Hi,
ich habe ein aus meiner Sicht großes Problem.
Hi LogiMann,
Du empfindest es so; also ist es auch ein großes Problem. Doch Du hast ja begonnen, Dir Hilfe zu suchen. Gut so. Ich kann alle nachhaltig bestätigen, die schreiben, daß Mißverständnisse wirklich zum Alltag gehören!!! Und das meine ich wörtlich. Mir selbst passiert es alle Tage.
Wenn ich etwas sage oder schreibe dann ist dies zwar genau das
was ich denke, und aus meiner Sicht auch das was ich sagen
will aber für andere ist es das nicht. Es ergibt für andere
einen anderen Sinn als für mich.
Ich bin inzwischen der Meinung, daß besonders unsere Sprache, mit ihren vielen Wörtern für ähnliche Bedeutung, oft geradezu Mißverständnisse fördert. Diese vielen Wörter sollen zwar der Differenzierung dienen; doch egal wie viele Wörter wir haben, dazulernen; jeder einzelne Mensche gibt demselben Wort eine individuelle Bedeutung.
Unterhalte ich mich über technische Inhalte, oder überhaupt über Dinge die man anfassen und aufzeichnen kann, habe ich kaum Probleme. Sage ich aber z.B. daß mir der Arm weh tut, weiß mein Gegenüber noch lange nicht wo genau der Schmerz sitzt. Und schon gar nicht was der Schmerz mit mir macht.
Erst im Nachhinein wenn mir dann gesagt wird dass das was ich
sage so nicht sein kann erkläre ich mich und verdeutliche es.
Dieses Problem bringt mich fast ins Grab.
Ja, das kann ich einigermaßen „verstehen“.
Es ist auch so das ich Menschen nicht verstehen kann, Sie
machen oder sagen etwas und ich verstehe es einfach nicht. Ich
verstehe zwar was sie sagen aber nicht das was sie meinen.
Es ist so als ob ich eine andere Sprache spreche…
Allzuoft sagen die Menschen auch nicht das was sie meinen!! Oft wissen sie nicht einmal was sie „meinen“; und sagen das, was sie gelernt haben zu sagen für/in bestimmten Situationen.
Wörter sind Wörter, Hilfsmittel, zum Teil ganz brilliante, um sich verständlich zu machen, andere zu verstehen. Aber ihre Lebendigkeit erhalten sie durch unsere Gefühle, unseren Verstand… Geist…Seele.
Ich kann’s nur unbeholfen benennen.
Grad wenn Du, wie Du weiter unten sagst, eine betrübliche, enttäuschende Kindheit hattest; und wie ich vermute, sehr einsam warst, dann sprichst Du tatsächlich eine andere Sprache. Nicht wortwörtlich; aber Deine Seele, Dein Geist haben eine andere Schulung erfahren. Eine Prägung, Richtung, die erst einmal nicht dafür geeignet ist, locker tänzelnd leicht durchs Leben zu flanieren. (Wenn man das denn überhaupt will. Weißt sicher wie ichs meine).
Du bringst vielleicht auf eine andere Weise, jenseits Deiner Wörter, etwas zum Ausdruck, das andere Menschen nicht kennen, nicht verstehen. Etwas, das sie unter Umständen sogar irritiert und verunsichert. Das fällt natürlich unangenehm auf Dich zurück. Dabei kannst Du eigentlich nichts dafür. Aber glaube mir, die Welt ist vollgestopft mit Menschen, die „auf einem anderen Planeten“ aufgewachsen sind. Nur ist es unter ihnen anfänglich nicht leicht, einander zu begegnen. Denn jene neigen erst einmal zur Zurückgezogenheit. Sie räumen das Feld für die fröhlichen, lauten und eher ungehemmten Menschen. Verständlich.
Hast Du Dir denn mal überlegt, daß Du nicht allein bist? Sicher interessiert es Dich, wie andere mit einer ähnlichen Vergangenheit zurechtkommen!?
Ich bin jetzt nicht unbedingt blöd, hatte in der Schule immer
gute Noten, ich bin aber auch nicht besonders helle. Aber
selbst der dümmste sollte doch wenigstens sich mit anderen
unterhalten können??
Nee, blöd bist Du ganz gewiß nicht; soviel läßt sich aus Deinen Zeilen schon mal ersehen. Wie helle Du bist, vermag ich nicht zu beurteilen. Jedenfalls bist Du helle genug, den Weg heraus aus Deiner unerfreulichen, auch unglücklichen Situation zu suchen. Das tun ja nun längst nicht die Allermeisten!
Ich muss allerdings sagen das meine sozialen Kompetenzen sehr
zu wünschen übrig lassen, dies ist aus meiner Sicht
zurückzuführen auf meine Kindheit und relativ große gefühlte
Enttäuschungen. Schüchternheit während der Pubertät und danach
Enttäuschungen in Beziehungen…
Ich mag es nicht unter Menschen zu sein, uns sehe dies als
Bedrohung an. Brauche sehr lange für eine Freundschaft…
Bin jetzt kurz nach Mitte 20, und die Belastung nimmt immer
mehr zu.
Was kann ich hier tun. Hat jemand einen Rat
Gruss
LM
Ich vermute auch, daß Du Dir fachliche Hilfe suchen, und die
unterschiedlichsten Menschengruppen anschauen solltest. Laß Dich nicht kleinkriegen. Es ist erst einmal nicht so leicht. Sei aufrichtig zu Dir selbst, peil Dein Glücklichsein an und geh’ hinaus in die Welt.
Von Herzen alles Gute, Yndigo