Ist dieser Satz richtig?

Hallo zusammen!

könnte dieser Satz richtig sein?

Das ist aber genau der Punkt, an dem ich das Institut und dessen Vorgehensweise kritisiere.

Das ist aber genau der Punkt, dafür ich das Institut und dessen Vorgehensweise kritisiere.

Danke sehr

Hallo!

Ich würde sagen dieser Satz:

Das ist aber genau der Punkt, an dem ich das Institut und dessen Vorgehensweise kritisiere.

Grüsse
Pavo

Ohne lange Ausführungen (mit denen evtl. sogar deutsche Muttersprachler ihre Probleme hätten):
es gibt mehrere Möglichkeiten.
Der erste Satz ist richtig, im zweiten stellt man das Verb um: „Das ist aber genau der Punkt, dafür kritisiere ich das Institut und dessen Vorgehensweise“. Es geht auch: „Das ist aber genau der Punkt, für den/welchen ich das Institut und dessen Vorgehensweise kritisiere“

mfg M.L.

Hier müsste man das „dafür“ durch das Wort „wofür“ ersetzen.

MfG
duck313

Hallo!

Aber warum „wofür“? Warum nicht „dafür“? Ich frage dich, weil ich oft vor dem Problem steht, ob ich „wo—“

oder „da—“ verwenden sollte. Gibt es vielleicht eine Regel für die Pronominaladverbien? Ich gehe davon aus, dass beide sowohl „wo…“ und „da…“ Pronominaladverbien sind. Oder? Gibt es im Nezt eine Erklärung (dafür)( schreibt man „dafür“ oder ohne „dafür“?), wo man nachlesen könnte?

Danke

Hallo M_L_,

Das ist aber genau der Punkt, für den/welchen ich das Institut und dessen Vorgehensweise kritisiere.

Warum nicht „dafür“? „DAFÜR“ bezieht sich auf den gesamten Inhalt des vorherigen Satzes: Das ist aber genau der Punkt

„Für den“ bezieht sich aber nur auf „der Punkt“ der vorherigen Satzes.

Woher kann ich aber wissen, dass das Pronominaladverb, das hier wie ein Relativpronomen fungiert auf den gesamten Satz oder nur auf ein Wörtschen „der Punkt“ bezieht

DAnk e

Hallo Nadja,

Ja, die gibt es. Das Pronominaladverb „wofür“ kann nur Nebensätze, und zwar Relativsätze, einleiten, aber „dafür“ leitet nur Hauptsätze ein.

„Das ist es, wofür ich dich kritisiere“
Aber
„Das ist es. Dafür kritisiere ich dich“ (anaphorische Stellung: Bezug auf das Vorhegehende)
„Dafür kritisiere ich dich. Das ist es“ (kataphorische Stellung: Bezug auf das Folgende)

Das gilt für alle Pronominaladververbien, die ja mit „da…“, „hier…“ oder „wo…“ + Präposition gebildet werden.
dabei“, „davon“, „**darüber" usw, und entsprechend:
hierbei“, „hiervon“, "**hier
über“
wobei“, „wovon“, „**wo*über“
usw.

„Grammatikprobleme sind es, worüber/wovon wir hier sprechen“
Aber
„Grammatikprobleme sind es. Darüber/Davon sprechen wir hier“
Darüber/Davon sprechen wir hier. Es sind Grammatikprobleme“

Übrigens
„Das ist aber genau der Punkt, an dem ich das Institut kritisiere.“
Das ist zwar korrekt, aber ich würde Alternativen bevorzugen:
„Das ist aber genau der Punkt, wegen dem ich das Institut kritisiere.“

„an dem“ paßt besser zu dem Ausdruck
„Das ist der Punkt, an dem [oder: wo] ich meine Kritik ansetze.“

Gruß
Metapher

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Servus,

dabei ist

erst in jüngerer Zeit erlaubt. Klassisch stünde da der Genitiv ‚wegen dessen‘. Erhaltungswürdig hier, weil nur mit diesem das scherzhafte „desderwegen“ verständlich wird.

Schöne Grüße

MM

Hi MM,

Selbstverständlich führt „wegen“ den Genitiv. Auch die Umgangssprache weiß das - eigentlich - sehr genau. Denn sie gebraucht den Genitiv „meinetwegen“ und den Dativ „wegen mir“ geradezu gleichranging, und das schon gottweißwielange: „ihretwegen“ und „wegen ihr“, „dessentwegen“ und „wegen dem“. Aber z.B. im Relativsatz sagt sie statt „wessentwegen“ niemals „wegen wem“.

In unserem Beispiel würde man jedoch wohl kaum das verschraubte „wegen dessen“ sagen. Das alternative „dessentwegen“ kommt hier natürlich nicht in Frage: Im Relativsatz kann es ja nur „wessentwegen“ heißen. „wegen dessen“ indes nur, wenn „dessen“ als possessives Relativpronomen fungiert:
„Das ist der Punkt, wegen dessen Brisanz ich Kritik übe.“

Von

erlaubt

würde ich nicht sprechen. Der Duden ist ja hinsichtlich der Umgangssprache bloß Sammler und damit implizit nur der devote Diener auch jeglichen grammatischen Mißbrauchs. Ich warte darauf, wann das unsägliche „meines Wissens nach“ als „erlaubt“ deklariert wird :frowning:

Schöne Grüße
M.

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Oh ja, oh ja!

Mit derlei Dingen wird Herr Duden noch die letzten verbleibenden Deutschsprachigen auseinanderdividieren!

In diesem Sinne

MM

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Hi M.,

dieses Wort habe ich bis jetzt eben noch nie gehört.

Deswegen(sic! ;-)) meine Frage: Ist das veraltet und die Langform vom heutigen „weswegen“?
Es irritiert mich ein wenig, daß im Thread „weswegen“ nicht erwähnt wird. Ich hätte nämlich den fraglichen Satz von Nadja nur mit „weswegen“ gebildet:
Das ist aber genau der Punkt, weswegen ich das Institut und dessen Vorgehensweise kritisiere.

Bei „wegen dem“ muß ich schon ordentlich mit den Augen rollen! :wink:

Gruß
.

Hi Gudrun,

So isses. Es gilt als veraltet. Laut Grimm (DWB) ist „wessentwegen“ und auch „dessentwegen“ bereits seit dem 17. Jhdt. nach und nach durch „weswegen“ und „deswegen“ ersetzt worden. Beide sind aber deswegen nicht grammatisch falsch.

In der Antwort an MM war mir der Sprung von „wegen dessen“ auf „weswegen“ zu groß. Deswegen die Zwischenstufe „dessentwegen“ → „wessentwegen“. Dies auch wegen der Paralle zu „meinetwegen/ihretwegen/seinetwegen“, die ja nicht verkürzt werden.

Aber du hast natürlich recht. ich hätte es erwähnen sollen :frowning:

Gruß
Metapher

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Was Du hiermit getan hast. Zu meiner vollsten Zufriedenheit! :wink:

Dankeschön + Gruß
.