Berufliches oder normales Gymnasium?

Also ich hab folgendes Problem:

Ich bin zur zeit auf einem Gymnasium (10. Klasse), will Abi machen und dann in Freiburg studieren gehen. Was genau weiß ich leider noch nichma im geringsten, Freiburg hab nur ich deshalb gewählt, weil mir die Stadt gefällt. Is auch erstma nur nen fixes Ziel. Meine aktuelle Schule zählt als eine der schwersten der Region. Nicht nur viele Abgänger erzählen das, auch von einem ehemaligen Lehrer habe ich das schon gehört.
Vllt. auf Grund dessen sind meine Noten eher schlecht als recht. Ich bein seit der 5. Klasse auf der Schule, bisher einmal sitzen geblieben und in fast jedem Zeugnis eine 5 (erst Englisch, dann Latein, im Moment Mathe). Allerdings wollte ich nie auf ne Realschule, weil ich nie das Gefühl hatte, es nicht zu packen. Meine Lehrer sagen, dass es wohl eher an Faulheit, als an Dummheit liegt. Englisch mach ich mittlerweile so gern, dass ich es als Leistungskurs belegen möchte. Als 2. würde ich, sofern ich auf der Schule bleibe, Kunst nehmen.

Nach der 10. Klasse kommt ja die Oberstufe, und somit auch die Möglichkeit auf ein berufliches Gymnasium zu wechseln. Einige meiner Freunde wechseln auf eine solche Schule. Ich hab mich da mal informiert, da ich nicht sowas wie ein Fachabi haben möchte. Man bekommt die „allgemeine Hochschulreife“. Meine Mutter meint, wenn man sie auf einem BG absolviert währe das weniger wert und ich könnte mir Freiburg abschminken, aber nach allem was ich gelesen und gehört habe, hat man haargenau das gleiche Abi. Im Prinzip erhoffe ich mir mit dem Wechsel, das es etwas einfacher wird, auch wenn ich weil das Abi keineswegs einfach ist! Allerdings zählen ja 12. und 13. dazu …

So, und nun zu meiner eigendlichen Frage:
Gibt es einen tatsächlichen Unterschied zwischen Normalem und dem „normalen“ Abi eines Berufsgymnasiums? Achtet da später noch irgendjemand drauf?
Und würdet ihr mir empfehlen die Schule zu wechseln, oder auf meiner jetzigen Schule zu bleiben?

Gruß, Cartman

Hi,

normalerweise hängen berufliche Gymnasien einer Fachrichtung an (technisch, wirtschaftlich etc). Ich hatte auf dem techn. Gymnasium zum Beispiel Elektrotechnik und Maschinenbau als einen Leistungskurs, was effektiv zwei Fächer sind. Dazu gab es nur noch die Auswahl zwischen Mathematik und Physik als zweitem LK. Effektiv hatte ich also drei LKs, und ich denke auf anderen beruflichen Gymnasien ist es ähnlich. Die Belastung ist entsprechend hoch, die Abgängerquote auch. Von 80 Leuten haben bei uns etwa 3o das Abitur gemacht.

Das Abitur auf einem beruflichen Gymnasium hat die gleiche Wertigkeit wie eins auf einem „normalen“ Gymnasium. Die Universitäten werten das nicht anders. Du kannst also nach Freiburg gehen, egal wo Du das Abi machst.

Allerdings: Wenn Du nicht gegen Deine Faulheit angehst, dann wird das so oder so nichts.
Mein persönlicher Tip wäre: Bleib wo Du bist, da weisst Du wie der Hase läuft. Nutze die 11. Klasse um Dir ein wenig Motivation zu erarbeiten (ja, das ist Arbeit, von allein kommt es nicht). Und dann klotz rein und mach ein gutes Abitur.

Gruss,
Herb

H wie Hola.

Nicht nur viele Abgänger erzählen das,
auch von einem ehemaligen Lehrer habe ich das schon gehört.
Vllt. auf Grund dessen sind meine Noten eher schlecht als
recht. Ich bein seit der 5. Klasse auf der Schule, bisher
einmal sitzen geblieben und in fast jedem Zeugnis eine
5 (erst Englisch, dann Latein, im Moment Mathe). Allerdings
wollte ich nie auf ne Realschule, weil ich nie das Gefühl
hatte, es nicht zu packen.

Naja, erzählen kann man viel.

„Schwierigkeit“ ist kein Qualitätsmerkmal für eine gute Realschule, sondern wichtig ist, was Dir dort beigebracht wird. Dazu braucht man keine künstliche Verschärfung…
Sei’s drum. Sei’s drum.

Nach der 10. Klasse kommt ja die Oberstufe, und somit auch die
Möglichkeit auf ein berufliches Gymnasium zu wechseln.

Höre ich als Ehemaliger eines BGy gerne. :smile:

Man bekommt die „Allgemeine Hochschulreife“.

Richtig, vollwertiges Abitur und sogar die entsprechende fachliche Zusatzausbildung.

Meine Mutter meint, wenn man sie auf einem BG absolviert wäre das
weniger wert und ich könnte mir Freiburg abschminken, …

Für Sachsen gilt inzwischen das genaue Gegenteil (und die Struktur der BGy sind hier und bei euch in BaWü fast gleich) - das Abitur eines BGy ist höher einzuschätzen, weil dem Schüler von den Anforderungen her anders begegnet wird, und nebem dem kompletten Regelabitur zusätzliche Qualifikationen erworben werden können.

(Die nachfolgenden Äußerungen beziehen sich auf meine damaligen Erfahrungen und die die Profilrichtung Technik.)

Erstens, hüte Dich vor der Propaganda, daß zusätzliche Jahr während dieser dreijährigen Oberstufe (in dem Falle die 11. Klasse) sei nur zum „Angleichen an das gymnasiale Kursniveau“ vorhanden.

Natürlich ist dem *auch*so, doch bei mir war dieses dritte Jahr damals (normales Abitur ist ja zweijährig, also Klasse 11 und 12) vollgepackt mit zusätzlichem Stoff. Das ging bei Deutsch los und hörte im Profilfach Technik auf.

Die Anforderungen sind sehr auf zusammenhängendes Wissen, theoretisches Verständnis und gleichzeitig hohe Anwendungsfähigkeit ausgelegt. Der Notenmaßstab ist wesentlich humaner, was jedoch nicht dazu verführen darf, die hohle Parole in die Welt zu setzen, man bekäme leichter gute Zensuren. Im Gegenteil; die Bereiche der einzelnen Notenpunktstufen fallen zwar größzügiger aus (bspw. 15 Punkte für 95% bis 100%, 14 Punkte für 90 bis 95%, usw.), doch ist es viel schwieriger in diese Regionen vorzustoßen (falls die Lehrer es ordentlich anpacken). Speziell die an Regelgymnasien übliche Gewichtung des Faktenwissens ist zurückgedreht, so daß Pauker weniger Chancen haben. Der daraus resultierende hohe Stellenwert von echtem „Systemwissen“ war in den ingenieurwissenschaftlichen Fächern am deutlichsten.

Doch auch in anderen Fächern war der Unterricht verschieden zum Regelymnasium. Statt bspw. in den Deutschkursen Bücherlisten abzuarbeiten - also die konkrete Literatur in den Vordergrund zu stellen - bestand unser Deutschunterricht aus einer Mischung von Linguistik und Philosophie/Literaturästethik, sowie literaturgeschichtlicher Betrachtung.
Diese völlig andere Herangehensweise war mir gar nicht bewußt und fiel mir erst auf, als ich eines Tages auf ein paar Regelgymnasiasten traf und im Bus ihren Klageliedern über die Bücherlisten zuhörte. Während man schnell merkte, daß die notwendigen Hintergründe nur so kurz als möglich abgehandelt wurden, war es bei uns genau andersherum. Gedichte, Texte, … dienten als Beispiel zur Verdeutlichung, zur Anwendung. Im Vorderung stand das Systemwissen aus und über die Epochen. Absolut die angenehmere Art des Deutschunterrichts.

Ich weiß jedoch nicht, wie bei euch am normalen Gymnasien dies und das unterrichtet wird, weshalb bitte Vorsicht geboten ist. Anderes Bundesland, andere Sitten.

Im Prinzip erhoffe ich mir mit dem Wechsel,
das es etwas einfacher wird, auch wenn ich weiß, dass Abi
keineswegs einfach ist!

Schon gar nicht am BGy. Das Profilfach ist festes Prüfungsfach - dadurch sind die Wahlmöglichkeiten eingeschränkt. Wegen der hohen Stundenzahl pro Woche (die bei mir grundsätzlich in allen drei Jahren bis an die Grenze der Legalität ausgelotet war) und den Zwängen, was alles in das Abitur einzubringen ist, kam man bspw. zu meiner Zeit an einer Mathe- und Deutsch- und Geschichte/Gemeinschaftskunde-Prüfung NICHT vorbei. Die Naturwissenschaften inkl. Informatik dagegen sind leider nicht alle belegbar. Nach dem ersten Jahr im Klassenverband mußt Du Dich entscheiden, welches der Fächer Physik, Biologie, Chemie oder Informatik Du behalten möchtest. Wählte man Englisch ab, konnte man noch ein zweites naturwissenschaftliches Fach belegen.

Wie die Gepflogenheiten bei Dir aussehen, mußt Du - möglichst schnell - selbst in Erfahrung bringen. Also Kontakt aufnehmen, Tage der „Offenen Tür“ nutzen, das Gespräch suchen. Nutze die Gelegenheiten, alle Fragen im Vorfeld zu klären und Dich etwas mit dem Thema zu beschäftigen. Das schadet nicht und schützt vor unangenehmen Überraschungen.

Große Stärken des BGy - sofern es ein gutes ist - sind die Zusatzangebote. Ich hatte das Glück, daß es eine Reihe von seminarähnlichen Veranstaltungen gab, die man freiwillig besuchen konnte, in denen viel geboten wurde. Weiterführender Stoffe; Dinge, die in den vollgepackten Unterricht nicht mehr hineinpaßten, aber von den Lehrern gerne vermittelt wurden; bspw. Höhere Mathematik, Technische Mathematik, ausgewählte Kapitel der Elektrotechnik, Maschinenbautechnik etc.; jedoch auch Infoveranstaltungen in Sachen Studium oder Exkursionen. (Unter meiner Mithilfe wurden diese Angebote inzwischen weiter ausgebaut.)

Gibt es einen tatsächlichen Unterschied zwischen Normalem und
dem „normalen“ Abi eines Berufsgymnasiums? Achtet da später
noch irgendjemand drauf?

Wenn Du Deiner Fachrichtung treu bleibst, hast Du Vorteile am laufenden Band. Ich konnte einige Prüfungen des Grundstudiums viel eher über die Bühne bringen, mußte Teile von Vorlesungen oder sogar ganze Lehrveranstaltungen nicht besuchen, weil das schon bekannt war. Oder zumindest einem die entscheidenden (methodischen) Grundlagen am BGy besser beigebracht wurden und man so besser nacharbeiten konnte.

Dennoch: Du solltest Dir wirklich darüber ins Klare kommen, ob Dir die angebotenen Fachrichtungen einerseits und andererseits das breite (intensive) Spektrum zusagt. So waren wir bspw. trotz technischem Profil verpflichtet, eine Reihe von (anspruchsvollen) Kursen in Wirtschaft zu belegen (sowohl Betriebswirtschaft, als auch Volkswirtschaft). Für Abwechslung wird gesorgt. Es ist jedoch auch kein Beinbruch den allgemeinbildenden Charakter des Abiturs zu wahren, und bewußt den einen wählbaren Leistungskurs mit einer Sprache zu belegen. Auch kein Beinbruch (auch nicht beim Studium).

Praktische Abschnitte waren (in der 11. Klasse) übrigens bei mir auch dabei (mehrere schulinterne Praktika über mehrere Wochen in diversen Fachgebieten).

Doch wie gesagt, auch am BGy glänzt nicht nur Güldenes. Schmeckt Dir die gewählte Fachrichtung nicht, kannst Du schnell jede Menge Frust schieben; wir hatten einige Abbrecher dabei.

Ebenso sei Dir versichtert, daß das kein Kindergeburtstag ist: Dort sind defacto nur Leute, die auch wirklich WOLLEN. Man ist mit gewissen Erwartungen und Vorstellungen auf ein BGy gegangen, das Abi wird mit Überzeugung angestrebt - demzufolge solltest Du die Leistungsdichte nicht unterschätzen (auch gegenüber den Mädels nicht).

Zudem sei angemerkt, daß Du auch beim Weg über das Regelgymnasium ein Jahr zusätzlich ableisten mußt, sprich: Wiederholung der 10. Klasse auf dem dortigen Gym. Auch das spricht gegen den Weg über das Regelgymnasium, weil Du mit dem BGy auf ganzer Linie gewinnst.

Wählst Du übrigens Technik, sind von 30 Mann ca. 5 bis 8 Mädels dabei, wählst Du Wirtschaft, ist es genau andersherum. :smile: :smile: :smile:
(Nur als kleiner Hinweis, falls Du auch an einem gewissen zwischenmenschlichen Umgang Interesse hast. :smiley: )

Falls noch Fragen bestehen, gerne per eMail.

Ahoi

Hi,

ich denke das ist von Schule zu Schule unterschiedlich. Bei mir auf dem BG (Informatik) gabs zum Beispiel eine Durchfallquote von 2/3 auf dem Weg zum Abitur. Der Anspruch war viel höher als auf meiner alten Schule.

Anerkannt werden beide Abizeugnisse gleich (ich z.B: studieren nix mit Informatik und konnte noch keinen Nachteil entdecken). Gesetzt den Fall, dass du danach auch in die Fachrichtung des BGs studieren möchtest, hast du vielleicht sogar einen Vorteil. Ein Freund von mir hat die ersten beiden Semester Informatik z.B. viel lockerer geschafft, als viele seiner Kommilitonen.

Wie du das mit dem Wechsel machst ist natürlich dir überlassen. Mir hats viel gebracht (vor allem Motivation) mich auf ein Gebiet zu spezialisieren, dass mich interessier hat.

MfG

Chris

Hallo,

weiss nur von meinem Patenkind,dass sie auf dem normalen Gymn. viele Probleme hatte und Nachhilfe bekam.
Dann Wechsel auf Wirtschaftsgymnasium, Latein war weg und sie wurde super fleissig.Andere Lehrer andere, andere Unterrichtsmethoden, andere Behandlung der Schüler.
Abitursnote war glaube ich so um 1.6. Was will man mehr?
Soviel ich weiss gibt es auch keinen Unterschied wo das Abi gemacht wurde.
Habe schon von vielen gehört, dass sie auf dem beruflichen Gymn. besser aufgehoben waren.
Würde mal zu nem Info Abend gehen.
Viel Glück Marion

Hallo Cartman
Ich hab mir die Postings/Antworten auf deine Frage hier durchgelesen und bis ein bißchen erstaunt. Heraus kommt in etwa: Das Anitur eines beruflichen Gymnasiums ist genau so viel wert wie das an anderen Gymnasien, aber trotzdem leichter, ähnlich wie das Fachabitur.
Da frage ich ich natürlich: Wieso geht dann nicht alle Welt auf diese beruflichen Gymnasium, wenn sie anschließend mit 1,0 Abi-Durchschnitt sowohl Medizin als auch Architektur oder sonstwas studieren können?
Grübelnd:
Branden

Hallo Cartman,

also zu „meiner“ Zeit war das offensichtlich noch anders. Da gab es das „allgemeine“ Gymnasium, das man mit der „allgemeinen Hochschulreife“ abgeschlossen hat. Daneben gab es die Fachgymnasien (Technik, Wirtschaft und nochmal irgendwas) die man mit der „fachgebundenen Hochschulreife“ abgeschlossen hat.

Diese „fachgebundene“ Hochschulreife berechtigte einen dann zu einem Studium in diesem Bereich. Also vom technischen Gymnasium in die technische Richtung, vom Wirtschaftsgymnasium in die BWL-Richtung etc. Soweit ich weiss, konnte man dort aber auch durch „geschickte“ Wahl der Prüfungsfächer (ich erinnere mich vage an eine notwendige zweite Fremdsprache bis zum Ende) die „allgemeine“ Hochschulreife kriegen.

„Damals“ (wir reden hier von den frühen 90er in BW) war es so, dass schwächere Schüler, wo im Gespräch war „der schafft sein Abi ja niiieee“ auf dem beruflichen Gymnasium schlagartig und ohne grössere Mühen sensationell gut wurden. Aber wie gesagt, das ist sicher lokal unterschiedlich und mag sich auch in den letzten Jahren deutlich verändert haben.

Das heisst - selbst wenn sich dieser Effekt inzwischen 100% umgekehrt hat (und die vorangehenden Postings deuten ja darauf hin) kann es sein, dass viele Personaler das Abitur an einem beruflichen Gymnasium immer noch als „weniger wert“ betrachten, denn das allgemeine.

Langer Rede kurzer Sinn: mach Dich am beruflichen Gymnasium Deiner Wahl mal klug, ob und unter welchen Umständen Du die „allgemeine Hochschulreife“ bekommen wirst. Insbesondere wenn Dich solche Fächer wie Medizin, Jura oder so interessieren, würde ich da nochmal ganz genau nachfragen.

machen und dann in Freiburg studieren gehen. Was genau weiß
ich leider noch nichma im geringsten, Freiburg hab nur ich
deshalb gewählt, weil mir die Stadt gefällt.

Sorry, ich will Dir ja nicht Deine Illusionen rauben. Aber eigentlich ist es klüger, sich ein Studium rauszusuchen, das einem liegt, da man den Beruf noch sein ganzes Leben lang machen muss. Eine Stadt ist notfalls nach Ende vom Studium schnell gewechselt :wink: Sprich, wenn man ausgerechnet „Dein“ Wahlfach in Freiburg nicht studieren kann, mach das trotzdem und such Dir danach nen Job in Freiburg.

Englisch mach ich
mittlerweile so gern, dass ich es als Leistungskurs belegen
möchte.

Gern heisst auch gut? Ich frage deshalb, weil Englisch-Leistungskurse erfahrungsgemäss recht schwer sind, weil das ein „Notfallfach“ ist, also von vielen Leuten gewählt wird, die sich grad nix besseres vorstellen können :wink:

Als 2. würde ich, sofern ich auf der Schule bleibe,
Kunst nehmen.

Und das wird auch angeboten? Gerade Fächer wie Kunst/Musik/Sport werden nicht in jedem Jahrgang und in jeder Schule als Leistungskurs angeboten. Das würde ich ebenfalls vorher klären.

Achja - in meinen Vorstellungsgesprächen haben die Personaler echt sehr häufig aufs Abizeugnis und insbesondere die Wahl der Leistungskurse geschaut. Und gerade Kunst steht ja (sicherlich fälschlicherweise) im Verdacht ein „faules“ Abifach zu sein. Achtung: das möchte ich jetzt nicht als Diskussionsanstoss zum Thema „welche Fächer sind die schwersten fürs Abi“ verstanden haben. Es soll lediglich meinen Eindruck wiedergeben, den ich schon von verschiedenen Personalern gehört habe.

Und würdet ihr mir empfehlen die Schule zu wechseln, oder auf
meiner jetzigen Schule zu bleiben?

Also ich ganz persönlich würde auf der Schule bleiben, wenn Du eine Chance siehst, Dein Abi dort sinnvoll gut zu bestehen und natürlich die Leistungskurse Deiner Wahl angeboten werden.

*wink*

Petzi

Meine aktuelle Schule zählt als eine der
schwersten der Region. …

klar kann man da den grund dafür suchen…aber wenn du ehrlich zu dir selber bist, liegts nicht doch mehr an der Einstellung?

Ich war auf beiden Schultypen, und hab mein techn. Abitur mit 1,4 gemacht. Es war nicht leicht , wir hatten ne hohe durchfallqoute, aber ich hab was dafür getan.
Am allg. Gym hab ich vor ein paar Jahren versagt…faul halt.
Fachabi is weder leichter, noch weniger anerkannt(meine Meinung). Es hat den den entscheidenden Vorteil das du dir eine Richtung aussuchen kannst die dich interessiert,ganz im Gegensatz zu den hassfächern wie musik oder kunst die mir zusammen mit französisch am allg. immer gut den tag versaut haben.

Es is allerdings so das mit dem allg. Abi erstmal noch alles offen ist. Das Fachabi tendiert stark in eine Richtung die du dann auch einschlagen solltest. Bsp. Techn. Abi gemacht : Maschinenbau, KFz , Informatik, Mathe , Physik. In den Bereichen bist du u.U als Student sogar beliebter als mit allg. Abi.

nicht sinvoll : journalist, weil keine vorbereitung sprachlich gesehn (als Bsp.)

Wenn du also Fachabi machen willst isses nicht schlecht wenn du schon ein bischen ne ahnung hast was du danach vorhast.

Egal wie du dich entscheidest… MACH WAS! :smile:
Mit Mathe 5 ins Studium is nicht gerade rosig. außerdem kommt hinzu das im Studium 90% eigenintiiative gefragt ist.Wenn du also jetzt schon wenig lust hast, wird dort gar nichts mehr.

ich hoffe das hat dir geholfen

H wie Hola.

Ich hab mir die Postings/Antworten auf deine Frage hier
durchgelesen und bis ein bißchen erstaunt. Heraus kommt in
etwa: Das Anitur eines beruflichen Gymnasiums ist genau so
viel wert wie das an anderen Gymnasien, aber trotzdem
leichter, ähnlich wie das Fachabitur.

Genau andersrum. Ein Abitur von einem BGy ist alles, nur kein „Fachabitur“. Außerdem nochmal zu dem Begriff „Fachabitur“ - der ist restlos veraltet. In ganz Deutschland gibt es das nicht; wenn, dann gibt es eine „fachgebundene Hochschulreife“ oder eine „Fachhochschulreife“. Zwei verschiedene Sache, die beide nicht die fast schon abwertende Titulierung „Fachabitur“ verdienen.

Die Betreuung und die Abbildung der Noten der Schüler ist im Vgl. zum Regelgymnasium jedoch i.d.R. besser.

Ebenso mußt Du genau lesen: Ich wies bspw. hin, daß es an einem BGy normalerweise unmöglich ist, alle Naturwissenschaften zu belegen. Mit Latein als Fremdsprache kenne ich auch kein einziges BGy.

Unsere Oberstufenberater weisen deshalb explizit daraufhin, daß ein BGy z.B. für Medizin alles andere als eine optimale Wahl darstellt.

Auch im künstlerisch-musischen Feld wird man definitiv nicht glücklich.

MfG

H wie Hola.

Es hat den den entscheidenden Vorteil das du dir
eine Richtung aussuchen kannst die dich interessiert,ganz im
Gegensatz zu den hassfächern wie musik oder kunst die mir
zusammen mit französisch am allg. immer gut den tag versaut
haben.

Zweite Fremdsprache muß man trotzdem durchziehen

* die volle Overstufe (Klasse 11, 12, 13), wenn man (wie ich damals) vom technischen Profil der allgemeinbildenden Realschule kam

und

* mindestens die Klasse 11, wenn man bereits mehrere Jahre eine zweite Fremdsprache nachweisen kann (bspw. sprachliches Profil in der Realschule).

Kunst war ebenso ein Muß, doch eben untergeordnet - ein Kurs unter vielen. Den konnte man früher oder später irgendwann hochstens abwählen, durch die ganzen Berechnungszwänge des Abiturs kam man trotzdem nicht drumherum. Die Alternative war lediglich Literatur im offiziellen Fächerkanon. Musik wurde nämlich nicht angeboten (geht theoretisch aber).

Erwecke also nicht den Eindruck, man kann hier irgendwelche „Haßfächer“ loswerden. Das ganze Gegenteil ist der Fall - man muß vieles absolvieren, in der Breite sogar wesentlich mehr als am normalen Gymnasium, weil ja immer noch die Fachrichtung mit allen interdisziplinären Facetten zuschlägt.

Es is allerdings so das mit dem allg. Abi erstmal noch alles
offen ist.

Ist es auch mit einem Abitur vom BGy.

nicht sinvoll : journalist, weil keine vorbereitung sprachlich
gesehn (als Bsp.)

Stimmt auch nicht. Als Leistungskurs einfach Deutsch wählen, Englisch als Grundkurs entsprechend belegen (eventuell eine freiwillige Zusatzabiturprüfung dort ablegen) und immer schön mit den Lehrern kooperieren, daß die einen mit speziellen Inhalten versorgen, stärker fordern usw…

Durch die Fachrichtung ergibt sich sogar eine wesentlich bessere Perspektive als Journalist mit dem Schwerpunkt eben auf dem Spezialgebiet (technischer Journalist, …).

MfG

Also ich hatte so einen ähnlichen Weg wie du eingeschlagen. Zuerst Gymnasium bis 10/1. Dort bin ich auch einmal sitzengeblieben und auf jedem Halbjahreszeugnis standen bei mir ca 4-5 fünfen, die zum Jahreszeugnis alle verschwanden. Die 10/2 hab ich auf der Realschule beendet. Die Realschule ist - ich hätte es nicht gedacht - doch um einiges besser als ein Gymnasium. Dort vermitteln die Lehrer viel mehr Stoff und um einiges kompetenter als auf dem Gymnasium, zumindest war es bei mir so. Danach bin ich auf ein Wirtschaftsgymnasium einer berufsbildenden Schule gegangen mit dem Ziel das Abitur zu machen. Zuvor konnte man dort nur Fachabi machen, aber seit einiger hat man das das allg. Abitur, mit Spezialisierung in Wirtschaft. Aber auch mit Fachabi kann man soweit ich weiß studieren, jedoch kein Medizin, Jura und Psychologie…
Aber ich würde dir nur vorschlagen, setzt dich hin und lerne und zieh keine Umwege über Schulwechsel etc. pp. bla…

Gruß

Ich wiederhole meine Frage
Hola CandIng

Mit Latein als Fremdsprache
kenne ich auch kein einziges BGy.

Unsere Oberstufenberater weisen deshalb explizit daraufhin,
daß ein BGy z.B. für Medizin alles andere als eine optimale
Wahl darstellt.

Ja, gut und schön, das war aber nicht meine Frage beim Nachfragen. Auch du musst da genau nachlesen. :wink:
Ob das optimal oder suboptimal aufm BGy ist, ineressiert mich nur sekundär. Primär möchtze ich wissen, ob man mit dem Abitur des BGy definitiv alles studieren kann, z.B. auch Medizin.
Vielleicht weißt Du ja nicht, dass es seit über 30 Jahren nicht mehr nötig ist, Latein auf der Schule gehabt zu haben, weil alle schon im ersten Senmester Medizin das Fach „Medizinische Terminologie“ belegen und das easy runterreißen (leichteste Übung im ganzen Med-Studium übrigens). Ich hab Med. in den 70er Jahren studiert, da war das schon so.Trotzdem hält sich beim „Publikum“ hartnäckig die Vostellung, man müsste Latein auf der Schule gehabt haben, um Med. zu studieren.
Gruß,
Branden

Außerdem nochmal zu dem Begriff „Fachabitur“ -
der ist restlos veraltet. In ganz Deutschland gibt es das
nicht;
wenn, dann gibt es eine „fachgebundene Hochschulreife“
oder eine „Fachhochschulreife“. Zwei verschiedene Sache, die
beide nicht die fast schon abwertende Titulierung „Fachabitur“
verdienen.

Tut mir leid wenn ich widersprechen muss. In Bayern gibt es den Begriff Fachabitur sehr wohl. Er steht gleichberechtigt neben dem Begriff Fachhochschulreife und ist alles andere als abwertend. Er bedeutet, dass man sein Abitur in einer beruflichen Fachrichtung erworben hat.
Deine Aufzählung sollte noch ergänzt werden.
Es gibt die allgemeine Fachhochsulreife und die fachgebundene Fachhochschulreife. Genauso verhält es sich mit der Hochschulreife.

Das Problem hier im Schulboard ist, dass eine Antwort die in BWüsehr wohl korek ist, in Bayern oder Niedersachsen nicht unbedingt stimmen muss. Deswegen sind Pauschalaussagen sehr gefährlich …

H wie Hola.

Primär möchte ich wissen, ob man mit dem Abitur
des BGy definitiv alles studieren kann, z.B. auch Medizin.

Ja, kann man. Doch wer Mediziner werden möchte, ist auf einem Regelgymnasium besser aufgehoben…

Vielleicht weißt Du ja nicht, dass es seit über 30 Jahren
nicht mehr nötig ist, Latein auf der Schule gehabt zu haben,
weil alle schon im ersten Senmester Medizin das Fach
„Medizinische Terminologie“ belegen und das easy runterreißen
(leichteste Übung im ganzen Med-Studium übrigens).

Über das Thema hatten wir doch schonmal geredet: Das variiert doch sehr stark und Uni zu Uni.

Trotzdem hält sich beim „Publikum“ hartnäckig die Vostellung, man
müsste Latein auf der Schule gehabt haben, um Med. zu studieren.

Das ist nicht meine Vorstellung - es ist aber sicherlich kein Nachteil, wenn man Latein schon über Jahre gehabt hat. Andersherum ist es selbstverständlich auch machbar, das Zeug im Grundstudium nachzuholfen.

Grüße

H wie Hola.

Tut mir leid wenn ich widersprechen muss. In Bayern gibt es
den Begriff Fachabitur sehr wohl.

Nochmal: Es gibt kein Fachabitur. Wenn ihr das in Bayern so nennt, bitte schön. Von der Funktion her, gibt es aber nur eine Allgemeine Hochschulreife - also vollwertiges Abitur - oder die fachschul-/fächergebundene Hochschulreife. Der Begriff Fachabitur ist deswegen irreführend, weil er erstens diese zwei völlig verschiedenen Arten der nichtallgemeinen Hochschulreife nicht zu unterscheiden vermag, und zweitens impliziert, eine Allgemeine Hochschulreife an einem Beruflichen Gymnasium sei einschränkend. Vielleicht ändert sich ja die Handhabund dieses obsoleten Begriffes „Fachabitur“, wenn dann endlich einmal die FOS13 in Bayern fest zur Bildungslandschaft gehört.
Lange genug hat es gedauert…

Deine Aufzählung sollte noch ergänzt werden.

Nein, Bayern sollte endlich sein Bildungssystem modernisieren und BaWü/Sachsen in Sachen gymnasialer Oberstufe nachziehen.

Entweder man hat die Allgemeine Hochschulreife oder nicht - dann ist es eine wie auch immer geartete Hochschulreife mit Einschränkung.
Und da die fachgebundene Hochschulreife das Studieren an der Universität UND an der Fachhochschule als Teilmenge miteinschließt, braucht man kein „Fachabitur“ im bayrischen Sinne, denn die fachgebundene Hochschulreife schränkt nur das Fach ein, nicht aber die Wahl der Hochschule, an der man studieren möchte.

Soviel zum (schon Jahre) veralteten Begriff des Fachabiturs.

Grüße nach Bayern

Hallo,

Tut mir leid wenn ich widersprechen muss. In Bayern gibt es
den Begriff Fachabitur sehr wohl.

Nochmal: Es gibt kein Fachabitur.

Tätä, tätä, tätä!
Wie kommst Du dazu, eine Tatsache einfach mal so wegzuwischen?

Nein, Bayern sollte endlich sein Bildungssystem modernisieren
und BaWü/Sachsen in Sachen gymnasialer Oberstufe nachziehen.

Tätä, tätä, tätä!
Wie kommst Du dazu, das erwiesenermaßen beste Bildungssystem in Deutschland abschaffen zu wollen?

Soviel zum (schon Jahre) veralteten Begriff des Fachabiturs.

Soviel zum Unterschied zwischen Wissen und Meinung.

Gruß
loderunner

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Hallo Branden.
Was schon anderweitig ausgesagt wurde, kann ich nur nochmal aussagen. Ein berufliches Gymnasium vermittelt die Allgemeine Hochschulreife (Abitur) ohne weitere Zusätze oder einschränkungen, wie auch ein altsprachliches, naturwissenschaftliches oder was auch immer Gymnasium.
Für Medizin eignet sich ein Gymnasium mit beruflichem Schwerpunkt unter Umständen sogar besonders, wenn es nämlich eines mit dem Scherpunkt Gsundheit/Pflege ist.
Wenn man schon weiss was man studieren will - und man mobil genug ist - kann man zu vielen Studienzweigen ein passendes berufliches Gymnasium finden, das einem da ein wenig Rückenwind verschafft.

Gruß
Werner

Nebenthema: ironie?
Hallo,

… das erwiesenermaßen beste Bildungssystem
in Deutschland abschaffen zu wollen?

das kommt natürlich immer auf den angelegten Maßstab an.
Was die soziale Gerechtigkeit angeht ist es das schlechteste, auch bei der Kosteneffektivität und der Produktivität als Lieferant von Abiturienten.
Musische Fähigkeiten, moralische und soziale Qualifikationen usw. usf. sind überhaupt nicht erfasst.

Gruß
Werner

1 Like

@ Werner + CandIng : Danke owT

.

Hallo,

… das erwiesenermaßen beste Bildungssystem
in Deutschland abschaffen zu wollen?

das kommt natürlich immer auf den angelegten Maßstab an.

Selbstverständlich. Ich bezog mich auf das vermittelte Wissen. Natürlich ist das nicht der Maßstab, wenn man Bildung bewerten will - oder doch?

Was die soziale Gerechtigkeit angeht ist es das schlechteste,

Sehe ich ganz und gar nicht so.

auch bei der Kosteneffektivität und der Produktivität als
Lieferant von Abiturienten.

Seit wann ist Aufgabe der Schule die ‚Lieferung‘ von Abiturienten? Dann wäre es doch das einfachste, man schickt jedem Interessenten einfach einen passend gedruckten Zettel nach Hause. DAS wäre wirklich kosteneffizient.

Musische Fähigkeiten, moralische und soziale Qualifikationen
usw. usf. sind überhaupt nicht erfasst.

Mit sozialer Qualifikation ist noch nie irgendwas hergestellt worden.
Moralische Qualifikation ist vor allem Aufgabe des Elternhauses.
Wirkliche musische Fähigkeiten sind ebenfalls Privatsache, das kann eine Breitenbildung niemals leisten.

Gruß
loderunner

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