Hallo,
Hauptsächlich um ein paar Kisten Sekt zu kaufen.
>> Cave cooperative de Cleebourg unmittelbar südlich von Wissembourg!
Frage: wenn man schon da ist (und im Van noch jede Menge Platz
hat)… was kann/sollte man denn da unten noch alles günstig
einkaufen?
In Wissembourg selber, wo wochenends ganze Eisenbahnzüge voll Tagestouristen ausgeladen werden, ist auch am Sonntag die ganze Palette von Bauernprodukten aus den Vogesen zu haben, in meist erfreulicher Qualität.
Wems gefällt: In Betschdorf (östlich von Soultz-sous-Forets) hat es Töpferware, aus dem bläulichen Ton den wir aus dem Westerwald kennen. In der Formgebung generell etwas eleganter als die folkloristischen deutschen Produkte.
Supermarkt/Lebensmittel: Einfach mal stöbern, selbst die Multis haben für den französischen Markt Dinge, die sie in D nicht anbieten: z.B. gibt es von den Suppenkönigen Knorr und Liebig nur in Frankreich Suppen im Tetrapak, die hauptsächlich aus püriertem Gemüse bestehen und deren Zutatenliste sich zehnmal angenehmer liest als die von vergleichbaren Fertigprodukten bei uns. Interessant auch die Halbfertig-Gerichte wie Couscous und dergleichen, bei denen die trockene und die feuchte Fraktion getrennt verpackt sind: So schnell wie ein Dosengericht aber viel weniger baatschig.
Für die Halbschuhe, die ich vor sechs Jahren gekauft und zeitweise täglich getragen habe, ohne daß man ihnen heute viel davon ansieht, darf ich hier keine Reklame machen. Google doch mal nach „Heschung chaussures“, dann kannst Du rauskriegen, ob es einen factory outlet gibt. Bei der Preislage von Heschung (ca. 250 Euro das Paar) können sich paar Kilometer lohnen. Die Fabrik liegt allerdings schon etwas weiter südlich in der Strasbourger Ecke.
An den Landstraßen südlich und südwestlich von Wissembourg werdet Ihr ziemlich viele Möbeltischlereien finden. Dort werden vielfach örtlich vorkommende Hölzer wie Kirsche, Nußbaum etc. teilweise nach Entwürfen aus dem 19. Jahrhundert verarbeitet - Geschmackssache, aber sicherlich schöner als unsere „Wohnkombinationen Eiche Rustikal“. Vorsicht, natürlich gibts da auch Nepper.
Wo an kleineren Straßen das Schild „chèvre fermier“ hängt, reingehen und probieren. Wenn ein Ziegenkäse gescheit gemacht ist, kann man ihn nach einem dreiviertel Jahr, wenn er bockelhart und bernsteinfarbig ist, immer noch genießen.
Für Leute, die keinen Schmerz fürchten, gibt es in Soucht (südwestlich von Bitche) regelrecht benutzbare Holzschuhe (für Garten, Werkstatt etc.). Man kann zuschauen, wie die Dinger mit Maschinen von ca. 1920 gemacht werden. Nur Sa und So 14-18h. Tel 00.33.3.87.96.86.97.
Wenn Ihr in Wissembourg ordentlich essen wollt, ohne als „Schwowe“ bzw. „Honne“ (Schwaben und Hunnen sind die elsässer Begriffe für „boches“ und „schleus“) abgefüttert zu werden, geht Ihr ins „L’Esperance“. Dort ist man bewußt ins „Innere“ d.h. nach Frankreich orientiert und vergiftet die Kundschaft weder mit Heiße-Hexe-Flammekueche noch mit Recycling-Baeckeoffe.
D’Zît un d’Honne blîwe nit schteje!
(gelesen an einer Sonnenuhr in Reichshoffen zur Erinnerung an 1870)
Schöne Grüße
MM