Medizinischer Dienst der Krankenkasse

Hallo liebe Experten,

im Oktober 2007 bin ich operiert worden und habe eine Vollprothese bekommen. Die Hüftdysplasie war angeboren, ich habe lange gewartet bis ich mich operieren ließ. In den letzten Jahren habe ich nur noch mit starken Schmerzmitteln leben können. Mein rechtes Bein war ganz nach innen verdreht und ich schliff es beim Laufen hinter mir her. Nun ist alles durch die OP besser geworden, die Schmerzen habe ich nicht mehr, das was mir Probleme macht ist, dass ich noch auf die Gehilfen angewiesen bin. Kurze Strecken laufe ich ohne Gehhilfen nur unter Anstrengung, ich habe das Gefühl, dass mein Bein noch zu schwach ist. Ich habe das Gefühl, dass meine Oberschenkelmuskeln verdreht sind, das sind sie sicher, da mein Bein jetzt gerade ist und meine Muskeln sich noch nicht an den neuen Zustand gewöhnt haben. Die Treppen kann ich auch noch nicht richtig laufen, ich kann nur immer stufenweise rauf oder runter gehen. Ich habe versucht die Treppen ‚normal‘ rauf- oder runterzugehen, aber da bekomme ich stechende Schmerzen im Oberschenkel, die lange anhalten. An arbeiten ist somit auch noch nicht zu denken. Ich bin seit Juni letzten Jahres arbeitsunfähig geschrieben, allerdings bekam ich jetzt Post von meiner Krankenkasse, ich soll mich beim medizinischen Dienst vorstellen. So wie ich das sehe, arbeiten die ja mit der Krankenkasse zusammen und die wollen, dass ich mich arbeitsfähig schreiben lasse, aber das geht nicht. Wie kann ich das dem medizinischen Dienst klar machen, dass ich noch nicht arbeiten gehen kann? Mein Arbeitgeber hat für meine Situation Verständis. Ist der Medizinische Dienst überhaupt opjektiv?

Liebe Grüße

Heike

Hallo,
grundsätzlich zum Thema : Medizinischer Dienst der Krankenversicherung- MDK.
Der MDK ist eine krankenkassenunabhängige Einrichtung, der zwar von den
Krankenkassen finanziert wird aber in seiner Tätigkeit nicht von den
Kassen beeinflussbar ist. Insofern findet auch keine „Zusammenarbeit“
in der Form statt, wie sie hier angedeutet wurde.
Der MDK berät durch seine Tätigkeit, z.B. Erstellung von Gutachten
die Kranken- und Pflegekassen. Diese fällen ihre Entscheidung
meist aufgrund der vom MDK gemachten Feststellungen. Die Kasse ist aber
dazu nicht zwingend verpflichtet.
Daher werden Leistungsentscheide auch nicht vom MDK sondern grundsätzlich
von der Kasse dem Versicherten gegenüber erklärt.
Warum gibt es nun überhaupt einen solchen MDK ?
Nun, der gemeine Krankenkassenmitarbeiter (wie ich beispielsweise), der mit Entscheidungsbefugnissen ausgestattet ist, verfügt in der Regel über eher bescheidene Kenntnisse der Medizin. Es ist ihm demnach
unmöglich sachgerechte Entscheidungen zu treffen bei denen es eben
auf medizinische Fakten ankommt. Da muss er sich beraten lassen.
Der den Versicherten behandelnde Arzt ist in der Regel da eher nicht
geeignet, da er doch wahrscheinlich nicht so neutral sein wird wie
es die Sachlage erfordert. Deshalb muss eben ein unabhängiger Gutachter her und das ist dann der MDK.
Der MDK begutachtet in der Regel nach Aktenlage, d.h. geben die
Befundberichte des behandelnden Arztes nichts genaues her, wird
das Gutachten entsprechend ausfallen und demzufolge auch die
Entscheidung der Kasse.
Bei einer persönlichen Vorstellung zur Begutachtung kann der Patient
dem Gutachter schon klar machen „wo der Schuh drückt“ - es handelt sich schließlich auch um einen Arzt/Ärztin.
Fazit: Der MDK ist ein Instrument der Krankenkassen zur Hilfe bei der
Leistungsentscheidung welches aber nicht durch die Kassen manipulierbar ist.

Zugegeben, es gab und gibt auch hier Ausnahmen - aber wo gibt es die nicht in unserem Leben.
Gruß

Czauderna

Wenn das so ist, dann werde ich ja mit der MDK reden können.

Liebe Grüße

Heike

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