Die Schöpfungsgeschichte im Koran

Hallo, kennt jemand im Koran Stellen über die Schöpfungsgeschichte? Wurde Mohammed von Allah erschaffen? Ein christlicher Gott hatte wie bekannt Adam und Eva erschaffen. Dann habe ich gelesen, dass es Muslime ungern sehen, wenn Nichtgläubige den Koran kritisieren. Wie seht ihr das? Wie kommt es, dass radikale Muslime eher ins Paradies kommen, wenn sie Anders- und Ungläubige töten? Wer hat übrigens Allah erschaffen? Der Islam war ursprünglich nur eine Religion für Araber. Der Koran sollte nur in Arabisch geschrieben und gelesen werden.
Danke für die Aufmerksamkeit!
Franz Josef

HI

Sind das Fragen oder Feststellungen?

Hallo, kennt jemand im Koran Stellen über die
Schöpfungsgeschichte?

Sure 7 und 21 solltest du lesen. Ansonsten werden Elemente der Schöpfung immer wieder mal erwähnt. Ein bedeutender Unterschied ist (zumindest in vielen Übersetzungen), dass die Menschen aus Blutklumpen (Fleischklumpen etc.) geschaffen wurden, statt aus Ton.

Wurde Mohammed von Allah erschaffen?

Ja und nein. Alle Menschen wurden von Allah geschaffen, direkt geschaffen wurde aber nur das Urmenschenpaar, alle anderen Menschen haben sich selbst vermehrt, so hat auch Muhammad menschliche Eltern.

Ein
christlicher Gott hatte wie bekannt Adam und Eva erschaffen.

Laut Islam ist dieser Gott Allah.

Dann habe ich gelesen, dass es Muslime ungern sehen, wenn
Nichtgläubige den Koran kritisieren. Wie seht ihr das?

Christen sehen es auch nicht gerne, wenn Ungläubige die Bibel kritisieren. Kein Religionsanhänger sieht es gerne, wenn jemand seine Lehren kritisiert, weil er sie ja für wahr hält.

Wie
kommt es, dass radikale Muslime eher ins Paradies kommen, wenn
sie Anders- und Ungläubige töten?

Wer sagt, dass sie das tun? Warst du dort und hast eine Umfrage gemacht?
Sie -glauben- sie kommen eher ins Paradies. Weil sie radikale Muslime sind. Generell sind monotheistische Religionen eher Ausschlussreligionen - wer nicht dazugehört, kommt halt nicht ins Paradies, weil eine noch so tugendhafte Person, die nicht an den „richtigen“ Gott glaubt, eben nicht _so_ gut ist wie eine Person, die es tut.

Bei den Radikalen kommt dazu, dass sie glauben, Nichtgläubige entweder überzeugen zu müssen oder als „schädlichen Einfluss“ beseitigen zu müssen. Viele denken auch, sie müssten ihren Glauben gegen diese Verteidigen, da sie eine beliebige „Feindgruppe“ mit dem kosmischen Bösen gleichsetzen, in ihrer eigenen Logik also ganz berechtigt Angst vor Andersgläubigen haben und so die strengsten Mittel rechtfertigen, um sich zu „verteidigen“.
Les mal „Global Rebellion“ von Juergensmeyer dazu. Ich kann ihm zwar nicht in allen Punkten zustimmen, aber er hat ein paar gute Ansätze.

Wer hat übrigens Allah
erschaffen?

Niemand. Er ist.

Der Islam war ursprünglich nur eine Religion für
Araber. Der Koran sollte nur in Arabisch geschrieben und
gelesen werden.

Richtig, der Koran ist in einer sehr hohen Sprache verfasst und darum ist es schon auf Arabisch nicht immer einfach ihn zu verstehen und zu interpretieren.

Bei jeder Übersetzung ist aber auf jeden Fall Interpretation vorhanden, es gibt keine interpretationslose Übersetzung. Dieser minimale Interpretationsanteil kann die Botschaft aber komplett verfälschen. Darum gibt es zwar Koranübersetzungen, im Streit mit Exegeten gilt aber letztendlich nur die arabische Version. Ich persönlich finde das auch richtig so, die Argumentation um Bibelstellen auf Basis deutscher Übersetzungen ist schon schlimm genug.

lg
Kate

Hallo!

Ich bin kein ausgewiesener Experte auf dem Gebiete, meine aber folgendes zu wissen:

Wurde Mohammed von Allah erschaffen?

Mohammed ist kein „Sohn Gottes“ (wie das von den Christen bei Jesus behauptet wird), sondern lediglich ein Prophet, also ein Mensch aus Fleisch und Blut. Jesus selbst hat im Koran übrigens auch diesen Status.

Ein
christlicher Gott hatte wie bekannt Adam und Eva erschaffen.

Es war wohl eher ein jüdischer Gott :wink:

Dann habe ich gelesen, dass es Muslime ungern sehen, wenn
Nichtgläubige den Koran kritisieren.

Christen und Juden gelten - so wie ich das verstanden habe - im Islam nicht als „Nichtgläubige“. Die Tatsache, dass sie sich auch auf eine Heilige Schrift und auf ihre Herkunft von Abraham berufen, macht sie im Islam zu so etwas wie „Beinahe-Gläubige“, d. h. der Islam sagt über diese Religionen, dass sie auf ihrem Weg zur vollkommenen Weisheit noch nicht am Ende angekommen sind.

Wie
kommt es, dass radikale Muslime eher ins Paradies kommen, wenn
sie Anders- und Ungläubige töten?

Wenn ich mich irre, überzeuge man mich vom Gegenteil, aber meines Wissens ist der Mord an einem Christen oder an einem Juden auch im Islam eine schwere Sünde. Dschihad heißt zwar „Heiliger Krieg“, aber damit ist keineswegs unbedingt der bewaffnete Kampf gemeint.

Wo der Islam allerdings kein Pardon kennt: Wer Moslem war und sich entschieden hat, aus der Glaubensgemeinschaft auszutreten, der hat so ziemlich das Schlimmste getan, was ein Moslem tun kann.

Wer hat übrigens Allah erschaffen?

Und wer hat den jüdischen oder den christlichen Gott erschaffen?

Michael

Was wäre dieses Wissen wert?
Buenos tardes!

Allah wurde von dem Gott der Christen erschaffen. Und der christliche Gott wurde vom jüdischen Gott erschaffen. Wer hat denn dann den jüdischen Gott erschaffen?

Für ganz schlaue Gläubige stellt sich jetzt eine noch grundsätzlichere Frage, die plötzlich einem ins Gehirn schießt, wie eine Gottesoffenbarung in klinkender Münze. Denn wie viel wäre denn das WISSEN auf diese seit Jahrtausende völlig ungeklärte Ur-Ur-Ur-Frage den Gläubigen wert? Wenn der Billy Gates ein Vermögen von sagen wir 100 Milliarden Dollar erhielt für seine Leistungen, die er als Konkurrenz zu den drei Weltreligionen auch an viele Milliarden Gläubige verkaufte, dann wäre es doch nur recht und billig, denselben Betrag für das WISSEN als Beantwortung dieser Frage zu erhalten?!

Wenn man zu diesen 100 Milliarden Dollar noch die Summe hinzudenkt, die alle drei Weltreligionen an Gewinnen seit ihrem Bestehen „gemacht“ haben, müsste man meiner Schätzung nach die Summe von 100.000.000.000 $ um das Zehnfache erhöhen. So hätten wir den Wert dieses geheimen WISSENS. Da ich Menschenfreund bin, lüfte ich auch ohne Bezahlung dieses Streng geheime WISSEN:

Der Mensch war es! Der Mensch erschuf den ersten Gott aller drei Weltreligionen!

Hasta luego
CJW

Da ich
Menschenfreund bin, lüfte ich auch ohne Bezahlung dieses
Streng geheime WISSEN: …

Ich bin Dir zu unermesslichen Dank verpflichtet! Endlich ist dieses lange gehütete Geheimnis gelüftet! Und das auch noch zum völligen Nulltarif! Du bist großartig!

Vielleicht kannst Du ja auch ebenso billig folgende Frage beantworten:

Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

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Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

Schellings Frage, die aber weder Schelling selbst noch irgendein anderer Philosoph und auch nicht die Religion und noch nicht mal die Wissenschaft WISSEN kann. Liest mal den deutschen Philosophen Prof. Hans Vaihinger.

Der WEISS es!

Wenn du schlau bist, wirst du dieses WISSEN von Prof. Hans Vaihinger auch genauso nützlich finden, wie das WISSEN, von Protagoras vor 2300 Jahren.

CJW

Hallo!

Schellings Frage, die aber weder Schelling selbst noch
irgendein anderer Philosoph und auch nicht die Religion und
noch nicht mal die Wissenschaft WISSEN kann.

Ach ja? Es gibt also etwas, was man nicht wissen kann? Es gibt etwas, wo man nur noch glauben kann?

Ich wollte keinen Gottesbeweis geben. Auch ich weiß nicht, ob es einen Gott gibt oder nicht. Aber Du weißt das auch nicht…

By the way: „Wissen“ ist die Kenntnis von Fakten. Da sich die Philosophie aber nicht mit Fakten beschäftigt, kann es in diesem Sinne auch kein philosophisches „Wissen“ geben.

Michael

2 Like

Hi.

Vielleicht kannst Du ja auch ebenso billig folgende Frage
beantworten:

Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

Weil nichts selbst schon was wäre:smile:

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Deine Annahme ist falsch, weil die heutige Philosophie sich mit der Wissenschaft verbindet. Es gibt Fakten von der Hirnforschung und Psychologie sowie Soziologie über „Gott im Schläfenlappen“. Das ist ein wissenschaftlicher Fakt, den man wiederum glauben kann oder auch nicht.

Wissenschaft erhebt bekanntlich das WISSEN des Erfinders der Wissenschaft (es war Sokrates bzw. Platon) statt zum nur Glauben zum WISSEN.

Weiter werde ich jedoch nichts mehr dazu sagen und beschließe die Debatte.

Gruß
C.

Hi.

By the way: „Wissen“ ist die Kenntnis von Fakten.

Wenn man über faktisches Wissen redet:smile:

Da sich die
Philosophie aber nicht mit Fakten beschäftigt,

Dann heißt sie Struktur oder formale Wissenschaft.

kann es in
diesem Sinne auch kein philosophisches „Wissen“ geben.

Dann und nur dann.

So eine Philosophie ist mir aber völlig unbekannt.
Nicht einmal der Sophismus kommt ohne Fakt aus.

Gruß.

Balázs

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Sry solipsismus ist korrekt:smile:

Hallo, Franz Josef,
zunächst einmal habe auch ich den Eindruck, dass du nicht wirklich Fragen beantwortet bekommen willst. Weiters bin ich eigentlich kein Koran-Kenner; ich weiß aber, dass Mohammed angetreten war, die „ursprüngliche Religion Abrahams“ wieder herzustellen. Das heißt: Er ging von dem aus, was eben auch in der Bibel (Tanach/Torah) steht. Es scheint aber für ihn nicht das Wichtigste gewesen sein, anders als anscheinend für manche Fundamentalisten im Amerika, sondern sein Kernpunkt war offensichlich die Ethik, was dann auch zu einer unmittelbar politisch umsetzbaren Religion führte.
Wenn nun manche Kerzengürtelträger nicht aus Weltflucht, sondern aus ehrlicher Überzeugung besagten Weg ins Paradies suchen, bete ich als Christ auch für sie, dass ein gnädiger Gott ihren wenn auch noch so unbegreiflichen Idealismus nicht ganz verdammt …
Gruß
Sepp

Hallo Franz Josef,
in Bildern dargestellt - sehen die Schulbücher des Islam zur Schöpfung analog denen im Christentum aus: Adam und Eva im Paradies. Das heißt aber nicht, dass auf Grund der gleichen Bilder die gleichen Vorstellungen da sind.

Wie Hellsepp schon schrieb, ist der Kernpunkt des Koran „Ethik“.
Zur Ethik gehören einige Grundsatzregeln, die analog im AT zu finden sind, bei dem es um Grundsätze in der Entwicklung ging.

Durch Fehlen einer geeigneten Basis zur Auslegung entstand die Unverständlichkeit in allen Bibelreligionen. Zwar erscheinen sowohl in der Bibel als auch im Koran die gleichen Bilder, sprachlich aber war eine ganz andere Vorstellung dazu vorhanden als bei uns heute da ist.

Dann habe ich gelesen, dass es Muslime ungern sehen, wenn Nichtgläubige den Koran kritisieren.

Der Koran wird kritisiert, weil er mit den alten Bildern sprachlich nicht mit dem dazugehörigen Sinn verstanden wird. Vor dem Koran, der um 600 nach Chr. in Arabisch entstand, gab es die Lehren in Hebräisch. In dieser Sprache erklärt sich alles. Arabisch ist wie Hebräisch eine semitische Sprache und sie hat viele Ähnlichkeiten, aber es gibt einige Unterschiede. Viele Dinge sind im Koran nicht mehr zugänglich und können daher - weil die Erklärungen fehlen - nicht erläutert werden. Schlägt ein Deutscher den Koran auf, findet er die „Sure von der Kuh“. Von Kühen steht da aber nichts und auch nichts über Viehzucht. Die Lehren gehen um die Entwicklung des Gedeihens. Übersetzt hat man „Kuh“ um die Scherze der Sprache zusätzlich zu zeigen, aber es gibt eben keinen Sinn ohne den sprachlichen Zusammenhang.

Die Abneigung kam nur durch den wörtlichen erscheinenden Unsinn. Eine Vervielfachung der Äußerlichkeiten führt dann in einen Karikaturstreit um Mohammed und Allah, nicht aber zum Verständnis, warum Mohammed so geliebt wird. Das heißt so und ist wichtig. Das darf man nicht lästern, keinesfalls, wehe wenn… Die Wurzel ist hamad, lieb, begehrenswert. Es wird jeder bitterböse, wenn das verachtet wird.

Eines der Grundbedingungen des Lebens ist, sich vor „Allah“ zu verbeugen. Dazu muss man aber Arabisch können, sonst weiß man nicht weshalb, stellt sich was vor - aber nicht warum das wirklich gut ist und auch nichts anderes ginge …

danke
für die Diskussion und das Sternchen

nur an Diskussionen interessiert

Hallo, Franz Josef,
zunächst einmal habe auch ich den Eindruck, dass du nicht
wirklich Fragen beantwortet bekommen willst. Weiters bin ich

Hallo Sepp,
Du hast mich durchschaut!
Franz Josef

nicht so einfach

Warum gibt es überhaupt etwas und nicht nichts?

Weil nichts selbst schon was wäre:smile:

Etwas ist Materie und Nichts ist Antimaterie

Etwas ist Materie und Nichts ist Antimaterie

Antimaterie ist aber keinesfalls Nichts.

Ihabs:smile:

Etwas ist Materie und Nichts ist Antimaterie

Antimaterie ist aber keinesfalls Nichts.

Ihabs, die Frage ist falsch gestellt.
Richtig lautet sie so: Sage mir, warum ist das langes Loch im Rohr?

Richtig lautet sie so: Sage mir, warum ist das langes Loch im
Rohr?

Damit man es von einem Stab unterscheiden kann. Aber das ist wohl eher fürs Philosophiebrett :wink: