Habe ich Chancen vor dem Arbeitsgericht?

Habe ich Chancen vor dem Arbeitsgericht?

Hallo, meine Frage bezieht sich auf meinen Freund, der hat 1 Jahr lang auf der Baustelle gearbeitet, Sein Chef hat ihm über das ganze Jahr seine Überstunden nicht bezahlt, auch sein Lohn kam immer sehr unregelmäßig und der letzte Lohn kam überhauptnicht. Als er seinen Chef (er hatte ihn schon öfter danach gefragt) mal wieder nach seinen Überstunden gefragt hatte und der ihn wieder vertröstete kam er am nächsten Tag nicht mehr zur Arbeit ( das war jetzt im August) Sein Chef rief meinen Freund an und der sagte das er so lange nicht kommmt bis er ihn nicht bezahlt, daraufhin drohte ihm der Chef damit zu uns nach hause zu kommen und ihn zu verprügeln und kündigte ihn auch noch am selben Tag. Eine schriftliche Kündigung haben wir aber bis jetz nicht bekommen und einen Arbeitsvertrag hatten wir auch nicht. Wir meldeten uns 1 Woche darauf beim Arbeitsgericht und stellten anklage gegen ihn. Jetzt meine frage, welche Chancen haben wir vor dem Arbeitsgericht, außer den Lohnabrechnugen habe wir keine Beweise. Auf den Abrechnungen stehen jedoch die Überstunden nicht drauf. Wir haben nur die Stundenzettel, die wir selber geschrieben haben. Dies wurde beim Arbeitsgericht ausgerechnet und der Chef schuldet ihm ca 4.500 Euro. Zwei seiner Ehemaligen mitarbeiter haben den Chef ebenfalls verklagt, wegen dem selben Grund und der Chef hatte bereits schon vor einigen Jahren eine Anklage aus dem selben Grund. Er hat jetzt einen Anwalt engagiert und wir habeen keinen. wie stehen nun unsere Chancen? Ich hoffe das das jetzt nicht zu viel war und freue mich und danke schon mal für die Antworten.

ich würde gerne helfen, darf aber aufgrund gesetzlicher Bestimmungen keine juristischen Ratschläge geben, da ich kein Anwalt bin. Als

Ich bin der Meinung, dass es hilfreich sein kann, direkt mit dem Richter zu sprechen und ggf. Prozesskostenhilfe zu beantragen. Vielleicht hilft auch ein juristisches Forum weiter.

Ganz allgemein hört man oft, das Arbeitsgerichte eher für Arbeiter und Angestellte entscheiden, da diese meist die Schwächeren sind.

Herzliche Grüße

Hallo,

erst mal grundsätzlich was zur Gerichtsbarkeit in Deutschland. Der Kläger ist beweispflichtig. Der Beklagte kann immer sagen, weiß ich nicht, keine Ahnung usw.

Ich vermute mal, dass die ganze Angelegenheit mit einem Vergleich endet. Der Richter ist auch nur ein Mensch und auf Behauptungen kann er nichts geben.

Das der Arbeitsvertrag fehlt, ist nicht ganz so tragisch, es gibt die Lohnabrechnungen, daß nennt man konkludentes Handeln.

Jeder Fall wird vor dem Arbeitsgericht separat verhandelt, also die früheren Mitarbeiter schon als Zeugen benennen. Auf einer Baustelle ist man nicht allein. Es muß doch jemand geben, der bezeugen kann, dass von/bis gearbeitet wurde, also bei Überstunden z.B. bis in den späten Abend usw. Ihr müßt wirklich Zeugen bringen. Der Richter kann doch nicht ein Urteil zu Gunsten des Klägers sprechen, wenn es weder Unterlagen gibt und dann Aussage gegen Aussage steht.

Für den Monat des ausstehenden Lohnes ist das natürlich auch wichtig, sonst sagt der Chef, dass der MA ja gar nicht mehr beschäftigt war bzw. der Anwalt wird das für ihn tun.

Das ist mit Zeugen schon zu schaffen, wenn evtl. auch nicht in voller Höhe. Da beim Arbeitsgericht jeder seine Kosten selbst trägt, egal ob man verliert oder gewinnt (ich vermute mal es besteht keine Rechtsschutzversicherung die Arbeitsrecht beinhaltet) empfehle ich sich beim Arbeitsgericht nach den Kosten zu erkundigen. Den Streitwert habt ihr ja.
Die Gerichtskosten müßten sich in Grenzen halten. Mit Anwalt kommen da schon ein paar tausend Euro zusammen.

Also für die Zukunft mal an eine Rechtsschutz mit Arbeitsrecht denken, z.B. ARAG. Für Leute auf dem Bau unabdingbar. Da hat man eine Selbstbeteiligung von 150,00 € und das ist zu verschmerzen. Bei der zweiten Arbeitsrechtsklage wird man dann meistens gekündigt (ist bei allen Versicherungen so).

In der Klagebegründung wird gelogen, das sich die Balken biegen. Und die wird oft auf den letzten Drücker per Fax zum Gericht gegeben.

Aber mit Zeugen, möglichst nicht in direkter Abhängigkeit zum Chef auf jeden Fall versuchen.
Es ist nicht statthaft über 10 Stunden täglich zu arbeiten und schon gar nicht hinter einander weg - siehe Arbeitsschutzgesetz.

Ich hoffe, ich konnte helfen.

Viele Grüße und viel Glück
Monika

Hallo ,Na das ist ja ein Mist.Wie kommt das kein Arbeitsvertrag.Ist ja schon Merkwürdig.Vielleicht kannst du bei der Krankenkasse auch noch Daten kriegen,wie er Versichert war .Kann ja auch sein das er nur als 400€jobber eingestellt hat.Am besten ihr tut euch mit den anderen geschädigten zusammen od.nimmt euch ein Amwalt.Ich persönlich rate immer jeden eine Rechtsschutzversicherung abzuschließen da ist Auto,Arbeits -und Privat schutz drin.Hat mir damals auch geholfen.Ich drücke euch fest die Daumen ,sorry das ich nicht weiterhelfen kann.Gruß

Kann ich auch als zeugin aussagen, da ich ihn ab und zu auch spät auf der Baustelle besucht habe? Er musste sogar an Ostersonntag arbeiten, das glaub ich darf man auch nicht oder? Naja und den einen Monat den er ihm nicht ausbezahlt hat, den können wir wiederlegen, weil wir die Lohnabrechnung von seinem Steuerberater angefordert haben und auf dem Konto sind ja keine Eingänge da. Er ist angemeldet bei der SOKA-Bau, können die auch was tun?
danke für die Antwort =)