Alzheimer/demenz....wie kann ich helfen?

hallo,

ich weiß nicht ob ich hier richtig bin, weiß nicht mal wie ich genau anfangen soll, oder mich gar äußern soll!

es ist für mich sehr schwer darüber zu schreiben, oder gar zu reden, dennoch würde ich mich gerne äußern.

hier geht es um meinen schwiegervater den ich gerne habe, aber auch manchmal zum mond schießen will. ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll.

er ist 75jahre, eigendlich noch gut in schuß, benimmt sich aber äußerst seltsam. manchmal habe ich das gefühl das er alzheimer hat. nunja, ich lebe ja auch mit ihm unter einen dach, vondaher weiß ich wovon ich rede.
es ist so, er hat so seine leiden, ihm tun die knochen weh, was ja in seinem alter erlaubt ist. aber was hinzu kommt, ist das er neuerdings sehr aggressiv ist. kann sich nicht einbekommen, spielt alles ( macht aus ne mücke nen elefanten )ziemlich hoch. ich habe auch mitbekommen, das er nicht mehr in der realität lebt, nur in der vergangenheit. alles was war, war gut, das was jetzt ist, ist schei… . er kommt nicht damit klar, wenn etwas besser ist, als damals. regt sich auf, wenn sich etwas in der welt verändert.er macht mich mitkrank, ich leide sehr unter seinen verhalten.

nun ja, kann es sein das er an alzheimer leidet? oder irgendetwas anderes?
kann mir jemand sagen, wie ich damit umgehen kann, wie ich ihn helfen kann?

ich danke im vorraus für jede hilfreiche antwort.

Hallo Anna,

ich würde bei dem, was Du von Deinem Schwiegervater schilderst, eher nicht auf eine Demenz kommen - es sei denn, er sei in auffälliger Weise vergeßlich geworden und beginge ganz überraschende Fehler im Alltag. Eher denke ich an eine Kombination von Arteriosklerose (z.B. auch der Gehirngefäße) und Altersdepression.
Am besten beratet Ihr Euch darüber einmal mit Eurem Hausarzt, evt. wäre eine Überweisung zu einem Psychiater hilfreich. Zunächst aber könnte der Hausarzt einmal eine Ultraschalluntersuchung der Halsschlagadern durchführen, durch die ja das Gehirn versorgt wird.

Viel Erfolg, S.I.

hallo semperidem,

danke für deine antwort.

also das er vergesslich ist, manchmal sachen irgentwo hintut und dann nicht mehr weiß wo es geblieben ist, dann andere dafür verantwortlich macht, weil dies ja verschwunden ist, ist leider auch aufgetreten. hatte ich ganz vergessen zu erwähnen.
hinzu kommt ja auch noch, das er nicht mehr alleine bleiben will, denn wenn wir mal wegfahren wollen, erfindet er immer wieder etwas was ja wichtiger ist, als unserem hobby nachzugehen. manchmal klappt es das wir nachgeben und daheim bleiben. aber nur manchmal.

das er auch aggressiv ist, hatte ich ja schon erwähnt. was mich besonders krank macht. auch das er keine fehler macht, sehr uneinsichtig ist, das immer nur andere schuld an allem sind, ärgert mich.auch das man ihm vieles versucht zu erklären, das er dann aber doch nicht verstanden hat, dann nach vielen minuten, hat er es versessen und fragt erneut nach, wenn man dann sagt, man habe ihm es gerade erklärt, will er davon nichts wissen, ist sehr beleidigent, denn wir haben ihm ja nichts erklärt, zumindest weiß er nichts davon.
er kann sich einfach nichts mehr merken, ist aggressiv ( agressionen=nicht gewalttätig, nur mit worten, oder schmeißt irgentwas durch die gegend), beleidigent aber doch irgentwie ein wichtiger mensch. ich will ihm helfen.

doch ich mach mir gedanken, wie es mal weiter gehen soll. denn im netz steht viel über alzheimer, doch ich weiß nicht so genau, ob es nun alzheimer ist, oder doch irgentetwa anderes.
das mit dem hausarzt habe ich schon bedacht, auch mit ihm habe ich bzw. wir drüber gesprochen, doch was da los war, kann sich jeder denken, der auch so ein fall zu hause hat, wie ich.

Hi,

also das er vergesslich ist, manchmal sachen irgentwo hintut
und dann nicht mehr weiß wo es geblieben ist, dann andere
dafür verantwortlich macht, weil dies ja verschwunden ist, ist
leider auch aufgetreten.

das alleine ist noch kein Zeichen für Alzheimer, dann müsste mein 40jähriger Göttergatte auch Alzheimer haben.

doch ich mach mir gedanken, wie es mal weiter gehen soll. denn
im netz steht viel über alzheimer, doch ich weiß nicht so
genau, ob es nun alzheimer ist, oder doch irgentetwa anderes.
das mit dem hausarzt habe ich schon bedacht, auch mit ihm habe
ich bzw. wir drüber gesprochen, doch was da los war, kann sich
jeder denken, der auch so ein fall zu hause hat, wie ich.

Mein Opa hat Alzheimer im Anfangsstadium, die von Dir geschilderten Symptome traten nicht auf. Mein Opa ist vergesslich, manchmal fallen ihm die richtigen Worte nicht ein und manchmal ist er zeitlich desorientiert. Er ist zudem noch zittrig, was aber wohl auf Parkinson zurückzuführen ist.

Ich denke nicht, das Dein Schwiegervater Alzheimer hat. Manchmal neigen ältere Menschen dazu „eigen“ zu werden. So klingt es auch hier. Wenn Du aber meinst, daß eine krankhafte Veränderung vorliegt, dann würde ich dies mal mit seinem Hausarzt besprechen.

Gruß
Tina

Hallo,

nun ja, kann es sein das er an alzheimer leidet? oder
irgendetwas anderes?

Das wirst du in keinem Forum erfahren. Die Mutmaßungen Einzelner können dir nicht weiterhelfen, auch ich habe nur eine Erfahrung. Der Hausarzt ist erste Anlaufstelle. Auch er kann einfache Tests machen - aber nicht alleine hingehen lassen (ist sicherlich sehr schwer zu realisieren). Der Arzt muß, sollte es eine Form von Demenz sein, auch die Angehörigen befragen. Demenzkranke können ihre Situation nicht realitätsgerecht schildern.

kann mir jemand sagen, wie ich damit umgehen kann, wie ich ihn
helfen kann?

Zum Arzt bringen. Wenn nicht, mußt du den richtigen Umgangston lernen und nicht den Alten ändern wollen. Dazu gehört u.a., so mache ich es bei meiner demenzkranken Frau, nicht widersprechen und korrigieren, wenn etwas rot ist obwohl es blau ist, dann belasse ich es dabei. Wenn bei mir mal Ungeduld aufkommt, versuche ich die zu unterdrücken.

Gruß
Otto

hallo otto,

danke das du geantwortet hast.

das mit dem hausarzt ist eine gute idee, aber das problem ist, wie ich ja schon erwähnte, das ich dies schonmal meinen schwiegervater gegenüber angesprochen habe, das er mit sicherheit nicht mit mir, oder irgendjemand dahin gehen würde, wenn es um dieses thema geht.
aber ich habe mir überlegt, mal seinen hausarzt drauf anzusprechen, mich zu informieren. mal sehen was er mir rät.

den richtigen umgangston???, ist gar nicht so einfach, wenn man bedenkt, das nur einer recht hat.
nicht zu widersprechen??? naja, damit könnte ich mich abfinden. ich bin ja bereit auch etwas gutes dazu zutun, damit ich mit dieser sache besser umgehen kann.
aber so manchesmal reist mir der gedultsfaden, da habe ich mich mit ihn so in den haaren, das ich mich jedesmal zusammen reißen muß, dann lieber das haus verlasse, um nicht zu explodieren…
aber den rat von dir werde ich annehmen, ich werde ihn nicht mehr widersprechen, oder gar korrigieren, und werde es dabei belassen, wenn etwas rot ist, obwohl es doch blau ist.
mir erscheint es so, als hätte ich jetzt erst begriffen, was da och auf mich zukommen wird.

Hallo,

derartige Symptome können bei unterschiedlichen Krankheitsbildern auftauchen.
Hinter cholerischen Anwandlungen könnnte zB auch ein Diabetes stecken, oder hinter Vergesslichkeit oder leichter Verwirrung einfach ein Flüssigkeitsmangel.
Von dem Arzt wirst Du kaum Informationen erhalten, wenn Dein Schiegervater ihn nicht Dir gegenüber von seiner Schweigepflicht entbunden hat. Du könntest ihm höchstens die jetzige Situation schildern, mehr aber auch nicht.

Es gibt durchaus ain paar Tests die man selbst machen kann, letzte Gewissheit geben einem aber nur die passenden Untersuchungen und dafür muss er wohl oder übel zum Arzt.

http://www.vfa.de/de/medizin-gesundheit/gesundheits-…
http://www.onmeda.de/selbsttests/alzheimer_test.html
Einen netten Test mit einer Uhr:
http://www.medizinfo.de/kopfundseele/alzheimer/test_…

Häufiger leiden die Patienten auch an Wortfindungsstörungen
http://www.neurolabor.de/work7.htm

Schau auch mal hier rein:
http://www.welt.de/gesundheit/article13428946/Neuer-…
http://www.medizinfo.de/kopfundseele/alzheimer/start…

Gruß
M.

Hallo Anna!

Mein SChwiegervater hatte auch Demenz, ebenso war er auch aggressiv und unberechenbar. Insofern kann ich ein Stück weit nachempfinden, wie es Dir geht.

Als Angehöriger bekommt man meistens die volle Packung ab, selten ist das gerechtfertigt, und man kommt auch irgendwann an einen Punkt der Verzweiflung.

Was mir in Deinem Posting fehlt, das ist die Einstellung Deines Mannes zur Situation. Es ist schließlich sein Vater, und er wird doch die Veränderung mitbekommen.

Wäre es möglich, dass Dein Mann Kontakt zum Hausarzt aufnimmt? Oft bemerken die Ärzte sehr spät eine Demenz, weil die Patienten sich beim „Weißkittel“ enorm zusammenreißen und sich keine Blöße geben wollen.

Daher ist der Arzt vielleicht sogar froh, wenn Ihr ihn informiert!!

Gründe kann es viele für eine Demenz geben, das wurde ja bereits erwähnt.

Aber ebenso häufig kann man den Menschen (nach vorheriger Diagnostik) mit Medikamenten gut helfen, sodass das Zusammenleben wieder angenehmer wird.

Sollte er tatsächlich eine Form von Demenz haben, kann man sich mit einem der Wohlfahrtsverbände (Caritas, Awo etc.) in Verbindung setzen und sich beraten lassen.

Die Alzheimer-Gesellschaft hilft ebenfalls weiter:

http://www.deutsche-alzheimer.de/

Im Gegensatz zu einem anderen posting finde ich es nicht richtig, einem Dementen nach dem Mund zu reden, auch wenn es einfacher wäre.

Besser finde ich in so einem Fall den Betroffenen abzulenken, statt etwas Unwahres zu sagen. Im nächsten lichten Moment kommt das dann nämlich garantiert wieder zurück, so meine Erfahrung.

Was bei Dementen immer wahr ist, sind ihre Gefühle. Dort kannst Du ansetzen und ihn ernstnehmen/annehmen und seine Gefühle zurückspiegeln.

Wenn er meint, dass früher alles besser war, könntest Du sagen „stimmt, das war damals schon schön, man konnte sogar in der Stadt als Kind allein draußen spielen“ oder „da gab es noch nicht so viele Autos, die die Luft verpesten“ etc. etc.

Insgesamt ist es schwierig, so ohne was Konkretes, aber der Hausarzt MUSS unbedingt kontaktiert werden!!

Ich wünsche Dir gute Nerven,
Angelika

hallo angelika,

danke für deinen beitrag, hat mir mut gemacht am ball zu bleiben.

also nun zu mein mann, er ist ja in derselben situation wie ich. der beitrag den ich schrieb, ja der kommt von mir. eigendlich schreibe ich immer nur alleine etwas rein, aber diesmal war mein mann dabei. das heißt, er hat mir unterstützung gegeben. ich schreibe also nicht nur von mir aus, sondern auch in namen meines mannes.

mit den gefühlen ihm gegenüber umzugehen, fällt mir manchmal ziemlich schwer, aber ich hab ihn doch lieb. ich bzw. wir zeigen ihm das wir für ihn da sind.

naja das es früher besser gewesen ist, ist dahin gestellt. ich kann ihn da nicht bestärken, weil ich da noch ein wenig zu jung bin. ich weiß halt nicht ob es früher besser gewesen ist. aber ich werde es versuchen. doch dann werde ich ihn ja in diesem fall belügen.

das wir verzweifelt sind ist klar und auch die volle packung abbekommen, aber wir versuchen immer unser bestes.

ich bzw. mein mann werden uns mit dem hausarzt meines schwiegervaters in verbindung setzen und ihm diese situation erklären, wir hoffen das er uns weiter helfen kann.

danke dir.

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hallo maja,

danke für deine antwort.

also mein schwiegervater hat diabetes, aber kein flüssigkeitsmangel.
zum arzt gehen wir um uns zu informieren.

deine link´s sind interessant. danke dafür.

Mein Vater ist im Alter von 57 Jahren an Alzheimer gestorben.
Sein dahinsichen dauerte 12 Jahre. Du kannst ihm nicht helfen.
Die Seelischen Schäden die dabei bei dir entstehen sind beiweiten schlimmer als das was er durchmacht.
Du musst nocht viele Jahre mit diesen Erinnerungen Leben.
Ich weiss wovon ich rede. Mein Vater ist vor 20 Jahren daran gestorben.
Ich leide heute noch an dem was ich erlebt habe
Du kannst nur versuchen ihm ein halbwegs normales Leben zu ermöglichen.
Lass dich nicht zu sehr darauf ein, sonst wird es dich dein Leben lang begleiten und belasten.