Gefällter Baum treibt wieder aus

… für viele von Euch Wissenden wahrscheinlich ganz klar, aber…

Liebe Expterten,

… für mich denn doch ein Problem.
Letztes Jahr musste er fallen. Ich habe leider nie herausbekommen, was es für ein Baum war. Ohne Blüte, ohne Früchte, etwa 5 Meter hoch und eigentlich ständig verlaust. Selbst professionelle Gärtner und auch unser Förster konnten ihn nicht bestimmen. Ist aber wohl auch egal:
er ist weg (eigentlich).
An seiner Stelle wächst und gedeiht nun Kirschlorbeer.
Mein Problem ist nun aber, dass er wieder austreibt. Und zwar ganz doll.
Und das ist sehr ärgerlich für mich.
Daneben stand ein großer Holunderbusch, der gleich mit gefallen ist im letzten Jahr.
Natürlich haben wir die großen Wurzeln nicht herausbekommen, beide ließen also einen Stumpf von etwa 15 cm Höhe.
Und rings um diese Stümpfe treiben nun viele kleine Ausleger aus.

Was kann ich tun, um diesen Neuaustrieb zu verhindern?
Stimmt die Sage mit dem Kupfernagel?
Gibt es eine effektive Lösung, um diesen beiden endgültig den Garaus zu machen?
Und das - natürlich - ganz schnell? Ich möchte an der Stelle jetzt ein Hochbeet setzen mit Mäuerchen drumrum. Soll ich die Stümpfe einfach mit einmauern? Oder ganz viele Löcher reinbohren und irgendwas Giftiges reinträufeln? Hilfe…
Viele Grüße
Sophia

Hi

ich als Laie würd hergeben, mir nen Leihbagger mieten und selbst den Wurzelstamm ausbuddeln oder des ganze ausbuddeln lassen.
Damit hast Du auf jedenfall die Sicherheit das nichts mehr kommt.
Wenn Du es schmerzlos haben willst - nimm Zement.
Loch machen, Wurzeln schauen und Zement rein. Problem dabei wird sein, das die Wurzeln da immer wieder nen Weg finden werden.
Am besten Baggern :wink:

Grüße
Blue

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Hallo,

danke für die schnelle Antwort.
Baggern wäre echt seeehr hart für mich.
Ich weiß, das wäre die sauberste Lösung, aber…
Der Wurzelstamm ist sehr groß (der Baum war 5 Meter hoch) und rings drumrum habe ich nun auch schon neu bepflanzt. Und mit einem Bagger käme man an die Stelle auch gar nicht heran, selbst ein Mini-Bagger würde nicht durchkommen.

Trotzdem Danke für Dein Anwort
Sophia

Hallo Sophia,
das Hochbeet ist die richtige Idee. Auf den Stamm ordentlich Küchenabfälle, damit es richtig heiß wird. So habe ich auch Baumstubben zur Ruhe gebracht. Zum Graben bin ich zu faul. Im ersten Jahr würde ich das Hochbeet allerdings als Komposthaufen betrachten. Im zweiten Jahr mit Oberboden bedecken und wie ein Hochbeet nutzen.
Mit freundlichen Grüßen
Ulf

Danke Ulf!

Sollte ich die Stümpfe denn nicht zusätzlich noch irgendwie behandeln? Die treiben nämlich echt mächtig aus. Ich könnte mir vorstellen, dass die Triebe durch den Kompost/Erde und so auch wieder rauswachsen.

Viele Grüße
Sophia

Sollte ich die Stümpfe denn nicht zusätzlich noch irgendwie
behandeln? Die treiben nämlich echt mächtig aus. Ich könnte
mir vorstellen, dass die Triebe durch den Kompost/Erde und so
auch wieder rauswachsen.

Hallo Sophia,
ab 70 °C machst Du fast alles tot. Ein ordentlich geschichteter Kompost bringt diese Temperatur. Der hat dann aber im Inneren anfangs auch keine Würmer. Bei der Baumstubbenvernichtung kannst Du das Holz zusätzlich verletzen. Kreuzweise einsägen oder mit der Axt mehrmals draufschlagen. Pilze und andere Reduzenten freuen sich über die Eingänge. Und immer schön feucht halten.
Für die kritischen Mitleser: Damit ich nicht falsch verstanden werde: Ich pflanze ausschließlich Hochstammobstbäume in meinem Garten. Die Sägende Hand ist auch die Pflanzende Hand.
Mit freundlichen Grüßen
Ulf

Hallo Sophia!

Vielleicht kann ich als absoluter Garten-Laie Dir in diesem Fall (trotzdem) helfen.

Wir haben vor einigen Jahren mal einen Kirschenbaum im Garten abgesägt. Er stand ganz hinten in der Gartenecke, so dass an maschinellen Einsatz zum Entfernen der Wurzeln nicht zu denken war, zum Graben waren wir einfach zu faul …
… natürlich haben sich da immer wieder Triebe gebildet, die ich regelmässig abgerissen habe. Eines Tages kam ich auf die Idee, die schließlich zum Erfolg führte:
Zunächst einmal habe ich die Oberfläche des Baumstumpfes mit Hilfe eines Beils „aufgerauht“. In diese Kerben habe ich dann eine Schicht von unserem guten, frischen Kompost gegeben und das Ganze habe ich dann mit einer schweren Betonplatte, die wir noch vom Gartenwege-bauen noch übrig hatten „versiegelt“. So ist das dann etwa 2 Jahre geblieben.
Jetzt im Frühling habe ich mal ganz neugierig die Platte weggehoben.
Deutlich zu sehen ist nun der Zersetzungsprozess, den die Mikroorganismen aus dem Komposthaufen angerichtet haben. Ich schätze, dass das Innenleben des Baumstumpfes im nächsten Jahr beste Komposterde liefern wird. Die Zeit arbeitet also für uns …

In Deinem Fall mit dem geplanten Hochbeet und der Idee mit dem Löcher-bohren würde folgendes Vorgehen nahe liegen:
-Löcher in die Baumstümpfe bohren (Deine Idee)
-diese Löcher mit aufgelöstem Kompost „einschlämmen“ (meine Idee)
-auf das Ganze Dein Hochbeet bauen

ZUSAMMEN KRIEGEN WIR DAS DOCH HIN - ODER ???

Viel Erfolg
wünscht Dir dabei
Ute

Hallo Ute,

vielen Dank für Deine Idee.
Ja, so werde ich es wohl machen.
Heute kam mir im Gespräch noch eine weitere Idee: ich werde über die Stümpfe nach Einfüllen des Komposts in die Bohrlöcher noch eine Plastiktüte stülpen. So können die Triebe dann ja auch nicht mehr durchkommen.

viele Grüße
Sophia

noch eine Plastiktüte stülpen.

Hallo, Sophia,
würde ich nicht machen. Da muß Feuchtigkeit drankommen. Laß mal. Mit den Löchern und dem Kompost darin wird sehr rasch Fäulnis einsetzen. Sollte dann wirklich noch ein Austrieb kommen, kannst Du den ja mit der Hand abbrechen (oder du nimmst die Rosenschere)
Gruß
Eckard

Liebe Sophia,

es gibt da mehrere Möglichkeiten:

  • Wurzel ausgraben (fällt bei Dir ja flach)

  • Immer wieder die Triebe schneiden, irgendwann gibt der Baum auf, weil er keine Reserven mehr hat

  • Kompostmethode

  • Ausbrennen

Du bohrst in die Mitte des Stumpfs ein Loch von mind. 40 mm (Bohrer bei einem Schreiner leihen) und schräg eins so, daß beide sich treffen.
In das mittlere Loch gibst Du Wachs und steckst einen Doch rein.
Dann anzünden und immer wieder Wachs nachgeben, wenns nötig ist.
Der Stamm wird dann langsam aber sicher von innen heraus ausgebrannt und treibt nicht mehr aus.
Wenn der Stamm allerdings einen halben Meter oder mehr im Durchmesser hat, klappt das nicht mehr so gut.

Das mit dem Kupfernagel ist übrigens eine uralte Legende, die nicht stimmt.
http://www.zeit.de/stimmts/1999/199920_stimmts_kupferna

Gandalf