Einstieg für Goethe-Referat

Hallo!

Ich bin so gut wie fertig mit meiner GFS zu Goethes Gedichtereihe der Sesenheimer Lieder (er war unheimlich verliebt und von dieser Liebe unheimlich inspiriert) und suche jetzt noch einen passenden Einstieg… also nicht das klassische „Ich halte heute meine GFS über…“. Ich kann allerdings auch kein Gedicht zum Einstieg nehmen, weil ich das später noch quasi „überraschend“ brauche… Hat jemand eine Idee, wie ich anfangen könnte?

Vielen Dank und liebe Grüße!

Wie wäre es mit einem musikalischen Einstieg? Ein Bezug auf Léhars „Friederike“, wo Goethe in Sesenheim auf die Operettenbühne kommt?
http://www.youtube.com/watch?v=FuZEJCIJ5Qw
http://www.youtube.com/watch?v=2D-tycTQkEY

Hallo,

also nicht das
klassische „Ich halte heute meine GFS über…“.

Und warum nicht?

Überlege dir einfach, was dein Einstieg bezwecken soll, dann ergibt sich der Einstieg eigentlich von selbst.

Es ist ein Referat, es ist ein Referat, es ist ein Referat! Da verlangt keiner beim Einstieg eine Besonderheit.

Gruß

Von wegen „und warum nicht ?“ …

  1. Auch wenn es ein Referat ist, wird einem immer wieder gepredigt, NICHT so anzufangen.

  2. Selbst wenn es erlaubt ist, hat es immer einen positiven Effekt auf den Lehrer und damit die Note.

  3. Es ist immer gut, etwas nicht so zu machen, wie es alle machen.

  4. Die Mitschüler langweilen sich nicht (so sehr), wenn sie einen guten Einstieg bekommen.

Hallo,

Von wegen „und warum nicht ?“ …

  1. Auch wenn es ein Referat ist, wird einem immer wieder
    gepredigt, NICHT so anzufangen.

Dann ist es auch Job der entsprechenden Lehrer euch im Laufe der Zeit beizubringen wie man NICHT so anfängt. Auch das gehört dazu. Ihr habt einen Anspruch darauf von diesen Lehrern einen Hinweis zu bekommen, wie es anders gehen könnte.

  1. Selbst wenn es erlaubt ist, hat es immer einen positiven
    Effekt auf den Lehrer und damit die Note.

Blödsinn, wenn bei mir jemand einen besonderen Einstieg macht und dann das Niveau nicht halten kann, dann ist dieser Einstieg in meinen Augen nicht gelungen. Außerdem ist mit der Frage zu rechnen warum denn gerade dieser Knaller als Einstieg gewählt wurde.

Warum wird diese Zeit nicht in den Inhalt investiert? An erster Stelle steht der Inhalt, dann die Verpackung. Dass es Fächer und Kollegen gibt, die das nicht so sehen ist natürlich problematisch. Nur dürfte es irgendwann bekannt sein, welcher Lehrer welche Vorlieben hat.

  1. Es ist immer gut, etwas nicht so zu machen, wie es alle
    machen.

Polemikmodus an
Aha, es ist nicht gut auf der rechten Straßenseite zu fahren, es ist nicht gut keine Knollenblätterpilze zu essen und es ist nicht gut während der GFS nicht zu rülpsen und sich nicht in der Nase zu bohren.
Polemikmodus aus

  1. Die Mitschüler langweilen sich nicht (so sehr), wenn sie
    einen guten Einstieg bekommen.

Es geht bei der GFS nicht um die Mitschüler, sondern darum, dass du eine g leichwertige F eststellung von S chülerleistungen ablieferst. Die GFS ist dazu da euch auf die mündliche Abiturprüfung (Präsentationsprüfung) vorzubereiten. Ich habe schon viele Prüfungen gesehen, die schlechtesten waren die, die sich um die Verpackung mehr Gedanken gemacht haben als um den Inhalt. Die besten waren die, die sich um die Verpackung keine Gedanken machten, weil die Verpackung automatisch durch den Inhalt vorgegeben war.

Gruß

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Hallo,

Dann ist es auch Job der entsprechenden Lehrer euch im Laufe
der Zeit beizubringen wie man NICHT so anfängt. Auch das
gehört dazu. Ihr habt einen Anspruch darauf von diesen Lehrern
einen Hinweis zu bekommen, wie es anders gehen könnte.

Das scheint doch bei LondonCalling der Fall zu sein. Sie/er sucht eine IDEE für den konkreten Fall.
Mal abgesehen davon, gebe ich meinen SChülern viele Hinweise und versuche ihnen viel beizubringen, aber oft machen sie es trotzdem falsch. Ich habe trotzdem meinen Job gemacht.

  1. Selbst wenn es erlaubt ist, hat es immer einen positiven
    Effekt auf den Lehrer und damit die Note.

Blödsinn, wenn bei mir jemand einen besonderen Einstieg macht
und dann das Niveau nicht halten kann, dann ist dieser
Einstieg in meinen Augen nicht gelungen. Außerdem ist mit der
Frage zu rechnen warum denn gerade dieser Knaller als Einstieg
gewählt wurde.

„Immer einen positiven Einfluß“ ist natürlich hanebüchen. Aber wenn bei mir jemand originell (und knapp) zum Thema hinführt und mich neugierig macht, höre ich ihm noch lieber zu als wenn er sagt, was ich schon weiß, nämlich was sein Thema ist. Wenn er den Anspruch danach nicht halten kann, tja, sein Problem, oder? Ich kann dann durchaus noch klar urteilen. Ein gelungener Aufhänger ist doch keine Gehirnwäsche. Briten und Amerikaner schaffen intellektuell anspruchsvolle Vorträge, obwohl sie oft locker oder sogar - Gott bewahre!!! - witzig sind.

Warum wird diese Zeit nicht in den Inhalt investiert? An
erster Stelle steht der Inhalt, dann die Verpackung. Dass es
Fächer und Kollegen gibt, die das nicht so sehen ist natürlich
problematisch. Nur dürfte es irgendwann bekannt sein, welcher

Die Anfrage zeigt doch, dass er/sie gut eingearbeitet ist und zu wissen scheint, wovon er redet, und nicht „nichts“ hübsch verpacken will.

Es geht bei der GFS nicht um die Mitschüler,

Doch, auch. Meine Schüler sollen auch lernen, ihre Vorträge/Präsentationen auf die Zielgruppe abzustimmen, das Thema also auch für ihre Mitschüler verdaulich zu machen. Die sollen nämlich auch inhaltlich was davon haben.

Abiturprüfung (Präsentationsprüfung) vorzubereiten. Ich habe
schon viele Prüfungen gesehen, die schlechtesten waren die,
die sich um die Verpackung mehr Gedanken gemacht haben als um
den Inhalt. Die besten waren die, die sich um die Verpackung
keine Gedanken machten, weil die Verpackung automatisch durch
den Inhalt vorgegeben war.

Das ist klar. Aber, wie gesagt, der/die OP scheint ja die gesamte Geschichte schon fertig zu haben und sucht(e) noch ein „Bonbon“. So herum ist das doch genau richtig.
Leider kann ich zum Thema selbst mangels Kenntnissen nichts beitragen (außer evtl. modernes Liebeslied o.ä.).
Grüße
mitzisch

Hi Lehrerlein,

Warum wird diese Zeit nicht in den Inhalt investiert? An
erster Stelle steht der Inhalt, dann die Verpackung.

Das ist eine ziemlich realitätsferne Einstellung. Im Berufsleben ist die Fähigkeit, seine Leistung (=Inhalte) zu verkaufen, unabdingbar für das Fortkommen. Was meinst Du, warum Unternehmen PR- und Werbeagenturen nutzen, um eben eine attraktive „Verpackung“ ihrer Leistung, ihrer Produkte auf den Markt bringen zu können? Oder glaubst Du, dass ein eigenbrödelnder Wissenschaftler trotzdem Erfolg hat, wenn er nur in seinem Kämmerlein mit seiner Zettelwirtschaft sitzt und sich nicht in der Öffentlichkeit bemerkbar macht?

Hach und Weihnachten - wie spannend ist es, die verheißungsvolle Verpackung eines Geschenks zu betrachten, das Bändchen lösen, das Papier abwickeln und sich so in aller Vorfreude dem Inhalt zu nähern.

Gruß,
Anja

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Mal 'was Inhaltliches
Servus London Calling !

Was hältst Du von einem Einstieg mit einer Frage an das Plenum? Damit sprichst Du erstmal Deine Zuhörer an, was (zunächst)eine erhöhte Aufmerksamkeit bringt. Das könnte z.B. so aussehen:
„Bevor ich mit meinem Referat beginne, möchte ich Euch eine Frage stellen: ‚Wart Ihr schon einmal so richtig verliebt?‘“
Dann gibts zwei Möglichkeiten: Keine Antworten / Meldungen aus dem Plenum und nur verschämtes Gekicher. Dann Du: „Das ist aber nichts Schlimmes oder Peinliches, denn selbst Goethe hats schon mal schwer erwischt. Dazu mehr in meinem Vortrag.“ Und los gehts mit dem Referat.
Sollten einige Mutige / Tapfere sich melden, dann Du: „Hey, dann seid ihr in bester Gesellschaft, denn selbst Goethe hats schon mal schwer erwischt. Dazu mehr in meinem Vortrag.“ Und los gehts mit dem Referat.
Ist vielleicht eine Anregung …

Viel Erfolg und
Grüße aus Wien
Helmut

Hallo,

Aus dem Nick schließe ich, dass du Lehrer bist. Deshalb nur mal so’ ne Frage. Hältst du Deinen Unterricht dann unter den von dir genannten Gesichtspunkten?

MFG Cleaner

Hallo,

Was hältst Du von einem Einstieg mit einer Frage an das
Plenum? Damit sprichst Du erstmal Deine Zuhörer an, was
(zunächst)eine erhöhte Aufmerksamkeit bringt. Das könnte z.B.
so aussehen:

„Bevor ich mit meinem Referat beginne, möchte ich Euch eine
Frage stellen: ‚Wart Ihr schon einmal so richtig verliebt?‘“

Vom Gedanken her mag das sinnvoll sein - unterrichtspraktisch sieht das allerdings anders aus. Aus verschiedenen Gründen wird eine solche Frage nämlich kein Schüler beantworten. Dafür kann man manchmal sogar verhauen werden. Es geht gar nicht mal so sehr nur um die Peinlichkeit, sich über Liebesdinge zu äußern, sondern vielmehr auch um die allgemeine Mitarbeitsbereitschaft, die oftmals fehlt. Daher würde ich von Dingen abraten, die das Scheitern schon in sich bergen.

Mein Vorschlag wäre, die Aktualität der „Problematik“ beispielsweise anhand von aktuellen lovesongs herzuleiten.

MFG Cleaner

OT
Hallo,

Nein, ich bereite Schüler grundsätzlich nicht auf die GFS vor und teile ihnen meine Erwartungen nicht mit. D.h. sie kennen meine Anforderungen nicht und sie laufen ins offene Messer. Deswegen traut sich jetzt keiner mehr bei mir eine GFS zu machen. Also habe ich alles richtig gemacht und ich habe meine Ruhe.

Für wie blöd haltet ihr mich eigentlich?

Gruß

Servus AAdler,

Warum wird diese Zeit nicht in den Inhalt investiert? An
erster Stelle steht der Inhalt, dann die Verpackung.

Das ist eine ziemlich realitätsferne Einstellung. Im
Berufsleben ist die Fähigkeit, seine Leistung (=Inhalte) zu
verkaufen, unabdingbar für das Fortkommen. Was meinst Du,

Also steht bei dir auch zuerst der Inhalt oder täusche ich mich?

warum Unternehmen PR- und Werbeagenturen nutzen, um eben eine
attraktive „Verpackung“ ihrer Leistung, ihrer Produkte auf den
Markt bringen zu können? Oder glaubst Du, dass ein
eigenbrödelnder Wissenschaftler trotzdem Erfolg hat, wenn er
nur in seinem Kämmerlein mit seiner Zettelwirtschaft sitzt und
sich nicht in der Öffentlichkeit bemerkbar macht?

Eine Ausnahme gibts: Andrew Wiles vielleicht und Grisha Perelman fällt mir auch noch ein.
Hier bewegen wir uns allerdings auf der Ebene der Gesellschaftskritik.

Wenn ich nicht 5 Jahre lang im Vertrieb gearbeitet hätte würde ich beim Thema Verpackung, Inhalt und Verkauf bei Schulthemen schön die Klappe halten.

Gruß

mensch, ich hab doch bloß ne harmlose frage gestellt :smile: muss doch nicht gleich ne grundsatzdiskussion draus werden. und ein streit sowieso nicht. Vielen dank an alle, die sich meiner frage gewidmet haben. Ich habe jetzt übrigens einen text gefunden, in dem goethe seine erste begegnung mit der geliebten schildert. den wollte ich vorlesen lassen (das macht eigentlich immer irgendjemand :smile:) und dann wollte ich sie fragen, was sie aus dem text über den autor sagen können (z.B. Alter, Gefühlslage etc.) dann kommt meine einleitung… glaubt ihr das kommt gut? (Übrigens bin ich an einer Mädchenschule, hab also nicht das Problem, dass es mir peinlich sein muss über Liebe zu reden oder dass sich niemand an meiner GFS beteiligen will, es ist nämlich nicht so, dass an Mädchenschulen Zickenkrieg herrscht, im Gegenteil: jeder hilft wo er kann! :smile:)
Liebe Grüße und danke nochmal für die hilfe!

Hallo,

du solltest nicht die Verknüpfung „Autor-Text“ eröffnen. Auf eine solche Frage würde ich nämlich anfangen über mich zu erzählen, denn der Leser ist immer zumindest Ko-Autor von Text. Versuche einfach mal, einen Text oder insbesondere ein Gedicht, in unterschiedliche Stimmungslagen zu lesen. Erstaunlich wie unterschiedlich man mitunter das gleiche Gedicht wahrnehmen kann. Oder - anderes Beispiel - was verrät die „Star-Wars Trilogie“ über den tatsächlichn Autor der Bücher/Filme?

Zielführender und sicher deiner/m Lehrer/in gefälliger ist die Frage nach dem „lyrischen Ich“. Das ist der/diejenige der/ die im Gedicht oder aus dem Gedicht spricht und kann, aber muß nicht deckungsgleich mit dem Autor sein. Diese Frage erleichtert dann auch die Kontextualisierung der Gedichte.

MFG Cleaner

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