Schmerzmittel über Wochen einnehmen?

Hallo!

Meine Frage ist, welche(s) Schmerzmittel am ehesten für die tägliche Einnahme (1 pro Tag) über ca. 3 Wochen geeignet ist. In den Packungsbeilagen zu z.B. Paracetamol, Aspirin oder Ibuprofen steht immer „nicht länger als 3-4 Tage einnehmen“. Wäre es sehr problematisch, diese Mittel mal für 3 Wochen zu nehmen oder welche Mittel sonst? Ich nehme sonst eigentlich nie Schmerzmittel.

Es geht hier um Kopf- und Gesichtsschmerzen.

Vielen Dank für Eure Antorten!

Hallo, MaBoRo

Meine Frage ist, welche(s) Schmerzmittel am ehesten für die
tägliche Einnahme (1 pro Tag) über ca. 3 Wochen geeignet ist.
In den Packungsbeilagen zu z.B. Paracetamol, Aspirin oder
Ibuprofen steht immer „nicht länger als 3-4 Tage einnehmen“.
Wäre es sehr problematisch, diese Mittel mal für 3 Wochen zu
nehmen oder welche Mittel sonst? Ich nehme sonst eigentlich
nie Schmerzmittel.

deine Frage kann man nicht pauschal beantworten.
Du könntest z.B. eine Allergie gegen bestimmte Wirk-/ Inhaltsstoffe entwickeln.

Es geht hier um Kopf- und Gesichtsschmerzen.

Wie kannst du schon vorher wissen, dass deine Schmerzen 3 Wochen lang anhalten werden?

Gruß
karin

Hallo,
generell kann man nur sagen, dass jedes Schmerzmittel Nebenwirkungen aufweist. Wie aber das Individuum auf ein bestimmtes Schmerzmittel reagiert, ist überhaupt nicht absehbar. Darüber hinaus kann eine kurzzeitige Einnahme eines Schmerzmittels durchaus vertragen werden, bei längerer Einnahme können dann jedoch Unverträglichkeiten bis hin zu schweren Nebenwirkungen auftreten. Gerade bei längerer Einnahme dürften Nebenwirkungen den Magen betreffend zu erwarten sein. Auch sollte gerade im Hinblick auf Kopfschmerzen nicht vergessen werden, dass eine häufige Nebenwirkung von schmerzlindernden Medikamenten gerade das Auslösen von Kopfschmerzen sein kann. Unter Umständen geht also so ein Schuß nach hinten los.
Auch wenn’s schwer fallen mag: Schmerzmittel wirklich nur dann einwerfen, wenn es unbedingt erforderlich ist und die Dauer der kontinuierlichen Einnahme so gering wie möglich halten. Und, gerade bei längerer Anwendung wichtig: abschätzen, ob die Teilnahme am Straßenverkehr oder die Bedienung von Maschinen ohne Beeinträchtigung noch möglich ist.
Klingt alles ein bisschen Oberlehrerhaft, ich weiss, Hoffe trotzdem, ich konnte weiter helfen.
Viele Grüße,
Oliver

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Hallo, Oliver

Auch wenn’s schwer fallen mag: Schmerzmittel wirklich nur dann
einwerfen, wenn es unbedingt erforderlich ist und die Dauer
der kontinuierlichen Einnahme so gering wie möglich halten.

in bestimmten Fällen (z.B. Schmerzen im Endstadium bei bösartigen Krebserkrankungen) halte ich deine pauschalierte Aussage für schädlich.

Durch eine gewissen „Medikamentenspiegel“ im Blut (Erhaltungsdosis), wird hier die kontinuierliche Schmerzfreiheit gewährleistet.
Wenn Patienten die Schmerzmittelanwendung soweit einschränken, bis stärkere Schmerzen auftreten, ist oftmals eine wesentlich höhere Schmerzmitteldosis notwendig, um wieder auf ein schmerzloses Level zu kommen.

Gruß
karin

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Hallo karin!

Allergien scheine ich nicht zu haben, da ich jetzt seit 3 Tagen je 1 Ibuprofen nehme und keine Probleme hatte. Und natürlich habe ich in der Vergangenheit schon mal Schmerztabletten genommen, aber vernachlässigbar selten. Oder meintest du, dass man bei längerer Einnahme Allergien entwickelt?

Ich weiß natürlich nicht, wie lange die Schmerzen anhalten. Die ganze Geschichte würde hier auch den Rahmen sprengen. Es ist nur so, dass die (schon länger vorhandenen und nie mit Schmerzmitteln behandelten) Schmerzen seit eben diesen 3 Tagen wesentlich schlimmer geworden sind und ich erst in 2 Wochen einen Termin bei einem Therapeuten habe, der vielversprechend ist. Ich weiß auch nicht, ob ich jeden Tag eine Tablette brauche. Die Frage ist eben, ob mit beträchtlichen Nebenwirkungen zu rechnen ist, wenn man z.B. Aspirin mal 3 Wochen lang täglich einnimmt.
Ich weiß auch, dass man das wahrscheinlich generell nicht so einfach sagen kann, aber viellericht hat ja irgendjemand Erfahrungen gemacht.

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Hallo MaBoRo,

prinzipiell: Paracetamol belastet die Niere, Acetylsalicylsäure (ASS; erster Markernname Aspirin) belastet den Magen.

Das ist das, was mir mein alter Hausarzt erzählt hat. Es ist natürlich so, dass dem Aspirin zB magenfreundliche Stoffe beigesetzt sind. Wenn denn Schmerzmittel sein müssen, versuche ich persönlich es so zu halten, dass ich eher Aspirin nehme und nur, wenn ich Magenprobleme habe, zu Paracetamol greife. Ich hatte aber auch einmal im Urlaub in Frankreich etwas verschrieben bekommen, was ich zusammen mit einem magenfreundlichen Mittel einnehmen sollte. Nun, die Zeit vergeht, ich hab nicht alles aufgebraucht, hab aber brav meinen Medizinschrank nach Haltbarkeitsdatum ausgemistet. Und irgendwann hatte ich ziemliche Kopfschmerzen und nichts mehr im Haus außer einer französischen Packung, die Paracetamol als Inhaltsstoff auswies. So. Dass das das magenunfreundliche Mittel war, wusste ich in dem Augenblick nicht mehr, ich hatte damals verschiedene Dinge verschrieben bekommen
(komplizierter Handbruch). Hab das also genommen, und war kurz darauf beim Arzt wegen einer ausgewachsenen Magenschleimhautentzündung. Also VORSICHT! Was auch immer da drin war! Die anderen Inhaltsstoffe konnte ich nicht beurteilen.

Es ist auch so, dass man sich an Schmerzmittel gewöhnen kann. Deswegen wäre ich/bin ich sehr vorsichtig.

Ich hab sehr viel mit Kopfschmerzen zu kämpfen. Als Jugendlicher mehr als heute. Mir wurden auch Massagen verschrieben (die die Schmerzen noch verstärkt haben, da falsch ausgeführt). Inzwischen habe ich für mich einige Yoga-Übungen entdeckt. Hilft nicht immer (=bei jeder Art), aber ich kann damit viel gewinnen.

Wenn ich so von mir ausgehe, sind ein paar Wochen nicht schlimm, aber es sollte nicht zur Gewohnheit werden!!!

Gruß,
foo

Hallo Karin,
meine Antwort sollte immer im Kontext der gestellten Frage und nicht ohne weiteres pauschaliert betrachtet werden!
Im Endstadium von malignen Erkrankungen stellt sich die Frage der Nebenwirkungen in der Tat wohl so nicht. Allerdings dürfte es da such im Regelfall nicht um Sachen wie Paracetamol, Acetylsalicylat etc. gehen.
Viele Grüße,
Oliver

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Hallo, Oliver

meine Antwort sollte immer im Kontext der gestellten Frage und
nicht ohne weiteres pauschaliert betrachtet werden!

Sorry, deine Empfehlung kam bei mir pauschaliert an.
Es ging mir nicht darum, deinen fachlich fundierten, hilfreichen (!) Artikel zu kritisieren!
Ich wollte nur deutlich machen, dass eine längerandauernde, kontinuierliche Schmerztherapie durchaus ihren Sinn haben kann.

Im Endstadium von malignen Erkrankungen stellt sich die Frage
der Nebenwirkungen in der Tat wohl so nicht. Allerdings dürfte
es da such im Regelfall nicht um Sachen wie Paracetamol,
Acetylsalicylat etc. gehen.

Im Endstadium hoffentlich (!) nicht, aber bei der Bekämpfung des Tumorschmerzes sind die genannten Schmerzmittel vertreten:
http://www.tumorschmerz.de/presse.php

„Dabei existiert mit der Stufenleiter der Weltgesundheitsorganisation bereits seit 20 Jahren ein einfaches Schema, das bei 90 Prozent der Patienten eine effektive Schmerzlinderung erreicht. Je nach Schmerzstärke erhalten sie in drei Stufen zunächst einfache Schmerzmittel wie Paracetamol oder Acetylsalicylsäure, dann so genannte schwach wirksame Opioide (z.B:
Tramadol oder Tilidin) und schließlich stark wirksame Opioide wie Morphin oder Fentanyl. Patienten und Ärzte müssen erkennen, dass eine wirksame Therapie einfach möglich und ökonomisch ist. Die Schmerztherapie müsse fest in die Krebsbehandlung integriert werden, forderte Zenz. „Kein Tumorpatient darf heute noch unter unerträglichen Schmerzen sterben.““

Gruß
karin

Hallo beisammen.
Ich zitiere mal einen Artikel:

"Die westliche Medizin erkannte schon vor fast 200 Jahren, und zwar im Zusammenhang mit der Anwendung von Chinin, dass Arzneimittel unterschiedlich wirken, je nachdem, wann sie eingenommen werden.

Die Schmerzwahrnehmung beispielsweise ist um 3 Uhr nachts am geringsten, um die Mittagsstunde am heftigsten. Lokalanästhetika wirken um ca. 14 Uhr sehr viel länger und nachhaltiger als gegen 8 Uhr morgens (statt 1,5 Std. bis zu mehr als 4,5 Std. - also mit dreifacher Wirkung bei gleicher Dosierung!) Ähnliches gilt für Substanzen wie Novalgin. Durch chronobiologisch gesteuerte Einnahmen und Kontrollen ließen sich die Belastungen des Organismus durch solche Schmerzhemmer deutlich verringern." (Prof. G. Hildebrandt)

generell kann man nur sagen, dass jedes Schmerzmittel
Nebenwirkungen aufweist. Wie aber das Individuum auf ein
bestimmtes Schmerzmittel reagiert, ist überhaupt nicht
absehbar. Darüber hinaus kann eine kurzzeitige Einnahme eines
Schmerzmittels durchaus vertragen werden, bei längerer
Einnahme können dann jedoch Unverträglichkeiten bis hin zu
schweren Nebenwirkungen auftreten. Gerade bei längerer
Einnahme dürften Nebenwirkungen den Magen betreffend zu
erwarten sein. Auch sollte gerade im Hinblick auf

Hallo Oliver.
Ab wann wäre denn von „längerer Einnahme“ zu sprechen? Kann sich z.B. ein blutendes Geschwür bei 3-wöchiger Einnahme entwickeln (bei vorher intakter Schleimhaut) ?
Wichtig bei Dauereinnahme wäre doch auch zu erwähnen, dass man ein so vor sich hin blutendes Geschwür oder auch andere Schmerzzeichen aufgrund der Schmerzmitteleinnahme gar nicht wahrnimmt…?
gruss engelsauge

Hallo, engelsauge

ich habe schon Vorträge über Chronobiologie gehört.
Das Thema wird meines Erachtens zuwenig berücksichtigt.

Ausserdem werden bei der Austestung von Medikamenten bestimmte Anwendergruppen zuwenig beachtet, weil die Testreihen hauptsächlich bei jungen Männern durchgeführt werden.
Frauen verschiedenen Alters, die hormonellen Schwankungen unterworfen sind, bleiben z.B. aussen vor.

Gruß
karin

Hallo,

hm, ist vielleicht ne Frage von Risiko und Nutzen, bzw. Notwendigkeit. Ich musste Paracetamol mal kontinuierlich 1,5 Jahre einnehmen und meine Nieren haben es überlebt, ohne Schäden. Wenn du einen empfindlichen Magen hast, solltest du mal deinen Arzt befragen, ob er dir zum Beispiel Omeprazol („Magenschutz“) oder so verschreibt, das muss ich neben meinen Schmerzmitteln nehmen, damit gehts mir gut.
Grundsätzlich würde ich ohnehin nicht zu einer Dauermedikation auch von nicht verschreibungspflichtigen Medikamenten greifen, ohne meinen Arzt zu fragen.

Liebe Grüße, Katrin