Null Bock

Liebe Leute.
Wie würdet ihr mit folgender Situation umgehen:
Mein Sohn ( 17, fast 18 ) ist nun in die Mühlen des Kreiswehrersatzamtes geraten und soll in diesem Jahr gemustert werden. Er weiß, dass er vermutlich nicht zur Bundeswehr muss, da er eine dicke Krankenakte in Folge einer Epilepsieerkrankung vorzuweisen hat.
Nun trifft hier die Post ein, zuerst Informationen von der Gemeinde, dass er dort gemeldet wurde, dann ein Fragebogen vom Kreiswehrersatzamt, für den er noch einige Bescheinigungen braucht.
Er hat sich zunächst erstmal geweigert, die Post überhaupt zu lesen ( „brauch ich nicht, interessiert mich nicht“) und sie erst nach mehrfachem Drängen überhaupt zu Kenntnis genommen. Jetzt sitzt er die Sache mit den Bescheinigungen aus und kümmert sich um nichts.
Was würdet ihr an meiner Stelle machen und was sind die Konsequenzen, wenn ich ihn auflaufen lasse?
Vielen Dank für eure Hilfe.

Gruß
Corinna

Hi Corinna,

Was würdet ihr an meiner Stelle machen und was sind die
Konsequenzen, wenn ich ihn auflaufen lasse?
Vielen Dank für eure Hilfe.

Über die rechtliche Seite kann Dir sicher jemand kompetentes sagen. Meine Meinung ist: es wird Zeit, dass der junge Mann lernt, Verantwortung zu übernehmen und Konsequenzen aus seinem Handeln zu erfahren. Als Muddie würde ich ihn auflaufen lassen(auch wenn mir das Herz brechen würde :wink:)
Gruß,
Anja

Moin,

das mit dem Konsequenzen ziehen seh ich auch so, bei dem Alter sollte man erkennen können was sein muß und was nicht.

Was die Konsequenzen ansich betrifft schätze ich, das bei Nichterscheinen am Musterungstermin eine freundliche Aufforderung folgt sich zu melden. Wird dieses auch komplett ignoriert, wird vermutlich irgendwann die Polizei / Militärpolizei vor der Türe stehen um Deinen Sohnemann bei der Musterung vorzuführen. (Wenns sein muß auch mit Zwang/Gewalt)
Sollte ich mich irren, bitte ich um Korrektur.

CU - Dominik

Hallo auch,

deiner Überschrift entnehme ich das du schon genau weißt warum er sich nicht kümmert und da solltet Ihr als Eltern auch nach haken. Ich glaube zwar auch das er sich seiner Taten oder besser gesagt seiner nicht Taten bewusst werden muss aber wichtiger wäre schon herauszufinden, warum er Null Bock hat.

Ich meine zum Bund zu gehen ist das eine, nicht zu wollen muss ja auch einen Grund haben. Was will der Kleine machen wenn er nicht hingeht ? Schule ? Ausbildung ?

Vielleicht solltet Ihr ihm auch einmal klar machen das diese Pläne auch gefährdet sind, für den Fall das er doch hin muss. Selbst wenn einer nicht T1 oder T2 (Tauglichkeit) bekommt, für den Schreibtisch nehmen sie mit Sicherheit noch den einen oder anderen der glaubt nicht hin zu müssen.

Genau hiermit würde ich das Gespräch suchen und führen. Eine kurze Phase von Null Bock kann man sicher tolerieren aber wenn es ein Dauerzustand wird kann sich das schnell auf die ganze Familie auswirken.

Viele Grüsse aus Hamburg
MeToo

Das wird noch besser
Hallo
Also ich kenn das …Junx mit Null Bock. Allerdings würde ich nicht in so einer wichtigen Angelegenheit um seine Initiative ringen. Ich würde mich mit ihm hinsetzen und das mit ihm ausfüllen ,zumindest ,dass er sagt ,wie er die Fragen beantworten würde. Ich weiss ,dass das sicher unpädagogisch ist ,aber als mein mittlerer Sohn zum Bund sollte ,hat ihm sein grosser Bruder die Verweigerung geschrieben. Bevor er das selber gemacht hätte ,wäre er warscheinlich zum Bund gegangen .
Es gibt sicher andere "Übungsfelder " für faule ignorante „Blagen“.
Und tröste Dich ,es dauert zwar lange ,aber später kümmern sie sich dann doch .
Steh ihm nochmal zur Seite in sicherem Wissen ,dass das bei anderen Leuten auch nicht viel anders ist.

Gruss
KOsmokatze

Hi Corinna,

einen Herren dieses Alters würde ich schlicht auflaufen lassen.
Ein 18jähriger sollte sich über sein Tun schon im klaren sein.

Wie schon weiter unten geschrieben:
Erst kommen (irgendwann per Einschreiben) weitere Aufforderungen. Kommt er denen nicht nach, stehen irgendwann Damen und/oder Herren in schmucken Grün vor der Tür und fordern unmissverständlich auf.
Ist keine Straftatbestand und wird auch nicht in den Akten geführt, hat aber wohl einen unvergleichlichen Erziehungseffekt, sich um seine Sachen zu kümmern.

Gandalf

Hallo Corinna,

in dem Alter sollte man wissen, ob ich Dinge schleifen lassen kann oder nicht. Deshalb würde ich nichts weiter unternehmen.

Gruß
Achim

Hi Corinna,

ich würde mit ihm zusammen den ganzen Kram ausfüllen/besorgen/abschicken.
Ich bezweifle nämlich den Erziehungseffekt des ‚Auflaufenlassens‘ in diesem Alter.
Manche sind mit 18 vielleicht selbst schon so verantwortungsbewusst usw wie man es sich als Eltern wünscht, bei den meisten kommt das aber wohl erst ein paar Jahre später, dafür aber dann von selbst.
Ich finde es toll, dass sich hier offenbar fast nur Leute tummeln, die mit 18 schon voll selbstverantwortlich und erwachsen waren und sich um alles zuverlässig selbst gekümmert haben, aber du darfst daraus nicht schließen, dass das die Regel ist.
Vielen wird auch in dem Alter (und darüber hinaus, solange sie noch zuhause wohnen ) noch vieles von den Eltern geregelt, nur machen die meisten das so selbstverständlich, dass es der Umwelt praktisch nicht auffällt.
Und glaub mir : Letztlich hast DU den Stress, wenn er sein Zeug nicht auf die Reihe kriegt.
Mütter macht sowas nämlich viel mehr Kopfzerbrechen als Jugendlichen !

Alles Gute !

Heidi

Danke
Hallo zusammen.

Ich danke euch für eure Antworten. Ich hatte natürlich schon eine gewisse Vorstellung, wie ich damit umgehen könnte. Ihr habt mich z.T. darin bestätigt.
Ich habe mir zuerst die Zeit genommen, mit ihm darüber zu reden, und ihm auch die Alternativen ( die rechtlich zu erwartenden ) klarzumachen. Ich habe ihm auch geholfen ( verbal ), das Formular auszufüllen. Was mich dann auf die Palme gebracht hat, war die Art, wie er das Formular ausgefüllt hat und in welchem Ton er die Notwendigkeit der Beschaffung der diversen Formulare kommentiert hat. Da hab ich beschlossen, ihn hängen zu lassen, wenn er sich nicht darum kümmern will.
Ich weiß, dass er wegen diverser Entwicklungsrückstände nicht ohne weiteres genauso zu behandeln ist, wie andere Gleichaltrige. Deshalb die Hilfe meinerseits im Vorfeld. ABer irgendwo ist dann Schluss und er hat jetzt vierzehn Tage Zeit, sich um die Bescheinigungen zu kümmern. Ich werd dann immer mal daran erinnern :smile:

Dank euch
T

Also bei mir war jemand in der EInheit, der auch auf nichts geantwortet hat. Ja, man kann es relativ lange aussitzen, unangenehm wird es allerdings, wenn die Jung in grün kommen,… und es ist nicht Grün weiß, sondern Olivgrün mit Mütze, Olivgrünem Auto mit langer Antenne auf dem Dach…
Wenn die sozialö eingestellt sind, bitten sie zum mitkommen, wenn icht, dann kommen da auch schon handschellen in benutzung… und ja, man wird dann icht mehr Ausgemustert (wie meinem „Kameraden“) passiert. Der Stempel ist direkt drauf, das man sich geweigert hat irgendetwas zu tun; und du kannst glauben, er hatte kein schönes leben… Die Drecksarbeit ist bei ihm hängen geblieben. Jedesmal wenn er sich versucht hat zu wehren ist es schlimmer geworden.

Na ja, meiner Meinung nach muß er es selbst wissen. Man kann ihn ja mal drauf hinweisen wie so etwas laufen kann. Das große Problem ist natürlich, was er sich vor Augen halten sollte, das er sich nicht mit einem „kleinen Organ“ Anlegt, sondern mit dem Staat. Und der ist halt in Manchen situationen etwas anders als man denkt. Vorallem ist er am längeren Hebel…