Hat man durch frieren einen erhöhten Grundumsatz?

Gesundheit Diät & Ernährung
#1

Hi
Mich würde interessieren, ob ich einen erhöhten Grundumsatz habe, wenn ich mich in kalten Räumen aufhalte.
Ich weiß halt nicht in welcher Dimension der Körper Wärme überproduziert, was er dann durch Schwitzen wieder abgibt und ob das dann überhaupt der Fall ist, dass ich Energie verliere.
Der Körper hat ja so gesehen keine Möglichkeit sich aufzuwärmen, sondern macht ja nur durch die andauernden Stoffwechselvorgänge.
Dazu noch eine Frage:
Wie hoch ist der Energieverbrauch, wenn man zittert?
Und: Wenn ich 10° kaltes Wasser trinke, verbrauche ich dann 30 Kalorien?

Würde mich einfach mal interessieren, weil ich eigentlich immer in Boxershorts und ohne zu Heizen vor meinem Rechner sitze =)

Bedanke mich gleichmal im voraus für Antworten und wünsche allen einen schönen Abend.
LG Stoffilie

#2

Hallo,

Mich würde interessieren, ob ich einen erhöhten Grundumsatz
habe, wenn ich mich in kalten Räumen aufhalte.

Ja, geringfügig.

Wie hoch ist der Energieverbrauch, wenn man zittert?

hängt vermutlich von der Stärke des Zitterns ab.

Und: Wenn ich 10° kaltes Wasser trinke, verbrauche ich dann
30 Kalorien?

Gaaaanz wichtig: 1g Zucker hat ca. 4 Kilo kalorien. Wenn man bedenkt, dass man 1 Kalorie braucht um 1Gramm Wasser um 1° (1 K) zu erwärmen ist mit Körperwärme nicht viel Energie zu verbraten. Mit 1 Gramm Zucker kannst Du theoretisch 50 gramm Wasser zum Kochen bringen.

Würde mich einfach mal interessieren, weil ich eigentlich
immer in Boxershorts und ohne zu Heizen vor meinem Rechner
sitze =)

Darfst Dir dafür dann 1 Löffel Zucker mehr in den Tee tun…

Gruß, Niels

#3

Mich würde interessieren, ob ich einen erhöhten Grundumsatz
habe, wenn ich mich in kalten Räumen aufhalte.

Ja, geringfügig.

Der Grundumsatz ist definiert als die Energiemenge, die der Körper bei Indifferenztemperatur zur Aufrechterhaltung seiner Funktion benötigt. Es erhöht sich also allenfalls der Gesamtumsatz, der Grundumsatz lässt definitionsbedingt durch die Temperatur nicht beeinflussen.

Und: Wenn ich 10° kaltes Wasser trinke, verbrauche ich dann
30 Kalorien?

Gaaaanz wichtig: 1g Zucker hat ca. 4 Kilo kalorien. Wenn man
bedenkt, dass man 1 Kalorie braucht um 1Gramm Wasser um 1° (1
K) zu erwärmen ist mit Körperwärme nicht viel Energie zu
verbraten. Mit 1 Gramm Zucker kannst Du theoretisch 50 gramm
Wasser zum Kochen bringen.

Der physiologisch nutzbare Energiegehalt der Nahrung wird durch ihren Brennwert bestimmt, nicht durch ihre Wärme. Bei Wasser, ob’s kocht ob’s friert, immer exakt 0 kcal.

Der Körper gibt stetig Wärme ab. Durch Strahlung, durch Verdunstung, durch Konvektion. Die Energie, die für die Erwärmung der Nahrung aufgewendet wird, wird daher nicht zusätzlich verbraucht, sondern steht lediglich für Abstrahlung oder Verdunstung nicht mehr zur Verfügung. Rechne also mit 0 Gramm Zucker und 0 Kcal., dann kommst du den Anforderungen deutlich näher.

Die Umrechnung in Zucker könnte zudem nur dann aufgehen, wenn der Körper Energieträger unmittelbar in Wärme umwandeln könnte. Das ist (beim erwachsenen Menschen) nicht oder nicht nennenswert der Fall.

Gruß

#4

Hallo Herrmann -
naja - naja!
Der Kraftstoff unseres Organismus ist ATP, das lädt seine Doppelbindungen durch den Krebszyklus auf, und der funktioniert mit Zucker. Du kannst nicht aus exakt 0 Kalorien die Kalorien ersetzen, die du verlierst. Hauptsätze der Wärmelehre.
Natürlich verbrauchst du mehr Zucker, wenn du frierst, sogar mehr als der Vorvorposter errechnet hat, weil er keine Wirkungsgrade bedacht hat.
Dass allerdings die Kilokalorien, die der Körper durch Sport o.ä. zusätzlich verbraucht, oft überschätzt werden, ist wohl wahr.
Bumi

#5

Der Grundumsatz ist definiert als die Energiemenge, die der
Körper bei Indifferenztemperatur zur Aufrechterhaltung seiner
Funktion benötigt. Es erhöht sich also allenfalls der
Gesamtumsatz, der Grundumsatz lässt definitionsbedingt durch
die Temperatur nicht beeinflussen.

Ja, ich habe mich falsch ausgedrückt.

Und: Wenn ich 10° kaltes Wasser trinke, verbrauche ich dann
30 Kalorien?

Gaaaanz wichtig: 1g Zucker hat ca. 4 Kilo kalorien. Wenn man
bedenkt, dass man 1 Kalorie braucht um 1Gramm Wasser um 1° (1
K) zu erwärmen ist mit Körperwärme nicht viel Energie zu
verbraten. Mit 1 Gramm Zucker kannst Du theoretisch 50 gramm
Wasser zum Kochen bringen.

Der physiologisch nutzbare Energiegehalt der Nahrung wird
durch ihren Brennwert bestimmt, nicht durch ihre Wärme. Bei
Wasser, ob’s kocht ob’s friert, immer exakt 0 kcal.

Ich sehe jetzt nicht den Zusammenhang zu meiner Aussage. Mir ging es darum, dass der UP offensichtlich kcal mit cal durcheinanderwirft.

Der Körper gibt stetig Wärme ab. Durch Strahlung, durch
Verdunstung, durch Konvektion. Die Energie, die für die
Erwärmung der Nahrung aufgewendet wird, wird daher nicht
zusätzlich verbraucht, sondern steht lediglich für Abstrahlung
oder Verdunstung nicht mehr zur Verfügung.

Die Aussage halte ich in dieser pauschalen Art für falsch. Durch Zufuhr von kalten Flüssigkeiten öffnest Du eine zusätzliche Wärmesenke. Ist der Körper in einer warmen Umgebung und bestrebt überschüssige Energie abzugeben, hast Du natürlich recht. Befindet er sich aber in kalter Umgebung (Shorts im unbeheizten Raum im Winter, Du erinnerst Dich?) und ist bereits bestrebt die Verluste durch die zu große Senke (Umgebungsluft) auszugleichen, muss er durch die zusätzliche Senke auch mehr Wärmeenergie erzeugen.

Rechne also mit 0
Gramm Zucker und 0 Kcal., dann kommst du den Anforderungen
deutlich näher.

s.o.

Die Umrechnung in Zucker könnte zudem nur dann aufgehen, wenn
der Körper Energieträger unmittelbar in Wärme umwandeln
könnte. Das ist (beim erwachsenen Menschen) nicht oder nicht
nennenswert der Fall.

Es spielt keine Rolle, ob die Umwandlung direkt oder indirekt erfolgt. Der Körper ist bestrebt, die Innentemperatur zu halten. Das kann er bei Kälte durch Verringerung der Verluste durch Abstrahlung (kein Schwitzen, Gänsehaut, Verringerung der peripheren Durchblutung). Wenn das nicht ausreicht muss er aktiv die Wärmeproduktion erhöhen indem er zittert und dadurch mehr Verlustwärme produziert. Und dieses Zittern führt nun mal zu erhöhtem Enerigeumsatz vulgo Kalorienverbrauch.

Gruß, Niels

#6

Guten Tag, ungeachtet der Tatsache, dass es sich hier um minimalsten Kalorienverbrauch handelt…Durch eine kurzzeitige kältebedingte vermehrte Muskelkontraktion der Haarbalgmuskeln (Gänsehaut - zittern) wird die Körpertemperatur für eine Weile gehalten. Dieser verstärkte Muskeleinsatz steigert demnach nicht den Grundumsatz sondern den Leistungsumsatz. Dauerhaft ist der Körper nicht dazu in der Lage, diese Kontraktionen aufrechzuerhalten, weil jeder Muskel auch Entspannung braucht. Der Grundumsatz wird immer nur gesteigert, wenn dauerhaft die Muskelmasse des gesamten Körpers erhöht wird. Hier hilft nur Sport und kein Zittern! Wobei hier sicherlich nicht die Kräftigung der Haarbalgmuskeln gemeint sind. Ständiges Frieren trägt also nicht zum Muskelaufbau bei. Aber das nur am Rande. Der Grundumsatz wird durch das Sitzen in Boxershorts in einem unbeheizten Zimmer nicht gesteigert. Aber immerhin die Abwehrkräfte. Das ist doch auch was!
:wink: