Servus,
verweigern darf man.
Fraglich ist nur, ob das intelligent ist.
Leider geistert gerade im Internet viel Sch*** über angebliche „Impfschäden“ und die angebliche Wirkungslosigkeit von Impfungen herum.
Jedoch vergessen die Impf-Kritiker dabei zum Einen wie viel wahrscheinlicher (und somit auch viel gefährlicher) die Alternative aussieht, nämlich die Erkrankung in ihrer vollen Härte durchzumachen, und zum Anderen, dass häufig Fälle mit „Impfschäden“ assoziiert werden, nur weil sie in gewissem zeitlichen Kontext auftraten, jedoch ein direkter Zusammenhang, wie z.B. eine allergische Reaktion etc., meist gar nicht nachweisbar ist.
Du bist 16, also wie viele und welche Impfungen musst Du überhaupt „ertragen“?
Eigentlich ist doch derzeit nur eine Impfung gegen HPV angesagt.
Möglicherweise noch eine Auffrischung des Tetanus-, Diphtherie-, Pertussis- und Polio (= eine Kombiimpfung)
In seltenen Fällen noch eine Komplettierung des Hepatitis B-Impfschutzes.
Das sind schlimmstenfalls drei Spritzen. Die Nebenwirkungen halten sich in Grenzen, da fünf der sechs Impfungen lediglich Auffrischungsimpfungen bedeuten, die bei den meisten Menschen gar keine Reaktion auslösen.
Diesen „lästigen“ 5 Sekunden stehen folgende Krankheiten gegenüber:
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HPV-Infektion mit Folgen von Genitalwarzen bis hin zu Gebärmutterhalskrebs
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Tetanus bzw. Wundstarrkrampf, eine häufig tödlich verlaufende Infektionskrankheit
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Keuchhusten, eine hochansteckende Infektionskrankheit mit langer Krankheitsdauer („100-Tage-Husten“)und potentiell tödlichem Verlauf, deren Therapie nur im Anfangsstadium möglich ist
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Diphtherie eine Infektionskrankheit mit zum Teil lebensbedrohlichen Komplikationen und Spätfolgen
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Polio eine Infektionskrankheit, die bei Ungeimpften die muskelsteuernden Nervenzellen des Rückenmarks befällt und zu bleibenden Lähmungserscheinungen bis hin zum Tod führen kann
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Hepatitis B eine Infektionskrankheit der Leber mit dem Hepatitis-B-Virus die weltweit die häufigste Virusinfektion darstellt und eine Leberzirrhose, sowie ein Leberzellkarzinom zur Folge haben kann
Darüber hinaus sollte man auch den sozialen Aspekt der Impfung nicht vergessen.
Jeder „Impfverweigerer“ riskiert im Grunde nicht nur seine Gesundheit (was ja noch irgendwie egal wäre), sondern gefährdet eine ausreichende Durchimpfung der Bevölkerung und spielt somit mit der Gesundheit und dem Leben anderer Menschen (vor allem derjenigen, die nicht geimpft werden können, z.B. Babies, Risikopatienten, Senioren, etc.).
Dieses Verhalten ist daher IMHO gleichzusetzen mit einem betrunkenen Raser, der mit 2,0 Promille und 100 km/h durch die 30er-Zone rast.
Es gibt jedenfalls noch genügend andere Krankheiten, die man durchmachen kann, da sollte man wenigstens die vermeiden, die man mit einer einfachen Impfung ausschalten kann.
Gruß,
Sax