Schlapp, antriebslos, müde – warum?

Hallo zusammen!

Ich fühle mich seit längerem mit meiner körperlichen und geistigen Verfassung nicht mehr wohl. Seit längerer Zeit (1-3 Jahren) fühle ich mich nur noch wie ein halber Mensch, bin ständig müde und antriebslos. Nachfolgend möchte ich das genauer schildern, vielleicht hat ja Jemand eine Idee, was mit mir los sein kann und was ich dagegen tun kann.

Also erstmal die Fakten: Ich bin 23 Jahre alt, Studentin im 5. Semester, 1,77m groß und ca. 70 kg schwer. Das bringt mich schon zu meinem ersten „Symptom“; in den letzten (etwa) 5 Jahren habe ich knapp 10 kg zugenommen. Ich habe fast ständig Appetit. Das ist kein wirklicher Hunger, sondern einfach „Esslust“. Wenn ich versuche, dieser Lust zu widerstehen, werde ich weniger leistungsfähig und schlechter gelaunt.
Und am meisten Lust habe ich dann zu allem Überfluss auch noch auf weniger gesunde Sachen, also etwa auf belegte Brote oder Butternudeln mit Käse etc. Ein Apfel oder ein Salat befriedigen mich in diesen Situationen überhaupt nicht.

Weiterhin bin ich eigentlich immer unausgeschlafen und schlapp, egal wie lange ich geschlafen habe. Auch nach 10-12 Stunden Schlaf in den Semesterferien könnte ich mich nach dem Frühstück auch gleich wieder hinlegen, so „unfit“ bin ich. Kleine Anstrengungen wie zB. Aufräumen oder Wäsche waschen laugen mich unnatürlich aus, ich fühle mich einfach absolut nicht leistungsfähig.
Dazu kommt, dass ich auch sehr antriebslos bin, wenn es um „wichtige“ alltägliche Dinge geht (Einkaufen, Studium, Jobben), bei absolut nebensächlichen Dingen aber, etwa am Wochenende feiern gehen, halte ich problemlos durch bis in die frühen Morgenstunden. Ich kann mich echt lange mit unnützen Dingen aufhalten, etwas Spielen, im Netz surfen etc., aber sobald ich etwas wichtiges erledigen und normalen Pflichten nachgehen muss, ist es sofort aus mit der Motivation.

Auch mein Kreislauf macht mir ab und an Probleme. Ich erlebe es ca. alle 2-3 Monate einmal, dass mir auf der Stelle extrem schwindelig und schwarz vor Augen wird, ich kann keinen Meter mehr laufen und muss mich sofort setzen. Einmal war es so schlimm, dass ich eine halbe Stunde in einer öffentlichen Toilette auf dem Boden lag, für Minuten fast blind war und mich nicht einmal aufsetzen konnte. Der augenscheinlichste Grund, zu wenig Trinken, ist es sicherlich nicht. Ich trinke recht viel, in etwa 3 Liter am Tag.

Soviel also zu den körperlichen Symptomen. Psychisch tut sich auch einiges, aber das ist bei mir eigentlich schon immer so und ich weiß auch nicht, ob das direkt mit meinem Befinden zusammenhängt. Ich denke, dass wohl Jedermann gewisse Zukunftsängste und finanzielle Sorgen hat, gerade als Student ist das wohl normal.

Ich lebe seit ein paar Jahren mit meinem Freund in einer sehr glücklichen und liebevollen Beziehung, die mir sehr viel Kraft und Rückhalt gibt. Trotzdem geht mein Befinden auch hier nicht spurlos vorbei; Bis vor einigen Monaten hatten wir ein sehr ausgefülltes, fast „experimentelles“ Sexualleben mit mindestens 2-4 Mal Sex pro Woche (und das bei einer Wochenendbeziehung). Ich schlafe zwar immernoch gerne mit meinem Freund, doch kommt es mittlerweile sehr viel seltener dazu. Und das liegt nicht an ihm. Ich brauche dann auch eher das Gefühl eines rein liebevollen und zärtlichen Aktes, mir geht es nicht mehr rein „um den Sex“, so wie es früher manchmal war. Generell bin ich sehr liebesbedürftig geworden, viel kuscheln etc., das ist heute ausgeprägter als früher.

Das ist also das grobe Gesamtbild mit den wichtigsten Faktoren.
Hat jemand eine Idee, was mir fehlen könnte? Organisch oder psychisch? Ich bin für sämtliche Ratschläge sehr dankbar.

Viele Grüße,

Bina

Ich würde an deiner Stelle dringend mal bei einem Internisten vorbei schauen. Möglichst bei einem, der sich mit der Schilddrüse ein wenig besser auskennt und auch ein Ultraschall hat. Die Schilddrüse könnte Quelle der meisten deiner Symptome sein, in jedem Fall sind diese aber Anlass, einen Arzt aufzusuchen.
Sollte es eine Unterfunktion sein, wofür bei allem ausdrücklichen Vorbehalt einiges spricht, dann würde das zwar die dauerhafte Einnahme von Hormonen bedeuten, aber auch, dass bei richtiger Einstellung die Symptome (möglicherweise sogar alle) wie von Geisterhand verschwinden.

Hi,

bei was für Ärzten warst du deswegen bisher und was haben sie untersucht?

Ich würde als Laie eventuell auf die Schilddrüse tippen. Aber das solltest du - falls noch nicht passiert - von einem Arzt abklären lassen.

Gruß

Samira

Hallo,
am besten du gehst zu einem Arzt und lässt dort ein Blutbild erstellen, denn die Ursachen können vielfältig sein. In vielen Fällen ist ein Mangel an Nährstoffen (hier: Eisen? Magnesium?)der Grund für Schlappheit. Da kennt der Arzt bestimmt die richtigen Präparate. Darüberhinaus solltest du auch mal auf deine Nahrung achten. „Lust auf Essen“ ist ja als solches nichts Schlimmes, aber du hast es ja schon erwähnt: häufig hat man auf die ungesunden Sachen Appetit. Versuch doch einfach mal eine Nahrungsumstellung: Obst kann so lecker sein und weckt die müden Lebensgeister. Trotzdem darfst du ja „mal“ was Süßes o.a. essen, der Mix macht`s wie so häufig auch hier.Und noch eine Anmerkung zum Thema Schlaf: 10-12 Stunden sind definitiv zu viel - da kommst du nämlich gar nicht mehr in Schwung… versuchs mal mit 8 Stunden auch in den Semesterferien - und gönne dir bei Bedarf lieber noch eine Siesta von 1 Stunde.Alles Gute, Norbert

Chronisches Müdigkeits Syndrom CFS
Hallo Bina87,

lies doch mal in diesem Artikel. Vielleicht ist das ja das richtige?
Deine Symptome klingen nach dem TV-Bericht, von dem ich in diesem Beitrag geschrieben habe:
/t/kopfschmerzen-und-staendige-muedigkeit/5919295/6

Gute Besserung
Stefanie

Könnte vieles sein…
Hallo,

es könnte auch ein Vit-B-12-Mangel oder eisenmangel sein. Das kannst du beim Hausarzt durch Bluttest abklären lassen und entsprechende Nahrungsergänzung oder Spritzen nehmen.
Könnte auch eine leichte Depression sein, da ist dann neben Psychotherapie auch mal sinnvoll, je nach schwere synthetische Antidepressiva oder auch Johanniskraut zu nehmen, entweder als Kapseln oder auch als Öl, (letzteres hat den Vorteil, dass es nicht die Pille beeinträchtigt, z.B. aus der Enzymtherapie nach Diesing).

Also auf jeden Fall: ab zum Arzt und abklären lassen.
Manchmal liegt es übrigens auch an der Schilddrüse.

Chintin