Hund jault - was tun?

Hallo Experten,

wir haben ein Problem mit unserer Schäfer-Hündin, gerade 1 Jahr alt geworden. Sie jault, wenn sie alleine ist bzw. sich wohl alleine fühlt. Dabei ist es egal, ob sie sich im Hause oder in der Hütte aufhält. Wenn sich jemand im Haus befindet und das Gejaule losgeht, genügt ein kurzes Wort und es herrscht dauerhaft Ruhe. Falls sie draußen ist und jemand wegfährt, verstummt das Gejaule auf Ansprache hin für kurze Zeit, dann geht’s wieder los o d e r sie zeigt (wie in den allermeisten Fällen) keine Reaktionen.
Wenn alle das Haus verlassen (was nur alle paar Wochen für wenige Stunden mal vorkommt, in der Regel versucht ein Familienmitglied beim Hund zu bleiben) geht wohl umgehend das Geheule los – zum Leidwesen zweier Nachbarn, die im gleichen Nachbar-Haus wohnen und sich wohl gegenseitig beeinflussen. Die anderen umgebenden Nachbarn beklagen sich – auch auf Nachfrage hin – nicht.
Versuche das Heulen einzudämmen (Decke mit vertrautem Geruch, Spielzeug, Leckerlis, etc.) zeigen keine (dauerhafte) Wirkung. Erstaunlicherweise war das Jaulen anfangs nicht vorhanden. Es hat sich erst in den letzten Monaten so ergeben, was für uns nicht ganz nachvollziehbar ist. Wenn der Hund nachts draußen ist, gibt es auch keine Probleme. Das ist er gewohnt. Tagsüber ist er in der Regel drinnen.

Problem: Wie kann man das Gejaule verhindern, was insbesondere problematisch ist, da man ja bei Abwesenheit nicht mehr auf den Hund einwirken kann. Den Hund im Auto mitnehmen geht auch nur in Ausnahmefällen. Er verträgt kein Autofahren.

Ein Nachbar ist wohl besonders verärgert (das liegt aber sicherlich auch an seinem Persönlichkeitstyp). Er fordert von uns den Hund abzuschaffen (unser Hund sei nicht normal), wirft Gerichtsurteile in den Briefkasten ein und droht mit juristischen Schritten. So wie wir ihn einschätzen wird er das wohl auch demnächst machen.
Zusatzfrage: Kennt sich jemand mit der Rechtslage aus?

Sind für jeden Rat dankbar! Ciao, Christoph.

Hi,
lies dir das mal durch…meist lieben unsere Tierchen das Drama und je mehr wir darauf reagieren, desto dramatisieren sie…:smile:)http://www.clicker.de
Es ist ein Training für Hunde…(aber bei meinem schreienden Papagei hat es auch gewirkt)

Gruß
Adele

Hallo Christoph!

Bei uns zu Hause ist es ähnlich. Meine Schäfermix-Hündin jault etwa 10 bis 30 Minuten, wenn sie allein zu Hause ist. Sie ist 8 Jahre alt, kennt das Alleinbleiben von klein auf.
Ich war vor gut einem Jahr etwa 6 Monate fast ständig zu Hause, seitdem ist sie mit Unterbrechung ein paar Stunden alleine.
Wir habend as Ganze erst durch unseren Vermieter erfahren, dem gings aber gar nicht ums Jaulen, so dass sowohl vom Vermieter als auch den Nachbarn keine Probleme drohen. Dumm nur, dass wir umziehen wollen. Entweder wir haben das riesen Glück, ein alleinstehendes Haus zu bekommen, oder wir müssen hier wohnen, bis der Hund nicht mehr ist.
Denn, und da verstehe ich auch eure Nachbarn, ein jaulender Hund nervt einfach. Man kann und muss akzeptieren, wenn der Hund mal ein, zwei Beller loslässt, wenn er was gehört hat, aber alles, was länger dauert, geht einem wirklich sehr auf die Nerven. Und das sage ich, die jeden Tag mit Tieren zusammen arbeitet.
Mein Hund war auch schon mit auf meiner Arbeit, aber selbst da jault und bellt sie, weil sie nicht direkt bei mir sein kann. Nach drei Tagen hab ich sie wieder zu Hause gelassen, weil es mir zu sehr auf die Nerven gegangen ist (mitgenommen hatte ich sie, weil ich eine OP-Wunde beaufsichtigen musste).
Es gibt evrschiedene Ansätze, die zu einer Lösung führen können…
Das erste wäre ein Training, um dem Hund das alleinbleiben (wieder) richtig beizubringen…d.h. erst nur für 5 Minuten alleine lassen, wenn sie still ist, zu ihr und loben, dann langsam steigern. Ansonsten darf sie während der Zeit aber auf keinen Fall alleinbleiben. Das ist die Methode, die am erfolgversprechendsten ist, und, wie ich finde, fast jedem arbeitenden Menschen unmöglich, weil sie zu viel Zeit in Anspruch nimmt.
Die zweite Methode ist ein Verhaltenstraning, das sollte man sowieso immer mit den anderen Methoden kombinieren. Wenn man geht, null Aufhebens davon machen, es ist nichts besonderes. Kein Verbaschieden vom Hund, kein nichts. Davor am besten etwa 20 Minuten ignorieren bzw. so wenig wie möglich beachten. Wenn sie alleine ist, leise das Radio laufen lassen. Bei der Rückkehr auf kein grosses Trara machen, eine kleine Begrüssung ist ok, aber kein Jahrtausendjubel.
Mein Hund bekommt zusätzlich immer was leckeres zu nagen, wenn ich losgehe, ein stück Scwheineohr oder Ochsenziemer z.B.
Anfangs wollte sie nichts fressen, aber irgendwann hats klick gemacht, und seitdem stürzt sie sich darauf und schaut nichtmal, wenn ich gehe. Zusätzlich bekommt sie ihr Futter hingestellt, sie bekommt wegen ihrem Magen mehrere kleine Portionen täglich, und hat dadurch immer Apetit.
Was ich als Tipp bekommen habe, war, die Schlafzimmertür offen zu lassen. Dort riechts am meisten nach uns, und da steht auch ihr Korb, in dem sie dann liegt.
Als letzte Möglichkeit gibt es noch Tabletten, eine Art Psychopharmakum. Sie relativ teuer, und man sollte sie auch nur geben, wenn der Hund wirklich sehr unter der Trennung leidet bzw. keine andere Möglichkeit hilft.
Bei uns haben die Tabletten nur eine positive Wirkung gehabt…seitdem frisst man Hund Tabletten ohne jegliche Probleme…ansonsten hats nix gebracht. Kommt halt auf den Hund drauf an.
Grundsätzlich dreht es sich immer darum, dass der Hund eben ein rudeltier ist und sich alleingelassen verlassen fühlt. Bei einem Welpen kann das regelrecht existenzängste auslösen, denn der wäre ohne sein Rudel in der freien Natur verloren. deshalb ist eben auch die ganz behutsame Gewöhnung ans alleinsein so wichtig.

wir haben ein Problem mit unserer Schäfer-Hündin, gerade 1
Jahr alt geworden.

Sie ist natürlich auch gerade in der Pubertät…evt. probiert sie zur Zeit, ob sie euch durchs jaulen nicht wieder dorthin bekommt, wo sie möchte, nämlich zu ihr?

Wenn der Hund nachts draußen
ist, gibt es auch keine Probleme. Das ist er gewohnt. Tagsüber
ist er in der Regel drinnen.

Muss sie denn nachts draussen sein?
Für mich bedeutet artgerechte Hundehaltung, dass mein Hund auch nachts in meiner Nähe sein darf. Sie hat ihren Korb direkt am Fussende vom Bett, schläft aber meistens unter mir unterm Bett. Das kommt auch ihrem Nähebedürfnis sehr entgegen.
Übrigens habe ich geplant, falls wir denn unser Häuschen finden, dass ein zweiter Hund dazukommt. Entweder jaulen sie dann zusammen, oder es gibt Ruhe. Auf jeden Fall verringert sich das allein-sei-gefühl, und das ist mir wichtig, mir tuts in der Seele weh, wenn ich sie allein lassen muss, weil ich eben weiss, dass es ihr viel ausmacht.

Den Hund im Auto mitnehmen geht auch
nur in Ausnahmefällen. Er verträgt kein Autofahren.

Hilft auch nicht immer, meine jault auch im Auto wahre Arien *g*

Zusatzfrage: Kennt sich jemand mit der Rechtslage aus?

Meines Wissens nach ist es so, dass der Hund pro Tag höchstens eine halbe Stunde bellen darf, und das jeweils höchstens 10 Minuten am Stück. Danach ist es dann nicht mehr zumutbar…ach ja, und natürlich nur ausserhalb der Ruhezeiten, also weder nachts noch frühmorgens…aber da bist Du im Rechtsbrett besser beraten, da weiss es sicher jemand :smile:

Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen!

Ansonsten ist der Tierarzt Deines Vertrauens auch immer ein guter Ansprechpartner.

Ich wünsceh euch viel Erfolg!

Liebe Grüsse
Bine samt Shaddy

Nabend

Unser Hund hat immer gebellt wenn keiner daheim war, aber da es niemanden störte haben wir auch nie was unternommen. Vor paar Monaten hab ich in England eine Tiersendung gesehen wo ein Tierpsychologe verschiedene Probleme von Zuschauern löste mit ihrem Vierbeiner.

Da war eine Dame mit 2 Doggen die immer zu jaulen begannen wenn sie außer Haus war. Der Mann hat eine Kamera da gelassen und die Frau wurde weggeschickt, keiner war in der Wohnung.
Als die Hunde mit dem Jaulen begannen musste die Frau bei sich selber anrufen. Sie hatte einen Anrufbeantworter, nach der Textansage sprach sie mit den Hunden (das sie aufhören sollen), die auch stoppten und horchten und dann die ganze Zeit ruhig waren. Weil sie doch überwacht und Frauchens ermahnende Stimme hörten wurden obwohl keiner da war :wink:
Die Kamera hat nur alles fürs TV dokumentiert.
Der meinte zum Schluß noch das die Hunde komplett aufhören zu jaulen wenn sie merken das, obwohl keiner da ist, doch einer da ist.

Dafür braucht man freilich keine Kamera, reicht wenn ihr aus dem Haus seid und aus dem Blickfeld des Hundes, ihn aber noch hören könnt wenn er zu jaulen beginnt (vielleicht beim Nachbarn, damit er sieht das ihr euch schon Mühe gebt das Prob zu lösen). N AW hat ja heute fast jeder irgendwo rumzuliegen :wink:

MfG

Hallo!
Der Hund muss lernen, dass es für ihn sinnvoller und erfolgreicher ist, wenn er still ist. Ich würde das Haus verlassen und mich in der Nähe postieren, so dass ich das Jaulen noch hören kann. Wenn der Hund dann jault - ignorieren!!
Ist er aber mal für einen kurzen Moment still, dann sofort zu ihm gehen und ihn loben. Wenn der Hund jault und daraufhin Ansprache bekommt, dann nimmt er an, dass sein Jaulen erfolgversprechend ist und man sich anschließend um ihn kümmert. Wird das Jaulen jedoch ignoriert und im Gegenzug kurze Ruhepausen besonders belohnt, dann wird der Hund sich merken, dass es sinnvoll ist, leise zu sein, weil dann eher die Möglíchkeit besteht, dass er Ansprache bekommt. So wird es auf jeden Fall bei Welpen gemacht, die ans Alleinsein gewöhnt werden müssen. Warum der Hund nach einem Jahr plötzlich jault, ist merkwürdig. Vielleicht ist ihm mal was passiert, als er allein war und er fürchtet sich jetzt. Das müsste man herausfinden - was allerdings schwierig ist.

Zum Problem des Nachbarn, der mit Gerichtsurteilen droht:
Unser Nachbar hat uns vor einiger Zeit auch mal angezeigt, weil unser Hund im Garten bellt. Es gibt bestimmte Auflagen darüber, wie lange und wie oft ein Hund bellen darf. Solange er beispielsweise nie länger als 10 Minuten am Stück bellt oder jault, kann euch niemand was anhaben. Ihr könnt euch da beim Ordnungsamt erkundigen.
Viel Erfolg!
Galli

Danke
Erst mal „Danke“ für die zahlreichen Vorschläge. Werden im „Familienrat“ darüber diskutieren.

Zusätzlich werde ich beim demnächst anstehenden Tierarztbesuch den Arzt interviewen und die Hundetrainierin vom Hundeplatz. Hoffe, daß wir danach eine brauchbare Lösung finden…

Ciao, Christoph.