Servus,
es ist glaube ich nützlich, wenn Du Deine Gedanken ein wenig sortierst.
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„Pestizid“ ist ein Sammelbegriff für alle Pflanzenschutzmittel.
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Unter den für die Nutzung im Hausgarten zugelassenen Herbiziden befindet sich kein einziges Gift.
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Mit Ameisenköderdosen (nicht -fallen) kann man keine Schnecken bekämpfen.
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Ein Knecht, der vor hundert Jahren das einzige damals bekannte Insektizid, Nikotinlösung, gespritzt hat, hatte anschließend einen Tag frei, bis er wieder halbwegs lebendig war. Das war ein richtig rustikales Gift, und so gut war die gute alte Zeit wohl doch nicht.
Wenn Du noch hundertfünfzig Jahre früher gehst: Damals hat man zur Bekämpfung von Ungeziefer eine Norbertsreliquie in einer Flurprozession über die Felder getragen. Die Nebenwirkungen waren unbedeutend, die Wirkung auch.
Wieauchimmer: Möglicherweise hast Du halt einen Rasen mit Rosenrabatten, so dass Du noch nicht beobachten konntest, was dieses Jahr mit Schneckenfraß so los ist. Beispielsweise in meinem Garten, in dem ich die Schneckenpopulation mit Bierfallen und Begünstigung von Fraßfeinden der Schnecken sonst recht gut im Griff habe, konnte ich dieses Jahr Kahlfraß bei Kartoffeln und Paprika beobachten - Kulturen, die den Ackerschnecken normalerweise ziemlich egal sind.
In diesem Garten wurde übrigens innerhalb der letzten zehn Jahre (seit ich ihn übernommen habe) kein Herbizid mehr angewendet. Das hindert mich nicht daran, Frostspanner mit Leimringen und Apfelwickler mit Pheromonfallen ein wenig zu kontrollieren, schlicht weil ich Äpfel lieber mag als die genannten Schmetterlinge.
Deinen missionarischen Eifer in Ehren, aber ich glaube, es ist nützlich, wenn Du Dich mit der Materie ein bissel beschäftigst und sie ein bissel differenzierter angehst.
Schöne Grüße
MM