Baumwurzeln heben Gehwegpflaster an. Kann ein Gartenpavillon der Grund sein?

Seit zwei Jahren gehört das Haus einen neuen Eigentümer. Im Garten steht ganz in der Nähe zur Grundstücksgrenze ein alter, inzwischen sehr großer Nadelbaum. Irgendeine Konifere. Vor dem Grundstück geht ein gepflasterter Fußweg vorbei. Der Eigentümer hat direkt unter dem Baum einen Pavillon errichtet. Größe Gartenhaus, aber in rund. Durchmesser um die drei Meter. Seit in etwa einem Dreivierteljahr kommen auf der Fusßwegseite die Wurzeln des Baumes hoch und drücken das Pflaster in die Höhe.

Kann das etwas mit dem Pavillon zu tun haben oder ist das einfach Zufall?

Der Baum steht am Grundstückseck. Auf der einen Seite geht der Fußgängerwege einer Straße vorbei, dort ist nichts zu sehen, allerdings ist dort auch mehr Platz zum Baum, weil dazwischen eine breitere Hecke ist. Auf der anderen Seite dann der Fußweg mit dem Pflaster. Im Eck der Baum und der Pavillon.
Der Baum soll nicht gefällt werden, aber wenn das so weitergeht, wird der Fußweg eine Stolperfalle und es muss etwas gemacht werden. Der Baum ist jetzt 25 bis 30 Jahre alt.

… weil er vor und hinter der Wurzel zu tief liegt fuer bequemes Laufen.

Nadelbäume haben im Unterschied zu Laubbäumen keine tiefe Hauptwurzel, sondern bilden aus den Seitenwurzeln einen sog. Wurzelteller, der sich mit den Wachstumsjahten immer mehr vergrößert,
Hast Du schon bestimmt im Wald gesehen nach einem Orkan. Da liegen die Tannen waagerecht und die Wurzelplatten stehen senkrecht. Da die seitenwurzeln relativ nah an der Oberfläche verlaufen und mit der Zeit immer dicker werden, schieben sie das Erdreich nach oben, was für einen Pflasterweg fatale Folgen hat. Es bleibt nur eins: Weg entpflastern, darunter verlaufende Wurzeln kappen und neu pflastern. Dem Baum macht es nicht viel aus und Du hast ein paar Jahre Ruhe - bis das Spiel wieder anfängt. Nachbarn sein Pavillon hat damit warscheinlich wenig zu tun, weil kein Keller vorhanden.
meist werden die Dinge im Boden nur verankert.
Eine radikale Hilfsmethode, da wo alles beseitigt wird und „warmer Abriss“ gennant wird, will ich hier natürlich mit keinem Wort erwähnen.

Es hat nichts mit dem Pavillon zu tun( ich wundere mich etwas, wie man das annehmen kann, welchen Wirkmechanismus vermutest Du denn da ?) und Zufall ist es auch nicht.

es sind schlicht die Wurzeln des Baumes, sie wachsen und breiten sich auch unter dem Fußweg aus und heben durch Verdrängung von Erdreich den Boden an- und damit auch die Gehwegplatten.
Das ist typisch und ein normales, überall zu beobachtendes Problem wo Bäume dicht an Wegen stehen.

MfG
duck313

Nein, der Pavillon ist nicht schuld. Der Baum wächst auch so und somit auch seine Wurzeln.

Wirkungsmechanismus: Eine seite-Wurzeln gekappt - andere seite-verstärktes Wachstum.
Aber hier ist es ehe unwahrscheinlich.

Das, was man da mit senkrecht aufgestellten, flachen Wurzeltellern sieht, sind Fichten. Sogar nach Lothar (Weihnachten 1999) konnte man an den Westflanken des Schwarzwalds Fichtenbestände (= entwurzelt und völlig platt) und Tannenbestände (= Stämme auf halber Höhe gebrochen) unterscheiden.

Lärchen und Tannen haben außer einem flachen Wurzelteller auch in dessen Mitte eine je nach Untergrund recht tief reichende, kräftige Hauptwurzel, und Kiefern gehen mit dem gesamten Wurzelwerk so weit wie eben möglich in die Tiefe (da reicht es oft nicht weit, weil an Kiefern-Standorten öfter mal nach ein paar Handbreit Boden oder Streu der Fels beginnt).

Schöne Grüße

MM

Jou, haste Recht. Aber so kurz vor der Weihnacht fällt einem auf die schnelle nichts besseres ein.
Gruß

Zu der Frage wie ich darauf komme: Ich hatte gedacht Kiefer = Nadelbaum = Flachwurzler. Ich wusste gar nicht, dass es auch Nadelbäume gibt, die auch tiefer wurzeln.
Wenn nun praktisch der gesamte Bereich, über den der Baum Wasser bekam, durch den Pavillon überbaut ist, dann muss er doch schauen, wo er Wasser bekommt. Richtung Straße klappt das nicht, denn dort ist auch ein Betonboden. Richtung des Gartens der Pavillon, der auch eine dünne Fundamentplatte hat. Aktuell bekommt der Größe Baum über den 50 cm breiten Heckenstreifen zur Straße nach dem Regen Wasser. Allerdings ist das eine große, sehr eng gepflanzte Thujenhecke, die auch Wasser braucht. Der Baum bekommt auch über die Pflastersteine etwas Wasser und da dachte ich dann er versucht mit diesem Wurzelteil an mehr Wasser zu kommen. Ich hoffe die Baumkundigen hier lachen sich jetzt nicht schlapp über meine Idee.

Es war einfach auch der enge zeitliche Zusammenhang. Da wächst ein Baum wunderbar weit über 20 Jahre und der gepflasterte Fußweg ist unbeschädigt. Dann wird der Pavillon gebaut und nach wenigen Monaten heben die Wurzeln das Pflaster in die Höhe.