Bewerbung ohne Mappe verschicken?

Hallo zusammen,

ich bin gerade auf Jobsuche und lese in Stellenzeigen (vor allem aus dem Öffentlichen Dienst) öfter Sätze wie:

„Es wird gebeten, von Ihren Bewerbungsunterlagen nur Kopien (keine Mappen) einzureichen, da diese aus Kostengründen nicht zurückgesandt werden, sondern nach Abschluss des Auswahlverfahrens vernichtet werden.“

Wollen die also wirklich nur ein paar lose Kopien der Zeugnisse plus (ausgedrucktes) Anschreiben und Lebenslauf in ner Klarsichthülle haben? Hört sich in der Anzeige ja schon so an, allerdings kommt mir das doch irgendwie ein wenig unprofessionell vor…

Hat jemand zufällig Erfahrung mit sowas?

Für Eure Antworten vielen Dank!
mooseman

Hi,

was soll daran unprofessionell sein?

Aufgrund der Kopien kann man in der Regel ja schon eine Vorauswahl treffen.
Wer hier gefaktes Material einschickt, hat ja spätestens bei einem Vorstellungsgespräch, bei dem er Originale oder begl. Kopien vorlegen muss schon verloren.
Die Kopien kann man vernichten und der Steuerzahler muss nicht für die Rücksendekosten aufkommen.

Im übrigen Frage ich mich, was an diesen Mappen so toll sein soll.
Annodazumal (bei mir z. B. 1992) reichte auch für uns Abiturienten ein Anschreiben, Lebenslauf mit draufgeklebten Foto und beglaubigte Zeugniskopien, die wurden in eine Klarsichtfolie zusammen (!) eingelegt und weggeschickt.

Wir haben alle eine Arbeit gefunden denn das war NORMAL so, kein Arbeitgeber (nicht mal BMW, Audi oder die KPMG) haben was anderes erwartet.

Grüße
miamei

Hallo

Annodazumal (bei mir z. B. 1992) reichte auch für uns
Abiturienten ein Anschreiben, Lebenslauf mit draufgeklebten
Foto und beglaubigte Zeugniskopien, die wurden in eine
Klarsichtfolie zusammen (!) eingelegt und weggeschickt.

Wir haben alle eine Arbeit gefunden denn das war NORMAL so,

Was 1992 mal war, interessiert aber niemanden heute im Personalbüro mehr. Oder gibst Du heute die Gehaltsvorstellung auch noch in DM an, weil das 1992 auch hingehauen hat?

Tatsache ist, daß aufgrund der hohen Bewerbungsflut in vielen Firmen die überwiegende Zahl der Bewerbungen aufgrund optischer / inhaltlicher Mängel bereits im ersten Schritt aussortiert werden. Eine Prüfung der Qualifikation des Bewerbers findet zu dem Zeitpunkt oft gar nicht statt. Eine ordentliche Bewerbung(smappe) ist auch eine Frage des Respekts gegenüber dem potentiellen Arbeitgeber. Sofern nicht ausdrücklich im Stellenangebot erwähnt ist, daß Kopien ohne Mappe ausreichen, sollte man eine ordentliche Mappe verschicken, um sich die Chancen nicht weiter zu verschlechtern.

Daß nur Kopien ohne Mappe im ersten Schritt ausreichen, findet man vermehrt bei Arbeitsvermittlungen und Zeitarbeitsfirmen. Da die sich pauschal einfach weigern, einen Rückversand zu vollziehen, ist der Grund schlicht, daß man so weniger Müll hat.

Gruß,
LeoLo

Eine

ordentliche Bewerbung(smappe) ist auch eine Frage des Respekts
gegenüber dem potentiellen Arbeitgeber. Sofern nicht
ausdrücklich im Stellenangebot erwähnt ist, daß Kopien ohne
Mappe ausreichen, sollte man eine ordentliche Mappe
verschicken, um sich die Chancen nicht weiter zu
verschlechtern.

Ebenso wäre es allerdings auch eine Frage des Respekts gegenüber dem Bewerber, die Mappen dann auch ordentlich zu behandeln. Ich habe meine Unterlagen schon diverse Male in einem Zustand zurückerhalten, als ob eine Kuh sie im Maul gehabt hätte…

Hallo,

Ebenso wäre es allerdings auch eine Frage des Respekts
gegenüber dem Bewerber, die Mappen dann auch ordentlich zu
behandeln. Ich habe meine Unterlagen schon diverse Male in
einem Zustand zurückerhalten, als ob eine Kuh sie im Maul
gehabt hätte…

da kann ich nur Zustimmen. Ich habe ein wenig in die Mappen Investiert und alle Mappen die ich zurück bekommen habe sind z.B. „zerschnitten“.

Grüße Alex

an, allerdings kommt mir das doch irgendwie ein wenig unprofessionell vor…

Wenn ausdrücklich darum gebeten wird, keine Mappen, sondern nur einzelne Kopien einzureichen, will sich die ausschreibende Firma die Mühen und die Kosten der Rücksendung ersparen. Ich habe in einer Firma gearbeitet, da kamen pro Stellenausschreibung waschkörbeweise, also mehrere hundert, Bewerbungen. Stell Dir den Arbeitsaufwand und die Portokosten einer Rücksendung vor.

Du kannst natürlich eine aufwändige Mappe schicken, aber zurück bekommst Du sie nicht. ich würde mich daran halten, was in der Ausschreibung steht. Man kann auch eine professionelle Bewwerbung schreiben, die ohne Mappe auskommt. Eien einfache, aber neue und saubere Hülle tut es auch und der Verlust ist auch bei mehreren verschickten Bewerbungen zu verkraften.

Öhm - je nach Stelle kann so eine Bewerbung aber mal eben locker mind. 5 „Abteilungen“ beschäftigen. und im besten Fall sind die Tür an Tür. Im schlimmsten Fall (z.B. öffDienst) über die halbe Stadt verteilt. Da wundert mich auch nicht, dass da knicks und falten und was weiß ich noch alles drauf und dran sind, wenn man die Bewerbung zurückbekommt. :smile:

Ich hatte mich halt nur ein wenig gewundert, weil man doch ständig hört und liest, wie sehr es bei Bewerbungen normalerweise auf die äußere Form ankommt. Deswegen kam es mir etwas komisch vor, die Sachen als lose Zettel (natürlich in der entsprechenden Reihnefolge geordnet) in eine durchsichtige Hülle zu packen. Ich hatte auch erst daran gedacht, Lebenlauf, Zeugnisse usw. zusammenzutackern, aber das habe ich dann doch lieber sein lassen.

Ursprünglich hatte ich überlegt, trotzdem ne Mappe zu verschicken, da man sich damit vielleicht (positiv?) von der Masse der anderen Bewerber abheben kann. Aber da in der Ausschreibung ja explizit gesagt wurde, dass man keine Mappen verschicken soll, sollte man sich dann doch vielleicht besser daran halten.

Ich konnte alle Mappen, die ich einmal für Bewerbungen benutzt hatte, danach ebenfalls wegwerfen. Die Krönung war eine, die aussah, als wäre sie mit sandigen Fingern angefasst worden. Ich hatte mich allerdings nicht auf einer Baustelle, sondern für einen Bürojob beworben…

Wird zwar ungerne gehört…
… aber bei der zunehmenden Art der AG, Mappen nicht mehr zurück zu schicken, muß man auch die Kehrseite der Medaille betrachten. Ich denke, viele AG wären heute immer noch bereit, die Unterlagen dem Bewerber wieder per Post zu schicken und auch Absagen zu schreiben, wenn sich nicht jeder Idiot auf jede Stelle bewerben würde.

Wenn man heute einen Systemadmin sucht, bewirbt sich jeder, der mal an einem Computerladen vorbeigelaufen ist. In der Bewerbung steht dann „Ich kann mir neue Sachverhalte schnell aneingnen.“. Übrigens auch dank der grandiosen Vorausfilterung der Leistungsträger, die ohne vernünftige Vorauswahl die Stellenvorschläge an die Arbeitslosen rausschicken.

Früher kamen auf ein Stellenangebot als Bürofachkraft vielleicht 60 Bewerbungen, von denen 40-50 wenigstens ansatzweise tauglich waren. Heute kommen auf das gleiche Stellenangebot 500 Bewerbungen, von denen immer noch 40-50 ansatzweise tauglich sind.

Das heißt nicht, daß ich es gutheiße, wenn Bewerbungen ohne Resonanz in der Mülltonne landen, aber nur mal so nebenbei…

Gruß,
LeoLo

Ich hatte mich halt nur ein wenig gewundert, weil man doch
ständig hört und liest, wie sehr es bei Bewerbungen
normalerweise auf die äußere Form ankommt.

Völlig korrekt, aber enn in einer Stellenausschreibung eine bestimmte Anforderung steht, würde ich mich genau daran halten. Der Ausschreibende hat sich etwas dabei gedacht und könnte verstimmt sein, wenn ich mich mit meiner Bewerbung darüber hinwegsetze.

Du magst sicher in Ansätzen recht haben, aber das liegt wohl auch daran, dass vermehrt AG nicht mehr in der Lage sind, in ihren Stellangeboten zwischen *Funktion* und *Berufsbild* zu unterscheiden… (weil sie’s wahrscheinlich selbst nicht mehr wissen…). Ein „klassisches“ Beispiel, den SystemAdmin, hast Du dankenswerterweise selbst genannt :wink: Das kann z.B. sein ein Diplom-Informatiker, ein Geoinformatiker, ein Geograph, ein Vermessungsingenier, diverse kaufmännische oder technische Lehrberufe mit Zusatz-Quali usw usw :wink: Ein SystemAdmin ist doch auch z.B. in einem Malerbetrieb wohl etwas andere als in einem kommunalen Rechenzentrum, oder ? :wink:
Je nach Stellenangebot, und manche AG sparen *sehr* bei den Kosten (un den Größen ihrer Anzeigen :wink: Hauptsache bunt :wink: ) kann man das den Bewerbern wohl kaum übel nehmen :wink:
Gruß

Hallo,
es ist im ÖD normal, dass Bewerbungsunterlagen bestenfalls in einer Klarsichthülle verlangt werden (wenn es dort nicht anders angegeben ist). Das liegt an der Masse der Bewerbungen, der kostenintensiven und daher idR nicht erfolgenden Rücksendung und der Weiterverteilung in den Fachämtern (80 x 10 DIN A4-Kopien lassen sich in einem Aktenordner transportieren, 80 DIN „b gar nix“-Mappen bestenfalls in einem Umzugskarton :wink: ) . Es ist also ausgesprochen sehr professionell :wink: . Viele AG im ÖD richten mittlerweile deshalb auch bereits Onlinebewerbungsmöglichkeiten ein.

Auf dem freien Markt kann das *sehr* abweichen, da dort in der Regel externe Dienstleister oder den eigentlichen Fachbereichen vorgeschaltete „Personalhiwis“ Auswahlverfahren durchführen. Dank manchmal recht übersichtlicher Fachkenntnisse zum gesuchten Berufsbereich mit teils sehr obskuren Auswahlkriterien :wink: getreu dem Motto „wenn ich schon nicht versteh, was mein Kunde von mir will, soll das, was er kriegt, wenigstens gut aussehen :wink:“)

Schönen Gruß