glühwein - welcher wein?

Hallo,

als absolut Ahnungsloser würde ich gerne wissen, welchen Wein man am besten für selbstgemachten Glühwein nimmt. Am ehesten doch einen lieblichen dann braucht man weniger Zucker oder?

Danke und Grüße

Bonkers

Servus,

dass Glühwein babbisch sein und Schädelweh machen muss, ist eine verbreitete Ansicht, aber ich glaube nicht daran.

Durch den Hochheimer Markt ist Hochheim die Glühwein-Hochburg des Rheingaus. Dort verwenden die Winzer für den Roten Spätburgunder oder Regent, der im Laubschnitt weniger aufwändig behandelt wird als der „für gut“, dadurch ein bissel ruppiger und flacher wird, aber eben auch bezahlbar bleibt. Das gleiche für den (Hochheimer Marktspezialität) weißen Glühwein, wo man mit dem Riesling ähnlich umgeht.

Schöne Grüße

MM

Hallo,

kommt drauf an, wie Du Deinen Glühwein machst… und magst!

Prinzipiell eignet sich jeder Wein ob rot oder weiss

Wenn Du mehr zur „babbigen“ Fraktion gehörst, und Orangen/Orangensaft verwendest, sprich den Wein also mit vielen anderen Geschmacksstoffen versiehst, dann kannst Du Dir m.E. das Geld für einen guten Wein sparen… das schmeckst Du nicht mehr.
Wenn Du einen „warmen Wein“ möchtest, dann sollte der Tropfen schon ein eher besserer sein, denn dann ist ja das Hauptaugenmerk auf dem eigenen Wein-Aroma.

„schneller“ Glühwein:

Zucker in einen Topf, karamelisieren lassen
Piment, Nelken und ne Zimtstange dazu (wir wollen jetzt nicht über Cumarin reden - ja?!?!?) :wink: Wer mag (und ist interessant: Pfefferkörner (Nicht jedermanns7frau Geschmack, aber nen versuch ists wert))

Wenn der Zucker leicht Farbe nimmt mit Orangensaft ablöschen
Aufkochen lassen

Wein dazu

Prost :wink:

Babbich, lecker, kommt gut und ist in Punkto weiterer Geschmacksvarianten variabel

So… nun hab ich mich als Glühwein-Wildsau geoutet :wink: Aber uns schmeckts :wink:

Grüße

Midir

Hi,

danke für deine Antwort, das heißt es ist egal ob ich trockenen, halbtrockenen oder lieblichen Wein nehme? Der Hintergrund der Sache ist, dass ich einkaufen soll und keinen Plan habe wie du merkst.

Viele Grüße

Bonkers

Servus,

nochmal von der anderen Seite des Zuckerwalls:

Halbtrockener Ausbau hat seine Berechtigung vornehmlich in der Lagerfähigkeit des Weines - der ist für einen einfachen, robusten Roten für Glühwein nicht gefragt, weil man hier gut einen Roten nehmen kann, der noch ziemlich frisch ist. Lieblicher Ausbau hat bei Roten - obzwar Geschmackssache - meines Erachtens überhaupt keine Berechtigung. Technisch die Funktion, dass man damit viele Fehler zudecken kann - das Schädelweh kommt nicht so sehr vom Zucker, sondern von den mit lieblichem Ausbau überdeckten Dingen von Fuselöl bis Schwefel.

Also: Trockenen, ehrlichen Roten nehmen. Braucht nicht mal teuer sein - die Drei bis Vier-Euro-Klasse bietet in der Kante schon gut brauchbare Stoffe, etwa aus Languedoc-Roussillon. Auch das früher verschriene „Erlauer Stierblut“ aus Ungarn hat sich zu einem schönen einfachen Roten gemausert.

Ein Wein, den man zum so Trinken nicht mag, ist auch für Glühwein nicht gut. Also z.B. Dornfelder bloß, wenn Du ihn auch ungeglüht erträgst.

Wenn Du mit einem sauber durchgegorenen Land- oder Tafelwein arbeitest, kannst Du Zucker ad libitum reinkippen.

Schöne Grüße

MM

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Hi,

Hi auch

danke für deine Antwort,

Bitteschön

das heißt es ist egal ob ich
trockenen, halbtrockenen oder lieblichen Wein nehme?

Mal ein wenig ausgeholt: Trocken, halbtrocken und lieblich geben nur an, welchen Restzuckergehalt ein Wein (nach der Gärung - in der Flasche) hat. Das ist allerdings im Ursprung eine rein deutsche „Unterscheidung“. Bei italienischen, französischen Weinen findet man so was nicht. Entscheidend ist also Prinzipiell der Geschmack, nicht der Zuckergehalt. Also Lage, Traubensorte usw usw usw…

Da es sich aber um Glüh-WEIN handelt, und Du den sowieso aufzuckerst, isses schlichtweg wurscht! Schmecken muss es… :smile:

Also: Im Supermarkt in der unteren Regalhälfte gucken… das ist billiger und reicht völlig - ausser, Du bewirtest absolute Wein-Connoisseure…

Oder Aldi… das reicht dicke… den Rest machst Du dann eben mit Zucker, Orangensaft und Gewürzen.

Pragmatische Grüße

Mahlzeit

Midir

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danke, jetzt hab ich es verstanden :smile:

Servus,

noch ein Hinweis:

Weine aus den Ländern, die relativ billigen Roten machen, können anhand der ersten Ziffer grob vorsortiert werden, die unter dem Barcode steht: Wenns eine 4 ist, lieber wieder wegstellen - die sind im Container nach D gekommen und hier abgefüllt, „made in Germany“ ist hier kein Zeichen für Qualität.

Die Zeiten, wo ein Spediteur aus dem Schwäbischen eine Kur mit gesiebter Luft verordnet kriegte, weil er mit den gleichen Tankwagen im großen Stil Pflanzenschutzmittel an den Kalterer See gebracht und auf dem Rückweg Wein mitgenommen hatte, sind zwar vorbei, aber es ist schon meistens besser, billigen Roten aus den Ländern zu trinken, wo billiger Roter eben zum Alltag gehört.

Schöne Grüße

MM

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Spätburgunder Rotwein, Badischen natürlich :smile:

Servus,

da hats herich etliche dabei, die dafür um ein ziemliches zu schad sind…

Oder sollte man einer Hex vom Dasenstein bloß um ihres Namens willen tatsächlich derlei Torturen antun?

Schöne Grüße

MM