Kitten erziehen - wann 'maßregeln'?

Huhu!

Mein kleiner Kater von hier

/t/kitten-bewusstlos-schock-schlaganfall/6657407

hat sich wieder wunderbar berappelt und ist ein wachsender, quirliger kleiner Mann, der täglich dazulernt.

Nun ist er ja leider das einzige Kitten im Haus. Der Nachbarskater, dessen neuer Kumpel er werden soll, ist zwar halbwegs einverstanden mit ihm (nur eifersüchtig wie bescheuert *g) aber halt schon um die 9 Jahre alt und dementsprechend zeigt er null Interesse daran, mit dem kleinen zu spielen oder ihn gar zu erziehen. Bei meinen Eltern hab ich noch 5-7 weitere Katzen (je nachdem, wer gerade mal woanders wohnt und frisst) die ich versorge, weshalb ich dem kleinen auch nicht noch einen jugendlichen Spielpartner dazuholen kann.

Also bleibt die Erziehung an mir hängen. Klo klappt schon wunderbar - er hat es zwar mit dem Zubuddeln noch nicht so drauf, aber er geht immer in seine Kiste, wenn er muss. Auch, dass er mir nicht mit Krallen ins Gesicht patschen darf, hat er schon durch Pusten meinerseits gut verstanden. Nun frage ich mich, „ab wann“ ich ihn auch maßregeln sollte, wenn er zu wild spielt. Er kann mir durchaus schon ein wenig weh tun, wenn er mir beim spielen in die Hand beißt oder meine Füße fängt. Aber Katzen sind ja unempfindlicher, deshalb weiß ich nicht, ob die Mutter nun auch schon bescheid geben würde, dass es zu viel war.

Vielleicht vermenschliche ich da zu stark, aber ich möchte ihn nicht „verkorksen“, indem ich seinen Spieltrieb dämpfe - schließlich soll er mir später auch dicke Mäuse nach Hause bringen. Hat da jemand Erfahrungswerte? Der Kater ist nun ca. 5 - 6 Wochen alt.

Liebe Grüße
Lockenlicht

Hi Lockenlicht,

jetzt ist doch die beste Gelegenheit, dem Kleinen sozialverträgliche Manieren beizubringen, ältere Katzen, die sich in deinen Unterarm festbeissen wie ein Pitbull, kriegt man nur äußerst schwer wieder hin.

Also jedesmal, wenn er sich vergisst, sofort und ohne jedes Vertun die Schmuse- und Spielsession beenden und den Wildfang links liegen lassen.

Klappt ganz gut, meine kleine Abrissbirne zerlegt zwar immer noch jeden Tag wie ein Wahnsinniger die Bude aufs neue komplett *tiefseufz*, aber mittlerweile kann er sich stundenlang auf dem Rücken liegend das Bäuchlein kraulen lassen, ohne, dass ich mir eine neue Hand kaufen darf.

Besten Gruß und viel Spass euch beiden weiterhin

Annie

Huhu Annie!

Dankesehr! Dann werd ich ab nun mit dem vollen Programm loslegen. Das sollte ja kein Problem sein, wenn man von den großen, ungläubigen, traurigen Augen absieht:wink: Ich weine dann später im Bett heimlich vor lauter schlechtem Gewissen.

Verdammtes Kindchenschema!

Liebe Grüße
Lockenlicht

Huhu Lockenlicht,

Verdammtes Kindchenschema!

du kannst dir das überhaupt nicht vorstellen, wie das in meiner Bude gerade aussieht. Geschweige denn die leiseste Vorstellung, was so von 3:30 morgens bis mindestens 10:00 hier abgeht partytechnisch.

Wäre die Abrissbirne haftpflichtversichert, wäre ich reich mittlerweile. Meine Dolby-Surround-Anlage hat nur noch einen Lautsprecher, die anderen hat er durchgebissen, mittlerweile habe ich die 4. Schreibtischlampe und das sind nur die Kleinigkeiten.

Bücherregal? CD-Regal? Kiki. Seit Monaten lasse ich CDs und Bücher gleich auf dem Boden, denn sie wieder zurückzuräumen ist vollkommen sinnlos, da er dies unweigerlich als Aufforderung betrachtet, die wieder weiträumigst durch die Wohnung pfeffern zu müssen. Der denkt, das ist sein Job.

Aber, ach, hols der Geier, sieh doch einmal selbst:

http://www.bilder-hochladen.net/files/glbm-f-9bf3-jp…

http://www.bilder-hochladen.net/files/glbm-g-c74d-jp…

Wir verstehen uns, nich wahr. Kindchenschema sucks :smile:)

Wenigstens kannst du deinen noch anbrüllen, wenn er das zigste Mal deinen teuren Make-up-Puder in der Wohnung verteilt hat, du es eilig hast zur Arbeit und die zerstückelten Schnürsenkel erstmal wieder zusammenknoten musst.

Lässt meine Taubnuss leider komplett kalt.

Abgesehen von dem mittlerweile signifikant hohen Wasserverbrauch aufgrund des notwendig exzessiven Gebrauch der Blumenspritze.

*Seufz*. Aber ein Leben ohne diesen kleinen Vollpsychopathen kann ich mir nicht mehr vorstellen. Wird dir genauso gehen, schätze ich mal.

Besten Gruß

Annie

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Hallo,

ich werde gerade Zeuge der kätzischen Erziehung von drei ca. 5 Wochen alten Katzenwelpen durch ihre „Adoptiv“-Mutter.

Als sie die drei vor einigen Tagen anschleppte, geschah von der ersten Minute an beides nahezu zeitgleich: Putzen, Kontaktliegen, Futter bringen und gegen andere Katzen verteidigen versus fauchend Ohrfeigen verteilen, wenn die drei versuchten, an der Pflegemama zu saugen.

Die Welpen haben keine 5 Stunden gebraucht, um zu kapieren, dass der Milchbarservice nicht inklusive ist. Momentan findet gerade ein weiteres Erziehungskapitel statt: Den eigenen Schwanz als Spielobjekt für die Rasselbande anbieten, sie eine Weile gewähren lassen und dann mit einigen blitzartigen Ohrfeigen das Ende des Vergnügens verkünden. Nach der x-ten Wiederholung des Ganzen muss Madama Altkatze nur noch die Position verändern, um das Spiel abzubrechen.

Zimperlich ist sie bei diesen Aktionen nicht. Der Filius hat einen blutigen Schmiss auf der Nase davongetragen.

Meine eigenen Aktionen zum Thema „Zwangsbeglückung durch den Menschen“ sind ebenfalls erfolgreich, und nach anfänglich deutlicher Menschenscheu bleiben die drei inzwischen entspannt auf meinem Arm, wenn ich sie hochnehme und kommen auf mich zugerannt, sobald ich sie locke. Auf dem „Mensch-Katze-Programm“ steht nun, mehrmals täglich am ganzen Körper befummeln lassen: Ohren gucken, auf den Rücken legen und Bauch kraulen, Schwanz und Pfoten massieren und Mäulchen aufmachen. Bei Gegenwehr gibts sanften Zwang, bei Wohlverhalten Katzenleberwurst. Der Suchtfaktor derselben verfehlt auch bei den dreien seine Wirkung nicht :smile:.

Heißt: Nur ran an die Erziehung. Jetzt ist das Alter, in dem die Welpen lernen, wie die Welt funktioniert. Die Hoffnung, dass sich Unsitten von selbst erledigen, erfüllt sich in aller Regel nicht. Wie auch, wenn die Katzen nie erfahren, was erwünscht und was unerwünscht ist?

Da die Katzen den Tag draußen verbringen, halten sich die Umgestaltungsversuche im Haus in Grenzen. Da ich morgens zwischen 4.30 und 5.00 aufstehe, ist das auch der Zeitpunkt, wo die Welpen (samt Pflegemama) nach draußen befördert werden, was auch morgendliche Randale drinnen verhindert.

Schöne Grüße,
Jule

Hallo,

wie schön, dass es Deinem Kid Kater wieder gut geht!

Hier sind meine Ratschläge:

  • Wenn Du Dich zu ihm auf den Boden setzt, spiel mit ihm, ganz wild. Trage dazu Bauhandschuhe. Wenn Du ihn aber auf dem Schoß hast oder er sich zu Dir legen will oder so und dann anfängt zu kratzen und zu beißen, setze ihn kommentarlos runter. Fordere auch andere Bekuschler auf, das zu tun.
  • Spiele SEHR lang am Tag mit ihm. Sei noch wilder als er.
  • Sorge dafür, dass er viel Zeit mit Kumpel Kater von nebenan verbringt. Ultimativ ist das nämlich sein Rollenvorbild, nicht Du.
  • Lass ihn raus sobald es geht. Da kann er sich ordentlich austoben.

Meine Handaufzucht war dann ein sehr normaler erwachsener Kater, großer Jäger und Schläger und zu Hause gut zu haben.

Alles Gute!

Hi Annie,

stell Dir das einfach einmal in doppelter Ausgabe vor, verbunden mit der Neigung, Wollfäden in perfekter Stolperhöhe quer durchs Haus zu spannen - dann weißt Du, wie es hier zur Zeit aussieht. ;o)

Trostreiche Grüße

=^…^=

PS: Zum Ausgleich ist aber unser durchgeknallter Siammix sehr viel ruhiger geworden - was aber nicht erstaunt, alldieweil sie vor lauter Futterneid inzwischen seehundähnliche Formen angenommen hat.

  • Wenn Du Dich zu ihm auf den Boden setzt, spiel mit ihm, ganz
    wild. Trage dazu Bauhandschuhe. Wenn Du ihn aber auf dem Schoß
    hast oder er sich zu Dir legen will oder so und dann anfängt
    zu kratzen und zu beißen, setze ihn kommentarlos runter.
    Fordere auch andere Bekuschler auf, das zu tun.
  • Spiele SEHR lang am Tag mit ihm. Sei noch wilder als er.
  • Sorge dafür, dass er viel Zeit mit Kumpel Kater von nebenan
    verbringt. Ultimativ ist das nämlich sein Rollenvorbild, nicht
    Du.

Ja, so mach ich das nun auch. Bisher noch ohne Handschuhe, weils immernoch ertragbar ist, aber diese Unterteilung von Spiel und Knuddelei hab ich so schon vorgenommen.

  • Lass ihn raus sobald es geht. Da kann er sich ordentlich
    austoben.

Da bin ich wieder unsicher. Wann kann er denn (mit mir zusammen natürlich) raus? Im Moment ist natürlich supergeiles Wetter, aber ich habe Bedenken, dass er noch zu klein ist und er die Nestwärme braucht (gerade, weil er ja beim ersten Tierarztbesuch 2 Grad zu kalt war, bin ich da nun vorsichtig). Ansonsten fängt er gerade an, auch andere Räume außer dem Wohnzimmer zu erkunden. Ich denke, wenn er hier drinnen in der ganzen (2,5 Zimmer) Wohnung sicher ist, dann kann es auch rausgehen, right?

Liebe Grüße
Lockenlicht

Gut gut,

ich werde ein bischen zimperlicher sein, sonst sitzt das Blut im Teppich und das geht so schlecht raus. Ich merke aber selber auch, dass es eine gute Zeit zum lernen ist. Er ist nämlich auch ganz schnell und lässt das mit dem Beißen auf dem Sofa schon vermehrt sein.

Darum wird meeeein Kater auch sicher nieeeeee so randallieren wie der von Annie:wink:. Ganz sicher!

Liebe Grüße
Lockenlicht

Meine Katzendame hatte bereits zweimal Junge. Beim zweiten Wurf habe ich entschieden ein Junges zu behalten. Der Kater, Oudy ist heute 4 1/2 jährig und ich bin unglaublich zufrieden mit ihm, weil ich ihn offenbar richtig erzogen habe :smile: Solange eine Katze jung ist, also so ab der ca. 6 Woche kann man ihr alles beibringen. (Meine Katze kann zum Beispiel Sitz, obwohl es nicht wirklich viel bringt :smile: Wenn sie dann mal gross ist, geht das so gut wie gar nicht mehr. Es ist also sehr wichtig ihr ein paar Dinge beizubringen, wie eben das Katzenklo. Aber du hast ja wegen dem Spielen gefragt. Ich habe mit Oudy immer so kleine „Kampfspiele“ gemacht als er klein war. Also ich habe ihn am Bauch gekitzelt und er hat sich dann immer mit seinen Pfoten und Krallen gewehrt. Ich habe aber nie zu grob oder so das er Angst bekommen hat, zugepackt, sondern immer nur für lustig, also so wie sich die Katzenjungen untereinander raufen. Er wollte mir dann natürlich immer in die Hand beissen. Das habe ich ihn auch machen lassen, aber ich habe immer wieder zwischendurch mit meinen Fingern seine Zähnchen festgehalten und wieder losgelassen und wieder festgehalten usw. Einfach so das er nie richtig zubeissen konnte. Das klingt jetzt komisch aber es bringt wirklich etwas. Man muss immer in Aktion bleiben, damit die Katze nie dazu kommt richtig fest zuzubeissen. Natürlich trägt man da einige Kratzspuren davon. Aber wenn ich heute mit Oudy spiele, weiss er genau das es eben nur ein „Spiel“ ist und er beisst nie richtig zu. Mit seinem Bruder Mika habe ich das nicht gemacht als er klein war und wenn ich heute mit ihm spiele habe ich nachher sehr tiefe blutige Wunden weil er immer voll zubeisst und kratzt.