Antrag auf Kostenübernahme zur Sterilisation

Liebe/-r Experte/-in,

ich habe bei der DAK die kostenübernahme einer Sterilisation beantragt. Es gehört ja nicht mehr zur Kassenleistung.
Meine FRAUENÄRZTIN schreibt mir ein Attest.

Wie hoch sind meine Chancen dass die Kasse es bewilligt?

Ich bin auch psychisch krank und nehme Medikamente. Leider will meine Psychiaterin mich nicht unterstützen.Wie kann ich das trozdem als Argument einbringen.
Es ist doch für die Kasse billiger einmalig sowas zu zahlen als die Kosten der Schwangerschaftbetreuung und alles danach. Noch zur psychischen Überlastung hin zu kommend.
Andere Verhütungsmethoden haben nie wirklich gut funktioniert. Hormone kann ich nicht nehmen.

Danke vorab

Hallo glasfan1,

was keine Kassenleistung ist, bleibt auch so. Es besteht für die Kasse grds. keine Chance, ein Ermessen auszuüben. Der Leistungskatalog ist zu größten Teilen gesetzlich geregelt.

Wenn Dir die Sterlisation so wichtig ist, dann solltest Du die Kosten auch selbst tragen. Habe ich auch gemacht. So teuer ist das nicht. Alternative: Dein Partner lässt sich sterilisieren.

Hallo,Bei Männern ist das ja viel billiger. Da geht es ambulant… ich schätze eine Frau wird keiner ambulanz aufschneiden… oder?

Guten Tag,
Seit 2004 werden die Kosten für eine Sterilisation nicht mehr übernommen, Ausnahme ist eine medizinische Indikation. Darunter ist jedoch zu verstehen dass ggfs durch eine Schwangerschaft Dein Leben bedroht wird oder schwere Anomalien durch z.B. genetische Störungen vermieden werden. Andere Argumentationslinien sind eher nicht erfolgsversprechend.
Viele Grüße
Christian Müller

In Wikipedia wird die Durchführung wie folgt beschrieben: Über eine Bauchspiegelung in Vollnarkose schafft sich der Frauenarzt Zugang zu den Eileitern, die entweder mit Hitze verschweißt, oder mit einem Clip abgeklemmt werden. So wird der Weg der Eizelle durch den Eileiter zur Gebärmutter blockiert, und auch Samenzellen erreichen ihr Ziel nicht mehr. Der Eisprung findet weiterhin statt; das Ei gelangt dann in die Bauchhöhle und wird dort vom Körper problemlos abgebaut.

Die Kosten belaufen sich geschätzt auf ca. 430-500 Euro (Eingriff per Bauchspiegelung inklusive Narkose). Bei Männern ist es etwas günstiger (ca. 400 Euro).

Danke…

Guten Tag,

die Rechtslage ist wie folgt:

Bis zum Ende des Jahres 2003 waren die gesetzlichen Krankenkassen verpflichtet, alle Sterilisationen zu bezahlen. Seit dem 1. Januar 2004 unterscheiden die Krankenkassen zwischen medizinisch notwendiger Sterilisation und Sterilisation im Rahmen der persönlichen Lebensplanung.Die Sterilisation gilt dann als medizinisch notwendig, wenn eine Schwangerschaft den körperlichen oder seelischen Gesundheitszustand einer Frau gefährden oder verschlechtern würde.

Also: unter eng begrenzten Voraussetzungen übernimmt die gesetzliche Krankenkasse die Kosten. Dies ist etwa dann der Fall, wenn aus medizinischer Sicht oder aufgrund psychischer Probleme von einer Schwangerschaft dringend abzuraten ist und die Frau die Pille oder Spirale nicht verträgt.

Hier ist zwingend eine ärztliche Stellungnahme erforderlich vorzugsweise von einem Facharzt.

MfG
Thomas Heinold