Schimmel im Bad vorbeugen - wie?

Hallo liebe Experten!
In meinem Bad bilden sich in den Eck-Fugen immer wieder kleine Schimmelflecke. Mein Bad ist relativ groß, so dass ich es ziemlich aufwändig finden würde, wenn ich ich jedes mal , wenn ich aus der Dusche komme die Fugen trocken wischen müsste. Was kann ich tun, um dieses unangenehme Problem vorzubeugen? Über Antworten von euch freue ich mich sehr!!

Hallo,
dann hilft nur gut lüften, am besten gleich nach dem Duschen, wenn die Luftfeuchte besonders hoch ist, oder schon während des Duschens das Fenster geöffnet haben.
Danach die Heizung weiter laufen lassen und nach ein bis zwei Stunden, wenn die Feuchtigkeit aus Handtüchern und Badematten ebenfalls verdunstet ist, nochmals lüften. Kann man das zeitlich nicht, wäre ein feuchtigkeitsgesteuerter Lüfter eine Alternative, der bläst so lange die feuchte Luft nach draußen, bis eine eingestellte Luftfeuchte erreicht wird, egal ob noch jemand zu Hause ist oder nicht.
Schimmelfreie Grüße
Jochen Merx

Hallo,
in 90 % aller Fälle ist es ein Lüftungsproblem. Hier sollte zuerst sichergestellt werden,
ob ein ausreichender Luftaustausch gewährleistet ist.

Gruß - Stefan

Hallo,

es gibt nicht viele Alternativen

1- nach dem Duschen trocken wischen
2- je nach dem, in welchem zeitlichen Rahmen der Schimmel immer wieder auftaucht, kannst du auch z.B. die Silikonfugen gelegentlich austauschen.

Gruß
Barbara

hallo! trocken wischen ist ein echt guter Rat. Du kannst aber auch die Badezimmertüre wg. der Belüftung immer offen lassen. lg

Mitunter muss man seine Bequemlichkeit überwinden!
Heizen, ausreichend Lüften und Feuchtigkeit mittels Abzieher von den Fliesen entfernen (Aufwand max. 5-10 Min.)

Hallo,
es kann Silikon mit Schimmelhemmender Wirkung verwendet werden dass das Schimmelwachstum minimiert. Ganz verhindern lässt es sich nicht zu 100%, lediglich eine deutlich verzögerte Schimmelbildung und -ausbreitung kann erreicht werden.
Beste Grüße

Hallo Schlenzer,

die einfachste Methode ist lüften, lüften und noch mehr lüften! Gerade in den Ecken ist die Luftzirkulation recht schlecht, deshalb bildet sich der Schimmel auch dort zuerst. Bei Duschen mit Schiebetür bietet es sich an, diese in der Mitte zusammenzuschieben, nicht auf einer Seite. So zirkuliert die Luft besser.

Ansonsten hilft leider nur die regelmäßige Behandlung mit Anti-Schimmel-Mitteln.

Vor allem, wenn sich der Schwarzschimmel schon in den Silikonfugen zeigt, ist ein Austausch unumgänglich. In Zementfugen ist die Abtötung der Sporen relativ gut möglich, in Silikonfugen eher nicht.

Hallo Schlenzer,

abwischen solltest du die Feuchtigkeit im direkten Bade- oder Duschbereich auf den Fliesen/Fugen.
Feuchtigkeitsniederschlag durch Kondensation verschwindet durch angepasstes Heiz-/Lüftungsverhalten.

Befallene Fugen (besonders Silikon) solltest du erneuern, da diese erfahrungsgemäß von Schimmel durchzogen sind. Diverse Anti-Schimmel-Sprays helfen hier nicht mehr!

Viel Erfolg.
BN

hierauf hatte ich geantwortet???

Schimmelbekämpfung mittels CS-Innenwärmedämmung

Erstmal etwas Vorgeschichte - ich übe in der letzte 5 Jahren ein bißchen „Immobilien“ als so eine Art Hobby, verfolge dabei gleichzeitig mehrere Zwecke - finanzielle Absicherung für die Rente, Steueroptimierung und Vorbeugung eigener Faulheit :). Wie das alles mit einem nicht so wahnsinnig höhem Gehalt geht, schreibe ich irgendwann vielleicht in einem großen Bericht oder in einem kleinen Buch, je nach dem wie die Sterne stehen :).

Lange Rede, kürzer Sinn - für diese Hobby habe ich einige 3-Zi. Wohnungen (Baujahr 60-70 letzten Jahrhunderts) in Augsburg gekauft und habe alle vermietet. Finanziell rentiert es sich auf jedem Fall, aber nur als eine langfristige Anlage (über 10 Jahren). Kurzfristig bringt das ja natürlich einige Sorgen mit sich, war aber auch ein Teil des Plans. Nach so einem Kauf der Immobilien als Investition soll man gewöhnlich, (besonders in der ersten 3-5 Jahren) irgendwas in die Wohnung investieren, und zwar sinnvoll. Unter “sinnvoll” meine ich:
a) wenn ohne die Investition die Bewohnbarkeit und damit die Vermietbarkeit (oh, die Deutsche Sprache ist ja ziemlich findig, was den Wortbau angeht!) wirklich gefährdet ist
b) wenn die Investition den Wert (d.h. den langfristige Verkaufswert) der Immobilien steigern läßt.
Und mit der Bemerkung, dass der Schimmel in der Wohnung die Bewohnbarkeit der Wohnung ja sehr negativ beeinflußt und eine gute Wärmedämmung den Verkauftswert der Wohnung erhöht, beende ich die Vorgeschichte.

Der Schimmel ist für die Wohnungen aus 50-60-70 Jahre normal (mit “normal” ist nicht “gut”, sondern eher “oft zu sehen” gemeint), insbesondere bei der Eckwohnungen vom EG und vom höchstens OG, da dort die physische Konfiguration der Räume am ungünstigsten ist. Je mehr ein Raum die Wände nicht mit anderen Räume teilt, sondern mit der Umgebung, desto anfälliger ist er für den Schimmelbefall. Der ewige Streit, wer daran schuldig ist, der Vermieter oder Mieter, hat in dieser Fälle keine Ende. Der Grund ist, dass hier üblich die beide Faktoren eine Rolle spielen - der Bausubstanz war in 60-70 Jahren üblicherweise unzureichend, was die Wärmeisolierung anging und das Lüftungsverhalten der Mieter ist üblicherweise unzureichend, was die Vorbeugung angeht. Ich habe lange gesucht und nicht so wirklich viele Fälle gefunden, dass der Vermieter dem Mieter nachweisen konnte, dass der Mieter unzureichend lüftet. Also, der Stress mit dem Mieter mit evntl. Mietausfäll bzw. Mietminderung, viel verlorene Zeit und Nerven - das Ergebnis ist oft vorprogrammiert.

Die Vorbeugung mit verschiedenen “Wundermittel”, wie Schimmelentferner jeder Art oder spezielle Farben, wie z.B. Silbernanofarbe hilfen zwar, aber nur für nicht so lange Zeit, normalerweise höchstens für 1 Winter-Saison, wenn überhaupt. Auch in meiner Wohnungen war der Schimmel ab und zu da und irgendwann war ich mit unendliche ad hoc Lösungen wie entfernen-überstreichen und nochmal entfernen-übertreichen und dann wieder satt.

Deshalb habe ich letztendlich angefangen zu schauen, welche schwere Artillerie an dieser Front überhaupt vorhanden ist, ob und wie man das mehr oder weniger ein mal für immer besiegen kann. Ziemlich schnell war es klar, dass man die innere Wärmedämmung braucht um die Wärmebrücke zu beseitigen oder deren Wirkung zu minimieren. Von der Wärmedämmung gibt es viele verschiedene Varianten und ich habe einige davon ernsthaft betrachtet, bis ich ein Dokument entdeckt habe:

http://www.calsitherm.de/pdf/20100303-energiefachtagung.pdf

Das ist so eine Art Bewertung der Wärmedämmung- und Schimmelvorbeugung-Wirkung von so genannten Calciumsilikatplatten (auch Klimaplatten oder CS-Platten genannt). Diese Bewertung wurde professionell vom Institut für Bauklimatik der Technischen Uni Dresden gemacht. Ich werde nicht behaupten, dass ich dort absolut alles verstanden habe. Da ich doch aber ein Dipl. Physiker bin, was die Ausbildung angeht (obwohl ich jetzt als einen anderen Beruf ausübe) konnte ich genug verstehen, um zu erkennen, dass es genau die Lösung war, das mir am sichersten und am effektivsten schien. Von einiger anderen Quellen wurde das auch bestätigt, z.B. von hier: http://www.baunetzwissen.de/standardartikel/Daemmstoffe-Kalziumsilikat_834346.html - “Hauptanwendungsbereiche sind die Sanierung feuchten Mauerwerks, die Innendämmung und die Hausschimmelvorbeugung.”

Die physikalische Wirkung der Klimaplatten basiert (außer Wärmedämmung-Eigenschaften, die schon allein ziemlich gut sind) auf der höhe Kapillarität, die den Platten erlaubt die Feuchtigkeit gut und schnell aufnehmen, zwischenspeichern und danach langsam wieder abgeben. Man kann denken - wozu brauche ich die Feuchtigkeit in meiner Innendämmung? Ich habe genau so was gedacht, wenn ich die Beschreibung das erste Mal gelesen habe. Nach einer Überlegung war mir aber die Wirkung klar: der Schimmel bildet sich dort, wo die Feuchtigkeit aus der Luft (wo sie IMMER vorhanden ist) auf der Wand kondensiert, also die kleine (und ab und zu auch die große) Tropfen bildet. Die einzelne Wassermolekule, und deren “relativ kleinere” Gruppen (auch wenn sie viele Mrd. Molekulen enthalten) bilden noch keine Tropfen und damit keine Voraussetzungen für die Schimmelbildung. Wenn in einer Ecke (wo normalerweise auch keinen Luftzug vorhanden ist) zu höhe Feuchtigkeit gibt (und damit die Bedingungen für die Kondensierung entstehen), bilden dort die Tropfen und dienen als ideale Zuhause für die Schimmelsporen, die dort sich freulich vermehren können. Entfernen wir die Kondensierung (also Gruppierung der Wassermoleküle in Tropfen) aus diese Gleichung - kann der Schimmel sich nicht ansässig machen und nicht vermehren. Genau das macht eine Calciumsilikatplatte - wenn es zu viel Wassermoleküle in der Nähe einer Ecke vorhanden (Feuchtigkeit zu hoch - z.B. nach dem Duschen, Kochen usw.), saugt die Platten das Wassermoleküle in sich noch bevor die Wassertropfen sich bilden. Fällt die Feuchtigkeit später wieder bis zum normalen Niveau - fängt die Platte langsam die früher eingesaugten Wassermoleküle zurück, und zwar so langsam, das der Luft nicht feucht genug wird, um die Tropfen zu bilden. OK, jetzt genug Physik und zurück zum Geld :).

Der einzelne Nachteil dieser Lösung war…. Richtig, der Preis. Die Klimaplatten sind ca. 30%-100% teurer als die andere gleich dämmende Stoffe. Das sollte ich mir genauer rechnerisch anschauen und das habe ich gemacht. Bei der Dämmung kosten nicht nur die Platten was, es wird auch die Arbeit um die Oberfläche vorbereiten, Platten anbringen, spachteln und streichen notwendig. Um die Platten (30 bis 60mm dick) für z.B. ca. 1000 Euro anbringen braucht man noch für ca. 1000-1200 Euro die Arbeitskosten. Ausserdem, man soll normalerweise den Heizungsinstallateur holen und die Heizkörper umhängen lassen, mit der Verlängerung der Heizröhre (da die Wand nach der Dämmung ist plötzlich 5-7 cm dicker geworden!). Der Installateur soll 2 mal kommen - einmal um die Heizungen abbauen, und dann ein Paar Tage danach noch mal und sie zurück zu montieren. Das ist für 1000 Euro Platten noch ein 4-6 Hundert dazu obendrauf. Das heißt, im Gesamtpreis - (die Wärmedämmung + Schimmelvorbeugung) ist der Anteil der Platten nur ca. 25-35%. Auch wenn Sie die Platten nehmen, die doppelt so dick und deshalb doppelt so teuer sind, dann wird das ganze nur um 12-20% mehr kosten. Dafür haben Sie aber die wesentlich bessere Wärmedämmung mitgekauft und viel bessere Chancen, dass Sie dort keine Schimmelprobleme in der nä. 15 Jahren haben. Für mich klang die Empfehlung damit ziemlich eindeutig - die CS-Klimaplatten.

Wenn man schon eine teure Lösung zahlen muss, dann soll er mindestens nicht überzahlen. Das hieß für mich - die günstigsten Klimaplatten finden, ohne bei der Qualität zu büßen. Zahlreiche Online-Shops, Ebay, Amazon usw. wurden verglichen (solche Vergleiche mache ich recht sorgfällig) und dabei den Gewinner gefunden, der ca. 10% bessere Preise hatte als die nächste Konkurrenz. Das war dieser Online-Shop:
http://www.wohnklimaplatte.de/
Ein zweites wichtiger Vorteil da war, dass sie recht gute Auswahl haben - die Platten verschiedenen Stärken, die kleinere Laibungsplatten für Fenster usw. Die Wand/Deckelanschlusskeil-Platten, zum Beispiel, habe ich bei anderen Shops sehr selten gesehen. Dazu kann man da auch PASSENDE Grundierung, Rollputz und Farbe gleich bekommen. Warum PASSENDE groß geschrieben? - Sehr einfach, wenn man auf die Klimaplatte die Grundierung oder die Farbe aufträgt, die auf Öl basiert oder mit anderen Stoffen, die das Wasser nicht durchläßt, dann verschwindet die einsaugende Wirkung der Platten (genauer gesagt, diese Wirkung wird blockiert). Wenn den Zugriff des Wassers zum Calciumsilikat-Stoff gesperrt wird, dann funktioniert die Platte nicht mehr schimmelhemmend. Deshalb also sehr klare Anweisung - alles, was oben auf die Klimaplatten aufgebracht wird, soll unbedingt “diffusionsoffen” werden - also das Wasser durchgehen lassen.
Ich habe dort die Platten für 2 Zimmer bestellt und in Eigenregie sie aufgebracht. Beim Bad/WC war mir mein baulicher Geschick nicht gut genug, deshalb habe ich bei der gleichen Firma den Auftrag für Badsanierung gestellt (sowas machen das glücklicherweise auch!).
Mit dem Ergebnis bin ich echt zufrieden, die haben in weniger als 2 Tage das alles gemacht, die Qualität war echt hoch, der Preis war vertretbar, insbesondere da dafür ich 2 Fliege mit einer Klappe schlage - Schimmelbeseitigung/Vorbeugung und Wärmedämmung. Ich kann deshalb mit dem reinen Gewissen die Empfehlung mit der beigefügten Fotos an alle Interessenten weitergeben.

Und jetzt noch ein Mal eine Zusammenfassung:

der Schimmel ist für die Wohnungen mit Baujahr vor 1980 üblich, insbesondere für die Eckwohnungen
die schnelle & billige Lösungen wie entfernen und mit Spezialfarbe streichen, hilft sehr begrenzt und kurzfristig
dauerhafte und zuverlässige Lösung ist eine Innenwärmädämmung mit s.g. Klimaplatten (CS o. Calciumsilikat-Platten), damit kaufen Sie die doppelte Wirkung - Schimmelvorbeugung (die Atemwege freuen sich) und die Wärmedämmung (hier freut sich die Geldbörse bei Heizungsrechnungen)
das günstigste Preis-Leistung Verhältnis für Klimaplatten konnte ich bis jetzt bei http://www.wohnklimaplatte.de/ bekommen
beim baulicher Geschick und Erfahrung kann man das selbst machen, beim komplizierteren Fällen (Bad, großer Schimmelbefahl usw.) oder wenn Sie mehr Geld als Zeit haben, besser die Profis dazu holen (z.B. unter gleichem Link oben)

Der Grund warum ich das alles geschrieben habe - ich habe viel Zeit investiert um in einer übliche unangenehme Situation eine Lösung finden, die für mich IMHO optimal scheint. Ich hoffe deshalb, dass wenn Sie die ähnliche Situation haben, brauchen Sie vielleicht nicht so lang alles suchen, lesen und vergleichen, wie ich das gemacht habe. Wenn mir so eine Beschreibung vor 2 Jahren vorgelegt wurde, hätten mir die Betreuung meiner Wohnungen etwas weniger Mühe, Zeit, Nerven und Geld gekostet. Ich hoffe, dass jetzt mindestens Sie davon profitieren können.
Für alle Ihre Bemerkungen, Kommentare und Tipps bezüglich das Thema würde ich mich freuen.

Und hier sind einige Fotos dazu.

  1. Der Stand vor der Sanierung:

  2. Der Stand während der Sanierung:

  3. Der Stand am Ende der Sanierung

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Hallo, Herr Yuriy_Voloshkevych,

danke für die umfangreiche Darstellung Ihrer Suche und Erfahrungen, sodass auch andere davon provitieren können. Vor allem, weil Ihre Aussagen nicht einseitig von einem Vertriebsmenschen kommen, sondern aufgrund Ihrer Kenntnisse fundiert sind.
Wie haben unser Haus außen mit Calsitherm isoliert.
An den Kellerinnenwänden, an die außen Erdreich anliegt und die über das nicht abgesperrte Streifenfundament Wasser hochziehen, haben wir im unteren Bereich auf dem bereits aufgetragenen Sanierputz (Absperrputz) nach 30 Jahren leicht Schimmel. Entstehungsursache wohl auch Kondensation an kalter Wand - also Ihr Ausgangsproblem. Da die Kellerräume nur zum Lagern benutzt werden, würde eine leichte Wärmeisolation vielleicht ausreichen, die auf die krummen Wände mit geringerem Aufwand aufzutragen wäre. Hier fehlt mir die Kenntnis, welche Produkte sowohl wärmeisolieren als auch die Feuchtigkeit (wie z. B. Lehm) puffern.
Könnten Sie mir da bitte weiterhelfen?

Beste Grüße
„SchimmelWeg“

Hallo SchimmelWeg,

da kann ich empfehlen lieber bei Fachmann nachfragen, da meine oben beschriebene Erfahrung ist eher für die Wohnräume geeignet. Sie können vielleicht direkt bei MMBautenschutz nachfragen, per Email oder anrufen. Die Wärmeisolation im Keller mit CS-Platten, obwohl es wahrscheinlich, auch gut helfen konnte, wäre aber für den Zweck IMHO unangemessen teuer.

MfG,
Yuriy