Angebotsmonopol - keine Angebotskurve

Hallo,

ich habe mir den halben Nachmittag über die fehlende Angebotskurve bei einem Angebotsmonopolisten den Kopf zerbrochen und komme in meinem Kopf auf keinen gemeinsamen Nenner… Ich weiß allerdings auch nicht, wo mein Gedankenfehler ist.

Nehmen wir an es gibt auf dem Markt einen Angebotsmonopolisten. Dann existiert auf diesem Markt keine Angebotskurve mit ihrem typisch steigenden Verlauf. Der Grund für das Fehlen dieser Angebotskurve ist das Nicht-Vorhandensein der Vielzahl an Anbietern, oder?

Stattdessen gibt es eine Preis-Absatz-Kurve des Monopolisten, die der Gesamtnachfragekurve entspricht. Warum ist das so? Ich habe gelesen, dass dies so ist, weil es im Monopol keine Beziehung zwischen Preis und Menge gibt. Kann mir jemand sagen, was genau mit dieser Beziehung gemeint ist? Wird gemeint, dass der Monopolist entweder den Preis oder die Angebotsmenge bestimmen kann, beides jedoch nicht?

Diese Kurve hat eine negative Steigung, d.h. ist der Preis für das Gut hoch, dann ist die Nachfrage nach diesem Gut gering. Gleichzeit bedeutet es, dass das Angebot des Monopolisten gering ist, wenn der Preis für das Gut hoch ist.

Mir ist nicht ganz klar warum die Preis-Absatz-Kurve des Monopolisten fällt. Mir ist schon klar, dass es daran liegt, dass die Käufer bei einer großen Angebotsmenge nicht mehr bereit sind einen hohen Preis für das Gut zu bezahlen. Aber das ist bei dem „herkömmlichen“ Modell von Angebot und Nachfrage doch auch so. Nur da steigt die Angebotskurve. Liegt es daran, dass bei der „normalen“, steigenden Angebotskurve viele neue Anbieter auf den Markt drängen, da sie bei dem hohen Preis auch etwas von dem Kuchen abhaben wollen? Das würde ja bedeuten, dass bei dem „herkömmlichen Modell“ die ANZAHL der Anbieter auf der Abszisse abgetragen wird…???

Puh, ich hoffe ich habe mich verständlich ausgedrückt. In meinem Kopf herrscht inzwischen so ein Chaos, dass ich nicht mal mehr das Problem genau benennen kann…

Viele Grüße
F.

Hallo Fragezeichen,

Stattdessen gibt es eine Preis-Absatz-Kurve des Monopolisten,
die der Gesamtnachfragekurve entspricht. Warum ist das
so?

Das nennt man Preis-Absatz-Funktion.
Das Angebot des Monopolisten ist gleich der Nachfrage.
Doch ab einem gewissen Preis gibt es keine Nachfrage mehr.

Stell Dir vor Du bist ein Monopolist. Du verkaufst als einziger eine Pille, mit der man schön oder schlank oder muskulös wird. Wir beachten alle pharmazeutischen Gesetze der Welt nicht.
80 Millionen Menschen leben in Deutschland.
Bei einem Preis von 1 Euro setzt du wahrscheinlich 80 Millionen ab, weil jeder eine haben will.
Bei einem Preis von 80 Millionen setzt Du evtl. nur noch 1 ab, weil sie sich keiner mehr leisten kann (nur noch 1).

Da die tolle Pille durch nichts und niemanden zu ersetzen ist, bist du der einzige der sie anbietet und jeder, der sie haben will, muss sie bei dir kaufen, also bist du Monopolist.

Theoretisch könntest du also den Preis ins Unermessliche bestimmen, kannst es aber nicht weil mit steigendem Preis die Nachfrage sinken muss (PAF).

Ich habe gelesen, dass dies so ist, weil es im Monopol

keine Beziehung zwischen Preis und Menge gibt. Kann mir jemand
sagen, was genau mit dieser Beziehung gemeint ist?

Dem kann ich irgendwie nicht zustimmen.

Wird

gemeint, dass der Monopolist entweder den Preis oder
die Angebotsmenge bestimmen kann, beides jedoch nicht?

Doch kann er, denn er kann ja bestimmen, dass er 1000 Schönheitspillen produzieren will. Durch die PAF kann er (theoretisch) dann auch sagen, welchen Preis er für die 1000 Stück verlangen kann.

Diese Kurve hat eine negative Steigung, d.h. ist der Preis für
das Gut hoch, dann ist die Nachfrage nach diesem Gut gering.

Richtig!

Gleichzeit bedeutet es, dass das Angebot des Monopolisten
gering ist, wenn der Preis für das Gut hoch ist.

Nee die Nachfrage!
Wobei hier wohl vorausgesetzt wurde, dass das Angebot = Nachfrage.

VG
Mela

Vielleicht kommst Du weitr, wenn du mal nach dem Cournot-Punkt suchst, dass ist der Punkt, an dem der Markt bei einer gegebenen Nachfrage und Kostenfunktion des Anbieters im Gleichgewicht ist.

Grüßle

Hi,

Stattdessen gibt es eine Preis-Absatz-Kurve des Monopolisten,
die der Gesamtnachfragekurve entspricht. Warum ist das
so?

Der 'Monopolist kann von der PAK sowohl Preis als auch die Menge die abgesetzt wird ablesen. In einem Oligopol oder Polypol ist dies nicht möglich.

Ich habe gelesen, dass dies so ist, weil es im Monopol
keine Beziehung zwischen Preis und Menge gibt.
.Kann mir jemand
sagen, was genau mit dieser Beziehung gemeint ist? Wird
gemeint, dass der Monopolist entweder den Preis oder
die Angebotsmenge bestimmen kann, beides jedoch nicht?

vollkomomen richtig! Das eine nennt man Preisfixierer, das andere Mengenfixierer. Jedoch besteht schon eine Beziehung zw. p und x

Diese Kurve hat eine negative Steigung, d.h. ist der Preis für
das Gut hoch, dann ist die Nachfrage nach diesem Gut gering.
Gleichzeit bedeutet es, dass das Angebot des Monopolisten
gering ist, wenn der Preis für das Gut hoch ist.

Das ist richtig

Mir ist nicht ganz klar warum die Preis-Absatz-Kurve des
Monopolisten fällt.
Mir ist schon klar, dass es daran
liegt, dass die Käufer bei einer großen Angebotsmenge nicht
mehr bereit sind einen hohen Preis für das Gut zu bezahlen.
Aber das ist bei dem „herkömmlichen“ Modell von Angebot und
Nachfrage doch auch so. Nur da steigt die Angebotskurve. Liegt
es daran, dass bei der „normalen“, steigenden Angebotskurve
viele neue Anbieter auf den Markt drängen, da sie bei dem
hohen Preis auch etwas von dem Kuchen abhaben wollen? Das
würde ja bedeuten, dass bei dem „herkömmlichen Modell“ die
ANZAHL der Anbieter auf der Abszisse abgetragen wird…???

wie oben schon geschrieben kann man von der PAK Preis und Absatz ablesen. Das Gewinnmaximum welches für den Monoplisten ja relevant ist kann bei einem hohen Preis und geringer ABsatzmenge liegen. Eine Preisänderung wirkt sich unmittelbar auf den Monoplisten aus.

Beim Polypolmarkt ist das anders:
Der Angebotspolypolist muss sich auf die Gegebenheiten des Marktes anpassen. Er kann sogesehen weder Preis noch Absatz bestimmen. Steigt der Preis wird zwar mehr angeboten, die Nachfrage geht jedoch zurück. Man hat ein Angebotsüberschüss was in letzter Konsequenz wieder zum Preisrückgang und schlussendlich zum Gleichgewichtspreis führt.

Gruß