Pille bei Privatversicherung?

hallo,

meine freundin ist privatversichert (universa) und hat sich die pille verschreiben lassen. nun ist es doch so gesetzlich geregelt das eine frau bis zum 21. lebensjahr nichts für die pille zahlen muss, oder? ihre versicherung erstattet die kosten dafür aber nicht. da es ja kein medizinisches problem sei.
aber das kann doch nicht sein. dann ist es ja besser wenn man „nur“ gesetzlich versichert ist, dann werden einem diese kosten erspart.
der frauenarzt hat sogar auf das rezept die diagnose „akne vulgaris“ geschrieben. trotzdem will die KV erst bilder und ein gutachten eines dermatologen sehen. aber sie hat nunmal keine akne. sie will nur das die versicherung die kosten für die pille übernimmt. und das muss sie doch auch, oder?!?!?

thanks
axl

Tatsache ist, daß die gesetzliche KV für die Pille zahlt, wenn die Verwenderin unter 21 ist und andere Voraussetzungen erfüllt. Inwieweit das zu einer Leistungspflicht der PKV führt, weiß ich nicht.

der frauenarzt hat sogar auf das rezept die diagnose „akne
vulgaris“ geschrieben. trotzdem will die KV erst bilder und
ein gutachten eines dermatologen sehen. aber sie hat nunmal
keine akne. sie will nur das die versicherung die kosten für
die pille übernimmt. und das muss sie doch auch, oder?!?!?

Aber das haut mich doch vom Hocker. Ich dachte eigentlich, daß ich mit der PKV der großen Geldvergeudung entkommen wäre. Ich erkenne nun, daß sich sowohl Ärzte als auch Patienten nicht zu schade sind, auch hier zu betrügen.

Schlimm. Witzig nur, daß sich die Betrüger darüber nicht im klaren sind, daß ihre Machenschaften nun doch aufgedeckt werden. Welch böse Welt, daß sich Versicherungen - hier die privaten - Gedanken darüber machen, wie das Geld der Versicherten zum Fenster herausgeworfen wird.

Tja. Man kann nicht alles haben. Die kritiklose Begleichung von Rechnungen oder die günstigen Beiträge. Letztere könnten daher rühren, daß man doch nicht eben jeden Mist bezahlt und auf die Eigenverantwortlichkeit der Versicherten abstellt.

Gruß
C.

Hallo Axl,

bin kein Versicherungsexperte sondern nur normale „Pillenschluckerin“. In dem Alter gab’s bei mir zwei Möglichkeiten. Zum einen hätte ich unter 21 und mit geringem Einkommen mich bei der Kasse von der (nennt man das?) „Zuzahlung“ befreien lassen können. Zum anderen konnte man -glaub ich- bei geringem Einkommen zum Gesundheitsamt gehen und sich gegen Rezept die Pille dort geben lassen.

Ich habe mich (bis heute) für eine dritte Möglichkeit entschieden, da ich auch nicht einsehe, warum die Allgemeinheit für die Verhütung bei mir und meinem Freund zahlen soll.
Ich habe meine Frauenärztin nach einer preiswerten Pille gefragt. Die geben einem zuerst die teuren Pillen (haben wohl irgendeinen Deal mit der Pharmaindustrie). Aber wenn man gezielt fragt, bekommt man ein Präparat mit den gleichen Inhaltsstoffen, der in der Dreimonatspackung ca. 13 € kostet. (Mail mich an, wenn Du Namen und Hersteller „meiner“ Pille wissen willst.) Die Umstellung auf diese Pille hatte bei mir keinerlei negative Auswirkungen. Und mein Geldbeutel freut sich :smile:
Und da mein Freund selbstverständlich die Hälfte zahlt, sind das Kosten, die jedem sein erfülltes Sexualleben ohne Nachwuchs wert sein sollten, oder?

Finde ich jedenfalls besser, als die Kassen mit solchen „Luxusausgaben“ zu belasten.
Grüße
agil

hallo Christian,
wow… hart aber gerecht!
Die Privaten haben sogar noch eine Sparmöglichkeit: wenn Du meinst, dass Du psychedelische Träume brauchst und es so exessiv betreibst, dass Du gesundheitliche Probleme bekommst, dann kann die Private zu diesen Kosten nein sagen. meiner Meinung nach richtig.
Das hat natürlich nichts damit zu tun, wenn Du süchtig wurdest auf Grund von Morfiumschmerzmittel. Das war ja nicht dafür, um Dir angenehme (?) Träume zu vermitteln.
Grüße
Raimund

Hallo Chris,

privat Versicherte Frauen haben keinen Anspruch auf Verhütungsmittel-Leistungen. Es gelten der Zustand der Krankheit und gewisse Umstände versichert.

Aber die Pille ist keine Krankheit und sie schützt auch nicht davor.

Gruß
Marco

nein, sie muss nicht!!!
Morgen axel,

also, klare antwort: nein sie muss nicht!

deine freundin hat mit der PKV einen privatrechtlichen vertrag abgeschlossen: der besagt, dass medizinisch notwendige heilbehandlung stationär und ambulant versichert ist.

medizinisch notwendig bedeutet, du hast ein erkrankung, die behandelt werden muss, oder du möchtest eine erkrankung ausschliessen.

das liegt hier nicht vor. die pille ist ein reines verhütungsmittel und somit deinem privatvergnügen ( *g) zuzurechnen. es gibt einige ausnahmen davon:

  1. eine pille, die den hormonhaushalt regelt, trifft bei über 40 jährigen frauen zu
  2. eine pille, die verordnet wird, um unregelmäßige perioden regelmäßiger zu machen ( funktioniert nur mit ärtzlichem befund-und behandlungsbericht und für maximal drei jahre )
  3. bei akne

aber!!! wenn deine freundin frisch versichert ist und möchte auf punkt 2. oder 3. hinaus, wird die anzeigepflicht überprüft!!!
das bedeutet, dass sie für diese erkrankungen, wenn sie vor vertragsabschluss bestanden haben, zur kasse gebeten wird mittels eines risikozuschlages.

so, also, lieber pille selbst zahlen oder die preiswerteren und gesünderen kondome wählen *ggg

es gibt noch mehr unterschiede, von der gkv zur pkv, z.b. zahlt die pkv keine schwangerschaftskurse, oder rückbildungsgymnastik
( nur freiwilligen anteil )
oder die pkv zahlt keine kinderbetreuung, wenn mutter im krankenhaus liegt

falls ihr mal vorher was wissen wollt oder ihr noch mehr fragen habt, mailt mich an

ute

Hallo C.,

:Tatsache ist, daß die gesetzliche KV für die Pille zahlt, wenn die Verwenderin unter 21 ist und andere Voraussetzungen erfüllt.

Wenn man unter 21 ist, muss man keine weiteren Voraussetzungen erfüllen, damit die gesetzliche KV die Kosten der Pille übernimmt.
Und ab 21 wird sie weiter von den Kassen bezahlt, wenn sie als Medikamet gegen bestimmte Beschwerden und nicht zur Verhütung verschrieben wird.

Gruß
Dany

Hallo Dany,

Wenn man unter 21 ist, muss man keine weiteren Voraussetzungen
erfüllen, damit die gesetzliche KV die Kosten der Pille
übernimmt.

mir war so, als wenn sie nur bezahlt werden würde, wenn sich die Versicherte noch in der Ausbildung und/oder unter bestimmten Einkommensgrenzen befindet. Ich will aber nicht ausschließen, daß sich das in den letzten 10 Jahren geändert hat.

Gruß
Christian