Physikstudium ohne Abitur?

Hallo,

ich habe vor, mein Abitur nachzuholen, und mich dafür an einer Berufsoberschule einzuschreiben.
Als ich mir heute die Lehrpläne durchgelesen habe, bestätigte sich meine Befürchtung: nichts neues mehr für mich, da ich den Stoff bereits beherrsche :frowning:

Nun habe ich im Internet gelesen, dass es an manchen (oder nur einer?!) Universitäten eine Aufnahmeprüfung gibt, die auch Personen ohne Abitur ein Studium ermöglicht.

Diese Uni, von der ich es konkret weiß, ist die „Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik (HWP)“ - nur leider kann man dort logischerweise kein Physikstudium aufnehmen.

Kennt irgend jemand von euch eine Universität, die eine solche Aufnahmeprüfung fürs Physikstudium anbietet?

Zur Info:
Ich bin im Oktober 1983 geboren, habe Mittlere Reife und eine abgeschlossene Berufsausbildung im IT-Bereich und arbeite noch bis August/September 2004 als Software-Entwickler.
Derzeit wohne ich in Bayern (ich bin auch in Bayern geboren).

Ich weiß, dass es eine sogenannte „Begabtenprüfung“ gibt, aber dafür bin ich leider noch zu jung.
Externen-Abitur scheidet für mich auch aus, da man dazu nachweisen muss, wie und wo man sich vorbereitet hat (Lehrgänge).

Gibt es eine Möglichkeit für mich, früher als zum WS 2006 ein Physikstudium zu beginnen (nicht FH!)?

Danke schonmal für eure Hilfe!
(Ich hoffe, dass mir die zwei Jahre Unterforderung erspart bleiben!)

Grüße,
Nina

Hallo Nina,

es gibt einige Hochschulen, speziell in den ‚Sozi-Ländern‘ (z.B. Bremen, NRW, Hamburg, Berlin), die auch Leute ohne Abi zulassen. Es werden Zeiten der Beruftätigkeit verlangt und Aufnahmeprüfungen, die es wirklich in sich haben.

Details kriegst Du von den einzelnen Hochschulen, weil jede da ihr eigenes Süppchen kocht.

Mit dem Suchbegriff ‚studium ohne abitur‘ kriegst Du bei Google übrigens knapp 750 Treffer und die ersten Anzeigen sehen recht vielversprechend aus.

Gandalf

Hallo Nina,

in dem Fall NRW weiss ich konkret, dass es möglich ist sich einer sog. „Externenprüfung“ zu unterziehen. Es gibt an der Uni spezielle Bewerbuungsunterlagen dafür. Vorraussetzung ist in NRW, dass man sich zunächst als Gasthörer in einen einschlägigen „grundständigen“ Studiengang einschreibt, also in deinem Fall Physik, und dort Scheine erwirbt. Parallel dazu bewirbt man sich für die Prüfung, die im Oktober abgehalten wird. Bewerbungsschluß ist meiner Ansicht nach April. Zugelassen zur Prüfung wirst du nur, wenn du erfolgreich Klausuren im Gaststudium abgelegt hast, ein bestimmtes Alter erreicht hast (ich glaube mind. 25 Jahre) und einschlägige Berufserfahrung hast. Solltest du zur Prüfung zugelassen werden und bestehen, so beginnst du dein Studium nicht im ersten, sondern im zweiten semester. Es entehen i.d.R. Wartezeiten, da die Prüfung im Herbst stattfindet, was möglicherweise genau das zweite Semester deines Physikstudiums sein könnte, weil nicht alle Kurse das ganze Jahr über angeboten werden.
Ich würde dir empfehlen dich erstmal als Gasthörer irgendwo einzuschreiben und die dortige Studienberatung zu löchern. So findest du heraus, ob du überhaupt mit dem Studium klarkommst. Vielleicht ist die www.fernuni-hagen.de auch das, was du suchst ???

Viele Grüße,
Mario

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Hallo,

(Ich hoffe, dass mir die zwei Jahre Unterforderung erspart
bleiben!)

Wäre da eine Fernschule nicht ideal gewesen?

ciao
ralf

Hallo Mario,

danke für die schnelle Antwort!

Zugelassen zur Prüfung wirst du nur, wenn du erfolgreich
Klausuren im Gaststudium abgelegt hast, ein bestimmtes Alter
erreicht hast (ich glaube mind. 25 Jahre) und einschlägige
Berufserfahrung hast.

Das ist ja mein Problem - ich bin jetzt 19 (fast 20) Jahre alt, und mit BOS (Berufsoberschule) kann ich deutlich früher mit dem Studium anfangen (nämlich mit 22 Jahren).
Genau das gleiche Problem mit der Begabtenprüfung - auch hier ist ein Mindestalter von 25 (oder teilweise 26?) Jahren nötig :frowning:

Vielleicht ist die www.fernuni-hagen.de auch das, was du
suchst ???

das wäre mitunter eine Möglichkeit, aaaber:
Wie sollte ich zeitlich und stress-mäßig ein Studium mit meinem Job vereinbaren? Ich arbeite als Software-Entwickler, und da sind Überstunden und Zu-Hause-Weiterarbeiten nicht die Ausnahme, sondern die Regel. Und nach (mind.) 8 Stunden Programmieren kann ich mich bestimmt nicht mehr richtig aufs Studium konzentrieren :wink:

Viele Grüße,
Nina

Hallo Gandalf,

es gibt einige Hochschulen, speziell in den ‚Sozi-Ländern‘
(z.B. Bremen, NRW, Hamburg, Berlin), die auch Leute ohne Abi
zulassen. Es werden Zeiten der Beruftätigkeit verlangt und
Aufnahmeprüfungen, die es wirklich in sich haben.

Details kriegst Du von den einzelnen Hochschulen, weil jede da
ihr eigenes Süppchen kocht.

ich werde die einzelnen Unis mal anschreiben, fürchte jedoch, es dürfte an den Berufstätigkeits-Zeiten und an meinem Alter scheitern.
Aber fragen kostet ja nix :smile:

Mit dem Suchbegriff ‚studium ohne abitur‘ kriegst Du bei
Google übrigens knapp 750 Treffer und die ersten Anzeigen
sehen recht vielversprechend aus.

da habe ich mir schon diverses durchgelesen - und leider sah es für mich nicht sehr vielversprechend aus („zusätzlich eine vierjährige Berufstätigkeit hauptberuflich im erlernten oder einem verwandten Beruf ausgeübt haben“, „Wohnsitz mind. x Jahre in…“, „Mindestalter…“ etc.)

Viele Grüße,
Nina

Hi Nina,

eine andere vielleicht weniger zeitaufwendige Lösung ist vielleicht folgende:
Du machst Dein Fachabi nach (ein Jahr in Tagesform, zwei in Abendform) und gehst auf eine Gesamthochschule. Dort mußt Du bis zum Vordiplom sog. Brückenkurse belegen und kriegst dann Dein Vordiplom, mit dem Du an jede andere Uni wechseln kannst.

Gandalf

Hi Gandalf,

eine andere vielleicht weniger zeitaufwendige Lösung ist
vielleicht folgende:
Du machst Dein Fachabi nach (ein Jahr in Tagesform, zwei in
Abendform) und gehst auf eine Gesamthochschule. Dort mußt Du
bis zum Vordiplom sog. Brückenkurse belegen und kriegst dann
Dein Vordiplom, mit dem Du an jede andere Uni wechseln kannst.

das habe ich mir auch schon mal überlegt, da ich damit ein Jahr sparen könnte.
Inwieweit habe ich da nicht aber Nachteile, wenn ich in Richtung Theoretische Physik/Astronomie gehen will (was ich vorhabe)? Fehlen einem da nicht einige Sachen aus dem Studium?

Und: verliere ich dadurch unnötig Zeit, wenn ich gewisse Sachen an der TU wiederholen muss?

Wie sieht es mit einem Mathestudium aus (das geht ja nicht an einer FH)? Ich möchte nämlich evl. Mathe und Physik parallel studieren.

Grüße,
Nina

P.S.: Fachabi und allg. Abi kann man ja beide an der BOS nachholen (ist auch in der gleichen Klasse), und da ich sowieso nach der 12. Klasse die freiwillige Fachabi-Prüfung machen will, wäre das evl. eine Möglichkeit.

Hi Nina,

Inwieweit habe ich da nicht aber Nachteile, wenn ich in
Richtung Theoretische Physik/Astronomie gehen will (was ich
vorhabe)? Fehlen einem da nicht einige Sachen aus dem Studium?

Und: verliere ich dadurch unnötig Zeit, wenn ich gewisse
Sachen an der TU wiederholen muss?

eine Gesamthochschule ist eine Universität, die aber auch einen FH-Zweig hat, von dem man nach Ablegen einiger Prüfungen (Brückenkurse) in den universitären wechseln kann.
Du bist also an einer Uni und kannst direkt alle Vorlesungen der Uni besuchen und Prüfungen ablegen. Das Vordiplom ist „vollwertig“ Du mußt also nichts nachholen.

Gandalf