Mit 18 von zuhause ausziehen (als schülerin)

Hallo!

Ich bin jetzt 17 Jahre alt und möchte nächstes Jahr, nachdem ich meinen Führerschein gemacht habe, höchst wahrscheinlich von zuhause ausziehen. Ich gehe zur Zeit noch zur Schule, nächstes Jahr in die elfte Klasse.

Jetzt habe ich einige Fragen:
Wie kann ich eine eigene Wohnung finanzieren?
In wie fern müssen/können mich meine Eltern oder der Staat da unterstützen, da ich ja noch kein eigenes Einkommen habe?
Der Unterhalt den mein Vater zahlt (300€/Monat) steht dann mir zu, oder?
Wie sieht es mit dem Kindergeld aus (wie viel ist das überhaupt? xD)? Ist meine Mutter dann auch für mich Unterhaltspflichtig?

Ich stehe zum Glück mit meinen Eltern nicht auf Kriegsfuß, d.h. sie würden mich durchaus in der Richtung unterstützen, nur leider ist bei ihnen das Geld auch etwas knapp.

Ich habe einige Wohnungen bzw. Zimmer (z.T. möbliert) gesehen, die kalt ca. 200 €/Monat kosten.
Könnte ich mir das leisten?
Was kommt da noch alles an Nebenkosten hinzu?
Und wie viel Geld braucht man sonst so zum Überleben? (Ich bin eigentlich recht sparsam d.h. kein teures Essen, keine Spielekonsolen, keine 400€ Handyrechung. Teuer sind nur meine Busfahrkarte (30€/monat) und mein Internetanschluss (25€/monat). Über die Anschaffung eines eigenen Autos denke ich noch nach, aber das wird wohl eher nichts.)
Gibt es sonst noch irgendwelche bürokratischen Hürden, über die man stolpern könnte?
Wäre es möglich, mit einer dann ebenfalls volljährigen Freundin oder einem Freund zusammenzuziehen?

Entschuldigt bitte die dummen Fragen, aber ich habe von sowas leider wirklich nicht viel Ahnung.

Liebe Grüße und danke im Voraus für Antwort
swasiwas

Hallo!

Hallo!

Kurze Frage, du sagst ja, du stehst mit deinen Eltern nicht auf Kriegsfuß…

… warum willst du dann ausziehen?

Ich weiß ja, vor einigen Jahren gabs den Trend uuuuuunbedingt mit 18 ausziehen zu müssen, weil man ja so groß und erwachsen ist.

Der Trend geht aber zurück, ganz einfach weil das deutsche Bildungssystem nicht darauf ausgelegt ist, v.a. nicht wenn man eine deutsche Oberstufe besucht. Es ist nicht vorgesehen, dass eine Schülerin sich einen kompletten Haushalt finanzieren muss. Das kann sie auch gar nicht, Nebenjobs sind zur Taschengeldaufbesserung zwar super, aber nicht fürs Leben wenn man noch ein gutes Abitur machen will.

Natürlich gibt es Fälle in denen es nicht anders geht, aber das sind Problemfälle und es gibt kaum andere Möglichkeiten.

Wenn du also keine Probleme mit deinen Eltern hast und es finanziell nur Nachteile bringt, warum ausziehen?

Wenn du dein Abitur hast und arbeiten gehst, kannst du das immer noch tun und unglaublich erwachsen sein.
Vorher halte ich es nur für einen Weg sein Leben noch komplizierter und schwerer zu machen und eventuell einen guten Abschluss aufs Spiel zu setzen!
Viele sind schon zu ihren Eltern zurückgekrochen weil sie feststellten, dass es sich nicht so einfach leben lässt ohne eigenes Einkommen, allein.

Natürlich kannst du dir eine WG suchen, die Frage ist nur, was hast du davon?

lg
Kate

Ich stehe mit meinen Eltern nicht auf Kriegsfuß, aber die Situation ist schon länger so, dass es für mich praktisch unausweichlich ist, auszuziehen. Sowohl ich als auch meine Eltern sind dafür, weil wir alle wissen, dass es so nicht weitergehen kann. Aber es ist nicht so, dass wir keinen Kontakt mehr haben wollten usw.

Hallo,

und tschuldigung, das hört sich jetzt böse an, ist aber nicht so gemeint…

Jetzt habe ich einige Fragen:
Wie kann ich eine eigene Wohnung finanzieren?

Arbeiten.

In wie fern müssen/können mich meine Eltern oder der Staat da
unterstützen, da ich ja noch kein eigenes Einkommen habe?

Eltern bekommen Kindergeld für das Kind in Ausbildung, wenn sie für dich gar keine Kosten mehr haben, dann könnten sie das weiterreichen.
Der Staat unterstützt dich nicht weiter (du kannst es mit Wohngeld oder „Schüler-Bafög“ versuchen, aber das klappt nicht unbedingt).

Der Unterhalt den mein Vater zahlt (300€/Monat) steht dann mir
zu, oder?

Wenn deine Mutter für dich sonst nichts mehr zahlt (z.B. Krankenversicherung…)

Wie sieht es mit dem Kindergeld aus (wie viel ist das
überhaupt? xD)? Ist meine Mutter dann auch für mich
Unterhaltspflichtig?

Über das Kindergeld hinaus nicht (sie bietet dir ja auch ein Zimmer & Essen zu Hause, das könntest du nutzen). Das „Arbeitsamt“ sieht übrigens für arbeitslose Jugendliche (bis 25 (?) ) vor, dass sie bei den Eltern wohnen.

Ich stehe zum Glück mit meinen Eltern nicht auf Kriegsfuß,
d.h. sie würden mich durchaus in der Richtung unterstützen,
nur leider ist bei ihnen das Geld auch etwas knapp.

Dann freuen sie sich bestimmt, wenn du mit einer Unterhaltsforderung kommst. Zuhause lebt es sich günsitger (z.B. die Wohnung deiner Mutter bleibt ja wohl bestehen, sie zahlt also immer noch für dein dann leeres Zimmer & zusätzlich für dein neues Zimmer? Kein gutes Konzept.)

Ich habe einige Wohnungen bzw. Zimmer (z.T. möbliert) gesehen,
die kalt ca. 200 €/Monat kosten.
Könnte ich mir das leisten?

Das hängt davon ab, wieviel du arbeitest - aber dein Hauptberuf ist Schülerin - und in der Oberstufe wird’s schwieriger…

Was kommt da noch alles an Nebenkosten hinzu?

Pro Quadratmeter vielleicht 3 Euro für Heizung, Müll, … (alles, was an den Vermieter geht). Zuzüglich Strom, falls Gasherd auch Gas dazu. In WG noch Kosten für Telefon, Internet, gemeischaftliche Anschaffungen (z.B. wenn mal die WG-Waschmaschine kaputt geht).

Und wie viel Geld braucht man sonst so zum Überleben?

Da du alleine kochst, einkaufst etc. wird es teurer sein als das Leben zusammen mit deiner Mutter (keine Großpackungen mehr, obwohl diese günstiger sind, denn du kannst allein nicht so viel verbrauchen, bevor es schlecht wird). Schau doch mal, wieviel ihr in der Woche, im Monat für Einkäufe ausgebt, und teil das durch die Personenanzahl.

Wäre es möglich, mit einer dann ebenfalls volljährigen
Freundin oder einem Freund zusammenzuziehen?

Klar, ihr müsst es dann eben gemeinsam finanzieren…

Und unterschätz nicht die „Anfangsinvestition“: Umzug, Möbel (selbst in einem möblierten Zimmer willst du vielleicht noch einen eigenen Sessel unterbringen), Geschirr, Anschlussgebühren, Kaution, …
Und auch der Zeitaufwand für eine eigene Wohnung ist nicht unerheblich (putzen, Wäsche waschen, selbser kochen, …) - mit anderen zusammen kann der Putzdienst auch zu Konflikten führen…

Hallo sonstwasirgendwas,

einem volljährigem Unterhaltsempfänger stehen lt. Düsseldorfer Tabelle 640,-EUR zu (wobei dort von Studierenden die Rede ist). http://www.olg-duesseldorf.nrw.de/service/ddorftab/i…
Unterhaltspflichtig sind beide Elternteile. Einberechnet in die Summe werden Kindergeld, Bafög, Zinsen und Arbeitseinkünfte. Unterstützung vom Staat gibt es nicht, da du bisher nicht gearbeitet hast. Bis zum 25. Lebensjahr sind die Eltern verantwortlich.
Aber der Anspruch auf die 640,-EUR bedeutet nicht, dass die Eltern dies unbedingt zahlen müssen. Auch den Eltern steht ein Mindestbedarf zu. Und wenn nicht mehr zum Verteilen da ist, gibt es auch nicht mehr.
Meine Vorredner haben es schon angedeutet, das Singleleben ist nicht billig. Und die Grundausstattung eines Haushaltes ist auch nicht ohne. Ganz zu Schweigen von der Arbeit wie Kochen, Waschen, Putzen, Aufräumen usw. usw.
Ich selbst bin mit 17 ausgezogen, beruflich bedingt. Immerhin hatte ich eine Ausbildungsvergütung, da mußten meine Eltern mich kaum unterstützen. Aber es war nicht einfach. Wenn ich die Wahl gehabt hätte, wäre ich zu Hause geblieben.
Übrigens steht dir sowieso ab dem 18. Lebensjahr der Unterhalt zu. Formaljuristisch muss dein Vater dir ab dem Monat nach dem Geburtstag den Unterhalt überweisen (Das solltest du ihm fairerweise sagen). Was du davon deiner Mutter abgibst, müsst ihr im Innenverhältnis klären. Solange du bei ihr wohnst, steht ihr das Kindergeld zu.
So, nun zu der Frage, ob du dir eine Wohnung leisten kannst. Das hängt von Stadt/Dorf ab, in dem du leben willst. In teuren Gegenden wie München, Hamburg, Berlin etc. wirst du wohl keine bezahlbare Wohnung finden. Bei 200,-EUR Kaltmiete schätze ich, kommen ca. 80,-EUR Nebenkosten dazu. Dazu zählen Gas, Wasser, Strom sowie die Kosten, die der Vermieter umlegen kann. Das sind Grundsteuer, Verwaltungskosten, Hausreinigung etc… Die Kosten kannst du vorher erfragen. Wichtig ist auch, welche Art von Heizung und Warmwasserbereitung vorhanden ist. Strombetriebene Heizung wie Nachtspeicheröfen, Boiler für Warmwasser sind teuer, sehr teuer. Die Gaspreise steigen zur Zeit mehrmals im Jahr im zweistelligen Prozentbereich. Auch hier kann noch keiner sagen, wo das Ende der Fahnenstange erreicht ist.
Rechnen wir mal zusammen:
200,-EUR Miete
80,-EUR Nebenkosten
30,-EUR Fahrkarte
25,-EUR Internet (Ist schon verdammt günstig, fehlt da noch was?)
macht zusammen:
335,-EUR
Bei 640,-EUR Anspruch bleiben dir dann

305,-EUR

Davon musst du leben. Wie sieht es aus mit Schulmaterial? Werden die Schulbücher gestellt oder musst du diese kaufen (wie hier *grummel*)?
Was ist mit Kleidung?
Wie hoch sind die Friseurkosten pro Monat?
GEZ für Radio, TV und internetfähigem PC?
Rücklagen für defekte Geräte (Bügeleisen, Kühlschrank, Herd, Waschmaschine, PC und vieles mehr)?
Ach ja, was zu Essen brauchst du ja auch noch. Und was ist mit Freizeit? Mal ins Kino gehen, in die Disco, Verein?
Das Leben ist teuer heutzutage. Man kann mit 640,-EUR leben, aber es ist verdammt hart und man muss auf sehr viel verzichten.
Überlege es dir gut.
Wie sieht es mit Alternativen aus? Kannst du mit deinen Eltern reden? Wie wäre z. B. eine Vereinbarung, in der du dich für einige Aufgaben verpflichtest, die du als Alleinlebende auch tun müsstest. Im Gegenzug bekommst du auch einen Teil der Freiheiten, die du hättest, wenn du in deiner eigenen Bude lebst. Das bedarf einiger Diskussionen, aber du hättest die Chance, das Alleinleben zu üben und die Kosten bleiben im überschaubaren Rahmen. Du hättest ggf. sogar die Chance, etwas Geld für deinen Start anzusparen.
Mein Sohn lebt genau aus diesen Gründen bei seiner Mutter, auch wenn es nicht immer einfach ist.

Viel Glück wünscht dir
Jekyll

Vielen vielen Dank für deine ausführliche und hilfreiche Antwort, Jekyll!!!

Die Nebenkosten der Wohnung hätte ich auch ungefähr so eingeschätzt, es stand bei der Beschreibung auch in etwa so ein Betrag dabei.

Wenn ich diesen Betrag von 640 € so sehe, ist das in meinen Augen schon recht viel Geld, selbst wenn Miete und Nebenkosten noch abgezogen werden müssen. Ich kenne Leute die Leben von Hartz 4 und leisten sich trotzdem teure Spielekonsolen für über 200 € und einen teuren Handyvertrag und Internet usw… Im Vergleich dazu bin ich doch eigentlich sehr sparsam xD
Nur was ich etwas beängstigend finde, sind die ganzen Kosten für Heizung, Strom usw, weil ich nicht wirklich einschätzen kann, wie viel ich da verbrauche. Da ich eh fast den ganzen Tag nicht zu Hause bin, kann das doch eigentlich nicht so viel sein oder? ^^

Zum Friseur muss ich zum Glück nicht (praktische Frisur, die sowas nicht braucht :wink:) und Schulbücher für die Oberstufe habe ich auch schon gekauft.

Hi!

Rechnen wir mal zusammen:
200,-EUR Miete
80,-EUR Nebenkosten
30,-EUR Fahrkarte
25,-EUR Internet (Ist schon verdammt günstig, fehlt da noch
was?)
macht zusammen:
335,-EUR

Ich würde sagen, da fehlt noch Strom (der in den Nebenkosten nicht drin ist - man muss sich selbst beim Stromversorger anmelden) und natürlich das Handy, das der normale 18jährige heute hat. Kenne mich bei letzterem aber nicht mit Zahlen aus, meine Rechnung beläuft sich auf 4 Euro monatlich. Das ist wohl nicht repräsentativ :wink:

Ich hatte auch (als Studentin) eine 200€-Kaltmieten-Bleibe (25qm) plus 80€ Nebenkosten (Wasser, Heizung usw.) + 30€ Strom (wg. Durchlauferhitzer). Gelebt habe ich von 600€ im Monat, hatte auch Fahrtkosten i.H.v. 80€ im Monat. Meine Ernährung war zweckmäßig (Nudeln esse ich heute nicht mehr so gern :wink: ). In den Semesterferien bin ich aber heimgekehrt, weil ich mir einfach ein paar „Rücklagen“ bilden musste. Ach so, und meinen Hausstand hatte ich auch vorher schon komplett. Große Anschaffungen waren da ja auch nicht möglich.

Ich konnte damit leben, aber als Student weiß man ja auch, wie es wird. Man sollte auch bedenken, dass auch im Laufe des Schuljahres Kosten anfallen, die gedeckt werden müssen (da kommt noch der Fotograf und der Abschlussball und die Klassenfahrt und noch so eins, zwei Wandertage, vielleicht eine externe Prüfung, die ein oder andere noch nicht angekündigte Lektüre usw.). Bei unserer letzten Konferenz wurde durchgegangen, was pro Klasse anfällt und in der Oberstufe waren es 250€ pro Schüler pro Schuljahr! Gut, das ist immernoch weniger als die Studiengebühren, die wir uns noch irgendwo abknapsen müssen, aber man sollte das nicht vernachlässigen.

Ich bin auch mit 18 ausgezogen und habe es sehr genossen. Aber ich war zu dem Zeitpunkt schon Studentin, habe nebenher gearbeitet und in einer WG gewohnt. Mit plötzlicher Einsamkeit muss man auch erstmal zurechtkommen…

Grüße,
Sonne

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Hallo!

Da ich eh fast den ganzen Tag nicht zu Hause bin, kann das doch eigentlich nicht so viel sein oder? ^^

Da wäre wichtig, einen modernen Kühlschrank mit guter Energieeffizienz zu haben, denn der läuft ja ständig. Man kann sehr viel Strom einsparen, indem man immer alles richtig ausmacht, was nicht benutzt wird. Und mit Energiesparlampen. Und da gibt es doch diese Induktionskochplatten; wenn du keinen Backofen brauchst, könntest du dir doch 2 oder 3 Induktionskochplatten holen, ich glaube, das müsste auch viel Energie sparen. Die sind ja nicht mehr so teuer.

  • Heizkosten => Da kommt sehr auf die Eigenschaften des Gebäudes und der vorhandenen Heizung an. Man muss im Winter auch (ein wenig) heizen, wenn man nicht da ist, sonst kühlt die Wohnung aus und das Heizen wird teurer. Manche Wohnungen schimmeln dann auch. Die ganze Wohnung sollte dann auf der gleichen mäßig warmen Temperatur gehalten werden, das spart am meisten Energie.
    Wichtig ist: Vor dem Lüften Heizung aus, nach dem Lüften wieder an.

Viele Grüße

Wenn Du abenteuerlustig bist und sehr gut in der Schule kannst Du dich mal erkundigen bei der Jewish Agency, es gibt für Schüler aus Deutschland die Möglichkeit für ein Jahr nach Israel zu gehen dabei wirst Du rundumversorgt ist 99% Kostenlos es gibt denk ich sogar Taschengeld. Du müsstest aber Ivrit lernen, was nicht wirklich schwer ist. Und es sollte Dich natürlich interessieren was Neues zu lernen.

[MOD] Vollzitat entfernt, zur besseren Lesbarkeit

Hallo!

Nun habe ich mir den gesamten thread durchgelesen und habe doch noch einige Fragen an Dich.

Du schreibst, dass Du mit Deinen Eltern nicht auf Kriegsfuß stehst, aber die derzeitige Situation für Dich schwer ist.

Bevor Du Dich erkundigst wieviel was kostet, wäre meine Idee, sich mit den Eltern an einen Tisch zu setzen und erstmal nachzufragen, wieviel sie Dir überhaupt geben könnten.

Unterschätz die Situation nicht, plötzlich allein in einer Wohnung zu sein!
Niemand, der da ist wenn Du nach Hause kommst, niemand, dem Du etwas von Deinem Tag erzählen kannst, niemand der Dich evtl. tröstet.

Arbeiten während der Oberstufe ist ganz schwer davon abhängig, wie Dein Stundenplan aussieht.
Bei unserem Sohn war es so, dass er meistens zur ersten Stunde Unterricht hatte, und dann 1 Std. frei/1 Std. Unterricht usw. usw… Meistens kam er erst gegen 18.30 nach Hause, auch am Freitag.
Anschließend Hausaufgaben und Lernen, wann willst Du dann arbeiten?

Zudem vermisse ich in den Gedanken zur eigenen Wohnung noch den Posten „Wäsche“.
Entweder musst Du eine Waschmaschine anschaffen, oder in den Waschsalon gehen. Beides ist nicht billig, und im Waschsalon sitzt Du da und wartest bis die Wäsche endlich sauber und auch trocken ist.

Oder aber doch bei Muttern waschen (lassen)?
Vielleicht wäre ein WG-Zimmer für den Anfang doch besser?

Angelika

salü

ich bin damals auch mit 18 ausgezogen, habe meine neue freiheit aber erst mal mit einem möblierten zimmer ausgetestet bei einer älteren dame, klar war nicht sooo der bringer, aber ein anfang… in der zeit wurde ich experte im kochen in der kaffeemaschine, denn die küche war mir verboten, grins.

dann bin ich ein paar monate später umgezogen, wieder ein möbliertes zimmer bei leuten die unheimlich cool waren, ich war da auch bloss untermieter, aber die haben wenigsten ab und an mit mir geredet und da durfte ich auch mal eine freundin oder so mitbringen.

später kam dann das studentenwohnheim, auch keine sooo schlechte erfahrung und wg und mit 20 hatte ich dann meine 1. richtige bude.

finanziert wurde das von den eltern, solange ich noch in der schule war. als studentin gab es von zuhause noch zustupf, allerdings arbeitet ich jede semesterferien um mir luxus leisten zu können…

vielleicht wäre so eine zwischenlösung auch was für dich. bei uns gibt es wohnheime für studenten und lehrlinge, vielleicht auch für schüler, das weiss ich nicht wie es bei dir aussieht. frag dich mal rum :smile:

viel glück, fred

Hallo!

Kann Claude und Kate mit ihren Hinweisen nur zustimmen ! Natürlich kann man den Wunsch nach mehr Unabhängigkeit u.Freiheit usw.verstehen, u.manchmal gibt es auch wirklich Situationen in Familien,wo ein „Auseinander-Ziehen“ für alle Beteiligten die beste Lösung ist. Aber man darf auch nicht zu blauäugig u.optimistisch an die Sache herangehen…und vor allem seine voraussichtlichen Kosten nicht „niedrig-rechnen“! (Entschuldige mich vorab für die Textlänge…)

„Staatliche“ Leistungen (also z.B. im Sinne von Umzugskosten, Renovierung., Mietkaution, Miete/NK/,Möbel usw. von einem Amt bezahlt bekommen) fällt in deinem Fall weg.Dazu wäre eure Kommune nur im „Härtfall“ verpflichtet, wenn es für dich nachweislich (also z.B. durch psych./ärztl.Attest)wirklich unmöglich wäre, weiterhin zu Hause zu wohnen, weil du dort physischen oder psychischen Schaden nimmst und/oder in deiner Persönlichkeitsentwicklung geschädigt wirst usw. (z.B.durch andere Personen im Haushalt;Drogen- oder Medikamentenmissbrauch, körperliche oder seelische Gewalt, Verwahrlosung, Verweigerung von Nahrung, Kleidung, Heizung usw).

Das ist aber ja bei dir scheinbar nicht der Fall. D.h. alle Lebenshaltungskosten usw. müssten also von dir selbst bzw. deinen Eltern aufgebracht werden, und außer dem Kindergeld (u.vielleicht eventl. noch einem Wohngeldzuschuss? Keine Ahnung…) gibt’s da von „staatlicher“ Seite nix, sofern da keine Bafög-Leistungen usw. in Frage kommen (und da ist wäre dann auch noch die Rückzahlungsfrage zu klären).

Nach dem,was du schreibst, lebst du bei deiner Mutter, die ihrem „Unterhaltspflichts-Anteil“ für dich ja derzeit durch den gemeinsamen Haushalt u.deine Versorgung nachkommt. Du schreibst, dass dein (barunterhaltspflichtiger) Vater für dich z.Zt.monatlich 300 Euro Unterhalt zahlt. Wenn man nach deinem derzeitigen Alter und der „Düsseldorfer Tabelle“ geht, dürfte dein Vater somit also in der niedrigsten Einkommensgruppe der Tabelle liegen -u.daher wohl auch nicht noch „mehr“ Unterhalt als bisher aufbringen können. Soweit ich weiß (nach dem BGB §1612 usw.) „müssen“ deine Eltern dir als Minderjähriger keine eigene Wohnung finanzieren,wenn nicht wirklich schwerwiegende Gründe das erfordern (wobei in dem Fall z.B. mit dem Jugendamt eine Möglichkeit zu betreutem Wohnen o.s. gesucht werden könnte). Aber wenn sie deinen Wunsch grundsätzlich unterstützen, bleiben die Kosten bzw. der Unterhalt auch rein an ihnen hängen.

Ob die hier genannten 640 Euro Gesamtunterhaltsanspruch auch schon bereits für minderjährige Schüler gelten, das weiß ich nicht. Wenn ja, dann hat Jekyll dir das ja schon prima grundsätzlich vorgerechnet. Das Kindergeld und eventl. Bafög wäre dann als Leistungen „vorhanden“ bzw. noch zu beantragen (Bafög), und den Rest bis hin zu den 640 Euro gesamt würden deine Eltern (wenn sie deinen Auszug wollen u.unterstützen) dann als Unterhalt für dich zahlen müssen - sofern sie das nach ihrem eigenen Einkommen und Selbstbehalt überhaupt können, natürlich. Ob dein Vater dann weiterhin für volle 300 Euro „barunterhaltspflichtig“ ist,wenn deine Mutter IHREN „Unterhaltsanteil“ für dich NICHT mehr in einem gemeinsamen Haushalt zur Verfügung stellt …? Da dürfte vermutlich auch deine Mutter dann zu Barunterhalt an dich verpflichtet sein,wenn du eine eigene Wohnung nimmst. (KÖNNTE sie den aufbringen?) Da solltet ihr euch auf jeden Fall so oder so erstmal mit dem Jugendamt zusammensetzen und alle Möglichkeiten durchsprechen und auch durchrechnen ! -

Wie auch immer. Wenn es denn tatsächlich „640 Euro Gesamt- Unterhalts- bedarf“ schon für einen minderjährigen Schüler SIND, klingt 640 Euro für dich jetzt vermutlich zunächst nach unheimlich viel Geld , weil du noch Schülerin bist und kein Arbeitseinkommen hast und diese ganzen Lebenshaltungskosten auch noch nie bestreiten musstest. Aber davon eine Wohnung UND seinen Lebensunterhalt zu bestreiten… da kann ich Kate nur zustimmen: „Wenn du dein Abitur hast und arbeiten gehst, kannst du das immer noch tun …Vorher halte ich es nur für einen Weg , sein Leben noch komplizierter und schwerer zu machen und eventuell einen guten Abschluss aufs Spiel zu setzen!“ -Völlig richtig! Und das willst du dir nicht wirklich antun,hoffe ich.

Für dich als Minderjährige müsste die Wohnung eh durch deine Eltern (bzw. mit ihrem vertraglichen Einverständnis) angemietet werden. So ohne Weiteres findet man aber nicht unbedingt Vermieter,die Minderjährige als Mieter nehmen. Es sind auch etliche Kosten mit einem Aus-bzw.Umzug verbunden,die ihr auch selber tragen müsstet (Umzug/Transport,Renovierung,Mietkaution, komplette Wohnungs- einrichtung, Küche,Geräte, Waschmaschine usw.). „Möblierte“ Wohnungen sind gerade wegen der Möblierung meist teurer bzw. man muss da oft für die (Ab-)Nutzung/den Ersatz der Möbel sogar irgendwelche Klauseln unterschreiben. (Nur 200 Euro warm für eine möblierte Kleinwohnung?! Wo?? Ich glaube,ich ziehe zu euch um! :smile:)…)

Ein kompletter eigener Haushalt… Schau dich mal in eurer Wohnung um, was da so alles zum „normalen Alltag“ bei euch gehört- vom Staubsauger über Mülleimer zu Rollos,Mikrowelle,TV, Telefonapparat,Fön usw. Da kommt doch einiges an „Selbstverständlichkeiten“ zusammen, die du gewohnt bist u. für die eigene Wohnung erstmal anschaffen (UND dann auch auf engerem Raum unterbringen) müsstest. Wie ist das mit der eigenen Privathaftpflicht-bzw. Hausratversicherung? Im Moment bist du ja vermutlich noch familien-mitversichert; wenn du einen eigenen Haushalt führst mit eigenen Risiken,müsstest du das auch erst abklären (wie auch die Krankenversicherung).

Die Berechnung von Jekyll war schon sehr „optimistisch“ aufgestellt u.hat dabei den Strom noch nicht mal beinhaltet . Und selbst mit so einer „günstigen“ Berechnung dürftest du erkennen können , dass eine eigene Wohnung jetzt wirklich eher unrealistisch wäre -auf jeden Fall aber „sehr,sehr hart“ würde, wie bereits gesagt wurde…
es wird dir hinten und vorne nicht reichen ! Von dem bisschen Geld ALLES zu bestreiten… Strom, GEZ, Essen ,Trinken, Versicherungen, Kleidung, Schuhe, Hygiene- u. Putzartikel, Klamottenwäsche, Schuster, Apotheke, Schulsachen (Materialien,Kopiergeld, Hefte, Exkursionen usw.), Handwerker- u.Reparaturrechnungen, Haushaltsartikel (von Glühbirnen über Müllbeutel zu Staubsaugerbeuteln)…das sind alles Kosten, die du bisher vermutlich eher NICHT schon immer komplett alleine bestritten hast .
Und da ist dein „Privatleben“ ja noch nicht mal mit drin - was aber gerade in deinem Alter ja nun AUCH noch eine Rolle spielen dürfte. Du hättest kein Geld „übrig“ für völlig normale Sachen… um mal ausgehen zu können, ins Kino,Schwimmbad oder Cafe mit Freunden, zu Geburtstagen oder Parties was mitzubringen, Zeitschriften, CDs…geschweige denn für „Kultur“, Sport/Vereine/Mitgliedschaften (Beiträge, Ausrüstung, Veranstaltungen usw.), Konzerte, Feste, Reisen / Urlaub…-

Lasst euch doch erstmal gut beraten u. vielleicht auch als Familie „helfen“, was das Zusammenleben angeht, und informiert euch (z.B. beim Jugendamt) erstmal über die Alternativen. Und falls sich wirklich gar keine andere Möglichkeit als Auszug findet, dann rechnet das alles wirklich , auch längerfristig gesehen (!), erst realistisch durch - deine Eltern wissen ja nun auch, was das Leben so kostet u.können dir da vieles erklären.

„Zusammenleben“ als Familie ist sicherlich oft schwer.Aber „Freiheit“ zu genießen ,wenn man dafür ständig wirkliche existenzielle Sorgen hat und ständig nur noch ans Geld denken muss,das einem links und rechts fehlt …das ist bestimmt noch schwerer.

Dir alles Gute - LG