Neid ist ein schlechter Karriereberater
Hallo Steffi,
Sich beweisen?! Ok, die probezeit, aber 2 Jahre ??
Logisch. Zunächst bist Du zwei Jahre Einsteigerin. Dann steigt man so etwa alle 5 Jahre auf (sofern man das Pauschalisieren kann).
Also: 2 Jahre Einstiegsposition, dann 5 Jahre qualifizierter Sachbearbeiter, Teamleiter, mit 35 Gruppenleiter, mit 40 dann Abteilungsleiter. Dazwischen möglichst keine belasteten „Kurz-arbeitsverhältnisse“
Dafür ist
der Unterschied zur Kollegin zu groß.
Was Deine Kollegin verdient kann Dir schnurps egal sein. Du solltest lediglich überprüfen, ob Deine Tätigkeitsbeschreibung und damit Deine Eingruppierung korrekt ist. Ob Deine Kollegin überbezahlt ist oder nicht, spielt zunächst keine Rolle.
Die Leistung der
Jüngeren ist jetzt schon - durch externe Dritte (indirekt)
beurteilt - besser („sehr sehr vorsichtig ausgedrückt“)
minddesstteeennnsss genauso gut.
Naja, Hand auf`s Herz: Ist das schon ein Grund für eine Super-Turbo-Blitzkarriere?
Ausserdem: Als Angestellte solltest Du eines nicht vergessen: Du arbeitest für Deinen Chef. Der muss mit Dir zufrieden sein. Wenn es Dritte auch sind, ist es schön, aber nicht entscheidend.
2 Jahre unterbezahlt „versauern“ ??
Lehrjahre sind keine Herrenjahre. Einsteigerjahre ebenfalls nicht.
um dann 300 € dankbar
anzunehmen klingt a b s o l u t demotivierend.
wieso demotivierend? Wieviele % der Mitarbeiter im öD sind mit ihrer Entlohnung nicht zufrieden? Sind es 100 %? Du bist jedenfalls keine Ausnahme.
Wenn Dir der Laden nicht taugt, musst Du gegen Ende des Vertrags absprungbereit sein. Wenn Du (in 1,5 Jahren!) gehst, muss Dir Dein Chef eine Träne nachweinen und ein hervorragendes Zeugnis ausstellen. Wenn Du jetzt den Krempel hinschmeisst (oder innerlich kündigst) haust Du Dir eine irreparable Macke in den Lebenslauf. „Die ist nach der Uni direkt in den öD (oder in so einen BAT-Laden) und ist mit den Schlafmützen nicht zurecht gekommen“ Krach im ersten Berufsjahr würde deshalb Deinen zukünftigen Marktwert ziemlich beschädigen (egal ob Du gehst, oder ob Du nur ein mittelmässiges Zeugnis bekommst). Deine Verhandlungsposition ist also viel schlechter, als Du glaubst.
Nochmal: Es gibt externe Kunden und fakturierte Rechnungen,
also objktivierbare Meßgrößen.
Du arbeitest nicht am Fließband, ausserdem arbeitest Du nicht im Vertrieb.
Es erscheint vom Chef so
„engstirning und kurzsichtig“, ja unfair.
Es ist nicht Aufgabe des Chefs, fair zu sein, sondern das Personalbudget seiner Abteilung einzuhalten. Dafür wird er bezahlt. Mit Geschenken an die AN (Gehaltserhöhungen usw.) kann kein Chef vor seinen Vorgesetzten glänzen, sondern es müssen gute Argumente auf den Tisch. Ein gutes Argument für eine Höhergruppierung ist „Wir müssen die Sonnenblume halten“. Wie ich Dir aber schon oben geschrieben habe, kannst Du diese Karte nicht spielen, da eine Kündigung zum jetztigen Zeitpunkt für Dich sehr riskant wäre und Deinen Marktwert u.U. dauerhaft (*) drücken würde. Das weiss auch Dein Chef. Es gibt für ihn deshalb keinen Grund, Dir bereits nach 6 Monaten eine Gehaltserhöhung anzubieten.
* Bei jeder zukünftigen Bewerbung wäre das erste kurze Anstellungsverhältnis im Lebenslauf ersichtlich. Bei einem zweiten AG dürftest Du zudem auf Jahre nicht mehr die Reissleine ziehen, egal ob du vom Regen in die Traufe gekommen bist oder nicht - was Deine zukünftigen Chefs natürlich auch wissen werden. Dein Marktwert sinkt somit ziemlich.
Bei der älternen
Kollegin „verdient“ er deutlich weniger pro Tag, als bei der
jüngeren, die nach außen mit dem gleichen Preis fakturiert
wird, aber deutlich weniger Entlohnung bekommt!!! Ist das
nicht „unfair“ !!! Warum sieht das keine S…
Weil es nicht um Fairness, sondern um’s Geschäft geht.
???
Sie will ja nicht 100% das gleiche Geld wie die Ältere, aber
ein deutliches Zeichen in Richtung Angleichung.
Dein Berufsleben dauert noch etwa 35-40 Jahre. Weshalb willst Du in den ersten Monaten soviel erreichen?
Deshalb: Lass Dich von Deinem PR-Vertreter beraten, ob Deine Eingruppierung korrekt ist. Wenn die ok ist, dann ist alles in Butter und es läuft so, wie es laufen soll. Wenn Deine Kollegin besser dasteht, dann hat sie Glück gehabt. Deshalb musst Du aber nicht gleich Deine eigene Karriere auf’s Spiel setzten, bevor sie überhaupt begonnen hat.
Gute Nacht,
R.