Krone oder Implantat

Hallo,

Genau diese Frage stellt sich mir momentan. Es ist mein erster Zahn der fehlt, von daher kenn ich weder von einem noch von dem anderen die Vor- und Nachteile.

Ich würd mich über Erfahrungsberichte von euch freuen.
Wichtig ist mir dabei Pflege, also wie Pflegeintensiv, wie anfällig wofür auch immer. Was ist mit später sollte nochmal ein Zahn wegfallen, oder wenn ich alt und grau bin und ein Gebiss brauche?

Viele Fragen auf einmal und ich hoffe auf viele Antworten.

Gruß
Kati

Guten Abend!

Wahrscheinlich meinst du „Brücke oder Implantat“. Denn eine Krone kann zu auf einen Zahn, der noch vorhanden ist. Für eine Brücke müssen die Zähne, die der Lücke benachbart stehen, beschliffen werden - das sind dann die Pfeiler. In der Mitte hängt dann das Brückenglied, das optimalerweise aussieht wie ein Zahn. Jede Brücke muss ordentlich gereinigt werden, damit sich später, wenn das Zahnfleisch vielleicht etwas zurückgegangen ist, keine Karies am Rand bildet. Unter dem Brückenglied muss natürlich auch gereinigt werden. Hierfür gibt es spezielles Zahnfloss, zum durchfädeln. Ist aber alles für den routinierten Zähneputzer kein Problem.
Die Brücke ist meist billiger als das Implantat - wobei der Unterschied, je nach Material der Brücke, gar nicht mehr sooo groß ist. Bei guter Pflege hält die Brücke bis zum Ende deines Lebens und darüber hinaus. Der Nachteil: Der Kieferknochen wird an der Stelle, an der sich kein Zahn mehr befindet, nicht mehr belastet, wodurch er sich zurückbildet. Das kann bei späteren prothetischen Versorgungen, sollten diese mal nötig werden, zu Problemen führen - muss aber nicht, sofern du den Großteil deiner Zähne behälst.

Ein Implantat ist quasi ein Dübel im Kieferknochen. Nach einer Einheilzeit von ca. 3 Monaten, in denen das gute Stück versteckt unter der Schleimhaut sitzt, wird ein Aufbau draufgeschraubt, der schließlich die Krone trägt. Auch die sieht am besten aus wie ein Zahn :wink:. Das Implantat putzt man ebenso wie die Zähne. Superordentlich natürlich, damit man es für immer behalten kann. Ein Implantat ist teurer als eine Brücke. Man wirkt dem Knochenabbau an dieser Stelle jedoch entgegen. Allerdings kann man nicht an jeer Stelle ein Implantat setzen - es muss nämlich sowieso erst mal genug vom Knochen vorhanden sein.

Dein Zahnarzt ist verpflichtet, dich über beide Optionen aufzuklären. Den kannst du also ruhig noch mal ausquetschen.

Ich persönlich würde mich bei einem fehlenden Zahn immer für ein Implantat entscheiden (und zwar nicht nur, weil mir das Cheffe mal eben nebenbei reindübeln könnte). Zu bedenken ist aber, dass, sollten die Nachbarzähne der Lücke schon angegriffen oder gefüllt sein, ein abschleifen und überbrücken dieser durchaus sinnvoll sein kann.

Gruß
tam

Implantate kannst du in die Tonne tun:

http://toxcenter.org/artikel/Implantate-keine-Altern…

Hi

Ich komme jetzt nur mal auf die „Titan-Allergie“ in diesem höchst ominösen Artikel, der gegen alle Erfahrungen spricht, die ich bisher sammeln konnte, spricht. Ich sage gar nicht, dass das nicht sein kann, aber: Werden nicht schon seit Jahrzehnten Herzschrittmacher, Endoprothesen, Platten und Schrauben aus Reintitan verwendet - ohne Nachweis einer Allergie? Warum sind meine Patienten, die seit 30 Jahren Zahnimplantate tragen so gesund?

Zirkonimplantate sind tatsächlich nicht toll. Seh’ ich auch so.

Der Link, bzw. das, was dort zu lesen ist, zeigt keinerlei Quellennachweise auf und ist - ich nenne es mal so - recht „unwissenschaftlich“ geschrieben.

Es ist jedem Operateur klar, dass er nur in gesunden, ausgeheilten Kieferknochen implantieren kann. in Eiter? Wie das denn? Jedes Implantat muss primärstabil sein. Eine Panorama-Aufnahme ist Pflicht, genauso wie die sorgfältige Dokumentation.
Kassen zahlen keine pauschalen 200€ für Implantate und haben dies auch nie getan. Es gibt für die Suprakonstruktion, also die Krone, den üblichen Festzuschuss.
Ein Allergietest wird bei bekannten Metallallergien manchmal durchgeführt - jedoch wüsste ich nicht, was Nickel oder Chrom in einem Implantat zu suchen haben. Titan geht eine direkte molekulare Verbindung mit dem Knochen ein. Deswegen kommt es, sofern man nicht „in Eiter“ implantiert hat, nicht zu Abstoßungen. Dazu kommt es aus anderen Gründen. Die will ich nun aber nicht breittreten.

Gruß
tam

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Vielen herzlichen Dank, musste sehr lachen, noch mehr lachen musste ich das es tatsächlich Menschen gibt die das für bare Münze halten. Ich mein bei dem Unfug was da verzapft wird… Muhahah

Möchten Sie sich lieber Steinbrücken in den Mund stecken, so wie die alten Ägypter?

Hallo,

ich selber habe zwei kronen, war ok. Implantate würde ich mir nicht machen lassen, weil sie mir schlicht zu teuer wären.

Eine Freundin hat einen ganz anderen weg gewählt, sie hat eine feste zahnspange, um eine zahnlücke relativ weit vorne wegzumachen, da die anderen zähne eh schief waren und auch der kiefer relativ klein und ein weishaitszahn kam, investierte sie das geld lieber so.

soeht super aus, vll wäre das ja eine alternative?

lg

brenna

Hi

Es hängt davon ab, welcher Zahn betroffen ist. Es ist durchaus nicht verkehrt, sich da mehrere Meinungen einzuholen, in meinem Bekanntenkreis sind schon einige Leute übel über den Tisch gezogen worden!

Bei mir fehlte von Geburt an die Wurzelzahnanlage für einen „Fünfer“, also einen der vorderen Backenzähne, der Milchzahn war aber da, sodass ich dann als dieser gezogen werden musste (fällt ja dann nich von alleine raus) eine Lücke da war. Die wurde komplett mit einer Zahnspange zugemacht.

Ein Kieferorthopäde hätte so vermutlich nicht gehandelt, weil dann das Gebiss ingesamt schief wird, aber für mich war es eine gute Lösung und die Schneidezähne sind nicht dadurch schief geworden (sondern leider wegen eine anderen Ursache)

Grüße

Karana

P.S.: was ich für mich persönlich festgestellt habe: ich war zunächst bei einem Zahnarzt, der nur Kassenpatienten hatte, das Wartezimmer immer gut gefüllt, die Behandlungstermine kurz. Jetzt bin ich durch einen Wohnortwechsel zu einem Arzt gekommen, der sich auf Endodontologie spezialisiert hat und AUCH Privatpatienten behandelt. In dem Fall der Brücken und sonstiger Behandlungen gibt es ja auch nur Zuzahlungen der gesetzlichen Kassen. Ich fühle mich um 100% besser aufgehoben, auch wenn es zwischenmenschlich bei dem anderen Arzt auch gepasst hat. Der jetzige hat mehr Zeit für mich und die bisherigen Ergebnisse sind besser. Bei so viel Geld, was man dann letztenlich ausgibt, sollte einem der Vergleich echt wert sein, auch wenn wahrscheinlich keiner gerne zum zahnarzt geht.

Danke und ein paar neue Fragen
Hallo erst mal vielen Dank allen die geantwortet haben.

@ Tam freilich hast du Recht ich meinte Brücke oder Implantat sorry war ein Denkfehler.
Was ich nicht verstehe bei deiner Antwort:

Nachteil: Der Kieferknochen wird an der Stelle, an der sich kein Zahn mehr befindet, nicht mehr belastet, wodurch er sich zurückbildet. Das kann bei späteren prothetischen Versorgungen, sollten diese mal nötig werden, zu Problemen führen - muss aber nicht, sofern du den Großteil deiner Zähne behälst.

Dass sich Muskeln relativ flott zurückbilden ist mir bekannt, aber wieso ein Knochen?

Zu bedenken ist aber, dass, sollten die Nachbarzähne der Lücke schon angegriffen oder gefüllt sein, ein abschleifen und überbrücken dieser durchaus sinnvoll sein kann.

Wie meinst du das? Die Nachbarzähne haben schon Füllungen, dort dann Krone drauf, damit die Brücke hält?

@Karana

Es hängt davon ab, welcher Zahn betroffen ist. Es ist durchaus nicht verkehrt, sich da mehrere Meinungen einzuholen, in meinem Bekanntenkreis sind schon einige Leute übel über den Tisch gezogen worden!

Es ist der 1-5
Wegen Risiken und Nebenwirkungen schlage deinen Arzt, oder Frage hier im Forum :wink:

@ brenna

Danke für den Tipp aber das wäre eine Alternative hätte ich die Weisheitszähne noch, so wird sich vermutlich zu viel verschieben.
Da ich zum Glück eine Zusatzversicherung habe, ist der Kostenunterschied Brücke - Implantat nicht wirklich relevant.

Ich hoffe ihr guckt nochmal rein, ich freue mich auf weitere Antworten.

Schönes WE euch!
Kati

Hi

Ja, genau wie bei einem Muskel geht der Kieferknochen, wenn er nicht belastet wird zurück. Anders als beim Muskel baut er sich aber auch nicht mehr auf. Was weg ist, ist weg.

Für eine Brücke brauchst du ja Pfeilerzähne. Das sind dann die Zähne benachbart von der Lücke. Auf diese Zähne muss jeweils eine Krone drauf, dazwischen hängt das Brückenglied. Man muss die Zähne dafür natürlich abschleifen, was man aber ungern bei komplett gesunden ungefüllten Zähnen macht.

Gruß
tam

1 Like

Hallo Kati,
ich habe mir vor einem knappen Jahr ein Implantat setzen lassen und bin höchst zufrieden damit. Es besteht praktisch kein Unterschied zwischen meinen natürlichen Zähnen und dem Implantat-Zahn.
Gegen eine Brücke habe ich mich entschieden, weil die Nachbarzähne nicht angetastet werden sollten und der Zahn im seitlichen Bereich sichtbar ist.
Ich stelle mir ein Implantat einfach komfortabler vor, weil sich nichts darunter setzen kann, wie bei einer Brücke. (Habe aber mit Brücken auch keine Erfahrungen.)
Gruß florestino

Hi Tam,

Ja, genau wie bei einem Muskel geht der Kieferknochen, wenn er
nicht belastet wird zurück. Anders als beim Muskel baut er
sich aber auch nicht mehr auf. Was weg ist, ist weg.

Sowas hab ich noch nie gehört, man lernt eben nie aus.

Für eine Brücke brauchst du ja Pfeilerzähne. Das sind dann die
Zähne benachbart von der Lücke. Auf diese Zähne muss jeweils
eine Krone drauf, dazwischen hängt das Brückenglied. Man muss
die Zähne dafür natürlich abschleifen, was man aber ungern bei
komplett gesunden ungefüllten Zähnen macht.

Ein Zahn 1-4 ist gesund, 1-6 nicht mehr, hat allerdings „nur“ eine Plombe, nicht wurzelbehandelt.

Heute nachmittag muss ich mir wieder so ein Jodteil in die Wunde stopfen lassen bähhhh
Dann werd ich auf jeden Fall noch mal fragen.

Danke dir

Kati

Hi florestino,

ich habe mir vor einem knappen Jahr ein Implantat setzen
lassen und bin höchst zufrieden damit. Es besteht praktisch
kein Unterschied zwischen meinen natürlichen Zähnen und dem
Implantat-Zahn.

Das ist eigentlich aus das, was ich mir erhoffe.

Gegen eine Brücke habe ich mich entschieden, weil die
Nachbarzähne nicht angetastet werden sollten und der Zahn im
seitlichen Bereich sichtbar ist.

???

Ich stelle mir ein Implantat einfach komfortabler vor, weil
sich nichts darunter setzen kann, wie bei einer Brücke. (Habe
aber mit Brücken auch keine Erfahrungen.)

Das allerdings hab ich in tams Antworten anders gelesen, oder ich habe falsch gelesen, wäre nicht das erste mal.

Danke dir
Kati

hi,

wenn ein implantat im finanziellen rahmen ist, der kieferkamm genug substanz hat und keine andere kontraindikationen bestehen solltest du auf jeden fall ein implantat wählen.

der knochen bildet sich wie geschildert zurück. zähne sind über sogenannte sharpey-fasern im zahnfach aufgehängt, dadurch wirkt der vertrikale druck beim kauen als zug auf den knochen. druckbelastung würde zum abbau des knochens führen, während zugkräfte den knochenaufbau fördern.

Hallo,

zähne sind
über sogenannte sharpey-fasern im zahnfach aufgehängt, dadurch
wirkt der vertrikale druck beim kauen als zug auf den knochen.

kannst Du diese physikalische Unmöglichkeit mal näher erläutern? Ich bräuchte sowas, um eine Landmaschine leichter zu machen.
Gruß
Testare_

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wenn ein implantat im finanziellen rahmen ist, der kieferkamm

genug substanz hat und keine andere kontraindikationen
bestehen solltest du auf jeden fall ein implantat wählen.

Hi,
Einwand: Wenn abzusehen ist, dass die Zähne daneben auch irgendwann überkront werden müssen, müsstest du dich darauf einstellen, später dort auch Implantate setzen zu lassen, denn natürliche Zahnwurzeln und Implantat kann man nicht unter einer Brücke kombinieren, weil die sich im Kiefer unterschiedlich bewegen.
Alternative wäre natürlich gleich eine Brücke.