Erkältung geht nicht weg

Seit 3 Wochen bin ich nun erkältet. Die erste Woche war ganz schlimm: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen (oft auch ein Kribbeln überall). Schwindel. Husten. Schnupfen.
In der 2. Woche sind diese Symptome halbwegs abgeklungen.
Seit der 3. Woche geht es mir tagsüber eigentlich ganz gut - ich fühle mich quasi gesund - aber am Abend, in der Nacht und Früh bekomme ich immer noch ständig Husten, Halskratzen, einen „Froschi im Hals“. Immer wenn ich tief einatme, muss ich dann husten.
Was kann ich noch tun - ich nehme momentan ein Mittel gegen den Husten, eins für die Bronchien.

Ajo

Hallo André,

durch eine Bronchitis werden die Bronchien enzündungsbedingt übererregbar. Durch das Husten (kalte Luft, mechanischer Reiz) kann diese Reizung persistieren, obwohl die eigentliche Ursache der Entzündung, also der Erreger, schon längst beseitigt ist. Der Entzündung wird dann trocken, verursacht Husten, welcher die Reizung aufrechterhält (Teufelskreis).

Um den Teufelskreis zu durchbrechen, bieten sich prinzipiell zwei Möglichkeiten an:

Erstens: Unterdrückung des Hustenreizes. Nicht alle Hustenmittel machen das, viele wirken rein schleimlösend. Wirksam sind hier Wirksubstanzen wie Noscapin (z.B. Capval), Pentoxyverin (z.B. Sedotussin) und Clobutinol (z.B. Silomat). Besonders effektiv, aber rezeptpflichig sind die Morphinderivate Codein (z.B. Codipront) oder Hydrocodon (z.B. Dicodid).

Zweitens: Unterdrückung der Entzündung. Dies bei besonders hartnäckigem Reizhusten v.a. mit Cortisonderivaten als Inhalationsspray (rezeptpflichtig).

Geht der Husten nicht zurück bzw. kehrt wieder, so muß man das weiter abklären, denn dann kann es sein, daß es sich nicht um einen Reizhusten handelt, sondern daß der Husten Ausdruck einer ganz anderen Grunderkrankung ist.

Wenn Du Luftnot hast (ich meine jetzt nicht eine versopfte Nase), dann solltest Du auch gleich zum Doc.

gute Besserung,

Oliver

Hallo Ajo,

erfahren mit Hustenbekämpfung (1-2mal im Jahr meiner Kinder *seufz*) hätte ich ja noch ein paar Überlegungen:
Der Darm hat entscheidenden Einfluß auf das Gesundwerden bei Erkältungskrankheiten. Darum biete ich meinen „Patienten“ zum Beispiel Kohlgerichte (Weißkrautsalat, Wirsinggemüse, Rosenkohl in Sahnesoße) an, weil Kohl Darm reinigende Wirkung hat. In Sauerkraut sind Milchsäurebakterien, die gut für die Darmflora sind, hat viel Vitamin C. Gegen Erkältungen kämpfe ich mit sehr viel Vitamin C: Sanddorn mit O-Saft als Getränk zwischendurch, Kräutertee mit Honig und Hollundersaft am Abend, Salat mit rohen Sauerkraut und roter Paprika in Zitronen-Olivenöl-Soße zum Abendessen…
Quarkauflagen (handwarmer Magerquark in Baumwolltuch eine halbe Stunde auf die Brust gelegt) tun sehr gut und wirken dem Kribbelgefühl entgegen.
Teebaumöl und Tymianöl auf ein Halstuch getäufelt (jeweils nur 1-2 Tropfen) über Nacht getragen, sorgt für bessere Durchblutung in den Atemwegen und hilft bei der Wundheilung.
Ich würde dann auch wesentlich weniger Zucker essen, weil der Körper zur Verwertung von Zucker Vitamin C braucht, den man ja für die körpereigene Abwehr braucht. Fleisch braucht besonders lang bis es verdaut ist, also abends keine Fleischgerichte mehr, um den Darm zu entlasten.
Und schlafen wie ein Weltmeister.
Mittlerweile werden meine Mädchen binnen einer Woche wieder einigermaßen gesund.

viele Grüße
Claudia

Hai, Ajo

es mag sich komisch anhören, aber: Sei krank! Ich meine damit, daß Dein Alabasterleib Ruhe braucht, um zu heilen, also geh ins Bett, jammer was das Zeug hält, lass Dich huddeln (notfalls auch selbst-Huddelung). Den Starken raushängen lassen, weil „Ist doch nur 'ne Erkältung“, geht, wie Du gerade merkst, nach hinten los.

Seit 3 Wochen bin ich nun erkältet. Die erste Woche war ganz
schlimm: Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen (oft auch ein
Kribbeln überall). Schwindel. Husten. Schnupfen.
In der 2. Woche sind diese Symptome halbwegs abgeklungen.
Seit der 3. Woche geht es mir tagsüber eigentlich ganz gut -
ich fühle mich quasi gesund -

…und machst alles, als wärst Du völlig fit…

aber am Abend, in der Nacht und
Früh bekomme ich immer noch ständig Husten, Halskratzen, einen
„Froschi im Hals“. Immer wenn ich tief einatme, muss ich dann
husten.

…und der Körper weist Dich darauf hin, daß er die Energie lieber zum Gesund-werden genutzt hätte…

Was kann ich noch tun - ich nehme momentan ein Mittel gegen
den Husten, eins für die Bronchien.

Sieh Dir mal die Beipackzettel genauer an: ein Mittelchen zum Schleimlösen, eins zum Hustenreiz unterdrücken?
Versuch’s mal mit den guten alten Hausmittelchen: Luftfeuchtigkeit hoch halten, in die Badewanne, danach ins Bett, warme Milch (nicht heiß!) und Honig rein.
Welche Mittel Du nutzt, um Deinen Hals zu beruhigen, kommt darauf an, was noch das Problem ist: kleistert Dir noch irgendwas den Hals zu? Dann Salbei (als Tee oder Dampfbad). Ist es „nur“ noch trockener Reizhusten? Dann ist der Thymian angesagt (als ätherisches Öl, nachts, aber nicht bei Epilepsie-Neigung). Auf gar keinen Fall beides zusammen!

Gute Besserung
Sibylle

Capval ist auch rezeptpflichtig! owT
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vielen Dank für die vielen Anregungen (o. T.)
jsdhf

Hi, grille,
tolle Ratschläge die Kohl Therapie ist das beste mit was es gibt,praktizieren wir schon seit vielen Jahren,
freu mich , daß du deinen Kids solch tolle Pflege gibts, dann noch schöne passive Musiktherapie, wäre die totale Abrundung.
Tschüßße Hust – hust.

Mein Tipp!

Lass dich mal auf Keuchhusten testen und auf Chlamydien (Vorsicht: ansteckend). Mir ging es genauso wie dir. Ich hatte 5 Wochen „Erkältung“ bis der Lungenfacharzt endlich erkannt hat, was mir fehlt und eine entsprechende Behandlung eingeleitet werden konnte.

Gute Besserung!

hallo,

es erscheint noch ergänzenswert, dass zusätzlich zu Vorgenanntem weitere Bedeutungen bestehen. Das Immunsystem scheint nicht nur von Vitamin C, sondern in vielleicht noch höherem Maße von der Verfügbarkeit von Zink als Spurenelement abhängig zu sein.

Gruß

JK

danke, stimmt, guter Tipp dazu! (o.T.)
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