Ich brauche Vorschläge

Hallo Leute,

jetzt sitze ich schon 4 Tage vor der Trauerkarte und mir fällt nichts ein.
Was schreibt man einer Frau, die vor 2 Jahren ihren Mann durch eine wirkliche Kleinigkeit verloren hat und deren Sohn sich jetzt das Leben genommen hat?
Mir fallen keine passenden Worte ein.
Vielleicht habt Ihr eine Idee. Etwas religiöses wäre nicht verkehrt.

Vielen Dank und Gruß,
Joe

Möglicherweise könnte es helfen, wenn Du ihr genau das schreibst, in etwas anderen Worten: dass Dir in dieser Situation die Worte fehlen, Du aber in Gedanken bei ihr bist?
Ich glaube, mir würde so etwas mehr helfen als irgendwelche Platitüden, weil ich dann das Gefühl bekäme, dass wirklich noch jemand da ist, der an mich denkt.
Cess

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

…schau mal unter http://aphorismen.de unter Abschied, Trauer,
etc.
ein Auszug:

Dann hinauf zum Glanz der Ferne
Wirst du fliehn; und tausend Sterne,
All die stillen kleinen Sterne
Wirst du durch zwei helle Tränen
Groß wie Sonnen zittern sehn.
Hans Carossa (1878 - 1956), deutscher Arzt, Lyriker und Erzähler

Hallo Joe,

Mir fallen keine passenden Worte ein.

Ich habe die Geschichte nur am Rande mitbekommen, aber schreib genau das! Ein ehrliches ‚mir fehlen die Worte‘ ist viel mehr wert, als irgendwelche schwülstigen Beileidsbekundungen…

Etwas religiöses wäre nicht
verkehrt.

Oje… Mit Religion habe ich es nicht so, aber das hier finde ich echt schön (soll von Augustinus sein)

Weine nicht, wenn du mich liebst Der Tod bedeutet nichts.
Ich bin nur auf die andere Seite gegangen.
Ich bin ich.
Du bist du.
Das, was wir füreinander waren, wir sind es immer noch.
Gib mir den Namen, den du mir immer gegeben hast.
Sprich zu mir, wie du es immer getan hast.
Verwende keinen anderen Ton.
Nimm keinen salbungsvollen oder traurigen Ton an.
Fahre fort über das zu lachen, was uns zusammen lachen gemacht hat…
Bete, lache, denke an mich, bete mit mir.
Dass mein Name zu Hause ausgesprochen wird, wie er es immer wurde, ohne irgendeinen schwülstigen Ton, ohne eine Spur von Schatten.
Das Leben bedeutet das, was es immer bedeutet hat.
Es ist, was es immer gewesen ist; der Faden ist nicht durchtrennt.
Warum sollte ich außerhalb deines Blickes sein!
Ich bin nicht fern, nur auf der anderen Seite des Weges…
Du siehst, alles ist gut.
Du wirst mein Herz wiederfinden, du wirst geläuterte Zärtlichkeiten wiederfinden.
Trockne deine Tränen, und weine nicht, wenn du mich liebst.

Beste Grüße

Tessa

Huhu!

Ging mir im Sommer so ähnlich, als ich eine Karte an einen Bekannten geschrieben habe, der seine Frau bei einem Motorradunfall verloren hatte und der nun mit zwei Kleinkindern alleine dastand. Ich wusste auch nicht recht wie ich das Gefühl ‚So eine Schei***‘ etwas passender forumulieren sollte.

Ich habe für die eine Seite den Spruch von Albert Schweitzer genommen:

Das einzig Wichtige im Leben
sind die Spuren von Liebe,
die wir hinterlassen,
wenn wir weggehen.

Und auf die andere habe ich sinngemäss sowas geschrieben, wie unfassbar und unbegreiflich dieser Unfall doch ist. Wie extrem sinnlos uns das doch alles erscheint und dann habe ich allen noch unendlich viel Kraft für die Zukunft gewünscht und mit lieben und mitfühlenden Grüßen geschlossen

Vielleicht ist da eine Anregung für dich dabei?

Bye, Vanessa

PS: Ich habe damals auch oft zu hören gekriegt, schrieb doch,
was du fühlst, aber, wie oben gesagt ‚So eine verfl*** Sch***!! Warum nur?‘ schreibt man einfach nicht auf eine Trauerkarte! Das sollte man schon etwas anders formulieren.

Vorschlag
Hallo Jörg,

„Ich denke an Dich/Euch und trauere mit Dir/Euch.“

Vielleicht gibt es auch die Möglichkeit, dass Du mit ihr reden kannst. face-to-face oder telefonisch. Vielleicht musst Du gar nicht viel sagen, sondern einfach nur hören, was sie sagt.
Du hilfst ihr (und Dir) damit sehr.

Martin

Vielen Dank!!!
Hallo,

nach einer Woche habe nun endlich die Karte geschrieben.
Komischerweise hat der Platz kaum ausgereicht.
Es wurde ein Mix aus Euren Vorschlägen und meinen Gedanken.

Also nochmals Danke und Gruß,
Joe

Gefällt mir sehr gut …
… Dein Text von Augustinus(?)

Gruß Rosi