Bücher mit geschichtlichem Hintergrund

Hallo,
kennt Ihr Buecher mit geschichtlichem Hintergrund, die spannend bzw. interessant zu lesen sind?
Wichtig ist mir, dass die geschichtlichen Angaben korrekt sind.
Gerne gelesen habe ich in der letzten Zeit Rosendorfer, Deutsche Geschichte - ein Versuch.
Ich wuerde mich freuen, wenn Ihr mir Eure Lieblingsbuecher auffuehrt. Es kann sich um deutsche oder Weltgeschichte handeln.
Schoenen Abend
Sabine

Hallo,
kennt Ihr Buecher mit geschichtlichem Hintergrund, die
spannend bzw. interessant zu lesen sind?
Wichtig ist mir, dass die geschichtlichen Angaben korrekt
sind.

Ja, liebe Sabine, die kenne ich:

„Hannibal“ von Gisbert Haefs
„Troja“ von Haefs
dazu die historischen Romane von Haefs, „Alexander“ z.B. oder die, die in Karthago spielen.
„Die häßliche Herzogin“ von Lion Feuchtwanger (Über Margarete „Maultasch“ von Tirol)
„Jud Süß Oppenheimer“ von Helmut Haasis (phantastisch, eine Biographie nach den Akten - davon gibt es noch 130-140 Bände)
„Castellio gegen Calvin“ von Stefan Zweig - ungemein spannend

Ich denke, das reicht fürs erste.

Gruß - Rolf

Hallo Sabine,

über die alten Römer:
Ranke Graves: Ich, Claudius, Kaiser und Gott
Hat mir sehr gut gefallen. Soweit ich das verstanden habe, hat ein Historiker sein Wissen über Kaiser Claudius in Romanform zusammengefasst.

Und dann könnte ich dir noch bergeweise Shoa-Literatur empfehlen. Ein Buch, das nicht nur auf Tatsachen beruht, sondern auch relativ angenehm zu lesen ist, ist „Nicht alle waren Mörder“ von Michael Degen. Oder du kannst auch „Schindler’s List“ (alte Ausgabe: „Schindler’s Ark“ - der Text ist gleich) von Keneally lesen.

Falls das auch mit diesen geschichtlichen Büchern gemeint war. :smile:

Schöne Grüße

Petra

Hallo, Sabine,
ich lese gerade mit großem Vergnügen den Bericht des Sklaven Tiro über seinen Herrn M. Tullius Cicero und seine Zeit. Ein Weihnachtsgeschenk.

Robert Harris, Imperium, Heyne ISBN 3-453-26538-6 Buch anschauen

Übrigens: Es lohnt sich, wenn man sich mal die Titel anschaut, die unter dem Rubrum „Kunden, die diesen Artikel gekauft haben, kauften auch:“ zu finden sind!

Grüße
Eckard

Hallo,
Ich denke, „Illuminati“ von Dan Brown gehört auch dazu. Die Story selbst ist zwar fiktiv, aber die Hintergründe und „Drehorte“ sind echt. Auch „Die Päpstin“ von Donna W. Cross ist ein Buch, welches ich zu dieser Kategorie zuordnen würde. Es ist nicht hundertprozentig nachgewiesen, ob die Päpstin wirklich existiert hat, aber es ist trotzdem ein Buch, welches man gut lesen kann. Ich fand es sehr spannend. Viel Spaß beim Lesen! Viki

Nun, es wurde schon Illuminati von Dan Brown erwähnt, da darf man Sakrileg von ihm nicht vergessen. Die beiden religiösen Orden die darin vorkommen existieren wirklich.

Mfg
Peacer

hervorragend recherchiert
hallo sabine,

alle historischen romane von thomas r.p. mielke sind außerordentlich gut recherchiert und haben mehr als geschichtlichen „hintergrund“. auf seiner webseite http://www.trpm.de findest du zu jedem titel auch erklärungen. zu bekommen sind die bücher im normalen buchhandel.

nur einige beispiele:
1.) „gold für den kaiser“ ist ein roman über jakob fugger, den reichen. nur die liebesgeschichte mit catarina conaro, der königin von zypern, beruht auf dichterischer freiheit (aber widerlegen kann sie interessanterweise auch niemand :smile:

2.) die avignon-trilogie („die brücke von…“, „die rose von…“ und „der palast von avignon“) beschreibt die zeit der päpste in avignon (13xx). die personen hat es alle gegeben und selbst die speisefolgen am hof des papstes sind historisch belegt - die hauptperson bertrand de comminges und seine gefährtin/nen sind allerdings erfunden und bewegen sich in diesem historischen umfeld.

3.) „attila“, „karl martell“ und „karl der große“ sind romanbiografien, die (natürlich auch genau recherchiert) so manchen einblick in das leben dieser mächtigen geben, der so nicht in den geschichtsbüchern steht.

4.) „colonia“ erzählt die (genau recherchierte) geschichte der stadt köln über 2000 jahre. die (erfundenen) figuren rheinold und seine gefährtin ursa „erleben“ in episoden diese geschichte. (sehr interessant auch für kenner und liebhaber des doms.)

5.) „gilgamesch“ ist die nacherzählung des ältesten bekannten epos der welt. der autor ist so nah wie möglich am inhalt der sumerischen keilschriften geblieben. es nimmt viele geschichten aus der bibel vorweg (z.b. die sintflut) und liest sich wie eine mischung aus abenteuerroman, science fiction und fanatasy.

schöne grüße
ann

Hallo Sabine,

hier noch zwei Tipps:

Yourcenar, Ich zähmte die Wölfin
Die Erinnerungen des Kaisers Hadrian

Waltari, Sinuhe der Ägypter
(Die Erinnerungen eines ägyptischen Arztes).

Schon eine Weile her, dass ich o.a.
Buch gelesen habe, ich habe es als recht
unterhaltsam im Gedächnis

LG
Esther

Hallo,

oder guck mal nach was von James A. Michener. Die meisten Romane von dem rekapitulieren die gesamte Geschichte eines Landstrichs mit fiktiven Storys, aber vor genau recherchiertem historischen Hintergrund. Teilweise steht auch im Vorwort, welche Personen und Ereignisse nun historisch sind und welche fiktiv; generell kann man sich drauf verlassen, dass sich die Storys bis ins Detail so abgespielt haben könnten und sämtliche „offiziellen“ Personen auch gelebt haben.

Richtig interessant finde ich zum Beispiel:
Alaska, Karibik, Hawaii - je nach dem welche Gegend gerade interessiert, dann gibts noch die „Colorado Saga“, das fängt bei den Indianern an und geht auch bis etwa in die Gegenwart, Schwerpunkt eher so bei Wildem Westen, und meine zwei Favoriten: „Verheißene Erde“, trotz des Titels kein Kitschroman, sondern die Geschichte Südafrikas, und „Die Quelle“, die Geschichte Israels, von vor-jüdischen (sagt man das?) Religionen bis so in die 70er Jahre hinein. Das ist eher episodisch, die Rahmenhandlung ist eine Ausgrabung und anhand der Fundstücke werden einzelne Geschichten aus der jeweiligen Zeit erzählt. Verheißene Erde hat dagegen eine ziemlich durchgehende Handlung, die Protagonisten aus den verschiedenen Jahrhunderten sind alle irgendwie verwandt etc.

Die Bücher haben alle über 1000 Seiten, aber eignen sich trotz des geballten Faktenwissens absolut zum relaxten Lesen vor dem Kamin…Prädikat: wertvoll, obwohl ich kein großer historische-Romane-Fan bin.

Viele Grüße
Sonja

kritisch
Hallo

Dan Brown fand ich zuerst auch toll. Bis ich eine dieser „Aufklaer“-Sendungen im Fernsehen gesehen habe (Okay, die werden teils auch kritisiert.) und festgestellt, dass ich haufenweise Dinge als belegte Tatsachen eingestuft habe, die aber mit wissenschaftlicher Wahrheit nicht viel zu tun haben.
Die Buecher sind zwar spannend, aber Wahrheit und Fiktion sind so gekonnt vermischt, dass man nur schwer noch erkennen kann, bis wohin es noch wissenschaftliche Beweise gibt und wo die Fiktion ansetzt.
(Dazu uebrigens: http://de.wikipedia.org/wiki/Illuminati_%28Buch%29#F…
und http://de.wikipedia.org/wiki/Sakrileg_%28Roman%29#Kr…)
Daher fuer deine Absichten meiner Ansicht nach weniger geeignet.

Gruss, grasmampf

P.S.: Ist das gleiche Prinzip wie bei Schaetzings „Der Schwarm“ - man geht von einer wissenschaftlich belegten Grundlage aus und baut darauf etwas Erfundenes auf, um einen spannenden Thriller zu erhalten.

1 Like

Nachtrag
Hallo,

kennst Du diese Bücher schon?

T.C.Boyle / Wassermusik
(handelt von den Westafrika-Expeditionen
des schottischen Entdeckers Mungo Park).

Kehlmann / Die Vermessung der Welt
(über den Mathematiker Gauß und A. von
Humbold).

Gruss
Esther

Hallo,
vielen Dank fuer Eure Tipps!
Die Buecher, die ich noch nicht gelesen habe, habe ich mal auf meine Amazon-Wunschliste gesetzt. Da kann ich sie langsam „abarbeiten“.
Die Idee mit Haefs gefaellt mir, zumal ich die beiden Alexander Baende noch hier stehen habe und total vergessen hatte. Falls die mir gefallen, gibt’s da ja noch einiges. Dan Brown fand ich - wie wahrscheinlich alle - gut zu lesen, sehr spannend. Allerdings haben diese Buecher dazu gefuehrt, dass ich vieles andere hinterher gelesen habe, um mich ueber gewisse Punkte naeher zu informieren. Einige Punkte sind in den Buechern halt ziemlich unrealistisch.
Die Vermessung der Erde habe ich auch gelesen, der Schreibstil gefaellt mir, aber gerade ueber dieses Buch hatte ich gelesen, dass das Geschichtliche falsch sei. Wisst Ihr was darueber?
Ann, Deinen Autor seh ich mir demnaechst auch mal naeher an.
Also nochmals vielen Dank an alle! Ich glaube, dass jetzt erst mal einige Zeit was zu lesen da ist.
Schoene Gruesse und ein frohes Neues Jahr
wuenscht Euch Sabine

Die Vermessung der Erde habe ich auch gelesen, der Schreibstil
gefaellt mir, aber gerade ueber dieses Buch hatte ich gelesen,
dass das Geschichtliche falsch sei. Wisst Ihr was darueber?

Also: Die Begegnung von Humboldt und Gauß hat tatsächlich
stattgefunden. Ob der Dialog exakt wiedergegeben wurde, oder
anders - wer weiss es schon.
Ein Briefwechsel zwischen den Wissenschaftlern ist jedenfalls überliefert
(siehe Humboldt Gesellschaft).

Aber das spielt bei einem Roman auch keine große Rolle,
denn ein Roman ist ein Roman, keine Biographie, an die
ich andere Ansprüche stelle.

Die Absicht des Autors ist wohl eher gewesen,
die Charaktere der beiden Wissenschaftler darzustellen.

Und das ist ihm (auf nur 300 Seiten) sehr gut gelungen.

Es gibt übrigens aus dem Geo-Verlag ein sehr guten Bildband
über Humboldts Reisen, den habe ich dann parallel dazu gelesen,
da ich das Thema sehr interessant fand.

LG
Esther

Darf’s eine Biographie sein? „Jene Gräfin Larisch“ 4. Aufl.2006, Böhlau ist die spannende Lebensgeschichichte der Nichte der Kaiserin Elisabeth von Österreich mit der gigantischen Lebenszeit von 1858 bis 1940

Hallo Sabine,

darf ich dir auch noch etwas empfehlen?
Othmar Franz Lang: Hungerweg, eine erschütternde Geschichte, in die der Autor immer wieder Reproduktinen von Originaldokumenten eingefügt hat. http://www.amazon.de/Hungerweg-Von-Tirol-Kindermarkt…
und Frank Baer: Die Brücke von Alcantara http://www.amazon.de/Die-Br%C3%BCcke-Alcantara-Frank…

Gute historische Romane finde ich super - sie machen Spaß und man lernt auch noch etwas dabei.

Und dann, weil’s so schön ist auch noch ein tolle Hörbuchproduktion zu Gustav Mesmer, ein genialer schwäbischer Erfinder, der das Pech hatte Anfangs des letzten Jahrhundert in die Klapsmühle zu kommen und dem es nicht mehr gelang sich daraus zu befreien - erschütternd, wie der der „Hungerweg“. http://www.amazon.de/Gustav-Mesmer-Lautertal-genannt…

Grüße: Uli

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