Hi Tina,
was bringt das?
ganz einfach: nichts.
Gezählt werden die doch nicht?
Sie werden gezählt, als ungültige Stimmen. Üblicherweise liegt deren Anteil bei 1-2% aller abgegebenen. Das ist so, wie wenn ganz Frankfurt/M. ungültig wählen würde.
Oder wie kommt das bei den Parteien an wenn das nun richtig viele machen würden?
Nehmen wir an, es sind bei einer Wahl 10% aller Stimmen ungültig. Natürlich macht man sich darüber Gedanken. Aber was sollen die anderen Parteien mit dieser Information anfangen? Sollte es keine einheitliche Form des Ungültigmachens geben, ist nicht feststellbar, wie viele dieser ungültigen Stimmen auf einen Irrtum zurückzuführen sind und wie viele auf bewusste Entscheidung. Und klar wird dadurch sicher auch nicht, wer konkret kritisiert, unter Druck gesetzt, zum Handeln aufgefordert werden soll. Ein paar Tage werden sich die Parteien die Schuld zuschieben, dann ist die Sache vergessen.
Klüger finde ich es in Sachen Protestwahl, eine Partei zu wählen, die spezifisch das Thema repräsentiert, das meines Erachtens bisher zu wenig vertreten ist. Wenn statt tausender ungültiger Stimmen auf einmal die ÖDP 10% der Stimmen bekäme und mit zwei Nasen im Stadtrat, Landtag oder sogar Bundestag säße, wäre dies ein ungleich sinnvolleres, deutlicheres Signal. Zwei Abgeordnete würden die Bundesrepublik nicht in ein paar Monaten auf links drehen, aber rein durch Präsenz den anderen signalisieren, welche Prioritäten ein doch nicht unerheblicher Teil der Wähler gerne sehen möchte. Massenhaftes Ungültigmachen ist eher gewollt und nicht gekonnt.
Gruß
Christopher