mir inzwischen
eine plausiblere Deutung begegnet:
Die Männer sollen sich im Kreis (oder Fluidum
oder Energiefeld) der Männer auftanken können,
und die Frauen dementsprechend unter
ihresgleichen.
Nach einigen Erfahrungen und Übungen in
Tantragruppen wurde mir dies durchaus
einfühlbar!

Gruss Rolf

Hallo Rolf,

ich wohne in einem kleinen Dorf in Hessen und kann zu diesem Thema nur sagen, ES IST NOCH SO! In unseren Gottesdiensten sitzen die meisten Männer getrennt von den Frauen auf einer Empore. Das sind allerdings Männer der älteren Generation. Bei der jüngeren setzt es sich allmählich und ganz langsam erst durch, sich zusammen (Ehepaare, Freund und Freundin) in eine Bank zu setzen. Allerdings ist auch die jüngere Generation nicht so stark im Gottesdienst vertreten als die ältere.
Und dass Frauen und Männer unter ihresgleichen eher auftanken könnten, möchte ich bezweifeln; zumindest in (oder besser gesagt: vor) unseren Gottesdiensten wird in den „Frauenbänken“ rege geratscht und geplappert. Vielleicht aber dient diese Art „Unterhaltung“ dem Auftanken?

Wie dem auch sei, so richtig schlüssig bin ich noch nicht geworden, was das Getrenntsitzen angeht; im übrigen war ich es, die damals im Oktober die Frage gestellt hatte.

PS: Ich werd’ mal unseren Pfarrer fragen, vielleicht weiß der ja was zu diesem Thema.

Liebe Grüße
Birgitt

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ja schon …
Hallo Birgitt

ich wohne in einem kleinen Dorf in Hessen und kann zu diesem
Thema nur sagen, ES IST NOCH SO! In unseren Gottesdiensten
sitzen die meisten Männer getrennt von den Frauen auf einer
Empore.

Interessant.

Und dass Frauen und Männer unter ihresgleichen eher auftanken
könnten, möchte ich bezweifeln; zumindest in (oder besser
gesagt: vor) unseren Gottesdiensten wird in den „Frauenbänken“
rege geratscht und geplappert.

Nun, das glaube ich gerne. Aber ist deswegen die ABSICHT, die
eigentlich dahinter steckt, falsch? Dies ist doch nicht der einzige
Ort, wo Theorie und Praxis auseinander klaffen.

Vielleicht aber dient diese Art
„Unterhaltung“ dem Auftanken?

Kann gut sein, dass es zumindest dazugehört!
Alltägliche Wirklichkeit und das Energetisch-feinstoffliche müssen
sich ja nicht gegenseitig ausschliessen, sie können sich doch
ergänzen.

im übrigen war ich
es, die damals im Oktober die Frage gestellt hatte.

Hab ich nicht bemerkt, sorry.

PS: Ich werd’ mal unseren Pfarrer fragen, vielleicht weiß der
ja was zu diesem Thema.

Gute Idee.

Grüsse
Rolf

Hallo Christian,

ehrlich (?) gemeinten

Aber immer! Für so manchen Geschmack bisweilen sogar zu ehrlich. :wink:

Ich habe vor dem
Eintritt in den Orden ab dem 17 Lebensjahr gearbeitet. U. a.
als Vertriebler. 17 + 15 = 32 Jahre jetzt.

Aaaach so. So gerechnet wird natürlich ein Stiefelchen draus. Dann bist Du in dem Orden sozusagen noch ein ‚Frischling‘, ja?

Grüße
Renee