Hündin scheinschwanger

Hallo!

Ich brauche mal Erfahrungswerte.
Meine Hündin ist, denke ich, schon wieder scheinschwanger. Nach der letzten Hitze war ich beim Tierarzt und der hat das festgestellt.
Jetzt war sie wieder heiss und verhält sich wieder genau so (frisst wenig, beim Spazierengehen sehr träge).

Der Tierarzt hat mir eigentlich empfohlen sie kastrieren zu lassen, aber ich möchte das nicht.
Ich möchte aber auch nicht nach jeder Hitze zum Tierarzt rennen, sie spritzen lassen, damit es ihr wieder besser geht.
Außerdem meinte der Tierarzt, dass das Risiko höher wäre, dass sie eine Gebärmutterentzündung bekommt und das möchte ich natürlich auf keinen Fall!

Ich bin ehrlich gesagt ein wenig ratlos.
Wird meine Hündin jetzt nach jeder Hitze scheinschwanger?
Soll ich sie doch kastrieren lassen?
Kann ich irgendwas tun, damit es ihr jetzt besser geht ohne zum Tierarzt zu rennen und sie piksen zu lassen? Gibt es irgendwelche Medikamente oder Mittelchen, die auch ich ihr geben kann, damit das aufhört?

Ich bin sehr dankbar für alle Tipps.

Liebe Grüße

Hi

Der Tierarzt hat mir eigentlich empfohlen sie kastrieren zu
lassen, aber ich möchte das nicht.

Warum? Was spricht aus Deiner Sicht dagegen?
Wenn ich Dein Posting lesen, scheinen sich nur Vorteile für Deinen Vierbeiner zu ergeben, wenn Du den Eingriff machen läßt

irgendwelche Medikamente oder Mittelchen, die auch ich ihr
geben kann, damit das aufhört?

Wieso mit Medikamenten usw. quälen, wenn man der Sache ein für allemal ein Ende machen und kann und dazu noch ein Krebsrisiko senken kann?

Gruß
Edith

Hallo,

ich stimme voll zu.

Kastrieren lassen und die Sache ist erledigt.

Ich verstehe sowieso nicht. warum Tiere, die nicht zur Zucht eingesetzt werden, unkastriert rumlaufen. Macht 1. nur Ärger (wie man hier gut sieht) und man hat 2. immer das Risiko, dass doch mal aus Versehen eine Hündin gedeckt wird.

Liebe Grüße

Amanda

Hallo

Ich brauche mal Erfahrungswerte.
Meine Hündin ist, denke ich, schon wieder scheinschwanger.
Nach der letzten Hitze war ich beim Tierarzt und der hat das
festgestellt.
Jetzt war sie wieder heiss und verhält sich wieder genau so
(frisst wenig, beim Spazierengehen sehr träge).

Jede erfolglose Hitze hat eine mehr oder weniger ausgeprägte Scheinschwangerschaft zur Folge, weil der Zyklus der Hündin einfach weiterläuft, egal ob sie nun wirklich trächtig ist oder nicht.

Der Tierarzt hat mir eigentlich empfohlen sie kastrieren zu
lassen, aber ich möchte das nicht.

Wenn keine gesundheitlichen Probleme der Hündin dagegen sprechen, was lässt Dich zögern?
Was hast Du denn für eine Rasse/Mischling und wie schwer ist sie?

Ich möchte aber auch nicht nach jeder Hitze zum Tierarzt
rennen, sie spritzen lassen, damit es ihr wieder besser geht.
Außerdem meinte der Tierarzt, dass das Risiko höher wäre, dass
sie eine Gebärmutterentzündung bekommt und das möchte ich
natürlich auf keinen Fall!

Das ist tatsächlich so. Hündinnen die ihre Hitze ständig leer aussitzen haben große Chancen eine Gebärmuttervereiterung zu bekommen. Diese Erkrankung ist lebensgefährlich und die Gebärmutter muss dann in einer Not-OP entfernt werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Pyometra
Dann doch lieber eine kalkulierte OP, findest Du nicht?

irgendwelche Medikamente oder Mittelchen, die auch ich ihr
geben kann, damit das aufhört?

Es gibt die sog. Läufigkeitsspritze bzw 5 Monatsspritze aber auch das sind Hormone und auch sie haben schwere Nebenwirkungen wie zB Zunahme des Risikos an Gesäugetumoren zu erkranken, sie verhindert nicht die Gebärmuttervereiterung und kann Diabetes begünstigen.

Gruß
Maja

Ich brauche mal Erfahrungswerte.
Meine Hündin ist, denke ich, schon wieder scheinschwanger.

Hallo,

erfahrungsgemäss (eine unserer Hündinnen konnte mit einer Gebärmutterentzündung nur ganz knapp gerettet werden, sie hatte bei der Notoperation mehr als einen Liter Eiter im Bauch) wird es weder mit der Scheinschwangerschaft noch mit Gebärmutterentzündungen besser, im Gegenteil, nach jeder Läufigkeit wird es ein bisschen schlimmer, und wenn man zu lange wartet, stirbt der Hund (nicht an der Scheinschwangerschaft natürlich).

Also dringende Empfehlung: lass sie operieren, solange sie noch gesund und kräftig ist. Wenn sie mal alterschwach ist oder krank, kann man ihr womöglich garnicht mehr helfen.

Gruss Reinhard

Hallo Maja,

Es gibt die sog. Läufigkeitsspritze bzw 5 Monatsspritze aber …

Die „Antibabyspritze“ hat keinen Einfluss auf die Scheinschwangerschaft. Der Zyklus läuft normal weiter, lediglich die äußeren Läufigkeitssymptome werden unterdrückt.

Gruß

Johnny

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Hallo,

weil hier bislang die Kastration eher angepriesen wird, will ich noch ein paar Argumente dagegen einbringen, damit sich die Fragestellerin eine breiter gefächerte Übersicht verschaffen kann:

Nachteile einer Kastration bei Hündinnen können sein:

  • unerwünschte Verhaltensänderung, d.h. die Östrogene, die eher „dämpfenden“ Hormone, werden durch die Kastration einer Hündin quasi wegrationalisiert, manche Hündinnen entwickeln so eine gesteigerte/übersteigerte Aggressionsbereitschaft
  • mögliche Inkontinenz
  • möglicher massiver Fellzuwachs

Von meinen drei Hündinnen ist eine intakt, zwei sind kastriert, die letzteren sind beide inkontinent aufgrund der Kastration. Das scheint übrigens auch für die Hündinnen extrem unangenehm zu sein, sich nicht sauber halten zu können.
Ich wünschte, ich hätte sie intakt kennenlernen dürfen - für mich kommt eine Kastration bei einer Hündin nur aus gesundheitlichen Gründen in Frage, sollte sie also z.B. unter extremen Scheinschwangerschaften oder unter wiederholter Pyometra leiden. Übrigens muss nicht jede Pyometra automatisch operiert werden, wenngleich es natürlich je nach Massivität ohne Frage lebensbedrohlich sein kann.

Das Krebsrisiko übrigens sinkt meines Wissens nur signifikant bei einer Frühkastration, spätere Kastrationen haben keinen Einfluss mehr auf die Krebshäufigkeit. Gegen eine Frühkastration wiederum spricht in meinen Augen die mangelnde Entwicklung in dem Alter.

Viele Grüße,
Anna

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Hallo Johnny,

Es gibt die sog. Läufigkeitsspritze bzw 5 Monatsspritze aber …

Die „Antibabyspritze“ hat keinen Einfluss auf die
Scheinschwangerschaft. Der Zyklus läuft normal weiter,
lediglich die äußeren Läufigkeitssymptome werden unterdrückt.

Ok interessant, danke das wußte ich nicht. Wieder was gelernt. :o)

Gruß
Maja

Hallo,

Nachteile einer Kastration bei Hündinnen können sein:

  • unerwünschte Verhaltensänderung, d.h. die Östrogene, die
    eher „dämpfenden“ Hormone, werden durch die Kastration einer
    Hündin quasi wegrationalisiert, manche Hündinnen entwickeln so
    eine gesteigerte/übersteigerte Aggressionsbereitschaft

Das trifft hauptsächlich auf Hündinnen zu, die zuvor schon recht dominant waren.
Kastrierte Hunde können unter Umständen von Artgenossen nicht eindeutig einem Geschlecht zugeordnet werden, das kann auch Probleme nach sich ziehen aber hier ist dann einfach der Halter gefragt.

  • mögliche Inkontinenz

Tirtt bei Hündinnen jenseits der 20kg tatsächlich häufiger auf, aber selbst das hat der Tiererazt idR in den meisten Fällen schnell wieder im Griff. Bei Hündinnen unter 20Kg sind es nur ganz wenige.

  • möglicher massiver Fellzuwachs

Es gibt bei Hunderassen die besonders viel glänzendes Deckhaar haben, also eine besondere Fellstruktur, wie zB der Irische Setter, der Langhaardackel und auch Münsterländer und Cocker.
Bei diesen Rassen kann es nach der Kastration zu einem erhöhten Wachstum des Wollfelles kommen. Das Fell ähnelt dann im Gesamtbild dem Babyfell, es wird dann stumpfer und feiner.
Interessanterweise passiert aber genau das bei frühkastrierten Hunden nur sehr viel seltener.

Ich wünschte, ich hätte sie intakt kennenlernen dürfen - für
mich kommt eine Kastration bei einer Hündin nur aus
gesundheitlichen Gründen in Frage, sollte sie also z.B. unter
extremen Scheinschwangerschaften oder unter wiederholter
Pyometra leiden. Übrigens muss nicht jede Pyometra automatisch
operiert werden, wenngleich es natürlich je nach Massivität
ohne Frage lebensbedrohlich sein kann.

Das Problem bei einer Pyometra ist ja, dass wir die Anfänge dieser Erkrankung oft gar nicht mitbekommen.
Sie entsteht zyklusbedingt wenn der Muttermund weich ist und damit durchlässig für allerhand Keime. Der Muttermund schliesst sich wieder und die Keime können sich, kuschelig und sicher eingeschlossen, munter vermehren.
Das heißt die Entzündung brodelt da schon eine ganze Weile vor sich hin, bevor uns vielleicht Veränderungen an der Hündin auffallen.
Der Eiter sammelt sich da unter Umständen schon in beträchtlichen Mengen…
Nur ganz selten kommt es dazu, dass die Hündin Ausfluss hat und der Tierhalter erkennt dass da etwas nicht stimmt.
Ein Symptom dafür dass hier höchste Eisenbahn ist, wäre zB geistergerter Durst, ebenso gesteigerter Harnabsatz, Fressunlust es muss noch nichtmal eine erhöhte Temperatur vorliegen.

Das Krebsrisiko übrigens sinkt meines Wissens nur signifikant
bei einer Frühkastration, spätere Kastrationen haben keinen
Einfluss mehr auf die Krebshäufigkeit. Gegen eine
Frühkastration wiederum spricht in meinen Augen die mangelnde
Entwicklung in dem Alter.

Die Gefahr an Gesäugetumoren zu erkranken lässt sich nur drastisch senken, wenn die Hündin vor der ersten Läufigkeit kastriert wurde. Das stimmt.
Hormongaben in Form von Spritzen oder Pille erhöhen das Risiko zu erkranken aber noch zusätzlich.

Eine Frühkastration bei einer Hündin hat im Gegensatz zum Rüden keine Auswirkungen auf die körperliche Entwicklung.
Das Verhalten einer frühkastrierten Hündin bleibt idR verspielter und kindlicher.

Was man eventuell auch als Nachteil sehen könnte, was man aber auch durch eine angepasste Fütterung in den Griff bekommt, ist der gesteigerte Hunger, der bei einigen kastrierten Hündinnen auftritt.

Gruß
Maja

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Hallo Maja,

[…] hier ist dann einfach der Halter gefragt.

wohl wahr, ich hielt es nur für wünschenswert, mögliche Verhaltensänderungen überhaupt anzusprechen, damit man sich dessen einfach erstmal bewusst ist und das in Entscheidungsprozesse mit einbeziehen kann

Inkontinenz […] selbst das hat der Tiererazt idR in den meisten Fällen schnell wieder im Griff

ja, aber um welchen Preis? Üblich ist u.a. die Verordnung eines Sympathomimetikums, also eines Medikaments, das den Sympathikusnerv stimuliert. Der reguliert bekanntlich nicht nur die Blasenfunktion, sondern hat Einfluss auf das gesamte vegetative Nervensystem, also Herz- und Kreislaufsystem, Stoffwechsel, Darmtätigkeit, uvm.
Mir persönlich wäre es erheblich lieber, wenn ich meiner Hündin das ersparen könnte, darum will ich schlichtweg darauf aufmerksam machen, dass Inkontinenz eine Folge der Kastration sein kann.

Bei diesen Rassen kann es nach der Kastration zu einem
erhöhten Wachstum des Wollfelles kommen. Das Fell ähnelt dann
im Gesamtbild dem Babyfell, es wird dann stumpfer und feiner.

nichts anderes als die Möglichkeit habe ich erwähnt - allerdings kommt das nicht nur bei diesen Rassen vor, auch wenn es hier gehäuft in Erscheinung tritt. Ich habe dabei übrigens weniger das Aussehen des Fells im Auge, mehr die Struktur: massives Unterwollwachstum ist insbesondere bei langhaarigen Hunden mühsam in der Pflege und unnötig heiß im Sommer.

Das Problem bei einer Pyometra ist ja, dass wir die Anfänge
dieser Erkrankung oft gar nicht mitbekommen.

Vielleicht ist auch hier ein wenig mehr der Halter gefragt - ganz sicher gibt es Verläufe, die man anfänglich nur sehr schwer wenn überhaupt mitbekommt. Deutlich häufiger habe ich erlebt, dass sehr wohl Veränderungen auftraten, die die Besitzer aber nicht wahrgenommen haben, und sei es „nur“ eine veränderte Reaktion der Umwelt, also z.B. Rüden, die häufig mit deutlich mehr Interesse auf eine Hündin mit Pyometra (auch mit geschlossener) reagieren.
Zudem wissen meiner Erfahrung nach erstaunlich wenige Besitzer von intakten Hündinnen überhaupt, was eine Gebärmutterentzündung ist und wann sie vor allem auftreten kann, sodass vielfach Symptome auch einfach übersehen werden.

Hormongaben in Form von Spritzen oder Pille erhöhen das Risiko
zu erkranken aber noch zusätzlich.

Das stimmt natürlich, ist aber für mich gar nicht die Alternative zum Nicht-Kastrieren. Wenn ich nicht gewährleisten kann, dass meine Hündin nicht gedeckt wird, ist in der Tat über eine Kastration nachzudenken.

Viele Grüße,
Anna

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Hallo Anna,

sicherlich sollte man bei dem Thema Kastration viele Argemuente für und wider abwägen.

Die Hündin meiner Mutter ist jetzt fast 11 Jahre alt und wurde vor der ersten Läufigkeit kastriert.

Nachteile einer Kastration bei Hündinnen können sein:

  • unerwünschte Verhaltensänderung, d.h. die Östrogene, die
    eher „dämpfenden“ Hormone, werden durch die Kastration einer
    Hündin quasi wegrationalisiert, manche Hündinnen entwickeln so
    eine gesteigerte/übersteigerte Aggressionsbereitschaft

Kann ich bei ihr überhaupt nicht erkennen; und sie ist ständig mit meinem Hund (kastrierter Rüde) zusammen und täglich mit anderen Hündinnen und Rüden in Kontakt.

  • mögliche Inkontinenz

Hat sich bisher nicht eingestellt. Soweit ich weiß, ist es wissenschaftlich auch nicht erwiesen, dass ein direkter Zusammenhang besteht. Kann natürlich kommen, aber besser als ein Leid unter ständiger Läufgkeit und eventueller Krebsgefahr.

  • möglicher massiver Fellzuwachs

Dazu kann ich nichts sagen, da die Hündin ohnehin immer ein „Fellmonster“ war! :smile: Aber sie wird 2-3x im Jahr von ihrer Haarpracht erleichtert.

Von meinen drei Hündinnen ist eine intakt, zwei sind
kastriert, die letzteren sind beide inkontinent aufgrund der
Kastration. Das scheint übrigens auch für die Hündinnen extrem
unangenehm zu sein, sich nicht sauber halten zu können.
Ich wünschte, ich hätte sie intakt kennenlernen dürfen - für
mich kommt eine Kastration bei einer Hündin nur aus
gesundheitlichen Gründen in Frage, sollte sie also z.B. unter
extremen Scheinschwangerschaften oder unter wiederholter
Pyometra leiden. Übrigens muss nicht jede Pyometra automatisch
operiert werden, wenngleich es natürlich je nach Massivität
ohne Frage lebensbedrohlich sein kann.

Meine beiden Hündinnen aus meiner Kindheit wurden mit Hormonen behandelt (das war Ende der 70er/Anfang der 80er Jahre), da wir auf dem Lande wohnen und beides „Hofhunde“ (u.a. Hovawart) waren und sie schlecht „einsperren“ konnten - da standen die Rüde hier auch Schlange.

Beide Hündinnen sind an Gesäugekrebs gestorben. Daher käme für mich nie wieder eine Hormonbehandlung in Frage.

Das Krebsrisiko übrigens sinkt meines Wissens nur signifikant
bei einer Frühkastration, spätere Kastrationen haben keinen
Einfluss mehr auf die Krebshäufigkeit.

Das ist auch mein Wissensstand!

Gegen eine
Frühkastration wiederum spricht in meinen Augen die mangelnde
Entwicklung in dem Alter.

Sowohl die Hündin meiner Mutter als auch mein Rüde wurden frühzeitig kastriert. Eine „mangelnde Entwicklung“ kann ich bei beiden nicht feststellen.

Viele Grüße

Kathleen

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Hallo!

Vielen Dank für eure zahlreichen Reaktionen.
Ich glaube ich habe mich entschieden sie kastrieren zu lassen…
Sie ist eine kleine Shih-Tzu Hündin (hat übrigens auch letztes Jahr Babies bekommen)und da ihr geschrieben habt, dass Inkontinenz nach einer Kastration eher nur bei größeren Rassen vorkommt, denke ich, ist das Risiko geringer, als sie ständig scheinschwanger werden zu lassen und nacher eine Gebärmutterentzündung zu riskieren.

Was kostet eine Kastration?
Ich habe mal gehört 300-350€, was natürlich nicht wenig ist…

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