Sicherung drin - aber kein Strom!?

Hallo,

ich habe ein Problem mit einem Zimmer in meiner Wohnung. Plötzlich war in diesem Zimmer kein Strom mehr. Es war ein PC mit Monitor und Licht in diesem Zimmer an als der Strom einfach ausging.
Es ging keine Sicherung raus und es gab auch keine Kurzschlussgeräusche wegen überhöhter Last oder ähnliches.
Meine Frage ist nun an was könnte es liegen? Oder besser gesagt, wie kann man es beheben? Könnte es einfach nur eine durchgeschmorte Sicherung sein, die ich als Centartikel leicht selbst auswechseln kann?

Oder muss ich einen Fachmann kommen lassen, der für 5 Minuten Fahrt gleich 100 € Anfahrtsgebühr berechnet, die Sicherung auswechselt und dann Materialkosten von 0,56 € angibt, das ganz innerhalb 20 sec löst und 180 € will? (Leider schon sehr schlechte Erfahrungen in diesem Bereich gemacht…)

Es ist nur der Eine Raum nicht mehr Versorgt?

Dann Würde ich auf eine Sicherung oder Probleme mit der Zuleitung tippen.

Sind Sicherungs-Automaten oder Schmelzsicherung verbaut?

Es ist nur der Eine Raum nicht mehr Versorgt?

Ja, nur der eine Raum. Alle angrenzenden Räume sind ok.

Dann Würde ich auf eine Sicherung oder Probleme mit der
Zuleitung tippen.

Sind Sicherungs-Automaten oder Schmelzsicherung verbaut?

Ich bin absoluter Laie auf dem Gebiet und habe leider keine Ahnung was verbaut worden ist.
Wie kann ich Sicherungs-Automaten und Schmelzsicherungen erkennen? Über die wiki-Artikel habe ich mich ein klein wenig schlau gemacht und kann zumindest Folgendes sagen:
Es ist ein „normaler“ Sicherungskasten verbaut. Also einer mit diesen schwarzen Hebeln, die bei Überlastung herunterklappen und die man danach wieder hochdrücken muss. Ob Schmelzsicherungen verbaut sind, weiß ich nicht.

Sicherungsautomat:

http://www.elektrotresen.de/images/bilder/215/135/64…

Schmelzsicherung:

http://img-europe.electrocomponents.com/largeimages/…

Vielen Dank für die Bilder. Dann ist ziemlich sicher keine Schmelzsicherung verbaut, da ich diese am Sicherungskasten nicht entdecken kann. Also nur die Sicherungsautomaten sind vorhanden.

Gut.

Im eingeschalteten Zustand steht deren Schalter in der Regel oben. Gibt es in Deinem Kasten einen der aus der Reihe tanzt und nach unten steht, so wie auf dem Bild der Fall?

Wenn ja schalte ihn mal wieder ein. Fliegt er direkt wieder raus, hast Du irgendwo ein Problem in den Leitungen oder den angeschlossenen Geräten.

Wie ich schon schrieb, ist das das Merkwürdige. Es sind alle oben. Keine einziger Schalter zeigt nach unten und trotzdem ist kein Strom da. Und wenn sich nicht irgendwo eine Schmelzsicherunger versteckt, habe ich keine Ahnung, warum in diesem Zimmer nichts mehr geht.

Noch mal zu Schmelzsicherungen.

Auch nix dabei was so ausschaut (die Runde in der Mitte)?

http://www.ulrichgoerlich.ch/pages/news/images/sich.jpg

oder etwas dieser Art?

http://www.joke-systems.at/images/product_images/pop…

Und wie sieht es ggf. mit einem FI-Schutzschalter aus?

http://www.elektroradar.de/WebRoot/Store/Shops/Elekt…

(Leider schon sehr
schlechte Erfahrungen in diesem Bereich gemacht…)

Hallo Landate

du scheinst ja schon alles geprüft zu haben was du selber prüfen kannst. Wenn du schon mal etwas, was an anderen Steckdosen sicher funktioniert (z.B. Lampe oder Fön) in dem Zimmer direkt an einer Wandsteckdose probiert hast, dann sind deine Möglichkeiten erschöpft.

Bist du Mieter? Dann bitte doch den Vermieter um Abhilfe. Die Elektroinstallation gehört zur vermieteten Ware.

Wenn du selber einen Elektriker beauftragen mußt, dann mach das am besten nicht Sonntags. Ruf an und frag nach den Kosten. Er wird doch die Anfahrtskosten nennen können und den Stundensatz. Frag ob dann noch was drauf kommt. Die Fragen wird er bei deiner schlechten Erfahrung verstehen.

Nimm keinen der „Notdienste“ in den Branchenbüchern, die riesige Anzeigen haben oder viele Telefonnummern angegeben haben. Große Anzeigen kosten viel Geld…

Was ich in deinem Fall nicht schätzen könnte, ist die erforderliche Zeit, um den Fehler zu finden. Es kann sich um eine Unterbrechung eines Leiters in irgendeiner Dose (Schalter, Steckdose, Abzweigdose) oder im Sicherungskasten handeln. Fehlersuche dauert nun mal, obwohl man sich auskennt und bemüht.

Aber Posten wie Stundensatz und Nebenkosten kann man schon vorab erfahren.

Hans

Hallo,

schalte mal die Sicherungsautomaten der Reihe nach aus und wieder ein. Manchmal lösen die aus, ohne dass der Hebel sichtbar nach unten gesprungen ist.

Cheers, Felix

Wenn das ein Altbau ist, ist die häufigste Ursache eine Unterbrechung eines Stromleites in einer Abzweigdose (meistens als Erhebung knapp unterhalb der Decke über dem Schalter zu erkennen).
Dieser Fehler kann auch nur ausschließlich von einem Fachmann behoben werden. Also Finger weg von der Elektrik.
Warte bis Montag und versuche über den Vermieter einen Handwerker zu bekommen.

Gruß Kealbal

Nachdem ich jetzt alles gelesen habe was hier so verfasst wurde…

In der Nähe Deines Zählers (Falls seperat) hast du vermutlich noch mal 3 Hauptsicherungen, meistens sind das Schmelzsicherungen mit Schraubkappe. Diese Sicherungen haben in der Mitte hinter einem kleinen Fensterchen in der Schraubkappe eine kleine runde Platte.
Guck dir die mal bitte genau an. sollte eine der platten „auf halb Acht“ hängen haben wir den Übeltäter. Sicherung Austauschen und gut.

Sollte auch hier kein Fehler zu finden sein ruf Bitte einen Fachmann.

OT:

100 € Anfahrt? ist ein gängiger Preis, jedenfalls Nachts, an Feiertagen oder am Wochenende. Notdienst halt.
Mir sind Betriebe Bekannt die im Notdienst vorab , also bevor sie überhaupt anfangen erst mal 100€ bar Kassieren, wer nicht zahlt sitzt im Dunkeln.

Gruß

Christian

Hallo Landate.
Egal ob Schmelzsicherungen, FI oder Automaten.
Ich kann mir nicht vorstellen das ausgerechnet dieses Zimmer eine eigene Absicherung haben sollte.
Leuchte und Steckdose haben bestimmt eine gemeinsame Zuleitung.
Diese Zimmerzuleitung ist sicherlich über eine Abzweigdose
mit einem Nachbarraum verbunden, und da liegt vermutlich der Fehler, den Du selbst nicht orten kannst.
Also am Sonntag Rodeln statt Rechner und
Montag Vermieter oder Eli kontaktieren.
Gruß noge

Ein Fl-Schutzschalter ist vorhanden, aber der ist oben. Wenn der unten ist, ist der Strom in der gesamten Wohnung weg. Wenn ich eine Möglichkeit hätte ein Foto davon zu machen, würde ich es tun, aber leider habe ich weder Digicam noch ein Handy, welches eine Kamera hat. Die Wohnung ist 40 Jahre alt und es gab keine Erneuerung bezüglich der Sicherungen.

Mahlzeit.

Tja, also wenn da nicht noch irgendwo ein separater Sicherungskasten für den Raum (was extrem ungewöhnlich wäre) oder alle ausgefallenen Geräte an der gleichen Steckdosenleiste hängen, dann ist wahrscheinlich in irgendeiner Verteilerdose eine Klemme an Altersschwäche gestorben.

Da wirst Du wohl dann nicht um einen Elektriker und dessen Messequipment herum kommen.

100 € Anfahrt? ist ein gängiger Preis, jedenfalls Nachts, an
Feiertagen oder am Wochenende. Notdienst halt.

Nun arbeite ich ja selber als selbst. Elektriker, daher frage ich mich, was in jemanden vorgeht, der solche Preise verlangt.
Die erhöhten Kosten für Nacht, Feiertag, Wochenende sollen mich doch für meine versaute Freizeit entschädigen. 100€ ? Was bin ich, Neurochirurg?

Zum Glück wird man nicht oft nachts herausgerufen, das letzte mal war es eine abgeschmorte Ader an einem Diazed-Element gegen 23:00Uhr.
Die Rechnung habe ich gerade geschrieben, Anfahrt, Sicherung plus Sockel, Zählerverdrahtung, insgesamt 1,75h Arbeit. Endbetrag: knapp 130€.

Mir sind Betriebe Bekannt die im Notdienst vorab , also
bevor sie überhaupt anfangen erst mal 100€ bar Kassieren, wer
nicht zahlt sitzt im Dunkeln.

Wer es sich leisten kann, so mit seinen Kunden umzugehen: Schön.
Ich habe Stammkunden - die wohl nicht :smile:

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Wie ich schon schrieb, ist das das Merkwürdige. Es sind alle
oben. Keine einziger Schalter zeigt nach unten und trotzdem
ist kein Strom da. Und wenn sich nicht irgendwo eine
Schmelzsicherunger versteckt, habe ich keine Ahnung, warum in
diesem Zimmer nichts mehr geht.

Hast Du einen Elektroherd, für den DREI Sicherungsautomaten zuständig sind (der Sicherungskasten wird doch wohl beschriftet sein)?
Gehen alle Platten UND der Backofen? Wenn nein: Eine der drei Abgangssicherungen zu Deiner Wohnung hat ausgelöst.
Nun sind 1/3 aller Stromkreise tot, vielleicht geht ja noch mehr nicht, aber Dir ist z.B. noch nicht aufgefallen, dass die Waschmaschine keine Spannung mehr hat. In der Regel sind diese Schraubsicherungen über Deinem Zähler.

Wenn sonst alles läuft, dann bleibt tatsächlich ein defekt in einer der Abzweigdosen. Da wirst Du um den Besuch eines Kollegen nicht herum kommen.

Ich habe geschrieben das mir solche Betriebe bekannt sind - nicht das ich das gutheißen kann. Auch kann ich mir Vorstellen das solche „Vorkasse“-Praktiken bei Stammkunden eher unüblich sind - oder eben nur bei „ganz Speziellen“ Stammkunden.

Ich persönlich kann mir nicht vorstellen das mein Chef solche vorgehensweisen praktiziert, andererseits habe ich aber auch schon Kunden kennengelernt bei denen ich an seiner Stelle so handeln würde :wink:

Gruß

Christian

Moin Christian,

ich schätze auch deine stets freundlichen, fachgemäßen und laienverständliche Beiträge, hier muss ich jedoch mal ein Veto einlegen…

Nachdem ich jetzt alles gelesen habe was hier so verfasst
wurde…

Okay, da wurde mir tlw. auch schon ganz anders…

In der Nähe Deines Zählers (Falls seperat) hast du vermutlich
noch mal 3 Hauptsicherungen, meistens sind das
Schmelzsicherungen mit Schraubkappe. Diese Sicherungen haben
in der Mitte hinter einem kleinen Fensterchen in der
Schraubkappe eine kleine runde Platte.
Guck dir die mal bitte genau an. sollte eine der platten „auf
halb Acht“ hängen haben wir den Übeltäter.

Bis hierhin alles korrekt, allerdings zeigen nicht alle Kennmelder für den Laien sicher eine erfolgte Auslösung an, ohne zweipolige Prüfung würde ich hier also (gerade aus der Ferne) keine abschließenden Aussagen treffen wollen… Übrigens gibt es leider viele Anlagen, in denen die angesprochenen ‚Fensterchen‘ der Schraubsicherungen ‚einfach mal so‘ fehlen, da ist dann leider auch die Berührungssicherheit dahin.

Sicherung austauschen und gut.

Auch da möchte ich mein Veto einlegen: die Haupt- oder Vorsicherung dürfte so mit bummelig 25A oder je nach „Humorverständnis“ des letzten Pfuschers, der vielleicht die Passchraube rausgedreht hat, auch bis zu 50 oder 63A ausgelegt sein… Zugegeben, das wäre ein Extremfall, aber schau dich mal um, was einige (zum Glück aber nur sehr wenige) Leute hier alles so planen oder sogar ausführen, da kann einem Fachmann ja glatt Angst und Bange werden!
Grundsätzlich sollte man sowieso keine Vorsicherungen wieder zuschalten, ohne vorher alle FI- und/oder LS-Schalter in der/den hinter geschalteten Unterverteilungen auszuschalten, auch oder gerade im Hinblick auf die hohen Einschaltströme durch die immer häufiger werdenden induktiven Lasten!
Und wenn in der Anlage auch noch ein Kurzschluss bestehen sollte, rummst das beim Einsetzen der neuen Vorsicherung nochmal ganz gut, zumal eine Schraubsicherung ja auch schon rein bauartbedingt eben nicht in so kurzer Zeit eingeschaltet werden kann wie bspw. ein LS-Automat.
Eventuelles Festbrennen der Schraubkappe und heiße Finger des Laien durch den möglicherweise entstehenden Lichtbogen und ähnliche Szenarien lasse ich jetzt erstmal beiseite ;o)
Ich vertrete die Auffassung, dass ein Laie auch an den Vorsicherungen seiner Wohnung nichts zu suchen hat.

Sollte auch hier kein Fehler zu finden sein ruf Bitte einen
Fachmann.

Richtig, gucken ist okay - anfassen IMHO nicht!

Gruß
Christian

Viele Grüße zurück und sorry für das Genörgel ;o)
Olli

Bis hierhin alles korrekt, allerdings zeigen nicht alle
Kennmelder für den Laien sicher eine erfolgte Auslösung an,
ohne zweipolige Prüfung würde ich hier also (gerade aus der
Ferne) keine abschließenden Aussagen treffen wollen…
Übrigens gibt es leider viele Anlagen, in denen die
angesprochenen ‚Fensterchen‘ der Schraubsicherungen ‚einfach
mal so‘ fehlen, da ist dann leider auch die
Berührungssicherheit dahin.

Fingersicher sind sie trotzdem. Der VDE Prüffinger ist eine ziemlich dicke Wurst.

Sicherung austauschen und gut.

Auch da möchte ich mein Veto einlegen: die Haupt- oder
Vorsicherung dürfte so mit bummelig 25A oder je nach
„Humorverständnis“ des letzten Pfuschers, der vielleicht die
Passchraube rausgedreht hat, auch bis zu 50 oder 63A ausgelegt
sein.

Du kennst die MINDESTstrombelastbarkeit nach DIN für Etagenzuleitungen? Da sind 63A gefordert. Wie gesagt, mindestens.
Eine Belastbakeit von 63A ist Pflicht, die tatsächliche Größe sollte man entsprechend der tatsächlichen Last auslegen. Bei vorhandenem DLE (32A) ergibt sich mit Selektivität 32A * 1,6 etwas mehr als 50A.
25A sind m.E. sehr knapp und hier nur in Altbauten vorzufinden.
Ohne DLE verbaue ich 40A Neozed, dann benötige ich für die RCDs auch keine Vorischerungen mehr.

Grundsätzlich sollte man sowieso keine Vorsicherungen wieder
zuschalten, ohne vorher alle FI- und/oder LS-Schalter in
der/den hinter geschalteten Unterverteilungen auszuschalten,
auch oder gerade im Hinblick auf die hohen Einschaltströme
durch die immer häufiger werdenden induktiven Lasten!

Die Lastart, die immer häufiger wird, ist kapazitiv (ESL, Schaltnetzteile). Was beim Zuschalten einem Kurzschluss nehe kommt. Also deutlich problematischer als induktive Lasten.

Und wenn in der Anlage auch noch ein Kurzschluss bestehen
sollte, rummst das beim Einsetzen der neuen Vorsicherung
nochmal ganz gut, zumal eine Schraubsicherung ja auch schon
rein bauartbedingt eben nicht in so kurzer Zeit eingeschaltet
werden kann wie bspw. ein LS-Automat.
Eventuelles Festbrennen der Schraubkappe und heiße Finger des
Laien durch den möglicherweise entstehenden Lichtbogen und
ähnliche Szenarien lasse ich jetzt erstmal beiseite ;o)

Diese Gefahr besteht absolut. Mit ist selber beim Eindrehen einer Neozed 63A Sicherung an einem „ausgeschalteten“ Kompressor mal das Element weggebrannt. War eben doch nicht ausgeschaltet (der Arbeiter in dieser Firma kannte die korrekte Zuordnung von „0“ und „1“ zu „aus“ und „ein“ wohl nicht). Ein 22kW Motor, der auf zwei Phasen anläuft, reißt schon ordentlich was weg :frowning:

Wenn ich Sicherungen einsetze, prüfe ich vorher eben die Spannung über dem Element und sorge so für lastfreies Einsetzen.

Ich vertrete die Auffassung, dass ein Laie auch an den
Vorsicherungen seiner Wohnung nichts zu suchen hat.

Ich bin der Meinung, dass Neozed Sicherungslastrenner viel mehr Anwendung finden sollten! Zumal durch den garantierten Anpressdruck die Anzahl der halbfesten Sicherungen (mit dann folgendem Schmoren) gegen Null gehen würde.