Ich hasse mein Leben!

Hallo,

ich hasse mein Leben, hab auch schon mal an Selbstmord gedacht.

Ich fang einfach mal an zu erzählen…

Also, ich bin fast 16. Aber trotzdem verfolgt mich mein ganzes Leben von klein auf. Als ich 3 Jahre alt war, haben sich meine Eltern getrennt, ich weiß noch genau, wie mein Vater zu mir ins Zimmer gekommen ist und sich von mir verabschiedet hat, und das belastet mich sehr, auch, wenn es schon sehr lange her ist, aber als ich sechs war, hat meine Mutter einen Mann geheiratet, den ich jetzt über alles hasse, wegen ihm ist meine Familie fast auseinander gebrochen. Wegen ihm hat meine Mutter das Trinken angefangen und musste 16 Wochen in Kur. Ich hatte eine Freundin, die einen schlechten Einfluss auf mich hatte, von der hab ich mich dann auch gelöst, aber damit habe ich sie sehr verletzt, ich war ihre einzige Freundin in der Klasse, vllt sogar an.der Schule, und hinterher hab ich mich entschuldigt und die ganze Schuld auf mich genommen, ich meine, es war ja auch meine Schuld, aber jetzt belastet sie mich sehr. Sie hält mir das ständig vor und versucht, sich zwischen mich und meine anderen Freunde zu drängen. Eigentlich hasse ich sie. Aber das kann ich ihr nicht sagen, ich würde sie wieder verletzen.
Damals, als meine Mutter in der Kur war, hat meine Tante das Jugendamt informiert und meine Schwester und ich wären fast von zu Hause weggeholt worden. Meine Tante dachte, mein Stiefvater würde uns schlagen, deswegen ist die Familie auch fast zerbrochen…

Ich habe das alles und noch einiges mehr in ein Heft geschrieben und im November 2012 einem Lehrer gegeben, dem ich vertraut habe, aber er hat mich so bitter enttäuscht, dass es immernoch wehtut wie am Tag, als ich erfahren hab, dass er das Heft weitergegeben hat, obwohl er gesagt hat, er tut das nicht. Ich verstehe zwar jetzt warum er das getan hat, ich hab ihm zwar auch fast ganz verziehen, aber ich sterbe immernoch innerlich, wenn ich ihn sehe oder daran zurück denke (diese Enttäuschung habe ich in einem anderen Beitrag näher erläutert). Und in diesen Lehrer bin ich jetzt auch noch verliebt. Ich bin so dumm!!! Er ist fast doppelt so alt wie ich, Lehrer, und er würde es niemals erwidern. Ich bin so dumm, wie kann ich mich nur in den verlieben?? Er hat mich mit diesem Vertrauensbruch so sehr verletzt. Das ist so peinlich, ich darf ihn nicht lieben!! Ich hasse mich dafür!!!

Jetzt musste ich mich gezwungenermaßen meiner Direktorin anvertrauen und sie hilft mir auch super (dass ich in meinen Lehrer verknallt bin, weiß sie nicht), aber ich habe ein schlechtes Gewissen. Sie war mit mir sogar schon bei einem Sozialarbeiter, aber zu dem will ich nicht mehr, aber das ist eine andere Geschichte. Sie ist die einzige, der ich noch vertraue, denn wegen dem Lehrer, der das Heft weitergegeben hat, habe ich ‚Bindungsangst‘. Ich vertraue NIEMANDEM mehr. Die Direktorin war eine absolute Ausnahme. Ich habe insofern ein schlechtes Gewissen, weil ich sie nerve. Sie sagt zwar, sie hilft mir gern, und sie möchte nicht, dass ich einfach nicht mehr komme, wenn irgendwas ist (wir haben nämlich eine Vereinbarung: Ich komme immer, wenn was ist, und dafür sagt sie niemandem etwas, und tut auch nix, was ich nicht möchte). Ein ehemaliger Schüler von ihr, hat sie mir erzählt, hat sich nämlich vor einen Zug geworfen, und sie hat Angst, dass mir sowas auch passieren könnte.

Ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen…wenn ich nie geboren wäre, wäre das alles nicht passiert. Meine Mutter hatte den Mann nicht kennen gelernt, die Familie wäre heil geblieben, meine Freundin wäre nie verletzt worden und ich hätte nie die Zeit meiner Lehrer sinnlos verschwendet…ich weiß nicht, was ich will, ich hasse mich einfach nur, für das, was ich bin!!! „Ich habe die Hilfe der anderen gar nicht verdient“, habe ich zu meiner Direktorin gesagt, „die Kinder in Afrika brauchen viel mehr Hilfe als ich! Ich bin gar nix dagegen! Hören Sie auf mir zu helfen!“ Aber sie hört nicht auf…

Bitte sagt mir, dass ich einfach lächerlich bin, dass das im Gegensatz zu anderen, gar keine Probleme sind. Ich habe schreckliche Schuldgefühle. Ich habe Angst, dass andere denken, dass ich mich wichtig machen und in den Mittelpunkt drängen will, aber das stimmt nicht, ich verzweifel fast an den Schuldgefühlen!! Bitte sagt mir, dass ich dumm bin!! Ich hasse mein Leben einfach, es ist so erbärmlich!! Ich hasse mich!!!

Hallo,

Leben ist Hard, später wird noch härter. Einfach dein Kopf Hoch und weiter leben, nicht aufgeben, einfach weiter leben und wird alles Super. Mein ganzes Leben auch verfolgte nur Pech, ich wollte schon aufgeben, aber ich sagte mir jeden Tag - niemals aufgeben. Jetzt ist alles OK. Jetzt ich kann sagen - ich lebe und nicht existiere.

Viel Erfolg und niemals aufgeben.

Grüß
DJmatsui

Hallo,
Ich möchte dir deinen Wunsch nicht erfüllen: ich muss dir sagen, du bist nicht dumm. Ich halte dich für sehr klug, weil du dein Umfeld extrem genau wahrnimmst. Mit Geduld wirst du vielleicht feststellen, dass das Leben mindestens zwei Seiten hat. Liebe Grüße Tatjana Lausch

Hallo,

ich kann Dir leider nicht mit Worten helfen.
Mit 16 fand ich das Leben teileweise auch sehr beschissen!
Heute bin ich 64 und manchmal ist das Dasein immer noch beschissen!
Lena

JaiJaiBD, Leben ist der wertvollste Besitz, du hast eine Aufgabe bekommen um daran zu wachsen, erfahre-erkenne-erlebe. -UND-

Mehr Mut zu dir selbst!
Wie das rechte Denken der Anfang der Lebensweisheiten ist, so ist die Tapferkeit ihre Vollendung, denn, wie Demosthenes sagt:" Durch dieses wird, was zu tun ist, geprüft, durch jene wird es gesichert."
Wer richtig zu denken gelernt hat, kann allem standhalten, wie Seneca lehrt und wie Marc Aurel gleich ihm darlegte und demonstrierte:
"Lass dich nie durch die Betrachtung deines Lebens in seiner Gesamtheit entmutigen, und fasse nicht alle Unannehmlichkeiten, die dich treffen könnten, nach Beschaffenheit und Menge auf einmal in Gedanken zusammen, sondern frage dich bei jedem gegenwärtigen Vorfall, was daran etwa nicht zu ertragen wäre. und erkenne, dass weder das Vergangene noch das Zukünftige, sondern immer nur das Gegenwärtige dich drücken könnte; dass es aber gemildert wird, wenn du denkst, wie kurz es ist, und dich auf die Kraft deiner Seele besinnst.

Denke nie, wenn etwas schwer erscheint, dass es nicht möglich sei, es zu meistern! Wenn etwas irgendeinem Menschen möglich war, ist es auch für dich erreichbar. Wage dich darum mutig an Dinge, an deren Durchführbarkeit du anfangs zweifelst, und vertraue der Überlegenheit der inneren Kraft über äußere Dinge und Umstände!
Sieh alles mit furchtlosen Augen an, da die Außendinge dein inneres Wesen nicht berühren können und Störungen deines Seelenfriedens nur in deiner Einbildung bestehen.

Dieser Mut zu dir selbst befähigt dich, sorgenfreier zu leben und mit zunehmender Gelassenheit jeweils das zu tun, was der Augenblick erfordert, festen Schrittes deinen Weg zu gehen und, wenn dir die Einsicht ob der rechten Richtung fehlt, in die Stille zu gehen und dem Genius in dir folgen.
Denn die äußeren Dinge und Umstände, die du mit Furcht oder Hoffnung fliehst oder suchst, kommen nicht zu dir, sondern du kommst gewissermaßen zu ihnen. Bekümmere dich darum nicht um sie; dann bleiben sie, wo sie sind, und können dir nichts anhaben. Wenn du so denkst und handelst, kannst du am Abend jeden Tages glückbewusst bekennen:
Heute habe ich wiederum alle Hindernisse und Widrigkeiten überstanden, weil ich sie in mir überwand. Ich bewahre Gelassenheit gegenüber dem, was von äußeren Ursachen herrührte, und Gerechtigkeit und Weisheit gegenüber dem, was durch mich selbst bedingt war. So begründete ich heute mein Wohlergehen und werde es morgen weiterhin ebenso tun.

Weise handelt, wer seine Seele vor jeder Richtung bewahrt, die eines Denkenden Wesens unwürdig ist, und seine Tätigkeit auf das beschränkt, was notwendig und gut ist."

Zitat aus SENECA, der Lebensmeister (K.O.Schmidt)

Alles Gute, wünsche ich dir Liebe, Weisheit und unendliche Kraft,
werde dir bewusst FF

Hallo JaiJaiBD,

Du hast mit Deinen bisherigen Erfahrungen allen Grund unzufrieden zu sein und Deine Reaktionen scheinen mir ziemlich normal.
Gehe mal davon aus, dass alles im Leben Veränderungen unterworfen ist, auch in Deinem, und dabei ist nicht gesagt, dass es Veränderungen zum Schlimmeren sein müssen. Kann gut sein, dass Du in absehbarer Zeit über Deine jetzige Niedergeschlagenheit hinwegkommst.

Zum Selbstmord:
Die großen Religionen unterstellen dafür schlimme Strafen, was ich persönlich für ziemlich unwahrscheinliche Drohungen halte. um Macht über Menschen auszuüben
Andererseits, wenn es eine Schöpfungskraft gibt, die diesen phantastischen Kosmos und auch Dein Leben in Gang gesetzt hat, dann ist es ihr gegenüber schon ein wenig undankbar, ein Leben so früh zu beenden.
Mir persönlich scheint es ziemlich wahrscheinlich, dass ich eine unendliche Zeit nicht gelebt habe und nach den nächsten paar Jahren auch nie wieder leben werde. Warum also ohne sehr wichtige Gründe wie absehbares schmerzvolles Sterben oder andere, zwingend hoffnungslose Entwicklungen diese im Vergleich zur Unendlichkeit winzige Lebenszeit wegwerfen?

Nimm weiter ruhig die Hilfe der Menschen an, denen Du bisher vertraut hast oder suche Dir Unterstützung bei den Einrichtungen die dafür und auch für Dich da sein sollten.

Die Liebe zu Deinem Lehrer ist wohl ziemlich schmerzhaft, auch weil sie aus vielerlei Gründen als aussichtslos erscheint. Was daran schön und positiv ist, dass Du zu solchen Gefühlen fähig bist - Deinen Gefühlen.

Wenn Du es schaffst, Dir noch eine Weile Leben zu gönnen, bin ich sehr sicher, dass Du genau diese Gefühle nochmal erleben wirst, und dann möglicherweise auch erwidert findest.
Ich drücke Dir alle Daumen!
Liebe Grüße…

Hallo,

danke für Deine intensive Schilderung Deines Problems bzw. Deiner Probleme.
Es tut mir leid, dass ich Deinem Wunsch nicht nachkommen kann, Dir zu bestätigen, dass Du lächerlich bist oder keine Probleme hast.
Du bist natürlich nicht lächerlich und hast ganz klar Probleme.
Probleme, bei denen man Dir, so wie Du schreibst, auch helfen möchte.
Sei es Deine Rektorin oder auch der Sozialarbeiter, der dafür ausgebildet ist Dir Lebensgerecht Ratschläge zu geben.
Du bist natürlich in einem Alter, Entschuldigung, wenn ich das so sage, wo Selbstzweifel, Frage nach dem Sinn des Lebens, Schuldgefühle für Dinge, für die Du nichts kannst, nicht außergewöhnlich sind.
Natürlich ist die Geschichte mit Deinen Eltern und besonders Deiner Mutter nicht schön. Aber Du bist nicht für das Leben Deiner Eltern verantwortlich. Du bist nicht für die Trennung Deiner Eltern verantwortlich. Du bist nicht dafür verantwortlich, dass Deine Mutter das Trinken angefangen hat. Du bist nicht für die zweite Ehe Deiner Mutter verantwortlich.
Du bist für Dich verantwortlich. Und dass Du auf der Welt bist, dafür sind Deine Eltern verantwortlich, nicht Du.
Ob es gerecht ist, dass Du von dem Lehrer enttäuscht bist, dass er Dein Heft weitergegeben hat, weiß ich nicht, vielleicht war er ja mit der Last, die Du ihm aufgetragen hast überfordert und wollte jemanden hinzuziehen, von dem er der Meinung war, dass diese Person Dir besser helfen könnte, wie es ihm möglich war.
Die Rektorin will Dir ja offensichtlich helfen.
Sie hat Dir quasi uneingeschränkte Hilfe zugesagt.
Wenn Du diese Hilfe nicht annimmst, dann ist das nicht richtig von Dir.
Im Gegenteil, die Rektorin wäre von Dir enttäuscht.
Du nervst sie garantiert nicht - Du musst nur ehrlich zu ihr sein, sonst bringt das nichts, sonst kann sie Dir auch nicht helfen.

Bezüglich Deiner Freundin möchte ich Dir folgendes sagen.
Du schreibst, sie hatte einen schlechten Einfluss auf Dich und Du hast Dich deswegen von Ihr gelöst. Im Nachhinein hattest Du ein schlechtes Gewissen und hast Dich sogar bei ihr entschuldigt.
Das verstehe ich nicht. Wenn sie einen schlechten Einfluss auf Dich hatte, wodurch auch immer das gewesen mag, dann hattest Du Dich doch richtig verhalten, indem Du Dich von ihr gelöst hattest. Es kann doch nicht sein, dass Du Dich einem schlechten Einfluss anderer Personen bewusst hingibst, damit es diesen Personen besser geht.
Du bist für dich verantwortlich und nicht für alle anderen auf dieser Welt.
Du hast Dich nicht für andere zu opfern, Du hast Dein Leben zu leben und zwar so, dass es Dir dabei gut geht. Damit meine ich nicht, dass Dir alles egal sein soll oder gar muss und damit meine ich auch nicht, dass Du Dich rücksichtslos anderen gegenüber benehmen sollst. Du kannst und darfst aber nicht Dein Leben zu Gunsten anderer soweit zurückstellen, dass am Ende es Dir dreckig geht und Du gar nach dem Sinn DEINES Lebens fragst. Das ist nicht der Sinn des Lebens.
Helfen ist schön, helfen ist richtig aber man darf sich selber dabei nicht aufgeben, weil damit niemanden geholfen ist und am wenigsten Dir.
Ich hoffe ich konnte Dir ein wenig Hilfe geben - mein Fazit:
Vertrau Deine Rektorin - sei offen und ehrlich zu ihr… sie wird Dir helfen, weil Sie selber Schlimmes erlebt hat.
Liebe Grüße
und Dir alles Gute!

Hallo und guten Tag!

Als ich deinen ausführlichen Bericht aufmerksam gelesen hatte, waren die Worte Hass und hassen so lebendig in meinen Gedanken, dass ich dir als erstes schreiben möchte S e i g u t z u d i r !

Damit lösen sich zwar nicht alle deine Probleme, aber es ist ein kleiner erster Schritt.

Als ich in deinem Alter war, hatte ich viele Selbstzweifel und mein Selbstwertgefühl war auch nicht groß. Trotzdem habe ich die Schule und auch mein Studium gut geschafft. Ich war gerne in meinem Beruf als Lehrerin und heute gerne Mutter, Großmutter und Ehefrau in einer großen Familie.

Irgendwann habe ich gelernt zu sagen, ich neige zu Ängsten, Depressionen und Schuldgefühlen.

Ich habe viel Hilfe erfahren, auch heute habe ich Menschen, die mir helfen, mein Leben fröhlich zu meistern, und wenn die Gedanken in der depressiven Phase kommen, so will ich nicht weiterleben, weiß ich, es geht vorüber. Mir helfen gute Gespräche, Spaziergänge und das bewusste Wahrnehmen schöner Dinge.

Ich wünsche dir, dass du viele gute Dinge, Eigenschaften und Fähigkeiten bei dir erkennst und auch in deiner Umgebung viel Positives erlebst.

Es grüßt dich Induk

Hallo Fragender,

ist der Selbstmordgedanke induziert, oder ist es dein eigenes innerstes Verlangen?

Während ich dich so lese, kommen mir dazu diverse Gedanken. Ist es deine innere Stimme die dir was sagt, oder sprichst du und folgst dann deinen Worten?

Ok, ich lese deinen Text einfach nicht weiter…
Ich Selbst bin 41 Jahre, hatte selbst eine schwere Kindheit und hatte zu tiefst verlezende Bekanntschaften. Doch eines werd ich sicher nicht - fremde Menschen damit belasten.

Der Einfluss deiner Mutter ist sehr stark in dir, doch ganz im Grund schlummert noch dein Vater.
Bis du 18, und dann 21 bist gehört dein geistiges Erbe der Gesellschaft die für dich aufkommt.

Dein Text ist manipulierend, darum lese ich dich erst wieder im letzten Absatz.

Nun ja, bekanntlich liegt die Antwort selbst in der Frage. Du Lügst.
Das ist meine Antwort; Du lügst mit der Behauptung „Ich hasse mich!!!“
Dann lass den Quatsch mit dem Selbstmord. Wenn wir als Gesellschaft wollten dass du stirbst, dann würden wir dir eine Mission geben. Du würdest es also wissen. Punkt.

Dir noch nen schönen Abend.

Blindspiegel. :smile:

Liebes Mädchen,
du hast so einen langen Text fehlerfrei geschrieben und dich deutlich ausgedrückt.Du bist nicht dumm.
In dem Alter in einen Lehrer verlieben ist normal.
Schwierig ist dein Leben schon.
Vertraue der Direktorin, du brauchst jemanden, der dir hilft, und habe kein schlechtes Gewissen dabei.
Mir geht es schlecht und gehe morgen in die Psychiatrie und gehe jetzt nicht näher auf dein Leben ein.
Ich möchte dir noch einen Buchtipp geben.
Schau ins Internet www.unicon-Stiftung.de und bestelle dir das Buch „Inkarnationsziel Erde“ Das bekommst du kostenlos einschl. Versand. Ich denke und hoffe, das könnte dir eine Hilfe sein.
Ich wünsche dir …und ich werde auch für dich beten.
Mit lieben Grüßen
Anna, die gartlerin

ich hasse mein Leben, hab auch schon mal an Selbstmord
gedacht.

Ich fang einfach mal an zu erzählen…

Also, ich bin fast 16. Aber trotzdem verfolgt mich mein ganzes
Leben von klein auf. Als ich 3 Jahre alt war, haben sich meine
Eltern getrennt, ich weiß noch genau, wie mein Vater zu mir
ins Zimmer gekommen ist und sich von mir verabschiedet hat,
und das belastet mich sehr, auch, wenn es schon sehr lange her
ist, aber als ich sechs war, hat meine Mutter einen Mann
geheiratet, den ich jetzt über alles hasse, wegen ihm ist
meine Familie fast auseinander gebrochen. Wegen ihm hat meine
Mutter das Trinken angefangen und musste 16 Wochen in Kur. Ich
hatte eine Freundin, die einen schlechten Einfluss auf mich
hatte, von der hab ich mich dann auch gelöst, aber damit habe
ich sie sehr verletzt, ich war ihre einzige Freundin in der
Klasse, vllt sogar an.der Schule, und hinterher hab ich mich
entschuldigt und die ganze Schuld auf mich genommen, ich
meine, es war ja auch meine Schuld, aber jetzt belastet sie
mich sehr. Sie hält mir das ständig vor und versucht, sich
zwischen mich und meine anderen Freunde zu drängen. Eigentlich
hasse ich sie. Aber das kann ich ihr nicht sagen, ich würde
sie wieder verletzen.
Damals, als meine Mutter in der Kur war, hat meine Tante das
Jugendamt informiert und meine Schwester und ich wären fast
von zu Hause weggeholt worden. Meine Tante dachte, mein
Stiefvater würde uns schlagen, deswegen ist die Familie auch
fast zerbrochen…

Ich habe das alles und noch einiges mehr in ein Heft
geschrieben und im November 2012 einem Lehrer gegeben, dem ich
vertraut habe, aber er hat mich so bitter enttäuscht, dass es
immernoch wehtut wie am Tag, als ich erfahren hab, dass er das
Heft weitergegeben hat, obwohl er gesagt hat, er tut das
nicht. Ich verstehe zwar jetzt warum er das getan hat, ich hab
ihm zwar auch fast ganz verziehen, aber ich sterbe immernoch
innerlich, wenn ich ihn sehe oder daran zurück denke (diese
Enttäuschung habe ich in einem anderen Beitrag näher
erläutert). Und in diesen Lehrer bin ich jetzt auch noch
verliebt. Ich bin so dumm!!! Er ist fast doppelt so alt wie
ich, Lehrer, und er würde es niemals erwidern. Ich bin so
dumm, wie kann ich mich nur in den verlieben?? Er hat mich mit
diesem Vertrauensbruch so sehr verletzt. Das ist so peinlich,
ich darf ihn nicht lieben!! Ich hasse mich dafür!!!

Jetzt musste ich mich gezwungenermaßen meiner Direktorin
anvertrauen und sie hilft mir auch super (dass ich in meinen
Lehrer verknallt bin, weiß sie nicht), aber ich habe ein
schlechtes Gewissen. Sie war mit mir sogar schon bei einem
Sozialarbeiter, aber zu dem will ich nicht mehr, aber das ist
eine andere Geschichte. Sie ist die einzige, der ich noch
vertraue, denn wegen dem Lehrer, der das Heft weitergegeben
hat, habe ich ‚Bindungsangst‘. Ich vertraue NIEMANDEM mehr.
Die Direktorin war eine absolute Ausnahme. Ich habe insofern
ein schlechtes Gewissen, weil ich sie nerve. Sie sagt zwar,
sie hilft mir gern, und sie möchte nicht, dass ich einfach
nicht mehr komme, wenn irgendwas ist (wir haben nämlich eine
Vereinbarung: Ich komme immer, wenn was ist, und dafür sagt
sie niemandem etwas, und tut auch nix, was ich nicht möchte).
Ein ehemaliger Schüler von ihr, hat sie mir erzählt, hat sich
nämlich vor einen Zug geworfen, und sie hat Angst, dass mir
sowas auch passieren könnte.

Ich habe ein furchtbar schlechtes Gewissen…wenn ich nie
geboren wäre, wäre das alles nicht passiert. Meine Mutter
hatte den Mann nicht kennen gelernt, die Familie wäre heil
geblieben, meine Freundin wäre nie verletzt worden und ich
hätte nie die Zeit meiner Lehrer sinnlos verschwendet…ich
weiß nicht, was ich will, ich hasse mich einfach nur, für das,
was ich bin!!! „Ich habe die Hilfe der anderen gar nicht
verdient“, habe ich zu meiner Direktorin gesagt, „die Kinder
in Afrika brauchen viel mehr Hilfe als ich! Ich bin gar nix
dagegen! Hören Sie auf mir zu helfen!“ Aber sie hört nicht
auf…

Bitte sagt mir, dass ich einfach lächerlich bin, dass das im
Gegensatz zu anderen, gar keine Probleme sind. Ich habe
schreckliche Schuldgefühle. Ich habe Angst, dass andere
denken, dass ich mich wichtig machen und in den Mittelpunkt
drängen will, aber das stimmt nicht, ich verzweifel fast an
den Schuldgefühlen!! Bitte sagt mir, dass ich dumm bin!! Ich
hasse mein Leben einfach, es ist so erbärmlich!! Ich hasse
mich!!!

Hallo JaiJaiBD,

ich werde dir in den nächsten Tagen ausführlich antworten. Bitte gib mir dazu ein wenig Zeit. Ich kann dir jedoch schon jetzt mitteilen, dass deine Probleme keineswegs unwichtig oder unberechtigt sind. Nimm dich und deine Sorgen ernst, nur so kannst du sie letztlich lösen - und sie sind lösbar, selbst wenn es dir momentan gar nicht vorstellen kannst.

Deine Gedanken an Selbstmord zeigen, dass du keine Lösungen mehr siehst. Dieses Gefühl ist völlig normal, wenn man zu nah und stetig an den Problemen dran ist.
Kennst du das Phänomen, dass man manches erst aus der Entfernung richtig erkennen kann? Diese „Entfernung“ kann gewährleistet werden durch deine Direktorin, deine Freundinnen und ggf. auch durch Psychotherapeuten. Sie sind nur indirekt an dem Problem beteiligt. Dadurch fällt ihnen die Auseinandersetzung mit deiner Situation sicherlich auch etwas leichter.
GEMEINSAM mit dir können sie neue Lösungswege für dich erschließen. Stütze dich auf deine Freunde, deine Direktorin,… lasse sie dir helfen und habe dabei kein schlechtes Gewissen. Sie helfen dir gern. Wäre es nicht so, täten sie es gar nicht.

Spätestens in der kommenden Woche werde ich dir ausführlicher antworten. Solange wünsche ich dir alles Gute!

Bis die Tage,

deine nighthawk

Liebe JaiJaiBD,

nachdem ich nun die Antworten anderer Forenteilnehmer gelesen habe, bin ich doch etwas schockiert. Daher habe ich mir nun etwas Zeit freigeräumt, um dir sofort vollständig zu antworten. Die meisten Forenteilnehmer, die dir geantwortet haben, scheinen mir deine Situation zu unterschätzen und aus ihrer Laune heraus zu antworten. Dies beides möchte ich nicht tun.

Liebe JaiJaiBD, aus deinem Schreiben entnehme ich, dass du mit der Vergangenheit noch nicht abschließen kannst und du sehr mit Selbsthass, aber auch mit Hass deinem Umfeld gegenüber zu kämpfen hast. Ich habe den Eindruck, du bist insgesamt sehr verzweifelt und fühlst dich trotz angebotener Hilfe auch etwas allein, durch Vertrauensmangel und Schuldgefühlen. Du möchtest niemandem zur Last fallen und du erkennst dich selbst und deine Probleme anscheinend nicht als wichtig genug an. Du sprichst davon, keine Hilfe verdient zu haben…

Du hast deinen Text bereits mit dem Stichwort „Depression“ betitelt. Hast du dich schon damit auseinander gesetzt, was die typischen Symptome einer Depression sind?
Eine Depression kann sich sowohl durchch psychische (seelische) als auch durch physische (körperliche) Symptome zeigen. Ich möchte mich hier des Platzes wegen kurz auf die psychischen Symptome konzentrieren. Am häufigsten treten bspw. Trostlosigkeit, Hoffnungslosigkeit, verschiedene Ängste (bezogen auf seine Mitmenschen, die eigenen Leistungen, die Schule, Geld…), Aggressionen und das Gedankenkreisen auf. Dabei sind fast alle Gedanken des Betroffenen negativ und er grübelt sehr viel über sich und sein Leben nach. Dabei kann es auch zu Selbstmordgedanken kommen. Außerdem haben viele depressive Menschen Konzentrations- und Entscheidungsprobleme. Sie stellen an sich sehr hohe Anforderungen, denken aber schon im voraus, diesesn nicht gerecht werden zu können. Viele klagen auch über Probleme beim Schlafen, Albträume und die angebliche perspektivlose (hoffnungslose) Zukunft. Findest du dich in einem Teil der hier beschriebenen Symptome wieder?

Es gibt verschieden schwere Depressionen. Da du in deinem Text von Gefühlen wie Hass und Liebe sprichst, du aber auch unter Selbstmordgedanken leidest, würde ich auf eine „mittelschwere unipolare Depression“ tippen.
Was heißt das? „Mittelschwer“ klingt meiner Meinung nach immer verharmlost. Im Grunde heißt es aber nur, dass du noch fähig bist, Gefühle zu zeigen. Sehr schwer betroffene Patienten leiden häufig unter absoluter Gefühllosigkeit. Sie nehmen innerlich gar nicht mehr an dem äußeren Geschehen teil.
„Unipolar“ bedeutet, dass du keine manischen Phasen durchlebst. Das sind Momente von einigen Stunden, Wochen oder Monaten, in denen du unbeschreiblich gut drauf bist, ohne einen echten Grund.

Durch die Art der Gefühle die du beschreibst (Liebe vs. Hass) und deinen Selbsthass, könnte ich allerdings auch noch eine Borderline-Erkrankung vermuten. Borderline wird teilweise immer noch zu den Depressionen gezählt. Ein häufiges Symptom für diese Erkrankung ist zum einen die Hefigkeit der Gefühle (dazu zählen Liebe und Hass als unsere stärksten Gefühle) und der Wunsch nach Nähe mit dem bald darauf folgende Wunsch nach Einsamkeit. Diese Einsamkeit wird für die Borderliner allerdings schnell wieder unerträglich. Sie haben also Angst vor Nähe und Angst vor dem Alleinsein. Außerdem können Betroffene sehr implusiv reagieren. Häufig empfinden Betroffene Wut, Verzweiflung, Hass, Schuldgefühle, Angst. Schlafstörungen sind häufig. Der sicherste Unterschied zu den Depressionen besteht wohl in der inneren Anspannung. Man Ist wütend, aber auch verzweifelt. Man möchte Menschen um sich herum, aber man erträgt sie auch nicht. Manchmal gelten Depressionen aber auch als Begleitsymptom einer Depression.

Wie du siehst, ist es schwer eine sichere Aussage zu treffen. Hierfür solltest du am besten einen Arzt aufsuchen. Manchmal kann dir schon der Hausarzt helfen, manchmal ist ein Neurologe besser. Lass dich nicht gleich entmutigen, wenn ein Arzt dich nicht vollkommen ernst nimmt und vergiss nicht, dass jeder von ihnen unter Schweigepflicht steht. Das gilt übrigens auch für Sozialarbeiter.

So, nun möchte ich allerdings noch etwas näher auf den tatsächlichen Inhalt deiner Nachricht eingehen:

Zunächst zu der Frage, ob deine Probleme überhaupt wichtig sind, ob du die Hilfe anderer verdient hast: Ja, sie sind wichtig und ja, du verdienst die Hilfe. Jeder Mensch hat ein natürliches Recht darauf, dass ihm Hilfe gewährt wird!

Du hast Recht, wenn du sagst, die Kinder in Afrika brauchen Hilfe. Aber sie leben in einer anderen Kultur und in einem anderen Land. Sie brauchen eine ANDERE Art von Hilfe. Würden sie in unserem Land leben und in deiner Situation stecken, da kannst du dir sicher sein, würden auch sie deine Probleme als wichtig kennzeichnen.
Im Grunde musst du dir nur eine Frage stellen, um von diesem Gedanken loszukommen: Leidest du unter deinen Sorgen? Quält es dich? Fühlst du dich zerrissen, kannst du nicht schlafen, musst du manchmal deswegen weinen? Ich denke die Antwort liegt auf der Hand. Du denkst darüber nach all deine Mitmenschen zu verlassen, deine Zukunft aufzugeben noch bevor du sie kennst und deinem Leben ein Ende zu setzen. Wenn das kein Zeichen von Verzweiflung ist, was ist es dann? Hierbei gibt es kein „aber“ - nimm dich ernst!

Zu deiner ehemaligen Freundin… du hast von ihr Abstand genommen, weil sie dich belastet hat. Du hast es nicht getan, um ihr zu schaden oder aus reiner Freude. Mach’ dir das bewusst. Im Grunde hast du keine Schuld auf dich geladen. Dass sie dauernd wieder zu dir kommt und dir vorhält, du seist schuld, ist ein psychologischer Trick. Ihr Ziel ist es, dass du genau das denkst: Du seist schuld. Und dass du sie als Freundin zurücknimmst. Aber was wäre das für eine Freundschaft, wenn sie nur auf Pflicht- und Schuldgefühlen beruht? Keine!
Wie fühlst du dich, wenn sie täglich zu dir kommt und dir die Schuld einredet, sich zwischen deine Freunde drängt? Ich nehme an, dass fühlt sich total mies an. Und wenn das so ist, dann ladet SIE sich damit eine Schuld auf.
Vertraue auf DIESES Gefühl. Deine eigentliche Abneigung ihr gegenüber, auf dieses dumpfe Gefühl im Bauch, wenn sie wieder auftaucht. Sprich mit deinen Freundinnen darüber, dass du das nicht mehr willst und frage sie um ihre Hilfe. Sicherlich sind die auch nicht begeistert davon, dass deine ehemalige Freundin immer wieder ankommt und wenn sie wissen, wie sehr du darunter leidest, dann werden sie dir GERNE helfen!
Du kannst deiner Freundin auch sagen, dass du nicht möchtest, dass sie ständig zu euch kommt. Dadurch wirst du sie nicht wirklich verletzen, selbst wenn sie das erst einmal sagt oder zeigt. Im Grunde hast du ihr längst gesagt, dass die Freunschaft vorbei ist. Nun muss sie beginnen, dass zu akzeptieren. Du erzählst ihr nichts neues und damit auch nichts neues, was sie tatsächlich verletzen könnte.

Du hast gesagt, du bist sehr enttäuscht von deinem Lehrer. Hast du ihm das einmal gesagt? Es könnte dir helfen, besser mit dieser Enttäuschung umzugehen und vllt. auch deinem Misstrauen gegen andere entgegenwirken. Du sagst, du kennst die Gründe dafür, dass er dein Heft weitergegeben hat, aber hat er sich einmal bei dir entschuldigt? Hattest du dir mal die Zeit mit ihm eingeräumt, ihm zu sagen, wie sich das anfühlte? Sicher erfordert das Mut, gerade jetzt, wenn du in den Lehrer verliebt bist. Aber es kann dir hinterher auch ein wenig Last von den Schultern nehmen und das kannst du zurzeit sicherlich gebrauchen. Traust du dich nicht allein, frag doch nach einem Gespräch zu dritt, mit deiner Direktorin. Sie wird dich bestimmt unterstützen!

Dass du deinen Lehrer liebst, ist im Grunde erst einmal nicht schlimm. Vielleicht kam es zu diesen Gefühlen durch die Sache mit dem Heft. Vielleicht hast du dich verliebt, weil du ihn irgendwo als eine Zuflucht, als einen vertrauensvollen Ansprechpartner siehst, selbst jetzt nach der Sache mit dem Heft. Aber selbst wenn das so ist, ändert das nichts an der Verliebtheit an sich! Man entscheidet sich nicht, in wen man sich verliebt. Man tut es einfach, ganz automatisch. Daher darfst du deinen Lehrer auch ruhig lieben und du musst deswegen auch kein schlechtes Gewissen haben. Du solltest dir nur stets bewusst darüber bleiben, dass es leider tatsächlich keine erfüllte Liebe sein kann. Aber vllt. helfen ja auch Gespräche mit deiner Schwester oder mit einer engen Freundin, um den Liebeskummer gelegentlich zu erleichtern?
Weißt du, dein Misstrauen kannst du nur dann wieder auf ein „normales“ Nivau reduzieren, wenn du den Sprung ins kalte Wasser wagst und einfach ein wenig testest, ob man manchen nicht doch vertrauen kann. Du musst dich ja nicht gleich jedem öffnen… wähle mit Bedacht, aber wähle. :smile:

Du hast auch geschrieben, du hast Angst, andere denken, du stellst dich in den Mittelpunkt oder nimmst dich zu wichtig. Warum fragst du deine Freunde nicht einfach mal, ob sie das so sehen? Sie werden dir dabei sicherlich ehrlich antworten. Entweder sie sind eh ein wenig genervt von deiner Mittelpunkt-Position, dann werden sie die Chance wahrnehmen, dir dass endlich offen sagen zu können, oder sie werden erschrocken dreinblicken, weil sie gar nicht verstehen, wie du auf den Gedanken kommst. So oder so wärst du nach der Frage deine Unsicherheit los.

Ich weiß, ich spreche hier viel von „drauf-zu-gehen“, „mutig sein“ usw. Das tut mir ein bisschen leid, weil ich weiß, dass das längst nicht so einfach ist, wie es klingt. Ich kann dir nur sagen: Ganz gleich was bei den einzelnen Situationen herauskommt, bei deinem Lehrer, bei deinen Freunden… es wird dir garantiert etwas mehr Klarheit verschaffen und einen Teil der Anspannung nehmen. Und Klarheit wiederum kann dir vielleicht genug Raum schaffen, um neue Lösungen für deine Probleme zu entdecken. Andere Wege als den Selbstmord.

Ich weiß leider nicht, warum du nicht mehr zu dem Sozialarbeiter gehen möchtest. Ich kann dir hierzu nur sagen, dass hiervon leider nicht alle tatsächlich qualifiziert sind, aber auch nicht alle untauglich. Vielleicht solltest du noch einmal einen anderen Sozialarbeiter, vllt. sogar eine Frau, aufsuchen. Frag deine Direktorin, ob sie das für dich einrichten kann. Sozialarbeiter haben meist einige Mittel an der Hand, um dir effektivzu helfen. Sie dürfen nichts gegen deinen Willen tun, außer dein Leben stände in AKUTER Gefahr (z. B. du rufst ihn an und sagst: „Ich bringe mich jetzt um“).

Deine Vergangenheit beschreibst du sehr kurz und daher fehlen mir ein paar wesentliche Informationen, um hier näher drauf einzugehen. Deutlich wird für mich nur, dass du noch nicht mit der Vergangenheit abschließen kannst. Sicherlich ist es wie ein Schock für dich, wenn du dir das Bild deines Vaters vor Augen rufst, wie er sich von dir verabschiedet. Gerade wenn man klein ist bindet man sich sehr an seine Eltern (mit Grund) und umso schwerer fällt es, einen davon zu verlieren. Je aktueller du dir die Bilder allerdings hältst, desto weniger kannst du sie (und die Situation) aber auch verarbeiten. Bildlich gesprochen kann man das so ausdrücken: „Ein im Dschungel geschlagener Weg kann zuwachsen - aber nur, wenn man ihn nicht mehr stetig betritt.“.
Natürlich kannst du noch an deinen Vater und die Geschichte denken! Aber versuche dich hin und wieder auch ein wenig mehr auf die Gegenwart zu konzentrieren. Schaffst du das eine Weile, tut die Erinnerung später nicht mehr so weh.
Bei diesem Problem kann dir übrigens tatsächlich ein Psychotherapeut sehr gut helfen. Er ist darin ausgebildet solche Erlebnisse mit seinen Patienten angemessen aufzuarbeiten. Ich erinnere an dieser Stelle vorsichtshalber noch einmal an die Schweigepflicht.

Es ist im Übrigen gar nichts schlimmes, zu einem Psychotherapeuten zu gehen. Das einzig wirklich schlimme sind die Wartezeiten auf einen Termin, was bei bestimmten Regionen mal 3 Monate dauern kann. Leidet man jedoch unter Selbstmordgedanken wie du, kann man auch als Kassenpatient privat und sofort behandelt werden. Dazu benötigt es nur ein Schreiben an die Krankenkasse, welche im Anschluss alle Kosten übernimmt.
In einer Psychotherapie wird man nicht zu einem völlig anderen Menschen. Man bekommt „Werkzeug“ in die Hand gelegt, um seine Probleme besser lösen und neuen vorbeugen zu können. Ob man diese einsetzt und wie man dies tut, entscheidet man letztlich selbst. Am wichtigsten ist zu nennen, dass man durch eine Psychotherapie neue Perspektiven kennen lernt.
Es wird einem nichts eingeredet, wie viele befürchten. Man sollte nie vergessen, dass man wegen einer Krankheit (z. B. Depressionen) zu einer Therapie geht und diese heilen möchte. Wenn wir uns nur etwas einreden lassen würden, wäre das keine Heilung. Dazu muss man sich nur einen Grippe-Patienten vorstellen, der sich einredet, er sei gesund. Er wird es aber nicht aufgrund seiner Worte werden, sondern nur durch richtiges Handeln (Bett, Medikamente…). Genau wie die Grippe zur starken Bronchitis werden kann, bei Schönrederei, könnte auch eine Depression schlimme Folgen haben, ginge es darum, sich etwas einzureden. Depressionen können allerdings sehr gut behandelt werden.
Gegen dein schlechtes Gewissen: Der Therapeut wird dafür bezahlt, die zuzuhören und dir zu helfen. Kommt er dem nicht nach, scheint er an deinen Problemen nicht interessiert oder zwingt er dir Themen auf, über die du nicht sprechen möchtest, ist er kein guter Therapeut. Du hast das Recht den Therapeuten jederzeit zu wechseln.
Um eine Therapie zu erhalten, solltest du dich zunächst an deinen Hausarzt oder einen Neurologen wenden und den Verdacht auf Depressionen äußern. Verschweige auch die Selbstmordgedanken nicht. Dann nehmen sie dich wesentlich ernster.
Wer außerdem denkt er sei minderwertig oder ähnliches, weil er zum Psychotherapeuten geht, der sollte bedenken, dass dies zurzeit jeder 3. bis 4. Mensch einmal in seinem Leben muss. Man rechnet sogar damit, dass Depressionen bis 2020 die zweithäufigste Krankheit sein werden.

Noch ein letzter Absatz zu deinem Text: Ich gewinne beim Lesen das starke Gefühl, dass du unter sehr, sehr großen Selbstzweifeln und einem noch größeren Selbstwertmangel leidest. Das solltest du dir bewusst machen. Ich denke, dein mangelndes Selbstwertgefühl hat sehr großen Einfluss auf dein Handeln, dein Fühlen und deine Gedanken. Auch diese Zweifel kannst du gut durch eine Therapie besiegen. Solange präge dir eines ein: Du hast Freunde, die dich mögen. Wäre es nicht so, würden sie sich gar nicht deine Freunde sein. Du hast eine Direktorin, die sich für dich einsetzt, auch wenn du sie bittest das nicht zu tun. Sie ist um dich besorgt und sie möchte für dich da sein - nimm ihre Worte ernst. Lass nicht zu, dass deine Unsicherheit die Worte verdreht! Nimm sie so, wie sie geäußert werden.

Ich bin mir sicher, dass du eine sehr mitfühlende Person bist (du möchtest z. B. niemanden verletzten), das ist heute selten. Du bemühst dich um die Lösung deiner Probleme, selbst über dieses Forum. Du bist mit Sicherheit nicht dumm!

Liebe JaiJaiBD, ich hoffe, ich konnte dir etwas weiterhelfen. Für Fragen stehe ich dir jederzeit gerne zu Verfügung.

Das Leben ist lebenswert, auch wenn es dir momentan vollkommen dunkel erscheint, ein Hauch von Licht ist immer da! Ich wünsche dir von Herzen alles Gute!

Viele Grüße,

nighthawk

P.S: Rechtschreibfehler bitte ich bei dem langen Text zu entschuldigen.