Dauerbrandofen

Hi,

da ich gerade einen Ofenthread sehe: was ist der Unterschied zwischen einem „normalen“ Kaminofen und einem „Dauerbrandofen“.
Was brauche ich, wenn ich ein Haus nur mit Öfen beheize und für gewöhnlich ein WE lang heizen muß?

Viele Grüße
HylTox

Moin, Hyltox,

ein „normalen“ Kaminofen ist ein Stahlblechgehäuse mit ein wenig Schamott drin und ei paar Kacheln drumherum. Ein Dauerbrandofen („Buderus“ hießen die) ist so ein Kaliber, wie sie früher in jeder Küche standen: Einmal mit Koks füttern reichte für eine ganze Nacht.

Was brauche ich, wenn ich ein Haus nur mit Öfen beheize und
für gewöhnlich ein WE lang heizen muß?

Das kommt, wie fast meistens, darauf an: Wie viel Öfen sollen es sein, wie oft willst Du nachlegen müssen, was hast Du an Barem (aber nicht vorher verraten, sonst bist Du verratzt), wie groß darf die Baustelle werden, … :smile:))

Gruß Ralf

Moin Ralf!

Man kann unter einem Dauerbrandofen auch etwas anderes verstehen, nämlich einen Ofen, der zur Dauerheizung zugelassen ist, während ein normaler Ofen nur dazu zugelassen ist, gelegentlich befeuert werden zu dürfen, aber nicht dauernd.

Ob das mit den Abgaswerten oder dem Schornsteinzug zusammenhängt, oder womit, weiß ich nicht.

Dann gibt es auch noch die Pelletsöfen, die automatisch Holz nachlegen oder so ähnlich.

Auf jeden Fall eine gute Sache, seit dem das einst so komfortable Heizen mit Gas und Öl zu teuer und zu umweltschädlich geworden ist, und das wird sich ja noch mehr verschärfen.

Wir haben deshalb schon unsere Zentralheizung auf Holzpellets umgestellt.

Kleine Öfen haben Vor- und Nachteile.

Der Schornsteinfeger weiß mehr.

Grüße

Andreas

Moin,

wie Ralf schon sagte: Es kommt darauf an.
Wenn Du einen Kamin übers Wochenende permanent befeuerst wird der das nicht lange überleben. Ich habe hier einen Dauerbrandofen der, sofern ich es nicht verpenne und ihn ausgehen lasse, den ganzen Winter über läuft.
Die haben meist auch keine Glasscheibe drin. Bei den Kaminöfen reissen die Scheiben dann, der Schamott bröckelt, das Rost glüht durch etc.
Dauerbrandöfen sind für eine lange Brenndauer bei geringem Aufwand konstruiert. Sie haben meist einen deutlich grösseren Aschekasten und sind für langbrennende Stoffe wie Kohle und Briketts ausgelegt.
Kamine meist nur für Holz. Dauerbrandöfen haben auch eine andere Luftsteuerung die eben für Dauerbetrieb ausgelegt ist.

Gruss Jakob

Hi,

erstmal danke für die Antwort.

Also die (bestehenden) Öfen stehen in einem Wochendhaus. Momentan sind das emaillierte Kästen mit Schamott drin (Bj. ca. 1960; mir fällt der Markenname grad’ nicht ein).
Leider löst sich der Schamottstein bzw. der Speiß dazwischen auf und dicht sind die auch nicht. Beheizt werden sie am WE (mometan nur Fr/Sa, später wahrscheinlich auch noch Sonntag) im Prinzip dauernd.
Was wir aber auch brauchen ist eine relativ schnelle Aufheizzeit. Das Haus wird von bis zu nahe 0° bis zur Wohlfühltemeratur hochgeheizt (und die sollte bei der kurzen Aufenthaltsdauer noch Freitag abend erreicht sein). Momentan klappt letzteres ganz gut (niedrige Decken, keine allzugroßen Räume).
Wir haben insgesamt 3 Öfen stehen (2 in Zimmern einer im Flur). Wir haben weiterhin überlegt einen wasserführenden aufzustellen, um auch im Dach noch Heizung zu kriegen (momentan Elektroradiator und Konvektion durch Deckenluken im Flur), wissen aber auch nicht, ob man das Wasser mit Frostschutz versehen kann und ob das überhaupt bis zu Schlafengehen oben warm würde.
Beheizt wird vorwiegend mit Holz, manchmal lege ich nachts noch ein Brikett rein, daß er bis zum Morgen brennt (ich gehe spät ins Bett und sie steht früh auf…).

Viele Grüße
HylTox

Der Dauerbrandofen muss zum einen eine mehrstündige Befeuerung aushalten - die normalen Öfen aus dem Baumarkt halten so 4-5 Stunden aus, danach kann es sein, dass sie schon erste Ausfallerscheinungen zeigen (Verformungen). Daneben muss ein Dauerbrandofen mit Braunkohlebefeuerung garantieren, dass er die ganze Nacht durchhält, ohne auszugehen und die Gefahr besteht, dass man erfriert, wenn der Ofen alleiniges Heizmedium ist.

Wir haben einen Ofen von Hark mit 9 kw - haben aber die Befüllung mit Bruankohle noch nie ausprobiert, aber selbst bei normaler Befüllung mit hochwertigen Holz ist er morgens noch schön warm.

Moin,

Was wir aber auch brauchen ist eine relativ schnelle
Aufheizzeit.

Da gäbe es dann Öfen aus Gusseisen. So einen haben wir jetzt. Der gibt natürlich sehr schnell Wärme ab, hält dafür die Wärme aber nicht lang.
Nur Probleme mit bröckelndem Schamott hat man dann natürlich nicht.
Tagsüber heizen wir mit Holz, nur nachts kommt Kohle rein die dann auch bis morgens reicht. Das klappt soweit auch sehr gut.
Ich persönlich finde die gusseisernen Öfen besser weil sie eben sehr schnell Wärme abgeben und relativ wartungsfrei sind.
Noch dazu sind sie kleiner und leichter.
Eine preiswerte Alternative sind die sogenannten Werkstattöfen wie sowas hier: http://www.ofen.edingershops.de/Holz-u-Kohleoefen/We…
Die sind billig und platzsparend, aber auch hübsch hässlich.
Aber praktisch sind sie.

Gruss Jakob

Hallo,

da ich gerade einen Ofenthread sehe: was ist der Unterschied
zwischen einem „normalen“ Kaminofen und einem
„Dauerbrandofen“.

vielleicht hilft dir das hier:
http://www.kaminofen-forum.de/read.ph

Was brauche ich, wenn ich ein Haus nur mit Öfen beheize und
für gewöhnlich ein WE lang heizen muß?

wir beheizen unser Haus in der Übergangszeit fast ausschließlich mit einem normalen Kaminofen. Da muss man eben alle Stunde zwei Scheite auflegen bzw über nacht ein paar Braunkohlebriketts. Wobei es bei uns wegen der guten Hausisolierung reicht, abends kräftig hochzuheizen und ihn nachts ausgehen zu lassen. Wenn es richtig kalt wird kommt die Fußbodenheizung für die „Grundlast“ dazu.

Öfen ohne Schamott- oder Vermiculiteauskleidung (reiner Gussbrennraum) würde ich nicht nehmen. Die Auskleidung dient als Wärmedämmung um möglichst hohe Verbrennungstemperaturen zu erreichen. Je höher die Temp. umso sauberer die Verbrennung und umso höher der Wirkungsgrad.

Ein qualitativ hochwertiger „normaler“ Kaminofen hält auch einen fast permaneten Betrieb aus, ohne dass die Scheibe oder die Auskleidung kaputtgeht. Im Gegenteil ist gerade der häufige Temperaturwechsel beim Anheizen und Wiederauskühlen viel belastender, weil das Material dann stark „arbeitet“.
Nachteil ist das oft kleine Aschefach (bei uns ist es sogar hinter der Ofentür verborgen) und dass viele „normale“ Kaminöfen über keine automatische Steuerung verfügen.

Gruß, Niels

Hallo,

Nachteil ist das oft kleine Aschefach (bei uns ist es sogar
hinter der Ofentür verborgen)

Ein guter Kaminofen produziert wenig Asche. Wir leeren die Schublade weniger als einmal pro Woche bei täglichem Betrieb. Ein Teil der Asche sollte sogar (bei unserem Ofen) im Brennraum bleiben, um das Aschesieb abzudichten - Luft von unten führt zu Verrußung der Scheibe.

und dass viele „normale“
Kaminöfen über keine automatische Steuerung verfügen.

Das ist auch gut so. Diese ‚Steuerung‘ verhindert die ausreichende Luftzufuhr, es entstehen durch sauerstoffarme Verbrennung nicht nur Kohlenmonoxid, sondern durch dabei nicht ausreichende Temperaturen im Brennraum auch noch ein ganzer Sack voll zusätzlicher Schadstoffe. Geregelt werden kann nur durch mehr oder weniger Brennstoff, niemals durch Luftdrosselung!
Gruß
loderunner

Hallo,

ich denke, es geht weniger um die Regelung des Abbrands sondern mehr um die Anpassung der Luftzufuhr an die Brennstoffmenge. Wied zu wenig Luft zugeführt, ist die Verbrennung unvollständig, bei zu viel Luft kühlt der Brennraum zu stark ab und die Verbrennung wird unsauber.
Wie die Automatik funktioniert, weiß ich nicht. Möglicherweise über die Abgastemperatur.

Gruß, Niels

Hallo,
bei meinen Schwiegereltern wird tatsächlich die Luftzufuhr mittels Hebel gedrosselt. Mund fusselig reden hat nichts genutzt - man will das eben so. :frowning:

Wie die von Dir erwähnte Automatik funktioniert, weiß ich auch nicht. Aber dass man ein Feuer mit zu viel Luft abkühlt, glaube ich eher nicht. Eine Mindestmenge an Feuer / Brenngut muss eh’ immer vorhanden sein (sonst gehen die Flammen relativ schnell aus), die Luft wird per Durchleitung durch den Ofen vorgewärmt und wenn die Hitze nachlässt, wird auch automatisch weniger Luft nach draußen befördert, weil der Schornstein weniger zieht (abgesehen vom Pumpeneffekt durch Wind).

Der Kaminverkäufer sollte es wissen.

Gruß
loderunner