Normal-Benzin oder Super?

Hallo zusammen,

mir ist vor zwei Wochen was dummes passiert: Ich war beim Tanken so in ein Gespräch vertieft, dass ich aus Versehen Super (wie bei allen anderen Autos, mit denen ich bisher gefahren bin) anstatt Normalbenzin getankt habe (ich hab mich über den hohen Preis gewundet, aber da war das Zeug schon im Tank…). Ist ja aber nicht schlimm, lieber zuviel ROZ als zu wenig, schade halt um das Geld (bin Student…). Ist ja auch nicht schlecht für den Motor, wenn er mal was besseres bekommt :smile:.

Nun war ich gestern wieder tanken und habe mit erstaunen festgestellt, dass ich einiges weniger verbraucht habe (l/100km) als mit Normalbenzin (5,35 l anstatt ca. 5,8 wie sonst üblich, obwohl ich mindestens genauso zügig unterwegs war, wie sonst auch -> täglicher Weg ins Büro und zurück).

Ich wede das jetzt noch mit weiteren Versuchen verifizieren, aber falls sich das bewahrheiten sollte, werde ich in Zukunft einfach Super tanken, das ist dann im Schnitt auch nochmals 2€ pro Tankfüllung günstiger.

Hat jemand von Euch schon ähnliche Erfahrungen gesammelt?

erstaunte Grüße, Nina

Moin!

Hat jemand von Euch schon ähnliche Erfahrungen gesammelt?

Kann schon sein. Moderne Fahrzeuge können die Motoreinstellungen anhand von Klopfsensoren u. a. automatisch anpassen. Das kann zu einem geringeren Verbrauch führen. Andererseits konnten die versprochenen Daten von 100-Oktan-Sprit (Shell-V-Power) nicht wirklich übezeugend nachgewiesen werden, einige Fahrzeuge brauchten sogar mehr Sprit. Googele mal nach V-Power…

Sicher, daß es nicht vielleicht einfach nur am heißen Wetter der letzten Wochen lag und der Motor schneller auf Betriebstemperatur war?

Munter bleiben… TRICHTEX

Hi
ja sowas ähnliches kenn ich auch. allesrings ist es ein diesel der sonst mit biodiesel getankt wird und dann mit einem tank ca 900km gefahren wird und mit normalem diesel kommt sie knapp 1000km weit
Jason

Hi Nina103,

Nun war ich gestern wieder tanken und habe mit erstaunen
festgestellt, dass ich einiges weniger verbraucht habe
(l/100km) als mit Normalbenzin (5,35 l anstatt ca. 5,8 wie
sonst üblich, obwohl ich mindestens genauso zügig unterwegs
war, wie sonst auch -> täglicher Weg ins Büro und zurück).

Hat jemand von Euch schon ähnliche Erfahrungen gesammelt?

Nun generell ist es so, je höher die Oktan-Zahl im Benzin desto effizienter läuft die Verbrennung im Motor ab, was wiederum den Wirkungsgrad des Motors verbessert und sich letztlich positiv auf den Verbrauch auswirkt.

Arten von Benzin

Normalbenzin (ROZ 91)
Superbenzin (ROZ 95)
Super plus (ROZ 98)

Seit kurzem gibt es auch V-Power von Shell mit 100 Oktan, das ist richtig teuer und bringt absolut keine Verbrauchsvorteile.

Du musst dir das ausrechnen, ob das teurere Superbenzin sich dermaßen günstig im Verbrauch niederschlägt. Zudem kannst du in der Betriebsanleitung deines Autos nachlesen, welche Benzin-Sorte der Hersteller empfiehlt.

Servus

Christian

Hi Nina103,

Hallo Christian,

Seit kurzem gibt es auch V-Power von Shell mit 100 Oktan, das
ist richtig teuer und bringt absolut keine Verbrauchsvorteile.

Aral hat das bei uns jetzt auch, heißt nur irgendwie anders. Aber damit werde ich mit meiner Schüssel wohl vorerst nicht rumexperimentieren. Jetzt muss sich erst einmal diese Vermutung bewahrheiten, dann seh ich weiter.

Du musst dir das ausrechnen, ob das teurere Superbenzin sich
dermaßen günstig im Verbrauch niederschlägt.

Laut meiner letzten Rechnung schon:
Mehrpreis für Super: 0,02 €/l -> ca. 0,60 € / Tankfüllung
durchschnittliche Spritersparnis: 0,5 l /100 km
bei (niedrig geschätzten) 550 kmm je Tankfüllung ergibt das 2,75 l weniger Sprit auf 550 km.

Bei den derzeitigen Spritpreisen ist das immerhin eine Kostenersparnis (nach Abzug der Mehrkosten) von ca. 2,50 €. Das sind dann auch gute 60 € pro Jahr, falls sich die Zahlen bewahrheiten sollten.

Zudem kannst du
in der Betriebsanleitung deines Autos nachlesen, welche
Benzin-Sorte der Hersteller empfiehlt.

Schon längst getan: ROZ > 90.

Servus

Grüße

Christian

Nina

Moin!

Hallöle,

Kann schon sein. Moderne Fahrzeuge können die
Motoreinstellungen anhand von Klopfsensoren u. a. automatisch
anpassen. Das kann zu einem geringeren Verbrauch führen.

Naja, als sooo modern würde ich meinen Cuore nicht wirklich bezeichnen. Die Gurke ist eher nur so zusammengewurstelt (ich sage nur: gepunktete Muttern) als konstruiert. Aber das Ding fährt und verbraucht wenig, was will ich mehr?

Andererseits konnten die versprochenen Daten von
100-Oktan-Sprit (Shell-V-Power) nicht wirklich übezeugend
nachgewiesen werden, einige Fahrzeuge brauchten sogar mehr
Sprit. Googele mal nach V-Power…

Sowas hatte ich auch in Erinnerung, deshalb hat es mich ja auch sehr überrascht.

Sicher, daß es nicht vielleicht einfach nur am heißen Wetter
der letzten Wochen lag und der Motor schneller auf
Betriebstemperatur war?

Naja, bei meinem Spritverbrauch kann ich allmählich das Wetter echt rausrechnen.

Munter bleiben…

ebenso und Grüße

TRICHTEX

Nina

Hi

Hallo Jason,

ja sowas ähnliches kenn ich auch. allesrings ist es ein diesel
der sonst mit biodiesel getankt wird und dann mit einem tank
ca 900km gefahren wird und mit normalem diesel kommt sie knapp
1000km weit

Also ist beim Biodiesel doch ein Haken dran.

Ich hätte jedoch nicht gedacht, dass sich der Unterschied zwischen Super und Normal so deutlich zeigt (zumindest bei Super statt Normal, andersrum gibt’s da schon größere Problemchen).
Grüße

Jason

Nina

Nun generell ist es so, je höher die Oktan-Zahl im Benzin
desto effizienter läuft die Verbrennung im Motor ab, was
wiederum den Wirkungsgrad des Motors verbessert und sich
letztlich positiv auf den Verbrauch auswirkt.

Stimmt nicht, je höher die Oktanzahl, desto schwerer entzündbar ist das Ganze (=höhere Klopffestigkeit).

hab schon große V8 mit nur 6L verbrauch gesehen. benziner und ca 500PS. da geht man nur von der bremse und das ding kommt auf 80 km/h rauf. da kann man auch ordentlich sparen. auf der autobahn wird man da eher arm mit 27Litern. ist ein aufgebohrter Shelby GT500 gewesen. mit neuer technik versehen und guten reifen.

Hi timekiller,

Also hier mal die Beschreibung was nun genau abläuft:

Normalerweise wird das Kraftstoff-Luft-Gemisch durch den Zündfunken entzündet und brennt in einer mehr oder minder gesteuerten Flammenfront ab.

Beim „Klopfen“ wird nicht verbrannt, sondern das Gemisch detoniert unkontrolliert. Dies passiert, wenn es meist kurz vor der eigentlichen Zündung zu einer spontanen chemischen Reaktion mit dem Sauerstoff kommt.

Der beschriebene Vorgang ist also eine „Selbstentzündung“, die irgendwo in der Verbrennungskammer anfängt, sehr heftig abläuft und bei der der Kolben noch in der Aufwärtsbewegung der Pleuelstange gegen diese gepresst wird. Die Detonation wird dann als tickendes oder gar klopfendes Geräusch gehört und steigert den Verbrennungsdruck weit über die normalen Werte. Kein Wunder also, das Kolben, Pleuel und die Lager dabei über Gebühr belastet werden.

Kurzfristiges „Beschleunigungsklopfen“ ist relativ ungefährlich, aber länger andauerndes Klopfen im Hochgeschwindigkeitsbereich wird oft überhört und kann schwere Motorschäden hervorrufen. Die Kräfte können so groß werden, dass kleine Stücke aus der Kolbenoberfläche herausgerissen werden.

Klopfen wird durch viele Faktoren beeinflusst - durch Kompression, Temperatur, Ölkohleablagerungen und natürlich auch durch einem Kraftstoff mit nicht ausreichender Klopffestigkeit.

Fazit:
Je höher die Oktanzahl im Benzin desto klopffester läuft die Verbrennung ab, das wiederum kann je nach Motor mehr Leistung und einen Verbrauchsvorteil mit sich bringen.

Servus

Christian

[Bei dieser Antwort wurde das Vollzitat nachträglich automatisiert entfernt]

Moin!

Naja, bei meinem Spritverbrauch kann ich allmählich das Wetter
echt rausrechnen.

Dazu kommt ja noch, daß man bei heißem Sommerwetter das Gebläse auf eine stärkere Stufe stellt (es braucht dann mehr strom, der vom Generator erzeugt wird; der wiederum wird vom Motor angetrieben) und gern auch mit offenem Fenster oder Schiebedach gefahren wird. Noch schlimmer: Eine Kkimaanlage. Das sind aber Faktoren, die den Verbrauch erhöhen.

Im Gegenzug erreicht der Motor schneller seine Betriebstemperatur, was den durchschnittlichen Verbracuh gerade auf Kurzstrecken senkt. Beobachte es mal, indem Du ein paar weitere Tankfüllungen Super tankst und dann wieder ein paar normal.

Munter bleiben… TRICHTEX

Hallo auch!

Kann schon sein. Moderne Fahrzeuge können die
Motoreinstellungen anhand von Klopfsensoren u. a. automatisch
anpassen. Das kann zu einem geringeren Verbrauch führen.

Naja, als sooo modern würde ich meinen Cuore nicht wirklich
bezeichnen.

Ich weiß ja nicht, welches Modell du fährst, aber der L251 (also der neue, eckige) hat auf jeden Fall einen Klopfsensor. Und der Unterschied zwischen Normal und Super ist mir auch aufgefallen - wobei dieser Unterschied im Sommer größer ist als im Winter.

Du musst es also selber mal austesten, ob sich der geringere Verbrauch stärker auf deine Spritkosten auswirkt als der höhere Preis…

Gruß

Stefan

Hallo Christian!

Beim „Klopfen“ wird nicht verbrannt, sondern das Gemisch
detoniert unkontrolliert. Dies passiert, wenn es meist kurz
vor der eigentlichen Zündung zu einer spontanen chemischen
Reaktion mit dem Sauerstoff kommt.

Der beschriebene Vorgang ist also eine „Selbstentzündung“, die
irgendwo in der Verbrennungskammer anfängt, sehr heftig
abläuft und bei der der Kolben noch in der Aufwärtsbewegung
der Pleuelstange gegen diese gepresst wird.

Was du schreibst ist ein weit verbreiteter Irrtum, der das absolute Worst-Case Szenario beschreibt. Bei einer Detonation vor dem OT wäre der Motor wahrscheinlich ziemlich schnell hinüber.

Hochgeschwindigkeits-Filmaufnahmen haben schon um 1940(!) herum gezeigt, dass das im realen Motorbetrieb auftretende Klopfen durch Detonationen am _Ende_ der normalen Verbrennung verursacht wird. Im Laufe der Verbrennung sind Druck und Temperatur im Brennraum dann so stark angestiegen, dass die Verbrennung die Geschwindigkeit einer Detonation annimmt.

Gruß

Stefan