Kellerboden erhöhen

Hallo, wir haben ein Haus Bj. 1936. Das Haus hat eine Grundfläche von ca. 90m². Die Hälfte des Hauses, ca. 40m², sind unterkellert. Das Haus hat umlaufen ein Streifenfundament (ca. 50cm breit) aus Granitsteinen. Der Keller steht ca. 130cm in der Erde und ragt ca. 80cm raus. Aktuell besteht der Kellerboden aus dem natürlichem Lehmboden und darauf eine dünne Splitschicht auf welcher Betonplatten liegen (so, dass man nicht direkt im „Dreck“ läuft).
Wir wollen nun gern diesen Boden um etwas 60cm „anheben“, da bei lang anhaltendem Niederschlägen bzw. Schneeschmelze oder Hochwasser der Wasserpegel in der Erde steigt. Aktuell wird das dann anfallende Wasser über einen Pumpensumpf in eine Versickerung gefördert. Wir würden nun gern den Boden erhöhen um eine „Ebene“ zu erreichen, in der weniger Wasser anfällt. Ich habe über einen langen Zeitraum die Wasserstände protokolliert wodurch die 60cm entsanden sind. Nun ist die Frage wie erhöhen (die 2 Kellerräume werden im Prinzip nicht benötigt, sie dienen jediglich zum Abstellen von Wasserkästen und Konserven). Ich würde die vorhanden Platten raus nehmen, dann ca. 50cm mit Recyclingmaterial, Füllkies oder Drainagekies auffüllen (und lagenweise verdichten) und dann wieder eine Splitschicht als Ausgleich + die originalen Platten. Die Dichte der einzubauenden Materialien beträgt ca. 1700kg/m³, was bedeutet, dass ungefähr 33Tonnen auf den knapp 40m² eingebracht werden. Spricht etwas gegen mein Vorhaben? Ich würde evtl. auch noch unter den Platten eine Art Geotextil verlegen, damit evtl. von unten drückendes Wasser keinen Dreck mit bringt, wenn es dann wieder abgepumpt wird.

Moin,

mit dieser Aktion kannst Du Dir, wenn Du Pech hast, die Nässe in die Mauern holen und das gesamte Haus durchfeuchten. Die Nässe kann durch Kapillarkräfte hochsteigen und die Wand großflächig benetzen.

Bevor Du solche Aktionen betreibst, hol Dir einen fachkundigen Baumenschen ins Haus, der beurteilt, was idealerweise zu tun ist.
Meist ist es, die Situation so zu belassen wie sie ist. So auch bei mir in meinem gut 100 Jahre alten Haus.

Gandalf

Ich hatte schon diverse Bauleute zu diesem Thema vor Ort (Baugrundhutachter, Geologen, Sachverständige, Architekten) leider konnte oder wollte niemend eine konkrete Aussage dazu treffen .Das Problem der aufsteigenden Feuchtigkeit kann aber vernachlässigt werden, da Granit selbst keine Fecuhtigkeit transportiren kann und somit nur die Fugen dafür in Frage kämen - diese sind aber an keiner Stelle von unten nach oben durchgängig. Desweiteren schaut der Sockel ca. 80cm aus dem Erdreich, was evtl. aufsteigender Feuchtigkeit genug „Raum“ zum „verdunsten“ lassen würde. Und am Ende gibt es auch noch eine Horizontalsperre.
Ich würde es schon so lassen, nur leider gibt es keine Möglichkeit das im „Ernstfall“ auftretende Wasser wegzupumpen(es gibt keine Kanalisation - was aber sowieso nicht erlaubt wäre) und auch keine anderweitigen Möglichkeiten - nur das versickern auf dem eigenen Grundstück - und das fällt auf Grund der Bodenbeschaffenheit aus.
Also bleibt mir nur 1. Keller vollaufen lassen bis das Wasser wieder zurück geht oder 2. den Boden erhöhen (oder evtl. eine Betonplatte einbringen, welche dem Wasser einen gewissen „Gegendruck“ bietet - dass diese Möglichkeit aber auch nicht 100% dicht ist ist aber auch klar.

Hallo,

ich bin ja nun weit davon entfernt, mich bausachverständig zu schimpfen. Aber offensichtlich steht dein Haus, so wie es gebaut wurde gut und sicher seit vielen Jahrzehnten am Platz, ohne jemals einen Wasserschaden davongetragen zu haben. Es scheint optimal auf die Hochwasserereignisse hin ausgerichtet zu sein. Warum also willst du was ändern?

Barbara

mal abgesehen vom Experiment mit der Statik des Fundaments und der Festigkeit des Untergrundes:

Wozu dieser irrsinnige Aufwand 33 Tonnen Schüttgut heranzukarren und in den Keller zu schaufeln, damit man dann trockenen Fußes in gebückter Haltung durch den Keller laufen kann?!

eher wurde ich mir eine wasserfeste Lösung überlegen, die Sachen in 60cm Höhe zu lagern, auf Ziegeln aufgebockt oder wass weis ich.

Den Keller zum Schwimmkörper zu machen ist zwei mal unklug.
wenn du 60cm Wassersäule auf 40 m² Fläche nach unten verdrängst, ergibt das für das Fundament einen Auftrieb von 24 Tonnen!

Hallo Fragewurm,

Das Sicherste wäre ein aufgeständerter Gitterboden.

Du änderst nicht am Kellerklima, kannst aber auf trockenen Füssen rumkriechen.

Man könnte an Stelle des Ständerwerks auch nur an den Wänden Konsolen anbauen und darüber Balken legen. Die Gestelle kannst du direkt an die Wand schrauben oder auf die Balken stellen. Laufgitter brauchst du nur dort zu legen, wo man an die Gestelle rankommen muss.

MfG Peter(TOO)

Wie würde es denn dann aussehen, wenn man noch eine Betonplatte gießt um den notwendigen Gegendruck zu haben? Was wäre denn eine Alternive zu meinem Vorhaben. Ich kann es leider nicht so lassen. Und den Keller voll Wasser stehen zu lassen finde ich auch nicht so toll.

Dann habe ich aber unter meinem „Hohlboden“ aber auch das Wasser stehen. Das ist ja nicht so gut. Im Moment wird durch eine Pumpe der Wasserpegel immer auf Bodenniveau gehalten, aber da wird teilweise zuviel Wasser gepumpt mit dem ich nicht weiß wihin… Und was würde bei dem Hohlboden passieren, wenn das Wasser dich mal höher steigt - abpumpen wäre dann schlecht, da das Wasser ziemlich dreckig sein wird.

Ich hab grad nochmal den Beitrag gelesen - wieso eigentlich 60cm nach unten verdrängen? Ich erhöhe ja nur den Boden - das Wasser steigt ja dann trotzdem mit an und würde ja dann sogar höher als der neue Boden steigen können. Es wird ja durch den erhöhten Boden nichts nach unten hin dicht gemacht.

Wie würde es denn dann aussehen, wenn man noch eine
Betonplatte gießt um den notwendigen Gegendruck zu haben?

Die sogenannte weiße Wanne müsstest Du auch an den Wänden hochziehen, sonst plätschert das Wasser durch die Granitmauer hinein.

Was wäre denn eine Alternive zu meinem Vorhaben. Ich kann es leider nicht so lassen. Und den Keller voll Wasser stehen zu lassen finde ich auch nicht so toll.

Es ist Dein persönliches, rein optisches Problem. Wer am Rhein wohnt, der hat extra Schlitze im Keller, durch die das Wasser einströmen kann, ganz einfach weil der Wasserdruck die Kellermauern und damit das Fundament zerstören würde.

Beton gießen, Keller verfüllen, alles das kostet doch ein Schweinegeld.
Neben dem Haus eine Gartenhütte hinstellen und den Keller als Lagerraum vergessen ist allemal sinnvoller.