Dürfen meine Eltern mir verbieten das ich in die

Hallo,
ich bin 14 Jahre alt und wollte fragen ob meine Eltern mir verbieten können in die Moschee zu gehen? Denn ich möchte den Islam kennen lernen und auch in der Gemeinde teilnehmen.Sie lassen überhaupt nicht mit sich reden ich war vor 2 Wochen beim Tag der offenen Tür seit dem bin ich begeistert und ein Mann dort hatte mir vorgeschlagen dass ich einfach mal am Freitag vorbei kommen soll und zugucken kann und mit der Zeit entscheiden kann ob die Religion zu mir passt oder nicht.Ich möchte morgen hingehen und habe meinen Eltern schon vor einer Woche davon erzählt.Mein Vater antwortete sofort darauf das ich das überdenken sollte (was auch immer das bedeuten mag) und da ihm zu liebe nicht hin gehen sollte.Dann hatte ich mit meiner Mutter über das Thema gesprochen und sie sagte sie wäre sowieso liberal und würde das akzeptieren.Dann wurde ich heute Abend wieder von meinem Vater blöd angemacht wann ich morgen in diese „scheiß“ Moschee gehen würde.Ich habe ihm geantwortet um 1 .Dann sagt er wieder du kannst da noch einmal hingehen und dann ist schluss.Meine Mutter sagte dann noch du trittst ja da eh bei bei dem Gesox da da kannst du dann gleich ausziehen und Harz 4 beantragen wie die da alle machen.Mich hat das sehr verletzt dann hatte ich gefragt kennt ihr überhaupt muslime wo vor habt ihr angst?Nein du gehst da nicht hin! Dann fragte ich wieder.Dann antwortet mein Vater da brauchen wir nicht drüber zu diskutieren.Ich bin von meinen Eltern sowieso schon einiges gewohnt als Kinder wurden mein Bruder und ich sowieso schon geschlagen mein Bruder wurde als Baby schon von meinem Vater geschlagen…

Ich bin verzweifelt wieso tun mir meine Eltern so etwas an?
Es währe sehr nett wenn ihr mir antworten geben könntet.

schau mal wiki „Religionsmündigkeit“ nach, dann stelle die Frage vielleicht nochmal im jura-Board. Ich glaube, sie dürfen es nicht, bzw. es könnte auf einen Gerichtsbeschluss ankommen.

Ach ja: das ist zwar off-topic, aber egal wie scheiße Eltern sind, finde ich persönlich nicht, dass „Religion“ ein Grund sein sollte,
sich mit ihnen anzulegen. Dazu ist Religion einfach für die tatsächliche Bewältigung des Lebens oder als Antwort überschätzt. Gute Freunde sind die, die TROTZ anderer Religion zu einem halten

grüße sober

Hallo,
deine Eltern wollen immer das allerbeste fuer dich und hoer endlich auf dich aufzutrotzen. Wenn du etwas aelter wirst, wirst du auch ihre Stellung besser verstehen koennen. Bis dann, immer brav und nett sein und aufpassen, was dein Vater zu sagen hat. Sorry, aber in deinem Alter finde ich, da gibt es tausende viel bessere Dinge zu tun als eine Moschee (oder Kirche, das auch) zu besuchen.

Ach ja: das ist zwar off-topic, aber egal wie scheiße Eltern
sind,

Hallo!
Ich bin Eltern und der Ton da oben gefällt mir - auch ganz allgemein -nicht, und ich hoffe, den anderen hier auch nicht. Es wäre wünschenswert, dass man sich, wenn sonst nirgends, dann hier, einer sachlichen und halbwegs gepflegten Ausdrucksweise bedient.

Gruß,
Eva

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Hallo,
Du bist also ein 14-jähriger Brauer und Mälzer, den seine Eltern nicht in die Moschee lassen? Also entweder Du trägst da in Deiner ViKa reichlich dick auf oder Du bist ein Troll.

Nehmen wir zu Deinen Gunsten mal Ersteres an. Zunächst zum rechtlichen Aspekt. Du bist 14 und damit grundsätzlich religionsmündig (§ 5 RelKErzG). D.h. Du hast das Recht aus einer Religionsgemeinschaft auszutreten oder in eine einzutreten. Allerdings bist Du mit 14 noch minderjährig. Da das BGB nicht zwischen Kindern, Jugendlichen und Heranwachsenden unterscheidet bist Du im Sinne des BGB bis zum 18. Geburtstag ‚Kind‘. Und für Kinder (= Minderjährige) gilt, dass ihre Eltern ein Beaufsichtigungs- und Aufenthaltsbestimmungsrecht haben (§ 1631 Abs. 1 BGB) sowie das Recht, deren Umgang zu bestimmen (§ 1632 Abs. 2 BGB).

Also ja - Deine Eltern dürfen Dir verbieten, in eine Moschee zu gehen und mit einem Imam Umgang zu pflegen.

Sinnvoll wäre es natürlich - gerade im Hinblick auf Deine Religionsmündigkeit - wenn Deine Eltern Deinen Wunsch zumindest so weit respektieren würden, dass sie selbst wenigstens einmal die Moschee aufsuchen, mit dem Imam sprechen und sich so selbst ein Urteil bilden würden, ob dort z.B. die Gefahr bestehst, dass Du dort zum Taliban ausgebildet und nach Afghanistan geschickt wirst. Dann haben sie entweder einen Grund für ein Verbot - oder eben nicht. Vorschlagen kannst (und solltest) Du das jedenfalls.

Ansonsten würde ich Dir raten, die Sorgen und Bedenken Deiner Eltern zu respektieren, auch wenn Du sie nicht nachvollziehen kannst. Sieh es als eine Prüfung an.

In Sure 31 Vers 14 des Koran heisst es: „Und Wir haben dem Menschen seine Eltern anbefohlen -seine Mutter hat ihn unter wiederholter Schwäche getragen, und seine Entwöhnung (erfolgt) innerhalb von zwei Jahren-: Sei Mir und deinen Eltern dankbar. Zu Mir ist der Ausgang.“

Und in der 17. Sure Vers 23-24: „Und dein Herr hat bestimmt, dass ihr nur Ihm dienen und zu den Eltern gütig sein sollt. Wenn nun einer von ihnen oder beide bei dir ein hohes Alter erreichen, so sag nicht zu ihnen ‚Uff‘ und fahre sie nicht an, sondern sag zu ihnen ehrerbietige Worte. Und verhalte dich ihnen gegenüber aus Barmherzigkeit freundlich und gefügig , und sag: ‚Mein Herr, erbarme Dich ihrer, wie sie mich aufgezogen haben, als ich klein war.‘“

In den Hadith-Sammlungen Al-Buchari und Muslim findet sich folgender Ausspruch Muhammads:

Einst kam ein Mann zum Propheten Muhammad (Segen und Heil auf ihm) und fragte diesen: „Wer hat das meiste Recht auf meine gute Umgangsweise (mit ihm)?“ Der Prophet (Segen und Heil auf ihm) antwortete: „Deine Mutter.“ Der Mann fragte: „Wer danach?“ Der Prophet (Segen und Heil auf ihm) sagte: „Danach deine Mutter.“ Der Mann fragte weiter: „Wer danach?“ Und wieder antwortete der Prophet (Segen und Heil auf ihm): „Danach deine Mutter.“ Der Mann fragte nochmals: „Wer danach?“ Da sagte der Prophet (Segen und Heil auf ihm): „Danach dein Vater.“

Und ebenfalls im Al-Buchari und im Muslim Folgender:

Als der Gesandte Allahs (Segen und Heil auf ihm) von einem seiner Gefährten (Allahs Wohlgefallen auf ihnen allen) nach der von Allah meistgeliebten Tat gefragt wurde, antwortete er: „Das Gebet zu seiner Zeit.“ Der Gefährte (Allahs Wohlgefallen auf ihm) fragte weiter: „Danach welche?“ Der Prophet (Segen und Heil auf ihm) antwortete: „Die gütige Behandlung der Eltern (Birru-l waalidain).“ Der Gefährte (Allahs Wohlgefallen auf ihm) fragte nochmals: „Danach welche?“ Der Prophet (Segen und Heil auf ihm) sagte dann: „Die Anstrengung auf dem Weg Allahs (al Jihaad fii sabiili-llah).“

Birru-l waalidain umfasst Gehorsam gegenüber den Eltern, respektvollen und gütigen Umgang, Hilfe und Beistand. Ein Recht auf Ungehorsam hast Du nur, wenn sie Dich zum Shirk - dem Abfall vom Glauben an einen einzigen und alleinigen Gott - verleiten wollen, wie sich aus Sure 31 Vers 15 ergibt: „Wenn sie (die Eltern) sich aber darum bemühen, dass du Mir das beigesellst, wovon du kein Wissen hast, dann gehorche ihnen nicht, doch geh mit ihnen im Diesseits in rechtlicher Weise um.“

Das ist selbstverständlich nicht als generelles Recht zum Ungehorsam zu verstehen, sondern nur als Ungehorsam in diesem einen Punkt.

Mein Vorschlag: nutze die Zeit, bis Du 18 bist, um dich gründlich über den Islam zu informieren. Beschäftige Dich insbesondere mit dem Koran und den Hadithe. Auch ohne Zugehörigkeit zu einer Moschee geben Dir heute das Internet und öffentliche Bibliotheken ausreichend Gelegenheit, den Islam gründlich zu studieren.

Ungeduld ist zwar in Deinem Alter völlig normal - aber nicht anzuraten, wenn man sich einer Religion zuwenden will. Ich selbst habe über acht Jahre lang gründlich den Buddhismus studiert und mich um eine entsprechende religiöse Praxis bemüht, bevor ich offiziell Zuflucht genommen habe, also mich der buddhistischen Gemeinschaft (Sangha) angeschlossen habe.

Freundliche Grüße,
Ralf

Zuerst muss ich sagen dass ich es super finde dass du dich mit Religion überhaupt auseinandersetzt und selbst informieren möchtest.

Es ist ungeschickt wie sich Deine Eltern verhalten, Sie sollten wissen, dass es nichts bringt einfach irgendwas zu verbieten statt vernünftig über seine Befürchtungen und Ängste zu reden.

Wenn das mit deinen Eltern nicht geht, gibt es vielleicht eine andere Vertrauensperson (Onkel, Paten, Großeltern etc) mit der Du reden kannst und die vielleicht dann mal mit deinen Eltern reden kann?

Ja leider hab ich da keinen anderen…

Hallo Luggass,

Ich kann es verstehen, dass es für Dich schwierig ist, Deine Eltern zu respektieren, da sie Dich und Deinen Bruder geschlagen haben. Trotzdem, es sind Deine Eltern und wenn sie dieser Moschee gegenüber Unwohl sind, dann wird das seinen Grund haben.

Wenn Dich der Islam interessiert, dann informiere Dich erst mal unabhängig von irgend einer religiösen Gruppe: Lies den Koran, kauf Dir ein Buch über Religionen und verschiedene Gruppierungen (im Islam und auch sonst). Mach Dir ein unabhängigkes Bild. Das kann dauern, ich würde sagen Du wärst sehr schnell, wenn Du das innerhalb eines Jahre schaffst! Erst dann bist Du soweit, dass Du Dich einer (Dir unbekannten) Gruppe annähern kannst.

Vorsicht ist in solchen Fällen immer geboten, gerade wenn man noch unter 20 (in machen Fällen sogar unter 30) ist. Denn es gibt leider zu viele Seelenfänger da draussen, welche Dir mehr Unglück als Glück bringen. Die viel versprechen, aber wenig halten. Dazu gehören islamistigsche Hetzprediger genauso wie selbsternannte Gurus und Sektenanführer. Vor all dem sollte man sich in Acht nehmen und das Berufen auf ein „heiliges“ Buch (Koran, Bibel, etc) sagt NICHTS über deren Glaubhaftigkeit aus.

Also, gedulde Dich ein wenig, mach Dich selbständig schlau und dann, erst dann, bist Du reif, Dir ein wirkliches Bild zu machen. Und, die Moschee rennt nicht weg :wink: Die ist auch noch in 5 Jahren dort!

Liebe Grüsse,
coco