Hallo Tim,
*grins* ich kenn zwar Deine Vorgeschichte nicht, antworte aber mal ganz frech trotzdem.
Und zwar drängt sich mir eine Rückfrage auf: Was würdest Du denn am liebsten tun? Sofort studieren? Nur ne Ausbildung machen? Oder beides? Stell Dir vor, die gute Fee käme vorbei und würde Dir den Studienplatz an Deiner Traum-Uni sowie ne Lehrstelle in Deiner Traum-Firma anbieten - was würdest Du lieber machen? Wenn Du nicht willst, musst das auch hier nicht rausposaunen, wichtig ist nur, dass Du Dir diese Frage ehrlich beantwortest.
Denn einerseits scheinst Du ja doch lieber studieren zu wollen, fürchtest nur keinen Studienplatz zu bekommen, andererseits entdeckst Du auch eine eher „praktische Begabung“. Darum eben obige Frage, was Du lieber willst.
Sollte Deine Antwort auf „Studium ohne Ausbildung“ rauslaufen, dann würd ich mich erstmal klug machen, ob es nicht irgendwo eine Uni gibt, die keinen NC hat. Erfahrungsgemäss gibt’s da schon welche (auch wenn der Ruf nicht soo klasse ist oder der Ort nicht Dein Traumziel war) - hör Dich da einfach mal um. Ich weiss, dass vor vielen Jahren Augsburg für die BWLler so ein „Pool“ war, aber keine Ahnung wie das heute aussieht. Und notfalls kannst ja während dem Studium oder zum Vordiplom dann zur Traumuni wechseln.
Kommst Du andererseits eher zu der Überzeugung, dass Du Dir nochmal 4-6 Jahre Theorie, lernen und keine Kohle doch nicht antun möchtest, kannst Du ja ne Ausbildung machen. Ich für meinerlichen Teil würde aber doch eher auf den exakten Wunschberuf (also bei Dir Automobilkaufmann) und nicht „was ähnliches“ machen. Denn das ist das was Du willst, also bist Du genau darin gut und hast deshalb grössere Chancen als bei ner halbherzigen anderen Ausbildung. Zumindest hatte ich mal ne Kollegin, die auch genau das lernen wollte, dann aus Vernunftsgründen irgendwas allgemeines Büromässiges gemacht hat und diesen Schritt ziemlich bereut hat.
So ne Ausbildung hat natürlich auch den Vorteil, dass Du zumindest ein wenig Kohle kriegst. Hat aber auch den Nachteil, dass die Umgewöhnung auf’s Studium (mit ohne Kohle) härter ist. Dritterseits ist jedoch so ne Ausbildung eine ganz nette Basis für ein Studium und grad für FH-Absolventen in Bewerbungen um den ersten Job (danach nimmer!) ein gewisser Pluspunkt.
Aber wäre nicht vielleicht ne Berufsakademie das passende für Dich? Das ist eine 3-jährige Ausbildung mit Studium kombiniert, Du bist am Ende Dipl.-Wasweissich (BA), hast aber ne Menge (etwa die Hälfte) Praxis dabei und doch mehr als Berufsschul-Theorie. Nachteil hier ist ganz klar, dass das (zumindest meines Wissens nach, das kann sich geändert haben) a) bundesländerspezifisch ist (also Ausbildung in BW kann in Hessen nicht anerkannt sein) und b) massiv stressig. Da gibt’s aber hier ein paar Leutchen (*huhu* Marco!) die das schon hinter sich haben und Dir bestimmt tierisch viel dazu erzählen können.
*wink*
Petzi
PS: Im Übrigen wollte ich ja noch dem Gandalf widersprechen. Ich glaube nicht, dass in allen Fällen die Regel „schlechtes Abi --> schlechtes Diplom“ stimmt. Das kommt ein bisserl drauf an, warum das Abi so schlecht war. Liegt das wirklich an mangelndem Talent ist’s klar - dann wird’s auch mit dem Studium nix. Ist es nur Faulheit, Desinteresse, Trotz oder Disziplinlosikeit sieht die Sache anders aus. Da müsste man dann aber ehrlich mit sich ins Gericht gehen, warum man glaubt, dass in nem Studium plötzlich besser in den Griff zu bekommen Eine Antwort wäre etwa, dass man dann nur noch diejenigen Fächer hat, in denen man eh gut ist. Wichtig ist glaub ich hier nur, dass man da ehrlich zu sich selber ist.