Frage zu Arbeitszeugnis

Meine Freundin bekam folgendes Zeugnis, ist das so in Ordnung?

Frau XY, geb. am 00.00.00, war in der Zeit vom 00.00.0000 bis zum 00.00.0000 in der Kindertagesstätte der XY beschäftigt. In der Tageseinrichtung werden 85 Kinder im Alter zwischen 3 und 10 Jahren in vier Gruppen betreut.

Frau XY arbeitete als Gruppenleiterin gemeinsam mit der Ergänzungskraft sowie der mit einer Viertelstelle für diese Gruppe zuständigen gruppenübergreifenden Fachkraft. In der Tagesstättengruppe wurden 16 Kinder im Alter von 3-6 Jahren sowie vier Kinder aus dem ersten Schuljahr betreut.

Die Aufgaben von Frau XY umfassten die Planung, Durchführung und Reflexion der gesamten pädagogischen Arbeit in ihrer Gruppe einschließlich der Gestaltung von Festen und der Hausaufgabensituation für die Schulkinder, die Leitung des Gruppenteams, die Zusammenarbeit mit den Eltern sowie alle pflegerischen und hauswirtschaftlichen Arbeiten. Eine der vordringlichsten Aufgaben bestand in der Erarbeitung einer Gruppenstruktur in dieser Gruppe.

Mit ihrer fröhlichen und offenen Art entwickelte Frau XY schnell eine liebevolle Beziehung zu den Kindern. Sie nahm das Kind in seiner jeweiligen Art an und arbeitete gemeinsam mit ihrer Kollegin an der Umsetzung ihrer Beobachtungen in die pädagogische Arbeit. Dazu gehörte unter anderem die Umgestaltung des Gruppenraumes, die Anschaffung neuer Spielmaterialien sowie die Einführung eines „Müsli-Tages“. Gemeinsam mit dem Gruppenteam führte sie ein „Sternenfest“ erfolgreich durch.

In Tür- und Angelgesprächen suchte Frau XY den Kontakt zu den Eltern und informierte sie über bedeutsame Geschehnisse in der Gruppe. Gemeinsam mit ihrer Kollegin bereitete sie sorgfältig Elterngespräche vor und führte diese durch. Sie wurde von den Eltern akzeptiert und geschätzt.

Zum Team ihrer Gruppe als auch dem Gruppenteam entwickelte Frau XY eine offene und freundliche Beziehung. Sie nahm zunehmend aktiv an den Besprechungen teil und arbeitete konstruktiv mit.

Ihr Verhalten gegenüber ihren Vorgesetzten war immer einwandfrei und korrekt.

Verwaltungstechnische Aufgaben wie das Führen der Anwesenheitsliste sowie die Abrechnung des Gruppengeldes führte sie gewissenhaft durch. Frau XY war immer pünktlich und bereit, bei Bedarf zusätzliche Aufgaben zu übernehmen.

Die ihr übertragenen Aufgaben führte sie zu unserer Zufriedenheit aus.

Frau XY scheidet zum 00.00.0000 aus dem Arbeitsverhältnis aus. Wir wünsche ihr für ihre Zukunft alles Gute.

Meine Freundin bekam folgendes Zeugnis, ist das so in Ordnung?

Wenn eine 4 in Ordnung geht… Bei manchen Stellen habe ich das Gefühl, daß der Zeugnisschreiber keine Ahnung von Arbeitszeugnissen hat und wohlwollend formulieren wollte. Bei anderen…

Die ihr übertragenen Aufgaben führte sie zu unserer
Zufriedenheit aus.

In Schulnoten ist das eine 4. Der Rest liest sich ähnlich. Aber wie gesagt, der Zeugnisschreiber ist offenbar kein Profi und wollte möglicherweise insgesamt ein gutes Zeugnis ausstellen.

Frau XY scheidet zum 00.00.0000 aus dem Arbeitsverhältnis aus.

= Wir wollten sie loswerden. Der Grund (= betriebsbedingte Kündigung wegen was weiß ich) sollte besser rein. Sonst fangen hier auch die Spekulationen an (Kündigung aus personenbezogenen Gründen?).

Hallo,

grundsätzlich, dass Zeugnis muss wohlwollend formuliert sein und der Wahrheit entsprechen. Das vorliegende Zeugnis dürfte Probleme machen, wenn deine Freundin sich damit bewirbt, da es wirklich eine 3 bis 4 ist. Ich gehe einfach mal den Text durch und füge meine Anmerkungen in Klammern ein. Diese Dinge muss sie auf jeden Fall ändern lassen. Sie hat ein Recht darauf. Sollte sich der Chef weigern, soll er die Sätze einfach streichen oder Ihr seht Euch vor dem Arbeitsgericht (allerletzte Option). Am besten ist, Ihr schreibt das Zeugnis selbst und legt es dann zur Unterschrift vor. Geeignete Formulierungen findet ihr hier im Netz. (z.B. http://www.betriebsrat.com/pg05zeugnis/capter_online… ). Die müsst ihr dann noch etwas anpassen und das war es dann.

Meine Freundin bekam folgendes Zeugnis, ist das so in Ordnung?

Frau XY, geb. am 00.00.00, war in der Zeit vom 00.00.0000 bis
zum 00.00.0000 in der Kindertagesstätte der XY beschäftigt. In
der Tageseinrichtung werden 85 Kinder im Alter zwischen 3 und
10 Jahren in vier Gruppen betreut.

Frau XY arbeitete als Gruppenleiterin [gemeinsam mit der
Ergänzungskraft sowie der mit einer Viertelstelle für diese
Gruppe zuständigen gruppenübergreifenden Fachkraft]

bedeutsame Geschehnisse, na ja - hört sich für mich nach oberflächlich und Tratschtante an)

Gemeinsam mit ihrer Kollegin bereitete sie sorgfältig
Elterngespräche vor und führte diese durch. Sie wurde von den
Eltern akzeptiert und [sehr]geschätzt.

(- „sehr“ fehlt auf jeden Fall. Vorschlag: Sie wurde wegen Ihrer offenen und hilfsbereiten Art sehr von den Eltern geschätzt.

  • Sie sollte auch von Vorgesetzten und Kollegen geschätzt werden. Wenn dieser Satz fehlt, ist das kein gutes Zeichen. Wichtig erst die Vorgesetzten dann die Kollegen.)

Zum Team ihrer Gruppe als auch dem Gruppenteam entwickelte
Frau XY eine offene und freundliche Beziehung. Sie nahm
zunehmend aktiv an den Besprechungen teil und arbeitete
konstruktiv mit.

(„Sie hat am Anfang in den Besprechungen nur herumgesessen und Löcher in die Luft gestarrt“. Vielleicht doch lieber ein anderer Satz !!)

Ihr Verhalten gegenüber ihren Vorgesetzten war immer
einwandfrei und korrekt.

(korrekt- raus. Das Wort einwandfrei reicht völlig. Korrekt ist kein „gutes“ Wort in einem Arbeitszeugnis.

Verwaltungstechnische Aufgaben wie das Führen der
Anwesenheitsliste sowie die Abrechnung des Gruppengeldes
führte sie gewissenhaft durch.
Frau XY war immer pünktlich und
bereit, bei Bedarf zusätzliche Aufgaben zu übernehmen.

(nee, lass mal diesen Satz weg :wink:, das ist im besten Fall eine 3.
Vorschlag: Guck mal hier: http://www.jobworld.de/artikel/arbeitszeugnis/zeugni…)

Die ihr übertragenen Aufgaben führte sie zu unserer
Zufriedenheit aus.

(Klartext: "Sie hat es gemacht, aber sie hätte es auch sein lassen können. Dieser Satz ist eine 4.
siehe auch: http://www.knoop.de/Arb-Zeugn.htm unter „ausreichend“ gucken)

Frau XY scheidet zum 00.00.0000 aus dem Arbeitsverhältnis aus.
Wir wünsche ihr für ihre Zukunft alles Gute.

(kein bedauern, kein Erfolg - glatte 4
Vorschlag: Wir bedauern außerordentlich, diese hervorragende Mitarbeiterin zu verlieren. Für ihren weiteren Berufs- und Lebensweg wünschen wir ihr alles Gute und weiterhin viel Erfolg.
Anmerkung: Das „weiterhin“ ist wichtig, da dies heißt, dass Sie auch im jetzigen Job schon Erfolg hatte.)

Ich hoffe, dass es nicht zu unübersichtlich ist. Das Zeugnis kann sie so nicht annehmen und muss eine Nachbesserung verlangen. Wie schon oben geschrieben, schreibt einen Entwurf und reicht den rein.
Meiner Meinung nach, hat der jetzige Chef entweder keine Ahnung vom Zeugnis schreiben oder er hat irgendwelche Probleme mit deiner Freundin und will Ihr noch ein ordentliches Ding reinwürgen.

Ok, dann viel Erfolg und meldet Euch, wenn es noch Fragen gibt.

Grüße,

Martin

Vielen Dank für Eure Mühen. Das ist wirklich eine Unverschämtheit.
Meine Freundin hat gleich einen Brief an Ihren alten Arbeitgeber aufgesetzt, in dem Sie die Nachbesserung verlangt. Dann wollen wir mal hoffen, dass das ohne Ärger über die Bühne geht.

Sie sollte dann aber genau die Passagen nennen, die ausgebessert werden sollen.

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Bevor Ihr explodiert…
Hi!

Bevor Ihr mit einer saftigen Reaktion kommt…

Da ich sehr viel Kontakt mit Erzieherinnen habe (auch mit KiGa-Leiterinnen), weiß ich, dass sie ein großes Problem mit der vernünftigen Formulierung haben - und die Personalstellen der Träger sind auch meist unfähig, da sie damit nie zu tun haben!

Geht also erst einmal davon aus, dass die miese Formulierung keine Absicht ist, sondern auf Grund von Ahnungslosigkeit zu Stande kam!

Ich an Eurer Stelle würde mal nett anmerken, welche Passagen evtl. verbesserungswürdig wären!

LG
Guido

Hallo,

Meine Freundin hat gleich einen Brief an Ihren alten
Arbeitgeber aufgesetzt, in dem Sie die Nachbesserung verlangt.
Dann wollen wir mal hoffen, dass das ohne Ärger über die Bühne
geht.

Ich muß Guido hier voll und ganz zustimmen:
Bitte macht das (sofern noch nicht zu spät) nicht in dieser Form.

Wie ihr ja schon selber schreibt „hofft ihr“, dass das ohne Ärger
über die Bühne geht (also geht ihr schon fast davon aus, dass
es Streß gibt).

Versucht es doch zunächst mal so, wie Guido es euch vorgeschlagen
hat. Geht in den meisten Fällen auf die freundliche, sachliche
Art viel besser.

Warum soll man sich (wahrscheinlich auch noch unnütz, weil durch
Missverständnis) unnötig Feinde schaffen?

… und nervenschonender ist das allemal!

Viele Grüße
floh.

Hallo,

grundsätzlich, dass Zeugnis muss wohlwollend formuliert sein
und der Wahrheit entsprechen. Das vorliegende Zeugnis dürfte
Probleme machen, wenn deine Freundin sich damit bewirbt, da es
wirklich eine 3 bis 4 ist. Ich gehe einfach mal den Text durch
und füge meine Anmerkungen in Klammern ein. Diese Dinge muss
sie auf jeden Fall ändern lassen. Sie hat ein Recht darauf.
Sollte sich der Chef weigern, soll er die Sätze einfach
streichen oder Ihr seht Euch vor dem Arbeitsgericht
(allerletzte Option). Am besten ist, Ihr schreibt das Zeugnis
selbst und legt es dann zur Unterschrift vor. Geeignete
Formulierungen findet ihr hier im Netz. (z.B.
http://www.betriebsrat.com/pg05zeugnis/capter_online…
). Die müsst ihr dann noch etwas anpassen und das war es dann.

Gute Idee

Meine Freundin bekam folgendes Zeugnis, ist das so in Ordnung?

Frau XY, geb. am 00.00.00, war in der Zeit vom 00.00.0000 bis
zum 00.00.0000 in der Kindertagesstätte der XY beschäftigt. In
der Tageseinrichtung werden 85 Kinder im Alter zwischen 3 und
10 Jahren in vier Gruppen betreut.

Frau XY arbeitete als Gruppenleiterin [gemeinsam mit der
Ergänzungskraft sowie der mit einer Viertelstelle für diese
Gruppe zuständigen gruppenübergreifenden Fachkraft]

bedeutsame Geschehnisse, na ja - hört
sich für mich nach oberflächlich und Tratschtante an)

Aber wenn es so ist, ist es vollkommen korrekt, da kann der AG auch nichts dran ändern.
>>und der Wahrheit entsprechen

Gemeinsam mit ihrer Kollegin bereitete sie sorgfältig
Elterngespräche vor und führte diese durch. Sie wurde von den
Eltern akzeptiert und [sehr]geschätzt.

(- „sehr“ fehlt auf jeden Fall. Vorschlag: Sie wurde wegen
Ihrer offenen und hilfsbereiten Art sehr von den Eltern
geschätzt.

  • Sie sollte auch von Vorgesetzten und Kollegen geschätzt
    werden. Wenn dieser Satz fehlt, ist das kein gutes Zeichen.
    Wichtig erst die Vorgesetzten dann die Kollegen.)

Muß drin stehen

Zum Team ihrer Gruppe als auch dem Gruppenteam entwickelte
Frau XY eine offene und freundliche Beziehung. Sie nahm
zunehmend aktiv an den Besprechungen teil und arbeitete
konstruktiv mit.

(„Sie hat am Anfang in den Besprechungen nur herumgesessen und
Löcher in die Luft gestarrt“. Vielleicht doch lieber ein
anderer Satz !!)

Ihr Verhalten gegenüber ihren Vorgesetzten war immer
einwandfrei und korrekt.

Hier ist der Satz der reingehört

(korrekt- raus. Das Wort einwandfrei reicht völlig. Korrekt
ist kein „gutes“ Wort in einem Arbeitszeugnis.

stimmt,ist überflüssig

Verwaltungstechnische Aufgaben wie das Führen der
Anwesenheitsliste sowie die Abrechnung des Gruppengeldes
führte sie gewissenhaft durch.
Frau XY war immer pünktlich und
bereit, bei Bedarf zusätzliche Aufgaben zu übernehmen.

(nee, lass mal diesen Satz weg :wink:, das ist im besten Fall
eine 3.

Pünktlichkeit ist ohnehin eine Selbstvertändlichkeit und muß nicht noch extra erwähnt werden, bin mir nicht sicher ob es nicht etwas anderes bedeutet

Vorschlag: Guck mal hier:
http://www.jobworld.de/artikel/arbeitszeugnis/zeugni…)

Die ihr übertragenen Aufgaben führte sie zu unserer
Zufriedenheit aus.

(Klartext: "Sie hat es gemacht, aber sie hätte es auch sein
lassen können. Dieser Satz ist eine 4.
siehe auch: http://www.knoop.de/Arb-Zeugn.htm unter
„ausreichend“ gucken)

Frau XY scheidet zum 00.00.0000 aus dem Arbeitsverhältnis aus.
Wir wünsche ihr für ihre Zukunft alles Gute.

(kein bedauern, kein Erfolg - glatte 4
Vorschlag: Wir bedauern außerordentlich, diese hervorragende
Mitarbeiterin zu verlieren. Für ihren weiteren Berufs- und
Lebensweg wünschen wir ihr alles Gute und weiterhin viel
Erfolg.
Anmerkung: Das „weiterhin“ ist wichtig, da dies heißt, dass
Sie auch im jetzigen Job schon Erfolg hatte.)

Ich hoffe, dass es nicht zu unübersichtlich ist. Das Zeugnis
kann sie so nicht annehmen und muss eine Nachbesserung
verlangen. Wie schon oben geschrieben, schreibt einen Entwurf
und reicht den rein.
Meiner Meinung nach, hat der jetzige Chef entweder keine
Ahnung vom Zeugnis schreiben oder er hat irgendwelche Probleme
mit deiner Freundin und will Ihr noch ein ordentliches Ding
reinwürgen.

Ok, dann viel Erfolg und meldet Euch, wenn es noch Fragen
gibt.

Grüße,

Martin